"Vivaria"...Aquaristische Katastrophe

  • Hallo liebe Forianer!
    Ich war dieses Wochenende im "Vivaria Korallenaquarium" in Geretsried......
    Natürlich hab ich im alten Forum-Archiv nach Einträgen zu diesem Thema gesucht und gefunden.
    Allerdings dachte ich, man muß jedem eine zweite Chancen lassen und habe aus diesem Grund dieses „Aquarium“ dennoch besucht.
    Mit diesen Zeilen will ich mir einfach nur mal Luft schaffen, aber auch aufklären, was man dort zu erwarten hat.
    Wen’s also nicht interessiert, der braucht auch nicht weiter zu lesen.


    Vorneweg....es war schlimm.
    Das ganze hätte eher die Bezeichnung "Faden- und Schmieralgenaquarium" verdient.
    Tatsächlich waren in allen Aquarien zusammengerechnet nicht einmal 10 Korallen. Allesamt Weich- bzw. Lederkorallen, die nicht einmal ordentlich geöffnet waren und sich offensichtlich nicht gerade wohl fühlten.
    Ich war zum ersten (und zum letzten!!) mal dort.
    Aus diesem Grund kann ich nicht beurteilen, wie groß die „Fluktuation“ des Fischbestandes in den einzelnen Aquarien ist.
    Was ich aber sehr wohl erkennen konnte waren die zahlreichen "schlafenden" Fischlein.
    Zitat eines Vaters, der gerade seinem Kind erklärte, warum ein wunderschöner Odonus Niger praktisch reglos (bis auf sein hektisches Atmen)an der Seitenwand des AQ lehnte.
    Man sollte gegen solche Haltungsbedingungen etwas unternehmen.
    Es wird ja schon im Prospekt angepriesen, das z.B. im Hauptbecken die Sauerstoffversorgung über feine Luftdüsen am Boden erfolgt. Diese sind während der Besuchszeiten nicht in Betrieb da man sonst, wegen der Luftbläschen, nichts im Becken sehen könnte.
    Bei den kleineren Becken scheinen in einem ähnlichen System alle 10-15min. feinste Luftdüsen den Sauerstoff ins AQ-Wasser einzubringen.....ähnlich einem Abschäumer (allerdings im Hauptbecken) ??
    Das kann doch keine artgerechte Haltung sein?
    Ich jedenfalls sah mich schon fast genötigt mich bei meiner Begleitung für diese Quälerei zu entschuldigen.
    Bei einem Eintrittspreis von stolzen 8,20€!!! Kann man schon ordentlich gepflegte Aquarien erwarten.
    Zumindest die Frontscheiben könnten sauber gehalten werden und auch die allgegenwärtigen Faden-/Schmieralgen könnten regelmäßig abgezupft/-gesaugt werden....das ist nicht zuviel verlangt.
    Geldmangel lasse ich in diesem Fall nicht gelten. Es müssen ja nicht alle Becken in Betrieb sein.
    Was spräche dagegen, das große (und wahrscheinlich teuerste) Becken erstmal „runterzufahren“ und mit dem jetzt gesparten Unterhaltskosten die kleineren Schauaquarien wieder „aufzuforsten“?
    Alles auf niedrigstem Niveau rumgammeln zu lassen ist jedenfalls keine Werbung für die Meerwasseraquaristik.
    Schade nur, daß im dort ausliegenden Gästebuch fast nur positive Kommentare zu finden waren, und so niemand erfährt, wie prächtig so ein Meerwasseraquarium tatsächlich sein kann.


    Sorry wegen des langen Textes, aber ich mußte hier mal sagen wie schockiert ich von dieser Einrichtung war.


    Gruß an alle
    Alex

  • Hallo Alex,


    ich hoffe du hast einen entsprechenden Kommentar im Gästebuch hinterlassen, damit die Besucher das ganze Elend mit anderen Augen sehen. Denn nur, wenn sich mal jemand traut, etwas dagegen zu sagen, wird vielleicht etwas passieren.

  • Logisch.....
    Allerdings glaube ich die Einträge auf Papier werden nicht allzulange vorhanden sein.
    Das Gästebuch war so ähnlich wie ein Ringbuch.....ob das wohl Zufall war?


    Gruß
    Alex


    PS: Im Internet-Gästebuch konnte ich bisher noch kein Posting hinterlassen......wieder so ein Zufall.

  • Oooops....?(
    Da hat mir wohl mein Browser (Opera6.01) einen Streich gespielt.
    Ich glaube aber eh nicht, daß das Posting allzu lang auf der Siete stehen wird.


    Gruß
    Alex

  • Hi zusammen :smiling_face:


    Es betrübt mich das lesen zu müssen.


    Was aber tun das die unter Zugzwang kommen um das abzustellen?


    @ Alex: Mach einen Bericht incl. Fotos, veröffentliche ihn im Internet, natürlich gerne auch bei uns :smiling_face:
    Nur so kann man den Usern sagen, Leute das Vivarium ist derzeit keinen Besuch wert. Dann gibt man mit Hinweis auf den Bericht der Leitung dort bescheid. Das sollte dann ein Grund sein das abzustellen oder?


    Nur so eine Idee..................................

  • Hallo zusammen,
    ich habe ja schon letzten Sommer von diesen furchtbaren zuständen geschrieben und ich bin traurig das sich anscheinend seit dem nichts geändert hat.

    Zitat

    @ Alex: Mach einen Bericht incl. Fotos, veröffentliche ihn im Internet, natürlich gerne auch bei uns :smiling_face: Nur so kann man den Usern sagen, Leute das Vivarium ist derzeit keinen Besuch wert. Dann gibt man mit Hinweis auf den Bericht der Leitung dort bescheid. Das sollte dann ein Grund sein das abzustellen oder?


    Leider wird das nichts bringen, da der Besitzer (ein älterer Herr) sich in nichts reinreden läßt, selbst eine Biologien die vor ca. 2 Jahren dort was bewegen wollte hat er wieder raus geschmissen. Hier gibt es nur eine Möglichkeit, das Ding schliessen. Leider fällt damit auch wieder ein schlechtes Licht auf alle Meerwasseraquarianer.

  • Hi :grinning_squinting_face: ,
    leider (oder....gott sei dank?) hab ich keine Bilder gemacht.
    Aber ich bin gerne bereit den Text für solch einen Bericht zu liefern, wenn mir jemand halbwegs aktuelle Bilder zukommen läßt.


    Gruß
    Alex

  • Hallo zusammen :smiling_face:


    Nur so eine Idee. Wenn mus man denn informieren wenn diese Becken dort nicht Argerecht gepflegt werden?


    Vterinär? Tierarzt ? Lieber Harald wenn Du mitliest wer wäre dann der Ansprechpartner in solchen Fällen?


    Ich will nicht das denen der Laden geschlossen wird, aber wenn man so nichts erreicht, dann bleibt es oft der letzte weg. Nur dazu sollten nicht nur Faden und Schmieralgen dort wachsen. Das tun sie oft auch bei viele Aquarianern. An sich also oft nichts wofür man etwas kann.


    Aber wenn zum Beispiel Tiere völlig artungerecht gepflecht werden, dann vielleicht schon. Und dann auch zurecht.
    Leider sehen die meisten Leute die sich sowas das erste mal anschauen nicht was genau wirklich das Problem in so einem Becken ist.


    Aber "nur" Schmier und Algenplagen wird wohl nicht so locker reichen.
    Soweit meine Meinung............
    Die Tiere dort müssten einfach Artgerecht geplegt sein, sonst muss man wirklich was unternehmen.







    Zitat

    Original von Alex M.
    Hi :grinning_squinting_face: ,
    leider (oder....gott sei dank?) hab ich keine Bilder gemacht.
    Aber ich bin gerne bereit den Text für solch einen Bericht zu liefern, wenn mir jemand halbwegs aktuelle Bilder zukommen läßt.


    Gruß
    Alex

  • Hallo Leute,


    ich konnte es einfach nicht lassen mir diesen "Laden" heute anzuschauen. Ín meinen Augen ist es Tierquälerei was dort abgeht. Ich hab 2 Filme a 36 Fotos geschossen, sobald diese entwickelt sind werde ich die Bilder an Robert weiterleiten, vielleicht kannst Du was draus machen ! Leider durfte man nur ohne Blitz Fotographieren, ich hoffe sie sind was geworden.
    Ich hab eine Führung durch den Technikraum bekommen, dazu ein paar kurze Infos:
    - Ein paar Rieselfliter
    - kein Kalkreaktor
    - 3 Abschäumer die so gross sind wie meiner (Deltec APF 600) für das 200.000L AQ
    In 24 Stunden wir das Wasservolumen 1mal umgewälzt.
    In keinem Becken war eine Strömung sichtbar, das Wasser steht förmlich. Teilweise schwommen die Schmieralgen als Teppiche auf der Wasseröberfläche *GRAUENHAFT* Im Kellerraum wo sich die Technik befindet stehen weitere 20 à 300L Becken die von Schmier und Fadenalgen überwuchert sind darin befinden sich Kaiser, Drücker, Kugelfische ect..
    Wir konnten auch mehrere Tote sehen die dann entnommen worden sind.



    EINE SCHANDE

  • Hi Thomas :smiling_face:



    Das ist super, das du fotos machen konntest.
    Ich denke nach der Beschreibung zu urteilen das diese Art der Beckenpflege nicht argerecht ist.



    Ich bin morgen und übermorgen ausser Haus, und kann schlecht was unternehmen werde aber mal rumhorchen was man machen kann.


    Hat denn jemand schon Kontakt gehabt zur Verwaltung dort oder weiss jemand wer dort der Boss ist?


    Gruss
    Robert



  • Hi Robert,


    die Vivaria ist eine Stiftung, und dessen Hauptsponsor der für den Bau und die Finanzierung zuständig ist, ist ein 86 Jähriger Ex- Unternehmer der kaum noch laufen, sehen und hören kann (Aussage vom Personal).
    Mit dem Bau wurde 1986 begonnen, Fertigstellung war 1999. Der Bau des Hauses sowie der Aquarien wurde von den Mitarbeitern des Unternehmers alles selbst gebaut. Um die Finanzielle lage sieht es auch nicht rosig aus, anscheinend geht ihnen nun das Geld aus. Der Bau hat bisher ingesamt 10 Millionen (DM) verschluckt. Wenn der alte Herr sterben sollte dann haben die grosse Schwierigkeiten, die Eintrittsgelder und Spenden reichen dann bei weitem nicht aus um den weiteren "Betrieb" am laufen zu erhalten.

  • Hi,
    hört sich echt schlimm an.
    Schade, daß so ein ehrgeiziges Projekt am Ende so desolat weitergeführt wird.


    Es kann aber nicht sein, das Geldmangel als Begründung für den derzeitigen Zustand der Anlage vorgeschoben wird. Offensichtlich sind hier schon bei der Planung massive Fehler gemacht worden.
    Wie Thomas beschreibt fehlt in so gut wie allen Becken jegliche Strömung, und fehlende Kalkreaktoren für diese enorme Anzahl (mittlerweile leider toter) Steinkorallen verstößt gegen alle (auch damals schon bekannte) Aquaristische Erfahrung.


    Ein Vorschlag:
    Wenn die Stiftung mit dem ganzen Dingens überfordert ist, warum teilt man sich nicht die Verantwortung.
    Beispielsweise könnten die kleinen (3000L) Becken "privatisiert" werden, und verschiedenen Händler diese als Verkaufsbecken wieder auf Vordermann bringen, oder Firmen ihre Technik einbauen und das ganze als Vorführbecken mit Bildern der eingebauten Technik nutzen.
    Das große Becken könnte dann über die (erheblich niedrigeren) Eintrittsgelder und die Stiftung finfanziert und Technisch, wie Besatzseitig wieder aufgeforstet werden.
    Wie gesagt, das ganze ist aber nur ein Vorschlag von vielen möglichen Wegen diese Einrichtung zu retten, ohne sie gleich zusperren zu müssen.


    Salzige Grüße
    Alex

  • Hallo Meerwasseraquarianer
    Hallo Forianer


    Ich habe mich erkundigt und konnte herausfinden, das das Veterenäramt in Bad Tölz für die Zustände im Viraria in Geretsried zuständig ist. Daraufhin habe ich dort angerufen und mit Frau Berghammer ein erstes Informationsgespräch führen können. Das Veterenäramt braucht eine schriftliche Meldung zu jedem Vorgang, darum habe ich sofort per eMail eine solche Meldung gemacht. Das Veterenäramt wird nun die Umstände prüfen und mir dann Bescheid geben, was dabei herausgekommen ist. Hier der Wortlaut meiner Mail:


    Gruß
    Manuela


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~




    Manuela Kruppas
    Adalbert Stifterweg
    34385 Bad Karlshafen



    Landratsamt Bad Tölz
    http://www.lra-toelz.de/
    Veterenäramt



    Sehr geehrte Frau Berghammer


    Wie soeben telefonisch besprochen teile ich Ihnen hiermit die URL mit, unter der Sie alle bisher zusammen getragenen Informationen nachlesen können.


    http://www.meeresaquaristik.de…D=848&boardid=4&styleid=1


    Es geht um folgende Einrichtung:


    VIVARIA STIFTUNG
    Seniweg 13
    D-82538 Geretsried


    Im Namen aller zweihundertsechsundsechzig (Mitglieder) Meerwasseraquarianer des www.Meerwasserforum.com möchte ich Sie hiermit bitten die dortigen Zustände umgehend zu kontrollieren.


    Mit freundlichen Grüßen


    Manuela Kruppas

  • Hallo,


    ich war selbst noch nicht dort, obwohl es von mir nur etwas mehr wie ne knappe Stunde entfernt ist, denn die Mitarbeiter vom "Korallengarten/Tunze" in Penzberg haben mir das so ähnlich geschildert wie bereits oben gepostet und vom Besuch abgeraten. Hoffentlich tut sich auf Manuelas "Intervention" bald etwas.


    Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

  • In dem Zusammenhang erlaube ich mir, einen Beitrag aus dem VDA-Meerwasser Forum zu zitieren:



    Nachricht von: Vivaria Korallenaquarium
    Nachricht am: 14.05.02 17:03
    Betreff EINLADUNG
    E-Mail: info@korallenaquarium.de


    Allen Aquarienfreunden, die diesen Beitrag ausgedruckt mitbringen, gewährt Bayerns größtes Meerwasser-Schauaquarium, das Vivaria Korallenaquarium in Geretsried bei München, ab sofort 25 % Ermäßigung auf den normalen Eintrittspreis.
    http://www.korallenaquarium.de



    Da fällt mir nichts mehr zu ein.

  • Hallo Thomas :smiling_face:


    Nur zur Info... gleicher eintrag befindet sich in unserem Gästebuch, und ich meine das gleich auch im Forum vom http://www.seewasserforum.de von Michael Schughart gelesen zu haben
    25% wenn man das ausgedruckte mitbringt...


    Also Werbung scheinen sie ja doch ein wenig zu machen.. Schliesse mich aber gerne an, es fällt einem wenig dazu ein.


    Bisher haben wir aber keine Info ob jemand was unternommen hat...
    Ich glaube Behördenmühlen mahlen länger....





  • Richtig, ich hab' mir gerade die Einträge im Gästebuch angeschaut. Der Beitrag vom Thomas wurde gelöscht....

    Reefer 170;8x24W ATI Sunpower;4x Vortech MP10;Nyos Quantum 120;Aquaforest-Methode;

  • Hallo zusammen :smiling_face:


    Ich wollte euch nur kurz informieren. Heute war ein gemeinsamer bekannter dort bei Vivaria.


    So wie er es mir heute schilderte waren die Becken sowohl einigermassen durchströmt, die Fische waren nicht zu schmal (von den Aussmassen her) und die wenigen Korallen die dort zu finden waren gingen auch.
    Sicherlich nicht der bestzustand, aber auch nicht so das man den Laden zusperren muss. Evtl. hat das Anfangsposting doch schon was gebracht ?


    Das nur zur Info

  • Hall Forum


    In den letzten Tagen hat sich einiges ergeben, so das wir neue Infos zum Fall Vivaria in Geretsried veröffentlichen können.


    Aufgrund Manuelas Mail an das Veterinäramt Bad Tölz hat sich dann folgendes getan.



    Folgender Text stammt von Dr. Höfer


    Das Vivarium wurde am 04.07.2002 von drei Sachverständigen und einem Amtstierarzt überprüft.
    Aus dem gemeinsam erstellten Gutachten geht u. a. hervor, daß
    - die vorhandene Technik grundsätzlich nicht ausreicht, um langfristig angemessene Wasserqualität für Gesundheit und Wohlbefinden der Korallenfische zu gewährleisten,
    - das vorhandene Personal nicht ausreichend geschult ist
    - klinische Krankheitsanzeichen an manchen Fischen in Verbindung mit Abmagerung zu erkennen sind
    - Quarantäneeinrichtungen nicht benutzt wurden.

    Die Anlage ist seit 01.08.2002 für Besucher geschlossen.
    Zwischenzeitlich sind alle Maßnahmen zur sukzessiven Verbesserung der Haltungsbedingungen bzw. Gesundung und Gesunderhaltung der Tiere im Gange. Dazu zählen u. a.:
    1. Kontinuierlicher Wasserwechsel in Verbindung mit regelmäßigen Kontrollen der Parameter für Wasserqualität.
    2. Herausnahme nicht angemessen gehaltener, empfindlicher Fische und Abgabe an ein erfahrenes Insitut.
    3. Zuziehung eines fachlich versierten Tierarztes zur Diagnose und Behandlung der kranken Fische.
    Es besteht die Absicht, die gesunden Fische auf der Basis stabiler Wasserverhältnisse von dem Leiter der "Vivaria-Stiftung" verkaufen zu lassen, dies im Verlaufe der nächsten 3 Monate. Voraussetzung: Die Käufer können sich als erfahrene Korallenfischaquarier ausweisen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Höfer, VetD
    ****************************


    Es scheint so als wäre die Meldung von Manuela, aufgrund der Beiträge hier im forum durchaus angebracht gewesen.


    Soweit zur Info...


    Viele grüße
    Robert

  • Hallo


    Das haut mich vom Sitz (Sockel lassen wir mal).


    Habe erst heute auch wieder sowas gesehen in Bielefeld (Freßnapf).


    Mfg Michael Hannig


    Ps anonym wäre besser gewesen


    =hinzugefügt="naja ganz so Schlimm nicht, habe die Beiträge nochmal gelesen. Aber die Korallen sind wohl Futter" In dem Becken passiert immer das selbe.

  • Hallo Robert,
    Gratulation zum Erfolg!!!!!!!!!
    da wird ja Enzmann mit seinem frisch gebauten Becken,
    (glaube,so um die 15000 Ltr.),der sozusagen um die Ecke wohnt, bald Zuwachs bekommen..... :grinning_squinting_face:
    Servus Stefan

  • Hallo Stefan :smiling_face:


    Der Erfolg sollte eher denen zugeschnitten werden die uns auf den Missstand aufmerksam machten. Eine mail zu schreiben oder zu telefonieren ist nicht so schwer.


    Wir stehen ausserdem in Kontakt mit einer ehemaligen Mitarbeiterin die das noch viel dramatischer beschreibt als es jetzt rüberkommt.
    Auf jeden Fall hoffen wir das sich sowas nicht wiederholen kann und das man die Tiere dort auch vernünftig unterbekommt.


    So ist wenigstens noch etwas zu retten.


    Ich denke man kann das erreichte ruhig den Forianern hier ankreiden :smiling_face:

  • Mir geht es genau so mit dem Zoo Zürich! Die Meerwasserbecken sind bis auf eines mit Weichkorallen einfach nur zum Heulen. Dort werden Fische zusammen gehalten die sich bekämpfen und teilweise zerfetzte Flossen aufweisen. In ein Becken sah man das letzte Mal als ich dort war schon gar nicht rein.
    Ich hab dann ein Mail an den Zoodirektor geschrieben,- aber niemals eine Antwort bekommen.


    Ich hab nun vor mal wieder in den Zoo zu gehen und da ich nun eine bessere Digikamera habe auch Aufnahmen zu machen.
    Sollte der Zustand immer noch so drastisch sein, muss auch dort was unternommen werden, doch wie??? Hab schon gehört dass sich Leute an den Zoo gewandt haben und dann die Antwort "Das Budget ist zu klein" erhielten.
    Mal abwarten wie es jetzt aussieht. Vielleicht war ja vor kurzem jemand im Zürcher Zoo und kennt die momentanen Verhältnisse?

  • Auch von mir herzlichen Glückwunsch, hätte nicht gedacht das das Veterinäramt so forsch und fachkundig rangeht.


    Nun ist die Frage wie es tatsächlich weitergeht, den bei mir in der Umgebung gibt es auch ein Aq Händler der schon einigemale gegen verschiedene Regeln und Auflagen verstoßen hat und er immer noch sein Geschäft unter gleichen umständen weiter betreibt.


    Vielleicht sollte man nocheinmal so eine Aktion starten.

  • Wow, genial was man doch alles erreichen kann.
    Gerade am letzten Sonntag war ich wieder einmal im Zoo Zürich - ich habe mir sagen lassen, dass die Merrwasserbecken in einem besseren Zustand als auch schon sein sollen... Weit gefehlt. Die Becken sind fuuuuuuurchtbar karg, teils nur mit Pflastersteinen dekoriert. Und diverse Doks konkurrenzieren sich gegenseitig derart, dass z.B. ein Zeb. flaveszens keine erkennbare Rückenflosse mehr hatte. 2 Fledermausfische mit viel zu wenig Schwimmraum haben sich ständig im Becken gejagt und diverse Fische hatten matte Augen. In einem Becken waren 3 Clownfische. Aber nicht etwa ein Pärchen, 3 verschiedene Arten (je ein clarkii, ocellaris und frenatus)! Keiner hat einen gesunden Eindruck gemacht... Ich werde wohl auch einmal ein Email an die Direktion schreiben. Mal sehen was passiert...
    Grüssli vo de Sarah

  • Hallöchen alle!


    Wollen wir hier jetzt eine Hexenjagd eröffnen? :angry_face: :frowning_face:
    Ich sehe schon ein paar Tierschützer vor mir, die die Exotenhaltung völlig verbieten wollen, die sich tierisch freuen würden. :]
    Ich hätte keine Probleme eine Argumentation aufzubauen: Wenn selbst renommierte Zoos und Aquarien nicht in der Lage sind tropische Fische und Korallen artgerecht zu pflegen, wie viele dieser Tiere mögen dann erst in Liebhaberhand... :winking_face_with_tongue: ., zumal man sich ja auch hier davon überzeugen kann, daß es nicht immer ganz ohne Probleme abgeht.
    Bei Behörden und staatlichen Organen verfangen auch theoretische Konstrukte mitunter ganz gut. :face_with_rolling_eyes:
    Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob die meisten Liebhaberbecken einer entsprechenden Prüfung standhalten würden. Eine Aufrechnung: Soundsoviel Leichen :winking_face_with_tongue: auf nur 600 Liter in zwei Jahren.... könnte vielleicht nicht alle ganz so gut aussehen lassen.(?)
    Die meisten Liebhaberbecken stellen sich ja nicht der öffentlichen Kritik, wie das öffentliche Aquarien tun müssen. In der Regel sind diese, insbesondere im Vergleich zu guten Liebhaberbecken, für ihre Größe krass unterfinanziert. Weniger, aber besser, wäre oft mehr!
    Zuguterletzt gibt habe ich mal ´was gehört, es wäre in Geretsried vor allem Geldmangel gewesen, der das privat finanzierte Aquarium dicht gemacht hätte. Nicht ganz unglaubwürdig.


    Meinungen!


    Wie weiter vorgehen?


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner


    Ich kann Dir da nicht beipflichten! Es ist doch gerade so dass in den meisten Fällen den Tieren die man zu Hause pflegt besser geschaut wird. Ich bin ja kein Liebhaber wenn ich den Tieren nicht schaue. Es ist doch ein Hobby. Bei den Tierparks/Zoo's geht es aber um Profit. Die wollen verdienen. Und wie überall wo es ums verdienen geht heisst die Formel: minimale Investition für maximalen Ertrag
    Dies ist bei den privat Aquarien nicht der Fall. Da geht es wirklich noch um die Tiere möglichst gut zu pflegen um sich an ihnen zu erfreuen.

  • hallo Tabata,


    ich glaube, dass Du das etwas optimistisch betrachtest. klar, diejenigen, welche sich auch mal die mühe machen im internet zu schauen und denen wir hier in erster linie begegnen, liegt die aquaristik natürlich sehr am herzen. (damit will ich nicht sagen, dass "gute" aquarianer unbedingt im internet anzutreffen sein müssen!)


    was ich aber schon so bei händlern erlebt habe, lässt mir allein bei der erinnerung die haare zu berge stehen. da kaufen leute für über 500 € korallen und nebenbei stellt sich heraus, dass sie nicht mal den unterschied zwischen weich- und steinkoralle drauf haben!
    ein völlig fertiger paletten-doc wird belacht: der tanzt uns was vor usw.... :angry_face:
    hast Du Dich mal gefragt wo all die tiere bleiben, die bei den händlern so durchgeschleust werden. wenn ich von unserer bisherigen sterberate im aqua ausgehe, fallen mir da nur sehr traurige erklärungen ein. natürlich passieren ab und zu katastrophen, das lässt sich leider nicht ausschliessen :frowning_face: . trotzdem denke ich, dass bei vielen (meeres)aquarianern das aquarium ein deko-stück ist, vielleicht auch noch ein wenig statussymbol - leider.


    lieben gruß,
    patrick

  • Hallo Patrick


    Kann sein dass Du recht hast,- Deine Argumentation hat jedenfalls sicher etwas Wahres dran.
    Dennoch betrachte ich das ganze kritisch. Vielleicht bin ich auch einfach zu positiv denkend eingestellt, da ich schon davon ausgehe wenn jemand sich ein Tier hält, er diesem dann auch bestmöglich schaut.

  • Salut Patrick


    Hmmm, es gibt sicher viele, die ein Meerwasseraquarium nur als Dekoration oder sogar als Prestige-Objekt im Heim stehen haben. Allerdings bin ich froh, dass die Meerwasseraquaristik doch im vergleich sehr teuer ist. Auch die einzelnen Tiere. Da muss man dann manchmal schon zwei-/dreimal überlegen beim Kaufen. Ich habe da also viel Hoffnung.
    Bei den öffentlichen Einrichtungen bin ich kritischer. Der Zürich Zoo wird im Moment für Millionenbeträge umgebaut. Natürlich schafft man aber zuerst für die Tiere super Bedingungen, die auch die meisten Leute in die Zoos locken; sprich Raubkatzen, Elefanten, Affen, Bären, etc... Manchmal sollten die Zoos mehr Mut haben, manche Arten schlicht nicht zu halten. Beim Eisbär im Zürich Zoo hats ja auch geklappt. Und 16 Franken (ca. 11 Euro) Eintritt sind ja auch viel Geld. 40 Prozent des Zoos sind von der Stadt und dem Kanton subventioniert, also auch der Steuerzahler zahlt da kräftig mit. Da will ich dann eben auch ein bisschen mitreden können. Mit Hetzjagd hat das nichts zu tun. Der Mehrheit der Besucher wird ja auch etwas Falsches vorgegaukelt. Die finden dann, wow so ein süüüüüsser Fisch und und und... Und das macht mich dann wütend.
    Wow, ich hab schon wieder viel zu viel geschrieben. :smiling_face: Grüssli vo de Sarah

  • Patrick,


    ich glaube schon, das du hier im Forum nur Meerwasseraquarianer triffst, die ihre Sache wirklich ernst meinen.
    Ansonsten wäre das hier sicherlich die erste Stelle, wo diese Person auffallen würde. :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face: :smiling_face_with_sunglasses:


    Viele Grüße


    Andre

  • Guten Morgen Monika,
    so ganz kann ich dir da nicht beipflichten; man muß so einigermaßen zwischen öffentlichem und privatem 'Zoo' unterscheiden. Und hier schon zwischem 'nassen und trockenem'.
    Sarah hat die Geldseite ja schon angerissen, und die Tatsache, daß nur ein 'Vollsortiment' im Zoo publikumswirksam ist.
    Tatsache ist, daß die großen öffentlichen Zoos meist jenseits einer gesunden Relativität zwischen Einnahmen und Ausgaben leben. Um Profit geht's meist gar nicht, da ein Defizit in der Kasse dann von der Kommune getragen werden muß, ein Tierpark eben zum Renomee einer großen Stadt gehört.
    Als Beispiel nehme ich jetzt mal den Tierpark Hellabrunn:
    Für 18 Mill. EUR wurde hier ein Affenhaus gebaut, ein Vorbild für ganz Europa, ein Prestigeobjekt. Viele Sponsoren haben hier beigetragen, um dies zu verwirklichen.
    Auf der anderen Seite krankt es an vielen Ecken, z. B. bei den Pinguinen, (einer ging an einer verschluckten Mosaikfliese kaputt) da hier dann wieder das Geld für die 60 Jahre alte Anlage und dessen Sanierung (300000 EUR) abgeht.
    Jetzt klafft ein Loch in der Kasse von 3 Mill. EUR, die letztendlich dann der Steuerzahler trägt.
    Andere Abteilungen, wie die Aquaristik tragen sich mit großen Plänen (hier 75 m³ Riffbecken), die eigentlich, wenn die Sponsoren, in der Zeit finanziell knapper Miittel, nicht so das Geld auf den Tisch legen, zum Scheitern verurteilt sind; denn dann geht die Schusterei an, um das Projekt dann dennoch durchzuziehen.


    Bei den privaten Anlagen ist meist der Fehler, Anschaffungskosten sind alle kalkuliert, je weniger, desto besser (da werden die Hobbyaquarianer meist keine Ausnahme machen) die Folge- und Unterhaltskosten werden meist nur angedacht. Und passiert der Anlage etwas, in Folge eines Fehlers beim Sparsamkeitsgedanken bei Errichtung, dann wird's richtig teuer; und keine Kommune dabei, die unter die Arme greift.


    In unserer Gesellschaft ist halt der Publikumsbringer immer das Neue, das Größere, das Beste.


    Seit der Eröffnung des neuen Affenhauses hat gestern im Lokalfernsehen der Tierparkdirektor von München eine Steigerung von 145000 zahlenden Gästen gegenüber den Vorjahren vorgerechnet. Hier erlebt man aber wiederum die Realitätsferne des monetären, wenn man dann die Finanzierungslücke für Renovierungsinvestitionen sieht.


    Servus Stefan

  • Hallo Monika und alle anderen,


    ich habe ja vor ein paar Jahren die Positivlisten- und Exotendiskussion erlebt und was da für haarsträubende Argumente für bare Münze genommen wurden. Außerdem waren natürlich alle Exoten gleich, vom psychisch ruinierten Graupapagei und dem Affen bis zur Vogelspinne und Koralle waren alle schlicht Exoten.
    Seitdem ist "der Tierschützer" mein Lieblingsfeindbild. Sogar Tierärzte haben mit Präsentation von Nichtwissen geglänzt (wenn ich mal den Beiträgen in der DATZ glauben will). Die artgerechte Exotenhaltung sollte damals als unmöglich hingestellt und verboten werden. Zur Haltung wären dann nur noch domestizierte (mehr oder weniger qualgezüchtete) Tierrassen in Frage gekommen.
    Es ging mir darum, dass wir uns ins eigene Fleisch schneiden könnten, wenn wir an öffentlich Aquarien überstrenge Kriterien anlegen. In den meisten öffentlichen Aquarien gibt es die Dikrepanz von Wünschbarem und vernünftig Machbarem und die Trennung von Denken und Handeln. Der Tierpfleger macht, was ihm der Leiter sagt, der ist aber u. U. ein guter Wissenschaftler aber vielleicht kein erfahrener Aquarianer. Von der Planung ganz abgesehen.
    Daran werden wir kaum etwas ändern.
    Da es aber auch in Privataquarien tote und kranke Tiere gibt, und bei Behörden das Ansehen von
    -wissenschaftlich geleiteten
    -öffentlich finanzierten
    -und teuren öffentlichen Aquarien
    sicher nicht so schlecht ist, wie bei den versierten Hobbyaquarianern könnte das die unselige "Artenschutzdiskussion" (wurde als solche Verkauft), die eigentlich ein Tierschutzfeldzug war, wiederbeleben.


    Ich weiß, ich habe das jetzt schwer verständlich geschrieben, aber es ist nicht ganz einfach darzustellen.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    so schwierig sind deine Gedankengänge gar nicht:
    Wir schützen unsere eigenen Interessen, indem wir die Interessen gequälter Tiere nicht all zu sehr an die Öffentlichkeit bringen.


    Dieser Interessenkonflikt ist in der Tat schwierig zu lösen und so muß eben jeder kritisch seine Werte hinterfragen und seine persönliche Antwort finden. Meine Antwort habe ich gefunden, eindeutige Tierquälerei gehört an den Pranger. Im minderschweren Fall würde ich mich eher an den Tierhalter direkt wenden.

  • Hmmm Thomas..,


    Bisschen sehr zugespitzt!


    glaubst Du, dass der Amtsveterinär der Behörde A gegen den wissenschaftlichen Leiter der Berhörde B in Z vorgehen wird. Wer hat am Schluß recht?
    Viele Zoos haben bei den Primaten krasse Pflegebedingungen, die auch von einer breiten Öffentlichkeit erkannt und kritisiert werden. Werden da gerade die Fische vorrang bekommen?


    Wenn der Leiter im direkten Gespräch mit sich reden läßt, sollte man also vorschlagen die Anemonenfische paarweise zu halten. Also nichts wie ´ran.....


    Was ist artgerechte Tierhaltung? Die 100%ige und somit nicht mögliche Nachbildung des Lebensraumes (sprich: man lässt die Tiere dort wo sie sind), wie es in der Exotendiskussion anklang, oder das erfüllen von Mindestanforderungen, was eventuell auch eine völlig sterile (später veralgte) und undekorative Einrichtung eines Aquariums/Terrarium sein kann?


    Realismus: Laßt es mal so weiterlaufen, als hätte ich nichts dazu geschrieben, mal sehen was dabei rauskommt....


    .....und tschüss


    Hans-Werner

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