Zebrasoma mit Wunden auf der Haut

  • Hallo,


    ich beobachte seit ein paar Tagen an meinem Zebrasoma veliferum Wunden/Löcher auf der Haut. Die Stellen treten auf den Flanken und den Flossen auf. Ansonsten zeigt er keine Auffälligkeiten, frisst, schwimmt und besucht vermehrt die Putzergarnelen (welch Wunder).
    Beim Umzug ins neue Becken vor knapp einem Jahr gab es schon einmal solche Stellen, allerdings nicht so ausgeprägt und groß. Damals konnte ich mit einer verstärkten Algenfütterung und Einweichen des Futters in Lipovit schnell abhilfe schaffen. Diesmal sieht es allerdings schlimmer aus und wird trotz bewusst stärkerer Grün-Fütterung + Lipovit seit zwei Tagen nicht weniger. Handelt es sich nur um eine Mangelerscheinung oder möglicherweise um einen Parasiten? Im Nachhinein muss ich schon feststellen, dass sich die Fütterung seit dem Einzug von Fahnenbarschen im März etwas in Richtung Frostfutter + Granulat verschoben hat, wobei ich eigentlich darauf geachtet habe, mindestens einmal täglich Spirulina-Flocken zu geben.
    Im Becken gab es zuletzt keine großen Änderungen. Vor gut 2 Wochen sind ein Pärchen Gramma loreto und Synchiropus stellatus eingezogen. Mit denen hatte er aber keinen Ärger und die erfreuen sich bester Gesundheit.
    Anbei ein Bild, man kann es eigentlich gut erkennen. Vielleicht hat ja jemand noch einen Tipp. Andere Fische (auch die beiden Zebrasoma flavescens) haben übrigens nichts.


    Danke und Gruß


    Malte

  • Hallo Malte,


    das sieht mir nicht nach Parasitenbefall aus. Eher nach dem bis heute sehr dubiosen Krankheitsbild der HLLE-Krankheit, die in diversen Varianten auftreten kann. Bis heute ist nicht klar, was genau diese Erosionserscheinungen auslöst. Ich denke, mit der von Dir beschriebenen Anpassung des Futters hast Du bereits alles mögliche getan, um dem Fisch dabei helfen, seine eigenen "Reparaturmechnismen" zu stärken. Zebrasomas mit möglichst wenig Frostfutter aus tierischen Quellen füttern. Wenn möglich, bei der Fütterung mit der Pflanzenkost anfangen und die rein carnivoren Fresser erst danach mit Frostfutter füttern, so dass die Docs bereits etwas abgesättigt sind. Das fördert ihre Gesundheit.


    Viele Grüße,
    Torsten

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Torsten,


    danke für deine Einschätzung. Auf HLLE bin ich bei meiner Suche auch gestoßen, allerdings ist immer davon die Rede, dass die Seitenlinie des Fisches betroffen ist. Das ist bei meinem nun gar nicht der Fall. Wenn HLLE wirklich in verschiedenen Varianten auftritt, hoffe ich mal, dass es etwas in der Richtung ist. Mit vernünftiger Fütterung sehe ich dann gute Heilungschancen. Ich werde berichten.


    Gruß


    Malte

  • Hallo,


    wie versprochen berichte ich über den Fortlauf der Krankheit. Seit gestern (also am 4. Tag der Futterumstellung) ist eine deutliche Besserung zu sehen. Die kleinen Wunden auf den Flanken waren schon völlig verschwunden. Heute werden auch die Löcher an der Brust und die Stellen auf den Flossen merklich kleiner oder weniger. Es schien sich somit tatsächlich um eine Mangelerscheinung zu handeln, zum Glück hat der Bursche eine gute Kondition, dass es so schnell besser wird. Anbei noch ein Foto von eben zum Vergleich.


    Eine Geschichte in meinem Becken bringe ich nun mit der falschen Ernährung in Zusammenhang: Zwischen April und Mitte Juli ist meine beachtliche Xenien-Population erst geschrumpft und schließlich völlig verschwunden. Gelegentlich habe ich den Zebrasoma daran picken sehen, habe das aber nicht als Ursache betrachtet. Ist es denkbar, dass der die Xenien vertilgt hat, um seinen Algenhunger zu stillen?


    Schöne Grüße


    Malte

  • Hallo Malte,


    das sieht gut aus - es geht in die richtige Richtung. Danke für das Update. =)


    Viele Grüße,
    Torsten


    P.S.: An der Xenienkost hat es wahrscheinlich nicht gelegen. Aber wenn die Xenien plötzlich verschwinden, ist noch irgend etwas passiert ? Bei mir sind sie die ersten Indikatoren für sich verändernde Wasser- und Umweltbedingungen (das charakteristische Pumpen hört auf bzw. wird schwächer). Dann schaue ich mir immer ehr aufmerksam die Wasserwerte und die sonstigen Randbedingungen an. Mein Xenien-Frühwarnsystem hat sich noch nie geirrt.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Torsten,


    heute sieht es noch etwas besser aus, ich glaube es ist überstanden.


    Ja, mein Xenien-Rätsel. Ich hatte eigentlich nicht gemeint, dass das Doc durch das Verzehren der Xenien krank geworden ist, sondern dass er sie mangels anderer pflanzlicher Kost angeknabbert hat und sie deshalb degeneriert bzw. verschwunden sind. Jedenfalls sind sie von August bis ca. April gewachsen und standen sehr schön, danach wurde es langsam schlechter bis keine mehr übrig war.
    Ich habe viel über Xenien gelesen, bei einigen wachsen sie, bei anderen nicht. Auch über ihre Funktion als Warnsystem, aber ich kann in meinem Becken beileibe keine Veränderung entdecken, alle anderen Korallen stehen super und die WW (KH, Ca, Mg) sind schon sehr lange stabil (dank Balling). Lediglich PO4 (0,1) und NO3 (15) sind in den vergangenen Monaten - sicherlich auch dank der reichlicheren Fütterung - angestiegen. Aber das sollte den Xenien nicht viel machen, oder :confused_face: ? Gibt es noch etwas, auf dass ich achten sollte?


    Schöne Grüße


    Maöte

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