Medizinalfutter - Probleme mit Percnongrabben?

  • Hallo!


    Ich möchte mich als erstes bei Torsten für seine Artikelsammlung bedanken.


    Leider war ich in den letzten Wochen gezwungen meine Fische mit dem Medizinalfutter zu behandeln.


    Heute Morgen habe ich eine tote Percnon gibbesi gefunden. Mir ist schon die letzten Tage aufgefallen das die Grabben, ich hatte zwei, nicht mehr so aktiv sind wie früher.


    Ist ein Zusammenhang mit dem Medizinalfutter wahrscheinlich?


    Welche Auswirkungen kann das Futter auf Wirbellose (Gorgonien, LPS, Röhrenwürmer...) haben die etwas davon fressen/ausnehmen?

  • Hallo Reinhard,


    das selbst hergestellte Medizinalfutter enthält den Wirkstoff in sehr geringen Mengen. Man sollte es möglichst so verfüttern, dass es die Fische sofort aufnehmen, ohne dass es längere Zeit im Wasser treibt. Wenn "imprägniertes" Futter doch irgendwann zu Boden sinkt und von anderen Beckenbewohnern aufgenommen wird, ist die größte Menge an Malachitgrünoxalat bereits ausgewaschen worden. Das ist auch ein großer Nachteil bei der Behandlunjg gegen die Pünktchenkrankheit.


    Effekte auf Wirbellose habe ich selbst dabei nie beobachtet. Natürlich will ich nicht völlig ausschließen, dass es besonders empfindliche Tiere gibt, die hier evtl. eine Reaktion zeigen. Borstenwürmer, Schnecken, viele Garnelenarten, Anemonen, div. Korallen, Seesterne waren bereits in Becken, wo diese Methode über 6-8 Wochen angewendet wurde und es gab dort keine Verluste.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Torsten!


    Wir habe ca. 10 Tage behandelt.
    Dabei 3x täglich sowohl Frost- als auch Flocken- und Granulatfutter bis zur Sättigungsgrenze eingeweicht und in sehr hohen Mengen verfüttert.


    Da ist sicher einiges durch das Becken getrieben.


    Hilft halt nix, wo gehobelt wird fliegen Spänne.
    Kann natürlich genau so gut sein das überhaupt kein Zusammenhang mit dem Futter besteht.



    Hallo Claude!


    Kennst Du wirklich nicht?
    Sieht Dir doch einmal die Artikelsammlung hier bei Fischkrankheiten an.

  • HI


    Es gibt verschiedene Medizinal Futter am Markt daher war mir nicht klar welches du meinst.


    Wenn du weiterfütterst gehen die deine anderen NT auch hops
    Sorry Thorsten aber bei zu hohen Gaben reagieren sehr wohl Niedere Tiere auf
    die Zugaben von Mala


    Gruss

  • Hallo Reinhard, hallo Claude,


    die Verfütterung von Malachitgrünoxalat-haltigen Futter ist für mioch derzeit die einzige Methode, ein nachweislich wirksames Medikament gegen Ektoparasiten im begrenzten Rahmen in einem normal eingerichteten Riffbecken anzuwenden. Das es dabei auch immer wieder negative Begleiterscheinungen geben kann, will ich nicht völlig ausschließen. Ich kenne aber viele Anwender dieser Methode, die hier noch keine negativen Erfahrungen gemacht haben. Die Anreichung des Futters und eine evtl. Ausschwemmung des Wirkstoffes hinterläßt deutlich geringere Konzentrationen des Farbstoffs im Wasser des Aquariums als etwa die direkte Zusetzung in der vom Hersteller vorgeschriebenen Anwendungskonzentration. Das würde ich auch nicht riskieren wollen. Es ist immer ein Kompromiss zwischen einer noch möglichen Therapie für den erkrankten Fisch und der Gratwanderung, wann erreiche ich kritische Konzentrationen für die restlichen Bewohner.


    In Taiwan und China werden in Aquakulturen aufgezogene Krabben, die mal als Seafood in alle Welt verschickt werden sollen, ebenfalls mit malachitgrünoxalathaltigen Mitteln gegen Pilzbefall des Chitinpanzers behandelt. Leider lässt sich der Farbstoff bzw. sein Abbauprodukt im Muskelfleisch der Tiere nachweisen und der Export wurde daher nach USA und EU verboten. Wenn die Tiere davon sterben würden, wäre eine Behandlung wohl sinnlos. Daher gehe ich davon aus, dass zumindest Krabben hier nicht so empfindlich sind. Es kann aber natürlich Ausnahmen geben - nur herausfinden, woran die Krabbe von Reinhard gestorben ist, werden wir mit Sicherheit auch nicht mehr.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!