Welche Fließbettfilter habt ihr im Einsatz?

  • Halli Hallo,


    da ich permanent Po4 Adsorber im Einsatz habe habe ich das Zeug im Moment in einem Filtersäckcken in einem Rohr dass sehr langsam durchströmt wird. Funktioniert auch ganz gut.


    Allerdings lese ich immer wieder von den Fließbettfiltern wo die Effektivität ja noch deutlich besser sein soll.


    Nun meine Frage, welche Filter habt ihr denn genau im Einsatz? Ich finde nicht wirklich was sinnvolles...


    Ach so das Terra Nova Teil das blaue meine ich hat bei mir überhaupt nicht funktioniert...


    LG
    Daniela

  • hallo auch,


    hätte dazu auch noch eine frage: der beschreibung nach soll der filter bei verwendung
    eines adsorbers mit 5-10L/h durchströmt werden; wie kommt es bei diesem geringen
    strom zu einer verwirbelung? oder versteh ich das funktionsprinzip nicht richtig?


    lg,
    Christian

  • Hallo Christian,


    also ich bin auch irritiert, denn es wird ja dazu geschrieben,d ass Verwirbelungen vermieden werden sollen, da sich das Material sonst zu stark abreibt.


    Das hat im übrigen auch mein Händler gestern zu mir gesagt, dass bei diesen Wirbelfiltern der Abrieb sehr hoch ist und der sich dann natürlich schön gleichmässig im Becken verteilt...



    Viele Grüße
    Daniela

  • hallo Daniela,


    habe leider noch nie einen live gesehen; soweit ich informiert bin, soll ja, zumindest bei sand als
    substrat, dieser in schwebe gehalten werden.


    Uwe: betreibst du ihn mit adsorber oder sand, und wie hoch ist der durchfluss?


    lg,
    christian

  • ich habe zur Zeit einen Deltec im Einnsatz werde mri aber noch einen von Knecht Kunststofftechnik besorgen sobald die wieder aus dem Urlaub da sind.

  • Hallo, (und Entschuldigung Uwe fürs widersprechen :winking_face: )
    das abgebildete von Uwe ist ein Fließbettfilter. Man kann es zu einem PO-Adsorber-Filter zweckentfremden, aber Sinn macht es nicht. So ein Filter funktioniert am besten mit dem Sand (vlt. auch als Diatomeenfiter bekannt), da sich zwischen den Oberflächen der feinen Sandkörner durchfliessende Schwebstoffe u.a. verfangen und hängen bleiben. Funktioniert wie ein Sandfilter am Schwimmbad.
    Wenn man nun Adsorber in solch einen Filter füllt, hat man leider genau den Effekt als 'Flusenfänger', was absolut kontraproduktiv ist.
    Ein Wirbelbettfilter kann mit minimalem Durchfluss durch regulierbaren Ausfluss betrieben werden. Jedoch sorgt eine leistungsstarke Pumpe für internen Umsatz des Wassers mit dauernder Umschichtung des Materials im Filter. Das Material wird tatsächlich in Schwebe gehalten. Die Abrasion des Adsorbers ist sogar erwünscht, um anhaftende Bakterienbeläge durch die Materialbewegung abzutragen. Sofern es sich um vernünftigen vorbehandelten Adsorber (FeIII ist von Hause aus nun mal weiches Material) und kein Klump/Geraffel handelt, ist der Materialabrieb selbst vernachlässigenswert.
    Wer Adsorber in Fließbett betreibt, hat einfach zuviel Geld, da die meiste Bindekapazität durch Bakterienbesiedelung (dichtmachen der Adsorberstruktur) und eben die Schwebstofffilterung verschenkt wird.
    Bild Wirbelbettfilter:

  • Hallo Stefan,


    Danke für die Erörterung! Kann man davon ausgehen, dass im Filter - wenn mit geringem Durchfluss betrieben - ein sauerstoffarmes Milieu
    herrscht und Nitrat abgebaut wird? Wie und wie häufig ist so ein Filter zu reinigen?


    lg,
    Christian

  • Zitat

    Original von MKR
    wie und worin würdest Du denn PO4 Absorber verwenden ????


    ähhm , ich :confused_face:


    nach der Erfahrung meiner vielen 100kg an verbrauchtem Adsorber gibts mehrere Lösungen:
    das feine Material mit 0-2mm setze ich im Fließbettverfahren zur schnellen Senkung des PO4 und kurzzeitige Betrieb von max. 4-5 Tagen ein. Kommt darauf an, wie das Wasser mit Schwebstoffen, Gelbstich etc. belastet ist. Meist verblockt das Material vor Tauschintervall.
    Ansonsten verwende ich das Material mit 2-4mm und Wirbelbettverfahren. Ich betreibe (um dem geringen Durchfluß genüge zu tun und trotzdem auf das erforderliche Quantum gefilterte Wasser zu kommen) immer mehrere Filter gleichzeitig mit max. 500gr Füllung und Tausch nach 7-10 Tagen. Der Adsorber ist dann wirklich am Ende.
    Ich habe in 5000Ltr. Wasser trotz 250gr Frofu/Tag dadurch max. nur zwischen 0.04 und 0.06mg PO4 im Wasser. Dies bei 4kg Adsorber permanent im Einsatz.

  • Zitat

    Original von ChristianH
    Hallo Stefan,


    Danke für die Erörterung! Kann man davon ausgehen, dass im Filter - wenn mit geringem Durchfluss betrieben - ein sauerstoffarmes Milieu
    herrscht und Nitrat abgebaut wird? Wie und wie häufig ist so ein Filter zu reinigen?


    lg,
    Christian


    Hallo Christian,
    die Filter haben idealerweise kein großes Volumen. Die bis 10 Liter Durchlauf wirken sich darum nicht auf etwa bildende Kleinbiotope im Filter aus :grinning_squinting_face: ; wobei schon der nächste Punkt anzusprechen ist: Filterreinigung ...nach jedem Adsorberwechsel. Man will weitestgehend und so lange wie möglich bakterielle Besiedelung verhindern (wobei das nach wenigen Stunden Betrieb schon wieder illusorisch ist)
    Sofern es sich um keinen Mischadsorber handelt, ist ein evtl. Nitratabbau im Langsamfilter nicht erwähnenswert.

  • Hallo stefan,


    OK, das hört sich ja alles gut nachvollziehbar an...


    Nun habe ich ja nur geringfügig weniger als 5000l :yrf


    Und es wäre sehr nett, wenn Du mir einen Tip geben könntest wie ich in meinem Fall mit 240l brutto vorgehen könnte.
    Ich habe aktuell einen Fließbettfilter (Röhre mit Adsorbersäule die langsam durchströmt wird) damit halte ich meinen Phosphatwert zumindest relativ konstant bei ca. 0,09.


    Da ich aber bei nem Nitratwert von ca. 10 immer noch mit Cyanos fleissig kämpfen muss (interessanter Weise hauptsächlich auf den Steinen) möchte ich mit dem PO4 Wert noch ein Stück runter.


    Was ist das für ein Filter auf dem Bild, ich kann die Firma leider nicht erkennen...


    LG
    Daniela

  • Hallo Daniela,
    Der Filter auf dem Bild ist von Schuran; das sollte aber nur als Beispiel dienen; andere Firmen bauen gleiches und ähnliches.
    Was macht dich sicher, dass zwischen dem gegebenen NO3/PO4 Verhältnis und den Cyanos ein Zusammenhang besteht? Die bekommt man anderweitig auch in den Griff. (Strömung ändern, absaugen, Bakterien einwerfen, [am besten ignorieren :winking_face: ] etc. )
    Interessanterweise scheint manchmal der PO4-Wert trotz Adsorberwechsel wie genagelt zu stehen. Das führt dann zur Fehleinschätzung: -der Adsorber taugt nichts (mehr), -die Menge an Adsorber wird erhöht, -die Durchflußgeschwindigkeit ebenso; -Markenwechsel.
    tatsächlich liegt es meistens am Nitratwert. Wird der um einige Punkte gesenkt, (Wasserwechsel, Bakterienzufuhr, Mischadsorbereinsatz) geht es auch wieder mit dem PO4 abwärts. Ist aber längerwierig und meist nicht in wenigen Wochen realisierbar.


    Edit:
    um auf dein Frage einzugehen:
    lass das System, wie es ist (mit dem 'Röhrenfilter' ); es hat bis jetzt funktioniert. Versuch, den Nitratwert etwas zu senken, halbiere die Portionen an Adsorber und wechsle dafür öfter (Bakterienbesiedelung s.o.).

    Servus
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan C. ()

  • Hi,


    also ich laß durch den Fließbettfilter ca. 5-10l/h durch. Nach Schwefelwasserstoff riecht am Ausgang jedenfalls nichts :winking_face: Ganz unten, also am Anfang habe ich 5cm mittleren Zeolithbruch drinnen. Der wirk nochmal als mechanischer Vorfilter. Damit erreiche ich eine Standzeit von ca. 3-4 Wochen eher er sich langsam zusetzt. Bei höheren Durchflüssen setzt er sich natürlich schneller zu, aber die Adsorberleistung steigt deshalb nicht unbedingt an. Bei meinem Phosphatfilter kommt bei 5l/h ein nicht nachweisbarer Phosphatwert raus. Für mein Becken habe ich 2 davon im Einsatz wovon ich alle 14 Tage einen erneuere und ich füttere 100g Frostfutter/Tag + 2l Zooplankton. Als Wirbelbett könnte man den auch betreiben, allerdings sind die Anschlußstutzen mit 10mm ID für gröberes Adsorbermaterial zu eng. Man könnte theoretisch aber auch 600l/h Wasser durchjagen.


    Also ich bin zufrieden mit den Filtern und vor allem haben die einen unschlagbaren Preis und sind schnell in die Zuchtanlage integrierbar. Ich habe allerdings darüber eine Druckbypaßleitung mit mehreren regelbaren 6mm-Abgängen.


    mfg Uwe

  • Hallo nochmal,


    ok, gerne halbiere ich die Portion und wechsle öfter. Die Frage ist nur für mich, dadurch sinkt natürlich die Säule auch extrem durch das das Wasser fließt...wird dann nicht deutlich weniger PO4 adsorbiert?
    Bringt es was wenn ich den Röhrendurchmesser verkleinere, damit die Säule höher ist?


    Ich habe im Moment gar keinen Feinfilter drin wegen der Nitratgefahr...sollte ich dann unter mein PO4 Säckchen in dem Filter vielleicht doch Zeolith oder Sand oder ähnliches packen?


    LG
    Daniela

  • Hallo,

    Zitat

    ok, gerne halbiere ich die Portion und wechsle öfter. Die Frage ist nur für mich, dadurch sinkt natürlich die Säule auch extrem durch das das Wasser fließt...wird dann nicht deutlich weniger PO4 adsorbiert?


    nein, eben nicht; durch das häufige Wechseln wirkt der Adsorber nur effektiver. Nach wenigen Tagen ist jedes Adsorberkörnchen von einem Biofilm überzogen und die Porösität, die es braucht, um die Chemiesorbtion zu vollziehen, ist nicht mehr gegeben. Adsorber ohne der Wasservorreinigung dienende Geräte wie UV und Materialien wie Watte und Kohle werden sich schnellstmöglich mit Bakterienrasen zusetzen. Angaben, welche herstellerbezogen über einer Woche Bindekapazität für Adsorber liegen, sind Märchen. Wenn Werte über Bindekapazitäten und Dauer vorhanden sind, so sind diese im Labor ermittelt und hochgerechnet. In der Praxis nicht nachvollziehbar.
    Da die meisten Adsorber eben 'einfach so' betrieben werden, arbeiten sie eben auch 'einfach so' als Schwebstoff- und Drecksammler. Die eigentliche Aufgabe der Chemiesorbtion funktioniert eben nur so lange, wie die Oberflächen des Adsorberkorns offen sind.


    Zitat

    Bringt es was wenn ich den Röhrendurchmesser verkleinere, damit die Säule höher ist?


    das ist wie bei jedem Adsorber und Harz das Effektivste, was man machen kann :thup .
    Die Kontaktzeit des Wassers ist entscheidend !
    10 Ltr./Std. Wasser durch ein Adsorberbett mit 5cm Schütthöhe x 20cm Durchmesser der Säule geschickt, sind Vergeudung. 20cm Schütthöhe auf 5cm Durchmesser (Werte sind fiktiv und sollen nur das Verhältnis aufzeigen) sind an Effektivität nicht zu übertreffen.
    Alle diese Angaben sind nun auf Fließbettverfahren ausgelegt.
    Im Wirbelbettfilter macht die Umschichtung des Materials die geringe Säulenhöhe wett.

    Servus
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan C. ()

  • Hallo Stefan,


    Danke schon mal für die Vielen Tips...


    Aber ich muss noch ein bisschen weiter löchern...


    Gut also die Säule die ich jetzt habe ist sowieso nicht mehr so prickelnd und ich möchte ne neue bauen...
    die Säule wird von ner kleinen eheim 150l durchströmt, die muss aber ja den relativ großen (im Verhältnis zu der Pumpe) Durchmesser der Säule durchströmen , das Wasser muss nach oben und durch das Substrat, ich weiss nicht wie viel Liter pro Stunde das sind, aber das Wasser läuft ganz langsam oben über den Rand...


    Nun ist die Frage mit was filtere ich vor, ohne jeden Tag irgendwas wechseln zu müssen?


    Ich habe entweder im TB in der Kammer zuvor die Möglichkeit auf ein PVC Gitter was zu legen (früher hatte ich da Watte) wo das gesamte Wasser durch muss...oder ich könnte direkt vor die Röhre was basteln, oder einfach was unter den Adsorber in die Röhre packen...


    Ich habe den Adsorber jetzt ein bis zweimal die Woche ausgewaschen, bringt das was?


    Würde mich freuen, wenn Du mit mir gemeinsam weiter tüfftelst...


    Lg
    Daniela

  • Hi,


    optimal währe den Ausgang einer UV-C anzuzapfen und das Wasser dann über feine Watte in den Adsorber zu leiten. Dabei dann nicht mehr als 5-10l/h ( kann man auslitern :winking_face: ) Dann bildet sich auch nicht so schnell bakterienbelag weil das Wasser wetgehend sterilisiert ist ( wenn der Durchsatz durch die UVC stimmt ).


    mfg Uwe

  • Hallo Uwe,


    hm meine UV Lampe mach ich nur dran wenn was Neues reinkommt. Weil ich habe nicht so viel Platz im Unterschrank und dann muss ich das Ding immer "oberirdisch" aufbauen und das ist nicht schön und auch nicht wirklich "Katastrophensicher" (mir ist schon mal ein Schlauch rausgesprungen und bin Gott sei Dank aus dem Tiefschlaf aufgewacht). Also die Variante fällt leider aus...


    Einfachere Vorschläge?


    LG
    Daniela

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