Gelbklingen Nasendoktor mit Geschwür

  • Hallo Andreas,


    für dieses Krankheitsbild gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten:


    1. Es handelt sich um ein Papillom, d.h. eine Wucherung der oberen Hautzellen (Epithelzellen). Bekannt geworden ist dieses Phänomen auch als Blumenkohlkrankheit bei Aalen. Die Krankheit tritt sowohl im Süß- wie im Seewasser auf und ist nicht heilbar. Die Ursache ist bisher nicht nachgewiesen. Zwar hat man Viren in den Zellen gefunden, künstliche Infektionsversuche verliefen jedoch immer negativ. Oft werden Umweltfaktoren wie Chemikalien oder auch schwankende Salzkonzentrationen als (mit-)ursächlich angegeben. Aber was soll man damit anfangen? So etwas haben wir bei jedem Wasserwechsel. Manchmal verkleinert sich dieses Gebilde wieder von selbst, ohne jedoch völlig zu verschwinden.


    2. Es handelt sich hier um eine besonders ausgeprägte Form von Lymphocystis, einer Viruserkrankung. Diese Riesenzellen tauchen unvermittelt auf und können auch wieder völlig verschwinden. Sie sind aber meistens an den Flossen und teilweise am Körper lokalisiert. Sie können aber auch am und im Maul vorkommen. Die Fische laufen dann Gefahr zu verhungern. In so großer Ausprägung habe ich sie selbst noch nie gesehen. Die Gebilde fühlen sich hart an und manche Aquarianer schneiden sie mit einer Schere ab, was hier aber schwierig werden dürfte. Oft bringt eine Veränderung (Verbesserung) der Umweltbedingungen und ein völlig anderes Futter eine Verbesserung der Situation. Wenn man den Fisch fangen kann, dann streichen manche Aquarianer die Stellen mit Volon A Haftsalbe ein. Nach wenigen Tagen sollen die Knötchen abfallen. Manche haben den Umfang der Zellwucherung zuvor mit der Schere reduziert, ohne in das gesunde Gewebe zu schneiden. Die Durchführung ist sehr schwierig und stresst den Fisch zusätzlich. Daher sollte man dabei immer zu zweit arbeiten. Einer fixiert den Fisch vorsichtig im Netz, und der andere führt die Behandlung durch.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

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