Verlust von Fischen

  • Hallo Forum,


    zur Zeit kann ich es mir nicht erklären, vieleicht könnt ihr mir helfen.


    Seit Anfang des Jahres verschwinden immer wieder Fische bei mir im Becken.


    1 Feuerkorallenwächter - nach 3 Tagen verschwunden am 07.01.2005
    1 Centropyge potteri - nach 16 Tagen heute, 13.06.2005, verendet


    Außerdem sind alteingesessene Tiere verschwunden:


    1 Archaster angulatus - verschwunden am 15.01.2005
    1 Chelmon rostratus - Koordinatsprobleme am 12.03.2005
    1 Labroides dimidiatus - verschwunden am 12.03.2005
    2 Lysmata amboinensis - verschwunden am 27.05.2005


    Zur Zeit sind noch vorhanden


    1 Zebrasoma flavescens
    2 Chromis viridis
    1 Amblygobius phalaena
    1 Cryptocentrus cinctus
    1 Mespilia globulus
    2 Gobiodon histrio


    Die beiden histrio habe ich seit ein paar Wochen. Die haben es überlebt.


    Inzwischen habe ich alles was "räuberisch" sein könnte aus dem Becken entfernt, zB alle Einsiedlerkrebse.
    Ich mach 1 Mal in der Woche Wasserwechsel, filtere immer über Kohle.
    Hab kein Nitrat und kein Phosphat im Wasser.
    Gefüttert wird einmal am Tag immer mal wieder abwechselnd mit Flockenfutter, Artemia, Mysis, Krill, Bosmiden, ...


    Was könnte die Ursache für das Verschwinden der Fische sein ?


    Andreas

  • Findest du die toten Fische oder sind sie einfach verschwunden?
    Die Einsiedler halte ich nicht für die Ursach so vieler Ausfälle - es sei denn du hältst da grosse Dardanus Arten oder sonstige "Monster".
    Hast du Anfang des Jahres irgendwas am Becken verändert, vielleicht zusätzliches Lebendgestein gekauft oder ähnliches?
    Eine Fütterung am Tag ist ein bissel mager aber daran wird es wahrscheinlich nicht liegen.

  • Fütterung einmal am Tag finde ich auch etwas sehr wenig.
    Zu Anfang hatte ich auch nur einmal am Tag gefüttert. Ich dachte immer, es wäre so i.o. Doch dann musste ich mich auch eines Besseren belehren lassen.
    Grundsätzlich sind unsere Fische sozusagen "Permanentfresser", da sie den ganzen Tag ständig auf Futtersuche sind. Und als mich ein Freund dann mal darauf hingewisen hat, hatte ich auch mal genauer hingesehen. Da geht doch ganz schön viel in den Filterschacht, da die Tiere immer nur kleine Mengen zusich nehmen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Somit war ich dann zu der Erkenntniss gekommen, das die Tiere eigentlich den ganzen Tag hungern mussten. Des weiteren konnte ich beobachten, daß es auch bei der Fütterung zu "Schlägereien" kam, da ja alle wussten, daß es nur einmal am Tag etwas gab.
    Dann habe ich mich umgestellt und füttere nun 4-5 mal am Tag. Es muß ja nicht uber den ganzen Tag verteilt sein, aber wenn man Nur Abends zu hause ist, dann sollte es auch machbar sein, daß man 4-5 mal in den Abendstunden auf 4-5 Stunden verteilt füttert. Besse ist natürtlich über den ganzen Tag hinweg, aber nicht jeder hat die Zeit dafür, (Arbeit.......)
    Ich habe auf jedenfall die Beobachtung gemacht, daß die Fütterungen wesentlich ruhiger zugehen, die Tiere sind viel ausgeglichener und wissen um Ihr Wohlbefinden, das immer genug für alle da ist. Von der Menge her füttere ich genauso viel wie vorher, nur eben über den Tag verteilt und nicht alles auf einmal.
    Auch konnte ich zusehen, wie die Tiere zugenommen haben, weil sie mehr Nahrung aufnehmen können und nicht alles im Filter verschwindet.


    Versuch es doch einfach mal die Fütterung umzustellen, ich bin mir sicher, daß Du ähnliche Beobachtungen machen kannst.


    Es könnte bei Dir durchaus sein, daß es aufgrund von Nahrungsraufereine zu solchen Ausfällen kommen kann, Welche man sonst nicht kennt, oder nicht vorhersehbar sind.


    Ich persönlich bin jedenfalls überzeugt davon, daß alle tiere bei mehrmaliger Fütterung am Tag ein ausgeglicheneres Verhalten zeigen, als wenn nur einmal am Tag gefüttert wird.

  • Hallo,


    die Fische in meinem Becken sind eigentlich alle recht friedlich.
    Ein Neuling wird zwar attakiert, aber das hat sich normaler weise immer inerhalb von max 2 Tagen gelegt.


    Der Doktor und die beiden Chromis leben seit 6 bzw 5 Jahren im Becken.
    Die kennen den Futterrütmus und Hungerleider sind die bei leibe nicht.
    Aber ich werde euren Rat befolgen und mehrmals am Tag füttern.


    Zum auffinden der Tiere.
    Teils, Teils.
    Den Pinzet und den Zwergkaiser habe ich gefunden, die anderen nicht.
    Aber die könnten ja auch hinter der Deko verendet sein und von den massen an kleinen Schnecken die ich im Becken habe aufgefressen worden sein.


    Andreas

  • Hallo Andreas
    Wie benehmen sich denn deine Fische ansonsten? Sind sie schreckhaft, scheu, oder aggresiv?
    Wie sehen die Farben aus?
    Wenn du einmal am Tag Fütterst fressen die Fische sehr gierig alles weg. Kleinere Portionen sind da besser.
    Ich könnte mir auch vorstellen das eine Futtercharge verdorben ist. Eventuell ist dein Wasser auch sehr verkeimt?
    Hast du Bilder von deinem Aquarium?

  • Hallo,


    also im großen und ganzen sind sie sehr friedlich.
    Wie gesagt, wenn ein neuer dazu kommt dann wir ihm zwar gezeigt wer Chef im Aquarium ist (Doktor) aber nach 2 Tagen ist da Ruhe und man(n bzw Frau) schwimmen friedlich neben einander her.


    Von den Farbe her, würde ich sagen normal. So wie sie sein sollten.


    Beim Frostfutter verwende ich kleine Tafeln. Die halten max 4 Wochen.
    Ich kauf auch mein Frostfutter bei unterschiedlichen Händlern hier in München.


    Wie könnte man eine Verkeimung des Wassers feststellen ?


    Hier noch die gewünschten Bilder



  • Yep!


    Sind alle ein bischen schmall auf der Brust! Also der Bauch des Zebrasomas ist nicht so toll. Recht eingefallen.

  • Hallo Andreas,


    Deine Fische sind zwar keine Wonneproppen aber verhungert sehen die auch nicht aus. Auch wenn ich mir das Becken insgesamt so ansehe könnte der Zebrasoma vielleicht etwas mehr Algenkost vertragen.
    Ich vermute, dass der Zebrasoma wahrscheinlich schon so vom Händler gekommen ist. Um das mit einer Normalfütterung hinzubekommen wird einige Zeit ins Land gehen.


    Was heißt "alteingesessen"?


    Die Ursachen für das verschwinden des Seesterns und der Garnelen sind mit Sicherheit andere als für die Fische.


    Du schreibst von Koordinatsproblemen bei einem Chelmon rostratus. Stammen die Fische alle vom gleichen Händler, Importeur, Exporteur? Gehörten deine Fische eher zur Kategorie günstig oder waren die "normal" im Preis. Kannst Du was über die Herkunft sagen?


    Nach meiner Erfahrungen sind die ersten 14 Tage +/- immer kritsch. Wenn es Vorschäden, welcher Art auch immer gibt, zeigen die sich meist in den ersten 14 Tagen. Das Tier stirbt, wird krank (nicht pünktchen sondern eher was Ersnstes) oder ähnliches.
    Unter der Kategorie würde ich die ersten beiden in deiner Liste abhaken.


    Koordinationsprobleme treten oft bei Giftfängen, innerhalb der ersten 6 Monate +/- auf. Gerade Chaelmons sind da das Paradebeispiel.
    Unter der Kategorie würde ich den Chealmon abhaken.


    Bleibt eigendlich nur noch der Putzer.


    Rational betrachtet sieht deine Bilanz so schlecht nicht aus. Dass das alles vom Beginn diesen Jahres gehäuft aufzutreten scheint kann Zufall sein.
    Da kenn ich ganz andere Becken wo mehr durchwandert. Auch wenn diejenigen nichts darüber schreiben wo Ihre Tiere geblieben sind, so müßten diejenigen, sollten alle Tiere überleben, inzwischen eine Aquarienanlage haben die einem Zoo gleichkommt.

    Damit ich nicht missverstanden werde: Das ist kein Plädoyer für Sorglosigkeit. Aber ein gesunder Realismus ist auch in der Aquaristik angebracht.


    Gruss
    Johannes

    9 Mal editiert, zuletzt von Johannes Peschke ()

  • Hallo,


    zu den "alteingessenen":


    Sowohl der Doktor, die Chromis, die Demoselle sind schon seit mehreren Jahren in meinem Becken.
    Die beiden Garnelen waren 2 Jahre im Becken.
    der Putzer etwa 9 Monate, der Pinzet etwa 13 Monate.


    Seit ein paar Wochen biete ich dem Doktor die Möglichkeit seinen Appetit durch Blattsalat, Norialgen und Bananen zu stillen.
    Leider hielt er am Anfang von dem Angebot gar nichts, inzwischen greift er gerne zu.


    Die Fische stammen von unterschiedlichen Händlern.
    Jedoch waren sie schon einige Zeit bei den jeweilen Händlern und haben dort wie auch bei mir gefressen.


    Den Verlust von Pinzet und dem Putzer führe ich auf eine Vergiftung durch eine Pavona-Koralle zurück. Diese hatte ihre Kampftentakeln gegen eine andere Korallen eingesetzt.


    Andreas

  • Bei den Garnelen kann es auch einfach der natürliche Tod durch Altersschwäche gewesen sein. Die werden nicht sehr alt.
    Ich denke beim Chelmon war es die Fütterung. Die bauen rapide ab, wenn die nicht sehr regelmäßig Futter bekommen und wenn du eh nur einmal täglich fütterst und dann noch manchmal nur Trockenfutter, wo der Chelmon nicht drangeht, kann das schon kritisch werden.

  • Hallo,


    Bei den Garnelen würde ich Nils da vollkommen recht geben. 2 Jahre ist schon eine stattliche Zeit.


    Also so betrachtet sieht Deine Bilanz sogar gut aus. Dass das nun alles seit Anfang des Jahres passierte halte ich daher umsomehr für Zufall.


    Viel Glück und Erfolg weiterhin.


    Gruss
    Johannes

  • Zitat

    Original von Andreas G.
    Hallo,


    Den Verlust von Pinzet und dem Putzer führe ich auf eine Vergiftung durch eine Pavona-Koralle zurück. Diese hatte ihre Kampftentakeln gegen eine andere Korallen eingesetzt.


    Andreas


    Hallo Andreas!


    Wer hat Dir den diesen Bären aufgebunden?
    Habe so etwas noch nie gehört.

  • Hallo Reinhard,


    den Bären hat mir keiner aufgebunden.


    Folgendes hat sich zugetragen:
    Ich hab die Pavona aus dem Livesand hochgesetzt, in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Seriatopora caliendrum. Der kleinste Abstand war ca 15mm. Die beiden Korallen waren sich im warsten Sinne des Wortes Spinnefeind. Nach 2 oder 3 Tagen verfärbte sich das Stück Pavona das am nächsten zur Seriatopora war von grün in braun und die 15mm Abstand wurden mit Kampftentakeln überbrückt. Diese Kampftentakeln enthalten ja ein Nesselgift.
    Dieses Nesselgift wurde von der kleinen Strömungspumpe die direkt im Eck oberhalb der beiden Korallen saß angesaugt. Eine Blastomussa merletti die im direkten Strömungsbereich der Pumpe saß, verlohr darauf hin 5 Polypen.
    Wobei die Blastomussa merletti ca 20 - 25cm von der Pumpe entfernt stand !!!


    Am selben Tag hatte der Pinzet die Koordinationsprobleme und der Putzer verschand auch. Natürlich jabsten die anderen Fische auch nach "Luft" ...



    Die Story glaubt mir kein Mensch ! Es war aber wirklich so !
    Ich bin auch gerne bereit das in einem Versuch noch einmal nachzustellen und zu dokumentieren. Hat jemand noch ein Becken übrig ?


    Andreas

  • Hallo Andreas!


    Tut mir sehr Leid um Deine Tiere.


    Könnte es nicht so gewesen sein das die Pumpe die Kampftentakeln der Korallen angesaugt und im Becken verteilt hat?
    Das habe ich zwar auch noch nie gehört aber wäre für mich noch vorstellbar.


    Wenn es jedes Mal wenn Korallen sich bekämpfen tote Fische gebe wären die meisten Becken leer. Nesselgift wird durch Nesselkapseln und mechanische Berührung an den Feind abgefeuert. Nesselgift wird nicht einfach in das Freiwasser abgegeben.

  • Hallo Reinhard,


    das die Pumpe die Kampftentakeln der Pavona angesaugt hat, kann und will ich nicht ausschließen, dafür hab ich von der Materie einfach zu wenig Ahnung.


    Die Pumpe ist eine kleine JBL Pumpe mit 490 Liter.
    Sie sitzt im Strömungsarmen Bereich des Beckens und war 10 - 15cm von den Kampftentakeln entfernt.


    Da ich kein Meeresbiologe bin, weiß ich nichts über den Abwehrmechanismus der einzelnen Korallen. Vielleicht weiß ja jemand aus dem Forum dazu mehr.
    Intressant wäre zb wie sich die beiden betroffenen Korallen im Verteidigungsfall verhalten. Geht die gesamte Koralle auf Angriff bzw auf Verteidigung oder beschränkt es sich nur auf die wenigen Zentimeter wo sich die beiden Korallen fast berühren.


    Zum anderen wird es mit Sicherheit auch Unterschiede in der Konzentration der Gifte geben. Wie in einem anderen Threat momentan diskutiert wird, können sogar Lederkorallen für SPS Korallen ein ungünstiges Umfeld hervorrufen.


    Andreas

  • Andreas,


    ich würde den Kampf der Korallen um Lebensraum auch als Todesursache der Fische ausschließen. Die Nesselgifte wirken bei berührung und werden nicht ins freie Wasser abgegeben.


    Da muss Zeitgleich noch etwas anderes passiert sein.

  • Hallo Peter,


    das Nesselgift muß aber ans Wasser abgegeben worden sein,
    da die Blastomussa merletti ja in 20cm Entfernung auch in Mitleidenschaft gezogen worden. Und genau die Polypen die der Strömung zugewand waren.


    Andreas

  • Andreas,


    verschiedene Korallen haben so lange Kampftentakel das 20cm in Reichweite sind. Das Nesselgift ist nicht so stark das es in Wasser gelöst in einem solchem Umkreis Korallen töten kann.

  • Hallo Peter,


    ich hab mal eiin paar Bilder gemacht ...
    Ich konnte es nur so ungefähr nachstellen, da die Korallen inzwischen natürlich gewachsen sind, bzw ich sie an einen anderen Standort gestellt habe.




    Die Blastomussa merletti stand dort wo die Oxipora heute steht, in den Bildern jeweils oben rechts.




    Das die Nesselgift einen so weiten Weg nicht schaffen, glaub ich Dir, ich kann mir das absterben der einzelnen Polypen aber nur so erklären.
    Nchdem ich den braunen Schleim der absterbenden Polypen abgesaugt hatte und die Koralle an einen anderen Standort stellte, erholte sie sich wieder. Es starben keine weiteren Polypen ab.


    Andreas

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