Erfahrungsaustausch Zoo / Pytho Plankton Zucht

  • Hallo zusammen,


    ich habe diesen Thread eröffnet da ich gerne einen Erfahrungsaustausch mit den Usern vom Board über ihre Zoo / Phyto Plankton Zucht machen möchte.


    Da ich jetzt schon von einigen Usern gehört habe das Sie die eine Art ohne Probleme Züchten dafür andere nicht,
    wäre doch ein Austausch bzw. ein Erfahrungsbericht gut wie Ihr eure Zucht von Zoo / Phyto Plankton bereibt für andere User Hilfreich.


    Welche Zooplankon Art kultiviert ihr und wie ?


    Welche Pythoplankton Art kultiviert ihr und wie ?


    Was für Hilfsmittel nehmt ihr.. Dünger, Siebe, Futter etc


    Das wären alles interessante Themen die mit sicherheit den ein oder anderen User dieses Bordes interessieren.

    Grüße Oliver


    Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie behalten.....

    2 Mal editiert, zuletzt von OliverM ()

  • Hallo Oliver,


    dieser Thread ist eine gute Idee :smiling_face:


    Ich bin neugierig, wer aller sich beteiligt. Auch bei uns in Österreich erfreut sich das Thema Planktonzucht zunehmenden Interesses.


    Lebendfutter ist z.B. für meine Zostera-Seepferdchen essentiell, und Artemien als Alleinfutter sind, wie ich gelernt hab, aus mehreren Gründen nicht optimal. Deshalb versuch ich jetzt schon länger, meine Zooplankton-Kulturen zu optimieren und vor allem stabil zu halten. Das ist grad innerhalb der 4 Wände nicht immer ganz einfach, weil man ja meist mit vergleichsweise kleinen Zuchtbehältern arbeitet und oft geneigt ist, den Futtertieren mehr Nahrung zu geben als sie brauchen.


    Mit der Lebendfutterzucht verbunden ist meist auch die Eigenproduktion von Schwebealgen - obwohl sehr gute Algenkonzentrate im Handel erhältlich sind, die auch höherwertig sind als die bei privaten AquarianerInnen noch am weitesten verbreitete Nannochloropsis salina.


    Trotzdem: Es macht Spaß und ist interessant, auch das Phytoplankton selbst zu kultivieren.


    An Phyto hab ich die schon erwähnte Allerweltsalge Nannochloropsis salina, die ich in der Wohnung züchte bei 24-28°. Im Keller hab ich mir eine kleine Anlage gebastelt für Rhodomonas baltica. Die braucht's kühler, außerdem ist es bei der konsequenten Trennung einfacher, die Kulturen rein zu halten. Rhodomonas ist weitaus empfindlicher als Nannochloropsis.


    Als 'Reaktoren' für die Schwebealgen verwend ich transparente PET-Flaschen mit 1,5 Liter Fassungsvermögen, für die Nannochloropsis nehm ich auch Halbliterflaschen. Belüftet werden sie mittels Membranpumpen über Druckrohre.


    Beide Schwebealgenarten halte ich (aus Bequemlichkeit, weil das der Standard-Salzgehalt in den meisten meiner Aquarien ist) bei 3° Salinität, gefüttert werden sie mit F/2-Dünger. Für die Rhodomonas setz ich das Kulturwasser meist frisch an, um ja keine Fremdalgen einzubringen, für die Nanno nehm ich auch vorbereitetes, in Flaschen abgefülltes Seewasser.


    Zur Verfütterung gieße ich die vorgesehene Menge Algenbrühe direkt in die Haltungsbecken. In der Regel ist zu diesem Zeitpunkt die Düngerkonzentration bereits so gering, dass es zu keinen unerwünschten Nährstoffeinträgen kommt. Zur Sicherheit teste ich die Algensuppe vorher mit Merck-NO3-Teststreifen.


    Reif zum Verfüttern sind die Algen, sobald die Algenkultur die für ihre Art jeweils typische Farbe in kräftiger Ausprägung aufweist Damit ist auch ein Neuansatz fällig. Wartet man da zu lange, stirbt ein Teil der Algen aus Nahrungsmangel ab, und dann kippt in kurzer Zeit die ganze Kultur. Es empfieht sich also, immer mehrere Ansätze mit eventuell unterschiedlichem Alter gleichzeitig zu kultivieren.


    Gereinigt werden die Flaschen mit Natriumhypochloridlauge und anschließend mit Essigwasser.


    Seit kurzem versuch ich mich auch in der Kultur von Arthrospira (Spirulina) platensis. Da hab ich noch kaum Erfahrung, aber ich bin froh, dass ich erstens einen lebenden Ansatz bekommen und zweitens das Rezept für das Kulturmedium gefunden hab. Arthrospira ist eine 'Süßwasseralge', was allerdings nur bedeutet, dass sie in der Regel nicht mariner Herkunft ist. Das Kulturmedium besteht hauptsächlich aus Natriumsalzen.


    Auf die Idee, es mit der Zucht von Spirulina zu versuchen, hat mich eine liebe Bekannte gebracht. Sie meinte, die Blaualgen wären vielleicht eine gute Nahrungsquelle für meine Salzwasserflöhe. Das liegt nahe, denn auch Moina salina kommt in sodahaltigen Binnengewässern vor. Und Spirulina müsste als Bakterium eine höhere Reproduktionsrate haben als 'echtes' Phytoplankton. Bis jetzt freu ich mich halt nur darüber, dass die Kultur nicht eingegangen ist =)


    Mit den Salzwasserflöhen bin ich auch schon beim Zooplankton. Davon hab ich neben den schon genannten Moina salina mehrere kleine Copepodenarten in bunter Mischung (auch mit Brachionus) sowie separat Tigriopus californicus und eine calanoide Spezies, die an Acartia tonsa erinnert.


    Das Zooplankton halt ich indoor überwiegend in 5 Liter-Plastikboxen, z.T. auch in solchen mit 10 Liter Inhalt.


    Alle Ruderfußkrebse füttere ich abwechselnd mit Phytoplankton aus eigener Kultur, Phytokonzentrat (Tetraselmis und Pavlova), Artemiagranulat, Blütenpollen und Culture Selco Plus (bzw. das Nachfolgeprodukt S.Parkle). Beim Neuansatz und später alle paar Tage geb ich eine Messerspitze eines Futtermittelzusatzstoffs mit probiotischen Bakterien zu und eine Prise Guano.


    Die Wasserflöhe bekommen derzeit nur Blütenpollen und Culture Selco Plus zu essen, ebenfalls mit BioPlus und Guano.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,


    vielen Dank für diesen Ausführlichen Bericht. Hoffentlich kommen zu diesen Thread noch einige Leute hinzu die Ihre Erfahrungen mit uns Teilen.

    Grüße Oliver


    Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie behalten.....

  • Jetzt möchte ich euch kurz meine Erfahrungen mitteleilen.


    Zurzeit kultiviere ich 3 Arten Copepoden Tigriopus californicus,Tisbe biminensis und einen Mix von Jens Thölke.


    Die Tisbe biminensis kultiviere ich zz in einem 40 Liter Aquarium mit einem 150 w Heizstab der auf 25 c eingestellt ist. Eine Membran Pumpe gibt 3-4 grobe Blasen in das Becken wir ein wenig Wasserbewegung. Gefüttert wird die Kultur mit Spirulina Flocken. Der verdunstete Wasser wird nur nachgefüllt und alle 2 Wochen ein 25 % Wasserwechsel gemacht.


    Die Tigriopus californicus halte ich ganz einfach in einem 10 L Aquarium. Bei den Tigriopus californicus werden täglich 1-2 JBL Marine Pearls hinzugegen. Gehalten werde sie bei 33g Salz Pro Liter Wasser. Bei den Tigriopus californicus habe ich keine Luftzufuhr eingestellt.


    Der Cop Mix wird ebenfalls in einem 10 Liter Becken Kultiviert. Eine Membran Pumpe sorgt auch hier für 3-4 Blasen die Sekunde für die Wasserbewegung.Jede Woche werden 10 % Wasser gewechselt. Der mix wir nur mit Mysis gefüttert.


    An Phyto wird nur Nannochloropsis salina kultiviert in einem 60 Liter Becken. Dort werden alle 2 Wochen die Hälte ersetzt und neu angesetzt. Gefüttert wird das Plankton mit einem Dünger vom Plankton Shop.


    Leider hat bei mir das Kultivieren von Brachionus und Moina nicht geklappt. Daher werden demnächst neue Versuche gestartet.

    Grüße Oliver


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    Einmal editiert, zuletzt von OliverM ()

  • bis Dato. 177 Klicks und keiner will sich beteiligen... Finde ich sehr schade..

    Grüße Oliver


    Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie behalten.....

  • Liegt vermutlich daran, dass der Otto-Normal-Meerwasseraquarianer kein Plankton kultiviert.


    Ich kann selbst auch nicht mehr beitragen.
    Habe seit längerem Nanochloropsis Salina in zwei 12 Liter Becken am laufen.
    Werde aber demnächst umsteigen auf 5 Liter Trinkwasserflaschen. So kann man mehrere Kulturen halten und es ist nicht so schlimm wenn eine abschmiert. Auch sind dann genügend gefäße vorhanden, wenn mal eine zweite Kultur dazu kommt.
    Brachionus hab ich vorletzte Woche von Mrutzek bekommen... naja so richtig begeistert von denen bin ich noch nicht... mal abwarten.
    Morgen oder übermorgen müssten Copepoden noch kommen.


    Hab das Zooplankton dann in Glas und Plastikaquarien zwischen 8 und 12 Litern.


    Bisher kippe ich immer mal wieder was ins Steinkorallen/Gesellschaftsbecken.


    Wenn ich mein A. ocellaris Pärchen habe, wird die Zucht versucht.
    Mit den Copepoden werd ich auch die Jungen Kaudernis etwas füttern.


    Joa, mehr gibts von meiner Seite aus noch nicht zu berichten. Finde den Thread aber gut und hoffe, dass sich noch mehr daran beteiligen.


    Gruß
    Specki

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