Bakterienblüte beim Einfahren mit SepcialBlend und Niteout

  • Hallo Sudad


    Vorab; Wir sind mit den Produkten von Mikrobe-Lift sehr zufrieden und würde diese jederzeit wieder einsetzen. Aber nun zu meinem eigentlichen Frage, bzw Problematik. Wir sind seit einem Monat dabei unser Zuchtbecken mit Euren Produkten (SpecialBlend und Niteout) einzufahren. Dosiert haben wir genau nach Anleitung - wie wir as bereits bei einem anderen Becken gemacht haben und auch sehr gut funktioniert hat. Nun, beim Zuchtbecken ging alles sehr schnell. Nach paar Tagen waren bereits Kieselalgen für kurze Zeit sichtbar, danach die Fadenalgen. Alles in allem war das Ganze ca. nach 1.5 Wochen vorbei. Schon während dieser Phase kam mir das Wasser unheimlich trüb vor was ich nicht als problematisch sah. Aber nun, seit mehr als einem MOnat Einfahrphase ist das Wasser noch trüber geworden. Es ist nicht grün, sondern weisslich und frage mich, ob wir eine Bakterienblüte haben - etwas anderes kommt meiner Meinung nach nicht in Frage. Was denkst Du dazu?


    Vielleicht noch ein paar Infos mehr dazu. AS wurde nach einer Woche ab Zugabe der Bakis eingeschaltet. Ein WW wurde bis heute noch nicht gemacht. Das Salz das wir für alle unsere Becken verwenden ist dasjenige von Silbermann. Das Ammonium ist aktuell auf 0.06mg/lt. Das Becken, bzw. der Sand (Sand wurde vo OU-Spülung mehrfach gereinigt) und totes Riffgestein wurde vor Beginn der Einfahrphase (vor Zugabe Bakis) zweimal, jeweils mit VE-Wasser, für zwei bis drei Tage durchgespült/gereinigt. Danach Becken geleert, geputzt und mit frisch angesetztem Salzwasser (34.8psu bei 25 Grad) gestartet. Ausser einer Bakterienblüte kann ich mir nichts mehr anderes vorstellen und frage mich, wie wir dies lösen können, ohne dabei gleich neu zu beginnen. Vor der Zugabe war das Wasser natürlich einwandfrei klar....Die sehr starke weisse Trübung ist nun ca. seit drei Wochen present. Habt ihr was am Produkt verändert?


    Gruss, Marcel

  • Hallo Marcel,


    ich bin zwar nicht Sudad, aber heterotrophe Bakterien benötigen organischen Kohlenstoff, woher bekommen Sie den?
    Das beste wäre, eine Wasserprobe mikroskopisch zu untersuchen, ob es sich nicht vielleicht um Dinoflagellaten handelt. Je nach Licht ist deren bräunliche Farbe nicht immer leicht zu erkennen.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner


    Besten Dank für Deine Antwort!


    Entschuldige, ich habe Sudad direkt angeschrieben weil er sich um die Mikrobe-Lift Proddukte in diesem Forum kümmert. Natürlich bin ich froh, meldet sich ein Profi wie Du auch zu Worte - Danke! :thup


    Woher die Kohlenstoffquellen kommen sollten weiss ich ehrlich gesagt nicht. Der einzige LS welcher drin ist, sollte wohl auch nicht das Problem sein, wie das VE-Wasser und/oder Salz (kein WW seit Start gemacht). Der LS ist im Übrigen nicht vergammelt, oder welche sichtbare Schwämme, dran die sich auflösen. Er riecht frisch wie es sein muss/sollte. Also schliesse ich ebenfalls den Stein als Ursache aus. Ja, Ruedi (Swissaquaristik) hat mir ebenfalls bereits das Angebot gemacht, das Wasser unter seinem Top-Mikro zu untersuchen - das werden wir tun, da wir aktuell noch kein geeignetes für unsere Zuchtvorhaben besitzten. Ich hätte noch zwei Bilder, die ich allerdings nicht schaffe, diese hier zu publizieren. :yrf


    Wäre der Einsatz eines UV-Entkeimers (ist leider aktuell noch nicht in Betrieb) eine Möglichkeit? Habe vorab mal den AS nässer eingestellt.


    Gruss, Marcel

  • ...ups, hat doch geklappt.. :yrf :yrf Muss dazu noch erwähnen, dass es auf dem Frontbild nicht so schlimm aussieht, aber das Bild von der Seite wurde zum selben Zeitpunkt aufgenommen und es sieht auch wirklich so trübe aus - tendenziell eher schlimmer.


    Gruss, Marcel

  • Hallo Marcel,


    danke für die Bilder. Von der Seite betrachtet sieht man einen gelblich-bräunlichen Farbstich, so dass ich auf ein Phytoplankton-Blüte, vermutlich Dinoflagellaten, schließe.
    Das Angebot von Ruedi würde ich auf jeden Fall annehmen, da es mich interessieren würde, welche Mikroalge das ist.
    UV hilft, habe ich schon mehrfach hinter mir.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner


    Besten Dank für Deine Antwort! Ok, ich werde Ruedi mal mobilisieren. Den UV werden wir jedenfalls so rasch als möglich aktivieren und hoffen hierbei auf eine (wesentliche) Besserung.


    Gruss und nochmals herzlichen Dank!


    Gruss, Marcel

  • Hallo Hans-Werner


    So, ich war bei Ruedi - Ruedi, Danke an dieser Stelle!. Mit seinem genialen Mikro haben wir folgendes herausgebracht, was auf den Bildern inkl. Vermassung) ersichtlich ist. Eine Ahnung?


    Der UV steht seit dem Weekend im Einsatz. Ich denke es hat sich leicht gebessert, ist aber natürlich noch Welten von "klar" entfernt. Da es sich wirklich wohl um eine Algenblüte handeln muss/sollte, wäre es meiner Meinung nach als zusätzliche Massnahme zumindest ein Versuchwert wert, das Licht für ein paar Tage aus zu lassen. Was meinst Du?


    Gruss, Marcel

  • Hallo Marcel,


    2 1/2 µm ist ziemlich winzig, könnte aber dennoch ein Dinoflagellat sein. Dafür spricht, dass man bei den "Kügelchen" teilweise eine Zweiteilung erkennt, die bei Dinoflagellaten oft durch den "Gürtel" gegeben ist. Eine rotierende Schwimmweise würde auch für Dinoflagellaten sprechen. Man erkennt das meist gut dadurch, dass sie sich etwas exzentrisch durch das Wasser "schrauben".
    Eventuelle kämen auch Goldalgen in Frage, die meines Wissens generell sehr winzig sind.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner


    Das hast du richtig erkannt, man konnte im Mikroskop die Zweiteilung viel besser erkennen als auf dem Bildschirm. Und wenn man die Aufnahme ausgelöst hatte, waren die schon wieder etwas anders gedreht.
    Die Vergrösserung musste ich für diese Bilder auf 1000-fach stellen und Immersionsöl verwenden.
    Hast du noch irgendwelche Tips, für noch schärfere Aufnahmen (ausser Rasterelektronenmik.).


    Ich habe übrigens dieses Mikroskop: Link
    ausgerüstet mit Phasenkontrast auf dem 60er Objektiv
    Mit Kamera: Link

    Gruss Ruedi


    Seit 23.2.2007 / Seit August 2017 stillgelegt
    AQ: L300,B150,H80 / CL Abyzz 4xA400 / Rückförderung A200 / LED AI HYDRA 52/ Genisis Bandfilter / Diakat B+ / JNS Abschäumer

  • Nicht schlecht, Ruedi, nicht schlecht! :smiling_face:


    Leider weiß ich aber nicht, wie man die Bilder noch schärfer bekommen könnte. 2,5 µm ist sehr klein. Haben sich die Kügelchen aktiv fortbewegt und wenn ja, wie?


    Ich werde mal zu Hause nachschauen, ob ich etwas passendes finde.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Marcel,


    das ist erfreulich.


    Die Mikroalge könnte eine Gymnodinium-Art sein, vielleicht das besonders kleine Gymnodinium simplex.


    Möglicherweise ist die Algenblüte gar nicht so schlecht für das Aquarium. Bei mir sind diese Becken nachher meist ganz gut gelaufen und hatten meist dauerhaft einen Copepoden-Schwarm im Filterbecken. Ich führe das auf die organischen Substanzen und Planktonalgen in geringerer Dichte zurück. Vielleicht zeigt die Planktonalgenblüte aber auch schon günstige Bedingungen für Korallen und die ganze Biologie dazu an.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hoi Hans-Werner


    Vielen Dank für die kompetente Antwort und Recherche. Werde mir die Algen-Db heute Abend zum Dessert gönnen. :smiling_face:


    Wenn Deine Annahme stimmt und dies der Biologie ggf. nur zu Gute kommt, dann hoffe ich nun beim Aufbau unseres grösseren Beckens auf solche Blüten :winking_face: In diesem Becken wird nur eines der drei Abteile (kann beleibig varriert werden) für kleine Korallenableger benötigt, in den restlichen zwei Abteilen werden zwei Zuchtpärchen Ihren Platz finden.


    Und sollte es zu wenig Copepoden haben, dann haben wir ja noch unsere Zooplanktonreaktoren (Brachis), in denen genügend Copis zur Verfügung stehen, um es (noch mehr) in den Schwung zu bringen :winking_face:


    Das ist schon eine sehr spannende Materie und werde mich dort mehr und mehr reinlesen...es begeistert mich immer mehr!


    Gruss,
    Marcel

  • Hallo Hans-Werner


    Man gönnt sich ja sonst nichts :winking_face:


    Da sind wir ja nur eine Zehnerpotenz daneben, aber von der Form könnte es schon hinkommen.
    Bewegt haben sie sich einigermassen geradlinig ohne erkennbare Drehung, also nicht so wie z.B. Euplotes.


    Ich habe noch ein paar herausvergrössert, vielleicht gibts da noch mehr Erkenntnisse:

  • Hallo Ruedi,


    nicht übertreiben ;), 10 µm gegenüber 2,5 µm oder sogar noch ein bisschen mehr. In Wikipedia steht Gymnodinium simplex mit 2 µm. Keine Ahnung, ob es die auch kleiner gibt.
    Außerdem gibt es noch die Dinosporen in diesem Größenbereich, aber meines Wissens nur von parasitären Formen(?).
    Bei YouTube zeigen die meisten eine +/- ausgeprägte Taumelbewegung, ich habe mich also nicht getäuscht, ist aber vielleicht unterschiedlich.
    Fast alle Abbildungen von Dinoflagellaten sind lichtmikroskopische Bilder. Vielleicht ist es auch deswegen so schwierig, etwas über diese winzige Art in Erfahrung zu bringen.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner


    ok. habe noch andere durchgesehen und hatte dann beim schreiben 20-30 µm im Kopf ;), sorry!

    Gruss Ruedi


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