becken bewusst überbesetzen

  • Hallo... ich kenn das aus der Süsswasseraquarisik. Da werden die Becken mit z.B. Barschen so überbesetzt, das sich keine Reviere bilden können. Folglich sind da viele Arten drin die sich nicht bekämpfen. Das es natürlich nicht Artgerecht ist, ist mir klar. Aber vielleicht hat ja schon jemand Erfahrung mit dieser Theorie im Seewasser gemacht.


    Gruß Torsten :smiling_face:

  • HI Torsten


    Insofern eine gute Frage...
    Denn wenn ich dran denke wie es in Händleranlagen gut geht viele Fische auf geringen Raum zu halten und zu zeigen.. dann ist da auch was wahres dran.
    Aber ob es denn dann auch in einem Riffbecken klappt (Händleranlagen sind ja oft recht leere Becken von der Deko her) wage ich zu bezweifeln.
    Das gibt früher oder später dann doch Druck von anderen... (zuviel Druck)

  • Hallo,


    Ich frage mich, wozu das gut sein soll. Ein Territorialverhalten gehört ja letztlich zum normalen Verhalten der Fische dazu, und selbst wenn es durch Überbesetzung gelingt dieses zu unterbinden, ist das nicht artgerecht; zudem steht der Fisch doch unter Stress, wenn er keinen Rückzugspunkt und kein eigenes Revier hat... Das ist für mich schon Quälerei. :confused_face:


    Funktionieren tut es allerdings, in Händlerbecken regelmäßig zu sehen- selbst Streithähne wie Gelbschwanzdemoisellen sind friedlich, wenn sie auf 20x20x20cm zu zehnt eingequetscht sind... :frowning_face:

  • Hallo...
    ok, sinn und Zweck sind natürlich sehr zweifelhaft. Wenn ich jedoch z.B. höre, das ein Weisskehl sowas von terriotal ist, wirft es doch schon die frage auf, was würde passieren wenn man 5 Stück einsetzt? Na klar ist dieser Threat ein wenig provokativ... aber die Idee ist doch eigentlich nicht verkehrt..man könnte das gleiche mit demosellen durchspielen. die sind doch auch so irre. Wenn ich ein Händlerbecken anschaue, und da sind 20 Stück im Becken...das scheint ja zu funktionieren. die frage ist natürlich wie lange? Hat das eigentlich schon mal jemand gemacht und kann dazu was sagen??


    Gruß Torsten

  • HI Tosten


    Ich glaube bewusst nicht. Beste Beispiele sind ja Händerbecken wi sich die Fische arangieren müssen. Aber auch da gibt es hin und wieder Streit und Tote. vor allem dann wenn einer schwächelt.

  • Hallo,


    Aber die Frage ist doch die nach dem Sinn der Sache. Dann habe ich lieber eine Gelbschwanzdemoiselle oder einen Doc, der absolut fies ist, als 20, was zwar schön aussieht und sich scheinbar verträgt; aber letztlich sind alle Fische gestresst, zeigen nicht ihr natürliches Verhalten und kränkeln ohne Ende.


    Normalerweise kauft man ja einen Fisch um sein natürliches Verhalten zu beobachten, nicht damit das Becken eine gute Deko im Zimmer darstellt...

  • Hallo...
    die Frage wäre ja zum Beispiel ob die Fische wirklich gestresst sind oder durch diese Haltung einfach nur ein anderes Sozialverhalten ausgelöst wird. Ich gehe mal davon aus das die Fische (auf jedenfall die Docs) nicht einfach nur blöde durchs Becken schwimmen, sondern intelligent sind.


    Ist natürlich eine rein theoretische Diskussion..versteht sich von selber...


    Gruß Torsten

  • moin,


    meiner meinung nach ist der überbesatz nur ein faktor, nicht mal der wichtigste :winking_face:


    ich glaube, das die tiere durch den ständigen verkauf, das rumrühren mit dem netz, ständig neue tiere, damit verbundenen massiven stress etc überhaupt keine zeit haben, ein revier zu bilden! wenn man so etwas :winking_face_with_tongue: mal ein halbes jahr stehe lassen würde, käme es vermutlich auch da zu massivem gemetzel.


    ist aber wie gesagt nur eine vermutung, ausprobieren werde ich es sicher nicht :winking_face:

  • Das mit dem Überbesetzten ist bei Afrikanischen Buntbarschen (und Sonstigen) die einzige Möglichkeit die Tiere zu mehreren zu halten, sonst bleibt nur das Alpha-Tier übrig, das die anderen eins nach dem anderen abschließt.


    Es scheint zwar beim ersten Gedanken entgegen der Logik zu sein aber nur so kommt man zu einem stressfreien Becken, wir haben das auch immer so gemacht und waren/sind nur so erfolgreich. Garnicht artgerecht aber lebensrettend. Die Fische sind dann aber ziemlich ausgeglichen, es gibt ja nichts zu verteidigen. Von Quälerei kann also nicht die Rede sein.


    Ich sehe eigentlich keinen Grund warum das im Meerwasser anders sein sollte. Ich würde es im Falle eines Falles genau so machen.

  • Zitat

    Original von Henrik
    Das mit dem Überbesetzten ist bei Afrikanischen Buntbarschen (und Sonstigen) die einzige Möglichkeit die Tiere zu mehreren zu halten, sonst bleibt nur das Alpha-Tier übrig, das die anderen eins nach dem anderen abschließt.


    moin, hendrik


    sorry,bitte nicht böse sein, aber hab sicher über 20j in bis zu 30 becken mal und tan- barsche gezüchtet, zugegeben, schon länger her, aber so´n unsinn hab ich noch nicht gehöhrt :winking_face:

  • Zitat

    Original von mbb


    moin, hendrik


    sorry,bitte nicht böse sein, aber hab sicher über 20j in bis zu 30 becken mal und tan- barsche gezüchtet, zugegeben, schon länger her, aber so´n unsinn hab ich noch nicht gehöhrt :winking_face:


    Bei den Maulbrütern ist das aber so, kein Unsinn.


    Ich pfelge außerdem noch das Barschbecken meiner Eltern, auch hier funktionierts nicht anders (C. citrinellum/Red Devils). Sonst Mord und Totschag.

  • Zitat

    Original von Henrik
    [Ich pfelge außerdem noch das Barschbecken meiner Eltern, auch hier funktionierts nicht anders (C. citrinellum/Red Devils). Sonst Mord und Totschag.


    wovon sprechen wir jetzt, das sind weder maulbrüter noch afrikaner :winking_face:


    bei mir gab es zumindest in vernünftig strukturierten, normal besetzten becken und entsprechender geschlechterproportion nie probleme (späteres nachsetzen von tieren mal ausgeklammert)

  • Hallo,


    ich kann die Aussage von Henrik nur bestätigen, in meinem früheren Leben als "Süßer", warens bei mir auch die Malawi Barsche und erst am nem irwitzigen Besatz gabs Ruhe im Becken.
    Und vermehrt haben sie sich trotzdem.


    Joe

  • Zitat

    Original von mbb


    wovon sprechen wir jetzt, das sind weder maulbrüter noch afrikaner :winking_face:


    bei mir gab es zumindest in vernünftig strukturierten, normal besetzten becken und entsprechender geschlechterproportion nie probleme (späteres nachsetzen von tieren mal ausgeklammert)



    Weiss ich wohl, deswegen habe ich ja auch außerdem geschrieben. Sollte nur ein Beispiel sein.


    Das mit den gut strukturierten Becken und gut ausgesuchten Tieren kann klappen, sicher.

  • Zitat

    Original von Pusher
    Hallo...
    ok, sinn und Zweck sind natürlich sehr zweifelhaft. Wenn ich jedoch z.B. höre, das ein Weisskehl sowas von terriotal ist, wirft es doch schon die frage auf, was würde passieren wenn man 5 Stück einsetzt?


    Ganz einfach: Sie wären friedlich, hätten aber soviel Stress das sie nach wenigen Tagen an der Pünktchenkrankheit sterben würden.

  • Hallo,


    Ich frage mich allmählich, ob du nur provozieren willst...


    Zitat

    die Frage wäre ja zum Beispiel ob die Fische wirklich gestresst sind oder durch diese Haltung einfach nur ein anderes Sozialverhalten ausgelöst wird. Ich gehe mal davon aus das die Fische (auf jedenfall die Docs) nicht einfach nur blöde durchs Becken schwimmen, sondern intelligent sind.


    Woher soll denn dieses Sozialverhalten kommen? Von einem Fisch, der normalerweise nicht zu fünft auf kleinstem Raum eingepfercht lebt, sondern weite Strecken schwimmt und eine Menge Raum zum ausweichen hat!?
    Etwas derartiges bedeutet für jedes Tier Stress, selbst Schwarmfische und Rudeltiere, und da ist es auch egal ob man nun "blöde" Tiere nimmt oder gar Affen oder Menschen...


    Und all diese Tiere werden bei einer solchen Aktion einen schweren seelischen Knacks davontragen und nie ihr natürliches Verhalten zeigen können, ebenso egal um welche es geht.

    Einmal editiert, zuletzt von Jannes Freiberg ()

  • Ein Bekannter von mir betreibt seit mehreren Jahren ein Süßwasser-Barschbecken, in dem es nur so von Fischen wimmelt. Es ist massiv überbesetzt, trotzdem kann er sich vor lauter Ablaichen gar nicht retten. Ist es bei solchen Fischen (weiß leider nicht genau welche) komplett anders als bei Meeresfischen? D.h. ja, dass sie unter extremem Stress munter Nachwuchs bekommen. :yidee

  • Es kann ja jeder mal gerne selber probieren in einem 500liter Becken 5 Acanthurus leucosternon oder besser 10 A. leucosternon und dann sehen was passiert.
    Ich bin gespannt wie schnell es dann von Nachzuchten von Weißkehldoktoren nur so wimmelt!

  • Hi Claus,


    Ich glaube nicht, dass es unter solchen Bedingungen zum Ablaichen kommen würde, das ist z.B. bei Acanthurus sp. unter Aquarienbedingungen ja schon bei angemessener Haltung eine kleine Sensation.


    Und selbst wenn es dazu käme, dann wäre das nicht gut. Denn der Ablaichvorgang bei Doktorfischen ist eine ziemlich wüste Angelegenheit, d.h. unter beengten Verhältnissen würde es garantiert zu Verletzungen kommen.


    Aber mal ganz erhlich, was würden einem dass Ablaichen denn überhaupt nützen? Bei der Zucht gibt es doch noch ganz andere Probleme...


    Wer schon selbst Meerwasserfische gezüchtet hat, der weiß doch, dass das nur unter vernünftigen Haltungsbedingungen funktioniert. Die Diskussion kann man sich also sparen.


    Wer es wirklich selbst rausfinden möchte, kann ja mal 5 gleichgroße Zwergbarsche zusammensetzen :winking_face:


    Viele Grüße
    Inken

  • Hallo,


    @Inken: Ich glaube, bin mir da aber nicht ganz, ganz sicher, dass in dieser Aussage ein winziges Fünkchen von dem vorhanden gewesen sein könnte, was man Sarkasmus nennt :grinning_squinting_face:


    @all: Vielleicht sollte man mal drüber nachdenken, wie diese Barsche in der Natur leben, und was man mit denen so alles machen kann, d.h. wie hart und psychisch unbelastbar die eigentlich sind. Und dann mal drüber nachdenken, ob sich das wirklich auf unsere Seewasserfische übertragen lässt. Aber Beiträge lassen sich ja zum Glück auch abschicken, ohne vorher nachzudenken oder sich zu informieren.

  • Mir ist schon klar, dass sich das nicht auf Meerwasserfische übertragen lässt. Ich wunder mich nur, dass das bei den Süßwasserbarschen funktioniert. Ich hab´s ja mit eigenen Augen gesehen. Entweder haben die durch die antirevierbildende Maßnahme keinen Stress oder sie haben Stress und laichen trotzdem.
    Ich wunder mich halt, da beide Möglichkeiten recht unplausibel sind...

  • Hallo,


    Sie haben Stress und laichen trotzdem. Allerdings kannst du diese Viecher wirklich unter allen Bedingungen zum laichen bringen, da sie quasi nicht totzukriegen sind.


    Wobei die Barsche da auch ein blödes Beispiel sind, denn es gibt auch im Süßwasser genug Spezialisten, die dir den Vogel zeigen, wenn sie kein passendes Revier und Ruhe zum laichen haben. Vor allem bei Killifischen ist das manchmal echt zum Würgen, wenn man denn verzweifelt sucht, woran sich das Pärchen stören könnte oder was man im Becken noch besser machen könnte.

  • Zitat

    Original von Jannes Freiberg
    Hallo,


    Sie haben Stress und laichen trotzdem. Allerdings kannst du diese Viecher wirklich unter allen Bedingungen zum laichen bringen, da sie quasi nicht totzukriegen sind.


    Aha. Solche genügsamen Gesellen würden man sich für die Meerwassergefilde auch mal wünschen. :ylol

  • *edit*


    Wegen persönlicher Beleidigung editiert. Mäßige dich in Zukunft bitte in deinem Tonfall.
    Sabine Sax, Moderatorin

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