Hallo!
Diese "Wattebäusche" machen sich in unserem Ablegerbecken breit und haben leider schon hier und da für kahle Stellen bei den SPS gesorgt. Ich entferne sie regelmäßig, aber das Zeug kommt immer wieder. Es fühlt sich schleimig an und zerteilt sich nicht, wenn man es abnimmt. Es wächst sowohl auf Steinkorallen als auch auf der Technik, also Pumpe, Innenabschäumer, auch an der Rückwand usw.
Weiß jemand, was das ist?
Danke!
Hallo,
hast Du das mal unters Mikroskop gehalten?
Dieser leicht haarige Belag, kommt bei mir ab und an auch mal auf Technik und manchmal auf Kalkrotalgen vor - ist meiner Meinung nach was Bakterielles - das Watteartige kenne ich so aber nicht.
Bin schon gespannt auf die Antworten der anderen.
Das das sogar auf den Korallen wächst ist schon außergewöhnlich - normalerweise wären die Tiere sich ja recht erfolgreich gegen Fremdbesiedelung auf lebenden Gewebe.
Ist das vielleicht nur reingetrieben und wächst dort weiter?
Gruß,
Carsten
Hallo,
das ist ziemlich unverwechselbar das Cyanobacterium Schizothrix. Die Wattebäusche, die genau wie Baumwollwatte zusammenfallen wenn man sie aus dem Wasser nimmt, sind leicht zu erkennen.
Bei mir ist Schizothrix immer unter Bedingungen aufgetreten, die auch für Korallen optimal waren, nährstoffarm und gute Spurenelemente-Versorgung. Bisher sind sie immer nach einiger Zeit wieder ausgeblieben, wenn man sie ein paarmal abgesaugt hat. Ich habe daraus geschlossen, dass das Substrat erschöpft war und die Schizothrix nicht weiter ernährt hat. Im Moment tauchen sie bei mir auch wieder auf, mal sehen, ob sich die Annahme bestätigen lässt oder ob die Veränderung nicht im Substrat sondern im Wasser lag.
Gruß
Hans-Werner
Vielleicht noch ein kurzer Hinweis: bei mir sin die Dinger auch verstärkt gewachsen, während ich eine kleinere Dinoinvasion hatte (schein mittlerweile vorbei zu sein).
Nährstoffarm ist es bei mir (leider fast zu sehr) und scheinbar hatte ich es etwas mit den Aminos übertrieben (wohlgemerkt: nicht überdosiert!).
Allerdings sind die bei mir nie so groß geworden, sondern besiedeln nur die Kabel der Pumpen, eine Stelle an einer Pumpe und ab und an mal an einer Stelle dieser Kalkrotalgen, die diese Hügellandschaft bilden.
Nachdem ich Aminos/Spuris einige Wochen gegen 0 und ca. 5 Wochen Aktivkohle im Einsatz hatte, die sichtbaren Dinos (unterm Mikroskop finde ich schon immer welche, wenn ich andere Algen untersuche) verschwunden, und diese Bakterien weniger geworden.
Insgesamt kann ich also das, was Hans-Werner schreibt bestätigen.
Übrigens: Danke für den Link!
Gruß,
Carsten
ZitatOriginal von CKoenig
Das das sogar auf den Korallen wächst ist schon außergewöhnlich - normalerweise wären die Tiere sich ja recht erfolgreich gegen Fremdbesiedelung auf lebenden Gewebe.
hi carsten,
die wachsen nur an frei liegenden skelettteilen.
nicht auf dem gewebe.
Klingt hier aber anders:
Zitathaben leider schon hier und da für kahle Stellen bei den SPS gesorgt.
weil sie es falsch interpretiert....
sie siedeln auf abgestrorbenem bereich und wenn sie dann zu großen bällchen heranwachsen, wird natürlich auch gewebe geschädigt.
Guten Morgen und erst aml danke für die Antworten!
Ja, Joe hat recht. Die Bällchen hängen meist an den Spitzen oder bei Montis unten in den "Astgabeln". Da waren dann wahrscheinlich schon kleine kahle Stellen. Durch das Wachsen der Dinger schädigen sie allerdings die Koralle noch weiter; es ist also nicht so, dass sie absolut harmlos wären.
Also ständig absaugen, ja? Dann hoffe ich, dass die dadurch allmählich verschwinden. Sind diese Bakterien immer latent im Becken oder habe ich die eingeschleppt? Denn bis vor einigen Wochen oder wenigen Monaten haben wir das Zeug noch nie gesehen.
Hallo Christiane,
wie einige Algen scheinen auch diese Cyanobakterien Jahre unauffällig auf Lebendgestein überdauern zu können um sich bei günstiger Gelegenheit auszubreiten und zu wachsen. Scheinbar werden vor allem relativ frisch abgestorbene Skelette und Kalkrotalgen besiedelt.
Gruß
Hans-Werner
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