PRO-CORAL K+ und A- ELEMENTS und braune Beläge auf dem Sand

  • Hallo Hans-Werner,


    ich verwende seit einiger Zeit PRO-CORAL K+ und A- ELEMENTS in Kombination mit eurem Bio-Salz und Reef Activ. Ich bin mit euren Produkten sehr zufrieden und meinen Korallen geht es auch sichtlich gut.
    Nun habe ich allerdings seit einiger Zeit, im Prinzip seit dem Zudosieren der Spurenelemente, verstärkt mit braunen Belägen auf dem Bodengrund zu kämpfen. Eine Reduzierung der Dosierung hat auch nicht dazu geführt, dass die Bodenbeläge weniger wurden.


    Jetzt wollte ich dich einmal fragen, ob du da gewisse Zusammenhänge siehst bzw. einen Rat hast.
    Mein Becken hat ein Volumen von 700l und ist voll besetzt mit Steinkorallen. der Nitratwert liegt bei 5, Phosphat < 0,1.


    Mit salzigen Grüßen aus dem sonnigen Unterfranken


    Alex

  • Hallo Alex,


    es ist bei "Schmieralgen" im weiteren Sinne immer sehr schwierig zu sagen, was ihr Auftreten oder ihr Verschwinden auslöst.


    Sowohl die Spurenelemente als auch das BIO-ACTIF oder das REEF ACTIF können eine Nährstoffabsenkung bewirken, die das Auftreten der sogenannten "Reinstwasserform" der Cyanobakterien begünstigen kann.


    Zunächst müsste man klären, was diese braunen Beläge sind, Cyanobakterien, Dinoflagellaten oder vielleicht sogar nur Kieselalgen.


    Salzige Grüße aus dem nicht so sonnigen Vogelsberg


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    es ist schwierig zu sagen, um welche Form Alge es sich handelt. Sieht für mich aber weniger wie eine Schmieralge aus. Es fällt mir nur auf, dass die Oberfläche des Bodengrundes und der untere Rand der Verglasung betroffen ist.
    Ich bilde mir auch ein, dass im Verlauf des Tages, d.h. mit zunehmender Beleuchtung der Belag stärker wird. Auch die Grundeln und eine stärkere Strömung konnten kaum eine Verbesserung bringen. Ob es Kieselalgen sind, glaube ich kaum, da ich nach der Osmoseanlage einen Reinstwasserfilter angeschlossen habe und die Messung von Silikat nn ergibt.


    Eine genauere bestimmung ist also für mich Laien nicht ganz so einfach.


    VG
    Alex

  • Hallo Alex,


    kannst Du Bilder einstellen?


    Die Beschreibung, dass sie am Tag mehr werden, spricht für Cyanobakterien, die durch Gleitbewegungen frühs aus dem Boden kommen und am Abend wieder verschwinden.
    Auch die Tatsache, dass sie an den Scheiben hochwachsen, spricht für Cyanos.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Guten Morgen Hans-Werner,
    da ich dir hier keine aussagekräftigen Bilder schicken kann, habe ich dir eine Email an deine Geschäftsadresse gesendet.


    Salzige Grüße Alex

  • Hallo Alex,


    Bild ist angekommen.


    Ich muss aber sagen, dass ich darauf zu wenig erkenne. Es ist ein etwas ungleichmäßiger, olivbrauner Hauch zu erkennen. Das ist zu wenig und zu schwach, um ein gute Zuordnung vornehmen zu können.


    Da wird man um eine mikroskopische Bestimmung nicht drumherum kommen. Wenn Du willst, kannst Du eine Probe an uns schicken, ich lege sie dann mal unters Mikroskop.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    deine Beschreibung trifft den belag ganz gut. Ich werde zunächst einmal eine Kollegin, sie ist Bio- und Chemielehrerin, bitten den Belag zu mikroskopieren und zu fotografieren. Sollte das nicht funktionieren, so würde ich gerne auf dein Angebot zurückkommen.


    Wenn ich neue Infos habe, würde ich mich wieder melden.


    Im Voraus schon vielen Dank für deine Antworten.


    Schönes Wochenende


    Alex

  • Hallo,


    Alex hat mir jetzt weitere Bilder von seinem Algenproblem und Mikroskopaufnahmen von den Algen geschickt.
    Es handelt sich offenbar ausschließlich um Kieselalgen. Da ich bisher noch nicht wissentlich mit so einem Kieselalgenproblem konfrontiert war und finde, dass der Boden noch etwas unbelebt aussieht, konnte ich nur raten, darauf zu hoffen, dass es sich mit der Zeit von selbst löst.


    Natürlich kann man die Kieselalgen durch den Entzug der Kieselsäure (Silikat) zurückdrängen. Dafür wäre ein Mischbettharz hinter der Umkehrosmose vorteilhaft.


    Hat jemand eine Idee, wie man Kieselalgen beherrschen kann außer durch den Entzug der Kieselsäure? Gibt es besonders gute Kieselalgenfresser, die so einen Kieselalgenteppich auf dem Bodengrund beseitigen können?


    Gruß


    Hans-Werner

  • Reduktion der Kieselsäurekonzentration ist sicherlich das beste Mittel. Das würde ich auch unbedingt vorschlagen.
    Mit ReefActif sehe ich da auch überhaupt keinen Zusammenhang.



    Ansonsten wirken sich (neben gezielter Wasseraufbereitung und Entfernung des Silikates aus dem becken durch Adsorber) positiv aus:
    - Ausreichend Strömung speziell an den Stellen an denen sich die Beläge ansammeln (Mehr Strömung , bzw, Strömung anders platzieren)
    - Eine Bodenbearbeitungscrew einsetzen. je nach beckengröße und v.a Standdauer des beckens
    a) grabende Seesterne (nicht in Becken < 1/2 -1 Jahr Standdauer da sonst dem Tode gewidmet
    und/oder
    b) Baggernde Grundeln wie V.Puellaris, V.Seguttata, A. Phalaena o.ä. (Beckengröße hierzu: ausreichend?)


    lG M

  • Hallo Hans-Werner, hallo Martin,


    ich habe ein Mischbettharz hinter die Osmoseanlage geschaltet, das in regelmäßigen Abständen ausgetauscht wird. Der Silikattest von Red Sea zeigt sowohl für das Beckenwasser als auch für das Osmosewasser einen Wert von 0.


    Einen Adsorber habe ich ebenfalls mitlaufen, sodass ich mir eben kaum vortsellen kann, woher diese Algen kommen. Mir ist eben nur aufgefallen, und deshalb die Anfrage an Hans-Werner direkt, dass die Algen verstärkt mit bzw. nach der Zugabe der Spurenelemente (Dosierung geringer als empfohlen) auftreten. Mit Reef Actif, mit dem ich sehr zufrieden bin, hat die Algenplage, so glaube ich auch, nichts zu tun.


    Was die Strömung angeht, so habe ich 4 regelbare Tunze 6055 zusätzlich zur Rückförderung laufen und auch 2 Baggergrundeln im Becken. Die Standzeit für das Becken ist > 2 Jahre. Allerdings habe ich vor kurzem an den Stellen, wo jetzt hauptsächlich die Algen auftreten im Rahmen einer Umbaumaßnahme den Sand ausgetauscht.


    Einen grabenden Seestern hatte ich bis vor kurzem im Beckken, bis ihn meine Harlekingarnelen auf dem Speiseplan hatten. Ich konnte ihn gerade noch rechtzeitig ins Seepferdchenbecken umsiedeln.


    Nach Rücksprache mit Hans-Werner habe ich die Zugabe der Spuris nicht abgesetzt, da es meinen Korallen bestens geht und ich eine Verschlechterung nicht in Kauf nehmen möchte. Eine Diskussion pro und contra Spurenelemente, wie sie vor kurzem erst geführt wurde, möchte ich hier auf keinen Fall lostreten!


    Ich könnte mir nur vorstellen, dass es dem ein oder anderen auch so geht und dass eine detaillierte Schilderung des Problems weiterhelfen könnte.



    Viele Grüße


    Alex

  • Hallo,


    Zitat

    Eine Bodenbearbeitungscrew einsetzen. je nach beckengröße und v.a Standdauer des beckens


    wie wärs mit grabenden Seeigeln namens "Sanddollar". Z. B. Clypeaster humilis und Clypeaster subdepressus. Bei uns liegt manchmal ein leichter Kieselalgenbelag vor, morgens weniger, im Laufe des Tages wirds mehr. Unsere 3 Sanddollars (auf 500 l) schlurfen fast den ganzen Tag und auch im Dunkeln auf der Sandoberfläche rum. Zum Schlafen graben sie sich tiefer ein. Ich denke, sie sieben den Bodengrund nach Fressbarem durch.
    Jedenfalls hinterlassen sie in ihrer Spur weißen Sand ohne Algen.

  • Hallo Reinhard,


    ich habe auch die Amblygobius phalaena - Bagger Grundel im Becken. Sie bearbeiten den Sand den ganzen Tag, aber dennoch kommt es zu diesen Belägen, die sich auch auf dem unteren Scheibendrittel breitmachen.


    Viele Grüße
    Alex

  • Hallo Alex,


    ich denke, ein Zusammenhang mit den Spurenelementen ist schon gegeben oder kann zumindest gegeben sein, da natürlich auch Kieselalgen Eisen und andere Spurenelemente brauchen.
    Aber sie benötigen im Gegensatz zu den Korallen auch Kieselsäure, so dass man an dieser Stelle relativ gezielt gegen die Kieselalgen vorgehen kann.


    Frischer Sand ist fast immer relativ nährstoffreich. Möglicherweise gibt der Sand nicht nur Phosphate sondern auch Silikate ab, die das Wachstum der Kieselalgen begünstigen.


    Wie schon gesagt, Kieselalgen sind ein Problem, dass sich normalerweise mit der Zeit von alleine erledigt, schon deshalb, weil es genügend kleine und größere Lebewesen gibt, die Kieselalgen fressen. Wenn sich also eine ausreichende Biologie entwickelt hat, wird sie die Kieselalgen in Schach halten.


    Gruß


    Hans-Werner

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!