DSB im Seepferdchenbecken

  • Hallo


    Ich bin seit 2000 Meerwasseraquarianer, war aber die letzten 3 Jahre abstinent (Umbaumaßnahmen, Sohn geboren etc.).
    Wollte mir jetzt wieder ein Pferdchenbecken einrichten und stellte mit erstaunen fest, dass sich so einiges getan hat.
    z.B.: LED Beleuchtung, DSB, Artenschutzabkommen etc.
    Über viele Punkte findet man im Forum erstklassige Informationen.
    Einige Fragen beschäftigen mich doch und die SuFu kann mir nur begrenzt weiterhelfen.
    Mein Aquarium hat die Abmessungen 100x40x50 (lxbxh) cm
    Ich wollte ein DSB einrichten, aber reicht die übrige Beckenhöhe für Seepferdchen aus, da ja max 35-40 cm übrig bleiben. Ich wollte kleinere Arten (H.comes oder H.barbouri) pflegen.
    Wie sieht es eigentlich mit der Strömung aus.
    Seepferdchen mögen keine zu starke Strömung, obwohl ich aus eigener Erfahrung sagen muss, dass sie nicht abgeneigt sind, allerdings benötigen sie auch ruhige Bereiche.
    Für das DSB ist aber eine ausreichend starke Strömung notwengig, damit dieses System seine volle Wirkung entfalten kann.
    Selbst bei etwas stärkerer Strömung, dürfte durch die Vegetation (höhere Algen, eventl später auch Seegras) kaum eine ausreichende Bewegung in Bodenhöhe stattfinden.
    Wie sind eure Erfahrungen und nutzt einer ein DSB im Seepferdchenbecken.
    Habt ihr paar Tips für mich?


    LG


    Ingo

  • Zitat

    Original von ingo h.da ja max 35-40 cm übrig bleiben. Ich wollte kleinere Arten (H.comes oder H.barbouri) pflegen.


    Moin, Ingo!
    Also, ob die H. comes mit knapp 20 cm Gesamtlänge zu den kleineren Arten zählen, sei ´mal dahingestellt ( s.a. fishbase. Meine barbouri balzen eigentlich immer im unteren Drittel eines 70 cm hohen Würfels. Ich glaube nicht, dass diese Höhe wirklich zwingend erforderlich ist. Ich war letzte Woche ´mal bei Elena Theys ( Seepferdchen und Mehr ). Sie hält ausgewachsene reidis in Standardbecken mit ca. 35 cm Höhe und diese vermehren sich regelmäßig. Von daher würde ich davon ausgehen, dass die Höhe bei Dir ausreichend ist. Ich kann das Argument, dass Seepferdchen schlechte Schwimmer sein, auch nicht nachvollziehen. Wenn man die geringe Fläche ihrer Flossen im Vergleich zu "normalen" Fischen betrachtet und auch noch die geringere Muskelmasse, die durch ihren "Panzer" in der Wirkung auch noch eingeschränkt wird, dann machen´s sie´s doch eigentlich ganz gut mit der Schwimmerei. Manchmal scheinen sie die Strömung förmlich zu suchen, manchmal sitzen sie auch nur still in einer strömungsarmen Ecke. Was nun das DSB angeht, da bereite ich gerade ein ähnliches Projekt vor. Allerdings will ich das DSB bei mir eher als Lebensraum nutzen, weniger als "Filterelement". Von daher werde ich versuchen, mit etwas weniger intensiver Strömung auszukommen. Da ich noch nie ein DSB eingerichtet habe, bin ich ´mal gespannt, wie´s so wird. Falls Du mit Deinem Projekt schneller bist als ich, würde ich mich freuen hier etwas darüber zu lesen.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Hallo Ingo,


    ich würde es nicht machen. Unabhängig davon, ob die Seepferdchen die Höhe jetzt unbedingt für Balz und Fortpflanzung 'brauchen' verringert das DSB bei der Beckenhöhe das Gesamtvolumen und die Bewegungsfreiheit schon enorm.
    Stell dir einfach ein 15cm hohes Pferd in einem 35-40cm hohen Becken vor...
    Ich finde diese Höhe auch für kleinere Arten wie fuscus und barbouri zu wenig. Ich hatte meine Barbouri in 60er Höhe und die haben sie auch richtig ausgenutzt.


    Ich würde folgende Faustregel anwenden:
    Große Arten wie reidi und comes = 60cm
    Kleinere Arten wie barbouri und fuscus = 50cm



    Viele Grüße,
    Sabine

    Hobby zum Beruf gemacht - daher keine Privatbecken mehr :smiling_face:
    www.seaspirits.de
    ________________________________


    Nur was Menschen kennen, können sie lieben.
    Nur was Menschen lieben, werden sie schützen.

  • Viel schneller werde ich mit meinem Projekt mit Sicherheit nicht sein, da ich noch in der Planungsphase stecke und die Tiere vermutlich erst in ca. 12 Monaten einziehen werden.
    Ich werde mal über die Möglichkeit darüber nachdenken, ob es Sinn macht einen Teilbereich terassenförmig abzutrennen und als DSB umzusetzen.
    Ziel ist es, die Möglichkeit für eine Ansiedlung von Seegras zu schaffen.
    Strömungstechnisch werde ich unterschiedliche Zonen einrichten, die auch etwas stärkere Strömung aufweisen.
    Wie gesagt, stecke noch in Planungsphase und sauge alle Ideen auf.
    Möchte vermeiden, dass es noch größere Veränderungen bedarf, wenn die Tiere schon drin wohnen.


    lg


    Ingo

  • Hallo,


    ich würde ein DSB auslagern, denn im Seepferdestall wird das Wasser stark belastet, da kann das DSB zu einer Phosphatbombe werden.


    Für Seegras würde ich einen kleinen Teil abtrennen (Terasse mit Bodengrundmaterial beklebt oder Riffkeramik) und den Rest normal hohen Bodengrund einbringen.


    Die Gründe dafür sind, neben den möglichen Phosphatdepos, dass ein DSB vollflächig eine sehr starke Strömung braucht und das die Seepferde die benötigten Organismen des DSB zu sehr zum Fressen gern haben. Und letztlich verliert man viel Platz.


    Gruß
    Benjamin

  • Moin, Benjamin!
    Was Du da zum DSB schreibst, klingt logisch. Dann werde ich mein Projekt wohl etwas umgestalten. Dazu habe ich dann aber ´mal eine Frage: Wie hoch kann man eine Sandschicht dann aufschütten, ohne die besonderen Eigenschaften eines DSB zu "installieren"?? Ich frage wegen der vorgesehenen Sandflächenbewohner, die ja teilweise auch eine höhere Sandschicht benötigen ( Röhrenaale, usw. )

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich denke jede hohe Sandschicht (über 2 cm) dürfte diese Effekte in mehr oder minder starker Ausprägung aufweisen, daher die Terassen, um das DSB räumlich zu begrenzen.


    Mal sehen ob ich die Theorie richtig verstanden habe, ich denke wenn der Sand nicht genügend durchspült wird, können Faulstellen entstehen und wenn er zu sehr durchströmt wird hast du einen starken aeroben Biofilter und der AS ist arbeitslos. Nur die richtige Strömung und die vielen Mikroorganismen sorgen für ein ausgeglichenes Milieu im Sand.


    Gruß
    Benjamin

  • hallo


    Mit dem Ausgliedern ist das so eine Sache, ich wollte die Technik in eine Überlaufkammer installieren und auf ein Filterbecken verzichten.
    Nachdem ich im Forum gelesen habe, dass es fast unmöglich ist Seegras sinnvoll zu kultivieren, hat sich das eigentlich auch erledigt.


    Ingo

  • Zitat

    Original von Benjaminb



    Die Gründe dafür sind, neben den möglichen Phosphatdepos, dass ein DSB vollflächig eine sehr starke Strömung braucht und das die Seepferde die benötigten Organismen des DSB zu sehr zum Fressen gern haben.


    Hallo Benjamin, ein DSB braucht eine starke Umschichtung innerhalb des Sandbetts und nicht zwingend eine starke Strömung im gesamten Becken. Diese Umschichtung erfolgt durch diverse Sandbewohner, wie Nassarius-Schnecken, grabende Sandmuscheln (Tapes sp.), Würmer, Krustazeen und Mikrofauna. Fehlt diese typische sandgrabende Fauna, wird ein DSB schnell zu einer tickenden Zeitbombe. Deshalb ist es wichtig, das DSB mit echtem lebenden Sand oder speziellen DSB-Kits anzuimpfen und gut einzufahren. Seepferdchen dezimieren diese speziellen Sandbewohner btw nicht.


    @all: Ich fahre alle meine Seepferdchenbecken seit Jahren erfolgreich mit DSB. Da ein DSB`aber dazu neigt, Nitrat stärker abzubauen als Phosphat, muss man u.U. zusätzlich einen Phosphatabsorber einsetzen.

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