Actaeodes tomentosus und ihre Vermehrung

Moin!
Hier einmal eine kurze Doku einer meiner Actaeodes tomentosus weibchen mit Eiern bzw. den abgesetzten Larven
Derzeit halte ich seit Monaten in meinem 150 Literbecken 8 Actaeodes tomentosus in der Größe von 1,2 - 3,7 cm, 2 Chlorodiella, 1 Cymo andreossyi und 2 oder Pachygrapsus sp., sowie etliche versch. Einsiedlerkrebse. Regelmäßig kommt es bei den Actaeodes tomentosus zur Larvenabgabe, welches meine darin befindlichen Zylinderrosen und Seegurken sehr gefällt.

Nun habe ich einfach mal einige Fotos rausgekramt und wollte sie hier nunmehr posten. Anfangs sind alle Eier schwarz gefärbt. Mit der Zeit färben sie sich dann um. Hier scheint es innerartlich auch Farbvariationen zu geben. So hat das eine Weibchen eher gräuliche Eier (sie hält sich leider immer im hinteren Teil des AQ auf), bevor sie sie abgibt, das andere hat glasige Eier und wiederum ein anderes Weibchen hat rötlich braune Eier, bevor die Larvenabgabe bevorsteht. "Leider" werden die Krabbenmütter, je dichter der Geburtstermin bevorsteht immer zickiger und scheuer, so dass sie nicht mehr gut stillhalten wollen.
Hier einmal die Fotos:
Eines der größeren Weibchen:

Hier die versch. Farben der Eier:

Hier 2 Videos, wo das Weibchen mit den rötlich braunen Eiern kurz vor dem Freilassen ist (Aufnahme gelang nur mit einer funzeligen Taschenlampe):
http://www.youtube.com/watch?v=7u82HN8ab98
http://www.youtube.com/watch?v=MZJFtT88qec

Und hier ein Video, wo die Larven bereits im Freiwasser umherwuseln (Strömung ausgeschalen und das Licht an. )
http://www.youtube.com/watch?v=7eSBYd0b8bc

Gruß
Gerrit

Die Bilder auch noch einmal in Größer:

Und 2 Larvenbilder. Sind verdammt schnell die Winzlinge.

Wolfgang, die mit den roten Eiern ist deine.
Ich habe mir einige herausgefangen und habe sie in ein Extragefäß gesetzt. Fütter leider nur mit Staubfutter, da ich weder Phyto noch Zooplanton habe. Eigentlich auch gar keine Zeit dafür, zur Zeit. Hmm, und ein Markt für diese Krabben gibt es ja nun auch nicht wirklich, wenn ich die tatsächlich durchbringen würde ( :P), wo sollte ich mit denen hin?
Soweit man das bei den Winzlingen sagen kann, fressen sie das. Zumindest hat es den anschein. Sie sind aber definitiv kanibalisch veranlagt. In "sterielen Aufzuchtbecken wird schwer werden sie aufzuziehen (wenn man denn das richtige Futter hätte). Im Technikbecken würde ich behaupten, das es funktionieren kann, da diese Larven größer sind, als die frei schwimmenden Cops im AQ.

Da ich es Fototechnisch nicht hinbekommen, hier einmal ein Bild, wie sie sich mir Live zeigen:

Zitat

Original von Wolfgang S
Nein, es ist DEINE und das schon lange.

Ich dachte ich sollte sie nur verwahren.

Mit "Markt" meinte ich auch eher, wie ich sie "Artgerecht" untergebracht bekomme. Noch mehr Aquarien, werden mir sicherlich nicht genehmigt. Das jetzige weitere, war ja auch eher ein Ü-Ei.

Gruß
Gerrit

Moin Wolfgang!
Anbauen würden meine Nerven nicht mitmachen. Stichwort Badezimmer...

Yup, kleine Becken reichen denen definitiv. Grundfläche würde ich so ca. 25x25 cm für ein Pärchen als ausreichend erachten. Hoch braucht es auch nicht wirklich sein. Denke da reichen auch 25 cm. All meine Krabben halten sich so gut wie am Boden bzw. in der Nähe vom Boden auf. Selten oben auf dem Gestein. In der Mitte einen "Steinhaufen" mit schönen Algen oder auch Korallen. Wichtig hingegen ist aber ein Bodengrund von mindestens 3 cm. Sie lieben es zu wühlen, dabei suchen sie natürlich auch nach fressbarem. Dabei gestalten sie das AQ nach ihren wünschen um. Bei meinen 8 rackern konnte ich in den gesammten letzten Monaten absolut keinerlei Artspezifische Agression untereinander ausmachen. Auch andere halbwegs gleichgroße Krabben werden nicht belästigt. Allerdings sind kleine Krabben nicht unbedingt sicher vor ihnen. So haben sie vor einigen Wochen 2 meiner winzigen Pachygrapsus sp. gleich nach dem einsetzen gefangen und gefressen. Die anderen beiden oder vielleicht auch dreien geht es mittlerweile aber immer noch gut. Auch mein damals noch kleiner Dischistodus perspicillatus (etwa 2,5 cm) lebt immer noch einhellig mit den ganzen "gefährlichen" Krabben. Mittlerweile wird er aber wohl so um die 5-6 cm haben.
http://www.meerwasser-lexikon.de/video_hd/CS5BA9.html

Das einzige was ich in dem AQ eher nicht halten würde sind Schlangenseesterne und Schnecken mit dünnen Schalen, wie z.B. Babylonia sp., die wurden bei mir gefressen bzw. angefressen. Meinen Muricodrupa, Habromorula, Pollia, Pyrene und Euplica bzw. Columbella-Schnecken wurde bislang kein "Haar" gekrümmt. Die werden völlig ignoriert.

Gruß
Gerrit

Hi Gerrit,

ja, Dekapoden-Larven sind generell sehr kannibalistisch – ich glaube nicht, dass die von primär algenfressenden Krabben oder Einsiedlern da anders sind als die von räuberischen Krebsen. Das Verhalten der Larven erfolgt ja immer noch nach jahrmillionenalten genetischen Prägungen und nach und nach erst wandeln sie sich ja in primitive oder weiter entwickelte Krabben um, die dann entsprechend anderes Verhalten zeigen.

Überlgem al, grad bei Einsiedlern sind die Unterschiede gigantisch: Die Larven schwimmen räuberisch, die juvenilen und adulten Tiere suchen sich Schneckenhäuser und laufen an Land herum (also bei Coenobita sp., den Landeinsiedlern; aber auch die marinen schwimmen ja nicht mehr.

Aufzucht sollte/könnte nach unserer Mangrovenkrabben-Zuchtanleitung klappen, die Larven sind ebenfalls pelagisch marin, das unterscheidet sich nicht wesentlich. Bloß kannst du hier sicher bei vollem Meerwasser bleiben statt ca. 25 gr./L, die wir bei verschiedenen Mangrovenkrabben benutzen.

Staubfutter wird allerdings kaum reichen, Phyto- und/oder Zooplankton sind nötig. Wenn wir Krabben aufziehen, laufen drei Artemiazuchten parallel… Ist echt Arbeit. Dann werden sie dreimal am Tag gefüttert, jeweils Becken verdunkelt und nur eine Ecke beleuchtet – da sowohl Krabben- als auch Artemialarven phototaktisch sind, müssen die Zoea (frühe Krabbenlarven) nicht soviel umherschwimmen und Energie aufwenden, um an ihr Futter zu gelangen.

Was den Absatz betrifft: Doch, ich glaube, Arten wie diese hier oder Lybia tesselata bekommst du schon los an interessierte Verrückte wie uns, immer mehr MW-Aquarianer, die nicht mehr vor allen Krabben zurückschrecken und auch im Handel. Geld verdienen kann man nicht wirklich damit, höchstens ein paar Kosten reinholen, aber Wolfgang hat schon recht, es geht uns ja um die Sache!

EDIT: Achso, es sollte drei bis fünf Zoea-Stadien geben und dann noch eine oder zwei Megalopa, die schon mehr benthisch als pelagisch sind.

Achso, das sind v.o.n.u.:
• Zwei Megalopas fressen eine dritte
• Jungkrabbe auf Rechenpapier (5mm Kantenlängen)
• Megalopa mit Schreitbeinen und Scheren, aber noch kurzem, nicht umgeklapptem Schwanz
• Zoea-Larve
• Zwei Megalopas, sehen schon fast wie Krabben aus, nur kurzes Schwänzchen noch dran