Hallo zusammen,
ich hätte nie geglaubt das es so schnell funktioniert, aber mit Hilfe vieler wertvoller Ratschläge
aus diesem Forum ist es mir gelungen, in kürzester Zeit die Cyanoplage fast vollständig loszuwerden.
Deshalb möchte ich hier kurz (und laienhaft) schildern was ich alles unternommen habe. Vielleicht hilft
es ja dem einen oder anderen, denn zu dem Thema Cyanos kommen ja sehr häufig Fragen.
Betroffen waren bei mir nur der Sand und vielleicht ein oder zwei Stellen im Riff, aber ich denke man sollte nie
so lange warten bis die Bakterien sich im ganzen Becken ausgebreitet haben, sondern wirklich frühzeitig handeln.
Am Besten ist sowieso, das Becken so zu optimieren, dass Cyanos erst gar nicht die Chance haben sich explosionsartig
zu vermehren.
Das Verhältnis zwischen den Werten Nitrat (0) und Phosphat (0,25) stimmte nicht.
Weil ich ja nun keine Chemieexperte bin, war für mich die einfachste Lösung erst einmal den Nitratwert zu erhöhen,
indem ich den Abschäumer ausgeschaltet lasse und etwas mehr füttere. Phophat hätte ich dann später durch einen
Phosphatabsorber aus dem Becken geholt, dass war bei mir aber bisher nicht nötig.
Den Abschäumer habe ich dann aber doch lieber wenigstens für 1-2 Stunden laufen lassen, schon wegen der Sauerstoff-
versorgung. Die optimale Einstellung dauert noch an; zwischendurch hatte ich sogar beide Werte auf 0, aber mittlerweile
pendelt sich der Nitratwert auf 5 - 10 und der Phosphatwert auf 0,1 bis 0,2 ein.
Die Strömung war nicht ganz optimal.
Ich habe zwar viel Strömung im Becken, aber auch einen recht massigen Riffaufbau (komplett aus Lebendgestein)
und da dieser im Laufe der Zeit etwas zusammengesackt ist, kam die Strömung nicht mehr wirklich überall hin.
Also habe ich alles etwas luftiger gestaltet, einige Steine rausgenommen und die Strömungsrichtungen etwas verändert.
Ich hatte keine "bodenbearbeitenden" Tiere.
Mein kleiner Salarias Fasciatus knutscht lieber an den Scheiben als auf dem Sand und ich habe nur noch einen Einsiedler.
Ich habe zwar schon vor Monaten 10 karibische Einsiedler bestellt, aber irgendwie bekommt mein Händler zur Zeit keine.
Also haben wir uns eine Baggergrundel (amblygobius phalaena) gekauft, obwohl wir Bedenken hatten, dass sie unser Riff
unterbuddeln könnte. Das macht sie auch, aber bisher hält alles. Man sollte ja auch kein Riff auf dem Sand bauen, selbst Schuld!
Sollte die Plage wirklich schlimm sein, sollte man den Bodengrund täglich absaugen, am Besten gegen Abend, wenn die Bakterien
beginnen sich aufzulösen.
Schlußendlich habe ich ernsthaft damit begonnen, alle anderen wichtigen Werte (Magnesium, Calcium, Karbonathärte und PH)
zu optimieren und werde demnächst auch mit der Balling-Methode beginnen. Ich habe mir auch mal ein anderes Salz gekauft,
konnte aber nicht testen ob es was bringt, da die Cyanos wie gesagt schon fast weg sind. Zum Glück übrigens nicht nur die, die
Bryopsisplage befindet sich nämlich auch auf dem Rückzug. Jetzt müssen nur noch die Manjanos eingedämmt werden, aber daran
arbeitet schon ein kleiner Acreichthys tomentosus.
Auf jeden Fall bedanke ich mich hiermit noch einmal ganz herzlich für die große Hilfsbereitschaft
bei allen, die mir geholfen haben! Ohne Euch wäre das Forum gar nichts!