white tail disease

  • habe mit Ausnahme von einem Tier den gesamten Seepferdchenbestand verloren.
    Das letze Tier ist krank, aber nimmt seit gestern weder Futter auf.
    Das Schwänzchen sieht zwar franzig und fleischig aus, aber aktuell auf dem Weg der Beserung.
    Was soll ich bei der Neueinrichtung beachten:
    meine UV hat 11 Watt Debarry.
    Sand, Wasser und Caulerpa wollte ich auf alle Fälle wechseln
    danke für Eure Erfahrungen und Infos zum Neubeginn
    viele Grüße
    Kaltflosse

  • Mein Tipp: Ohne UV!


    Dann sind die Pferdchen weniger anfällig, da sie "Abwehrkräfte" aufbauen müssen.


    D.h. Becken optimieren und dann mind. 2 Monate zuwarten, bis Du neue hinzugibst!
    Hast Du noch ein Gesamtansichtsfoto? Die Oberfläche scheint mir auf diesem Bild zu ruhig zu sein.

  • Zitat

    Mein Tipp: Ohne UV! Dann sind die Pferdchen weniger anfällig, da sie "Abwehrkräfte" aufbauen müssen.


    Hallo,


    die Seepferdchenhaltung leidet unter immer wieder auftretenden Verlusten, die häufig den ganzen Bestand in kurzer Zeit erfassen und zum Totalverlust führen. Welche Mechanismen und Krankheiten hier eine Rolle spielen ist leider noch nicht genau erforscht. Es gibt Hinweise auf pot. Einflüsse über die speziellen Haltungsbedingungen (geringe Strömung, hohe Futterdichte), bakterielle Infektionen (u.a. Vibrio-Infektionen) und bestimmte Protozoen wie z.B. Uronema marinum als Ursache dieser Massensterben. Ergänzend gibt es auch Berichte über das Einschleppen von Krankheitserregern über Lebendfutter (Mysis). Seepferdchen scheinen generell gegen erhöhte Keimzahlen im Becken und die Zunahme von fakultativen Parasiten sehr anfällig zu sein, so das eine geringe Durchströmung und eine sehr gute Wasseraufbereitung Grundvoraussetzungen für die Haltung sind.


    UV-Anlagen vermindern den unnatürlichen Infektionsdruck von Protozoen und Keimen im Wasser. Da es sich häufig immer noch um Wildfänge handelt, sind die Tiere nicht an die unnatürlichen Bedingungen im Aquarium adaptiert und reagieren sehr sensibel auf eine Verschlechterung der Wasserqualität und hohe Bakteriendichten. Ob eine Population in einem Becken ohne UV-Behandlung daraus eine verstärkte Immunabwehr generiert, wage ich doch sehr zu bezweifeln.


    Fachartikel Uronema marinum, ab Seite 11
    Krankengeschichte Seepferdchen

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Torsten


    Leider kann ich nicht so wissenschaftlich fundiert argumentieren, doch meine Äusserungen beruhen auf meinen eigenen Erfahrungen.


    Den Fachartikel: Uronema marinum finde ich sehr interessant. Er enthält viele Punkte, die ich bestätigen kann. Wenn ich richtig gelesen habe, ist uronema marinum jedoch kein Grund UV einzusetzen.


    Was den Befund weiße Stellen im Gewebe sichtbar angeht, so kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass durch die konsequente Verbannung von Glasrosen (Anemonen etc.) z.B. durch den Einsatz eines chelmon rostratus im genügend grossen Becken, diese Krankheit deutlich zurückgeht!
    Ich bin froh, dass im Bereich Vibrionen zur Zeit intensiver geforscht wird, denn es ist für mein Dafürhalten noch zu wenig darüber bekannt. Danke an alle, die hier aufwändige Pionierarbeit leisten.


    Generell versuche ich in meinen Becken auf natürliche Art und Weise möglichst stabile biologische Werte zu schaffen. Dies wird leider in der Regel durch den Einsatz von UV oder Ozon nicht gefördert.
    Wenn man für den Moment in welchem man neue Fische in das System hinzu gibt vorübergehend UV einsetzen möchte, dann werde ich nicht dagegen sprechen. Eine Quarantäne könnte jedoch eine Alternative sein und der alte "abgehärtete" Besatz wird in der Regel stärker sein als die neuen Mitbewohner.


    Ich möchte niemandem verletzen, der fachlich argumentiert, doch ich bin der festen Überzeugung, dass viele Pferdchenhalter zuerst grundsätzliche Bedingungen in ihren Becken optimieren könnten. Z.B. die Strömungsverhältnisse ->siehe meine letzte Frage an Kaltflosse

  • Hallo Ben,


    ich denke nicht, dass wir hier so weit auseinander liegen und eigene Erfahrungen gerade auf dem Gebiet der Seepferdchenhaltung müssen sich nicht hinter wissenschaftlichen Publikationen verstecken. Du hast im Prinzip den Schlüssel zum erfolgreichen Halten dieser sensiblen Tiere bereits gefunden und von erfolgreichen Haltern sollten wir lernen und die Erkenntnisse auch nicht in einem Gegeneinander oder Wettbewerb der Methoden enden :wink.


    Zitat

    .../dass durch die konsequente Verbannung von Glasrosen (Anemonen etc.) z.B. durch den Einsatz eines Chelmon rostratus im genügend grossen Becken, diese Krankheit deutlich zurückgeht!/ ....doch ich bin der festen Überzeugung, dass viele Pferdchenhalter zuerst grundsätzliche Bedingungen in ihren Becken optimieren könnten. Z.B. die Strömungsverhältnisse


    Mein Einwand bezog sich auf die völlige Verbannung von UV (ohne UV!) und der Botschaft, dass die Tiere daraus gestärkt hervor gehen. Viele Seepferdchenhalter setzen ihre Wildfänge leider in sehr kleine Becken mit hohen Keimzahlen und Futterfrachten und in diesen Fällen kann eine UV-Anlage vorübergehend helfen - optimal ist diese Umwelt natürlich nicht. UV ist für mich eher ein Mittel zum Abtöten von schwärmenden Protozoen, wie z.B. Cryptocaryon.


    Uronema, das hast Du richtig erkannt, lebt am und im Substrat und wird von der UV-Anlage kaum erfasst und befällt bei günstiger Gelegenheit und hoher Vermehrungsrate leider auch Fische und Seepferdchen. Hier wäre die von Dir vorgeschlagene Strömungsoptimerung sicher ein gutes Mittel, um Sedimentationsecken mit günstigen Bedingungen für Uronema zu minimieren. So eine "white tail"- Erkrankung fängt häufig mit einem Nesselschaden (Glasrosen) an, Parasiten und Bakterien vollenden dann das Zerstörungswerk - hier hast Du über deine Beobachtungen bzgl. den Zusammenhangs zw. Glasrosen und weißen Gewebestellen sicher wertvolle Erkenntnisse gesammelt.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • das Bild ist im Karantäneäqua erstellt und ist ausreichend belüftet und hat notwendige Wasserbewegung.
    Es handelt sich dabei nicht um das betroffene Aqua.
    Ich bin seit 20 Jahren Aquarianer und pflege seit mehr als 5 Jahren Seepferdchen. Die Grundlagen der Haltung sind mir Bekannt und sicher nicht der Grund des aktuellen Problems.

  • das Aqua ist ein artgerecht eingerichtet, verschiedene Caulerpa bzw. höhere Algen, Seegras, keine Glasrosen oder Anemonen vorhanden somit kein weiterer Diskusionspunkt für Nesselgifte. DSB, Futter abgestimmt für Futtersprezialisten, UV, Aquahöhe, Beleuchtung , Strömung, Wasserwerte ....


    Das Pferdchen nimmt seit drei Tagen wieder Futter auf.
    Ich habe täglich viel Zeit und Mühe iinvenstiert um das Tier nicht zu verlieren und ich bin glücklcih, dass es wieder frisst auch wenn die Schwanzverletzung, der sehr schnell aufgetretenen bakterielllen Infektion, immer zu sehen sein wird.


    leider kann ich in den bisherigen Beiträgen nicht die ursprüngliche Frage bzw. Theam erkennen.

  • Hallo Kaltflosse


    Du hast das perfekt eingerichtete Seepferdchenaquarium und konntest aktiv mit viel Aufwand auf die Genesung des kranken Tieres Einfluss nehmen. - Hut ab und schade, dass Du Dein Wissen nicht mit uns teilen möchtest. Wir könnten sicher viel von Dir lernen.

  • Hallo (ein echter Name zur Anrede wäre schön :smiling_face: ),


    die white tail disease ist ein häufiges Thema bei Seepferdchenhaltern, deshalb kann ich Ben schon verstehen, wenn er darum bittet, dass du uns etwas mehr über dein Aquarium, den Verlauf der Krankheit und was du unternommen hast, damit das Tierchen wieder frisst, erzählst.


    Denn von solchen Information profitieren alle Leser hier.


    Um deine Frage beantworten zu können, wären auch ein paar ausführlichere Informationen wichtig. Was ist bisher passiert, warum möchtest du das Becken neu aufbauen? Welche Befürchtung hast du, dass du das Becken neu aufbauen willst?
    Irgendwie ist an deiner Fragestellung gar nicht so richtig erkennbar, worauf du hinaus willst.



    Viele Grüße,
    Sabine

    Hobby zum Beruf gemacht - daher keine Privatbecken mehr :smiling_face:
    www.seaspirits.de
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    Nur was Menschen kennen, können sie lieben.
    Nur was Menschen lieben, werden sie schützen.

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