Wie gewöhne ich Fangi an neue Dichte?

  • Hallo an alle,


    wir werden demnächst einen Fangschreckenkrebs, Odontodactylus scyllarus, in ein für ihn neu eingerichtes Becken setzen. Im Moment ist er noch beim Händler (schon gekauft) und wir wollen ihn so schnell wie möglich da raus holen, da er nicht die beste Versorgung erhält (ständig halblebrige Süßwasserfische, ich denke viel zu viel und eben süß, nicht salzig).
    Das Becken hat 160l und ist zu 3/4 mit eingefahrenem Wasser befüllt. Der Rest wird frisch angesetzt. Ich habe gelesen, dass Fangis bei Dichtigkeitsschwankungen Probleme machen können und man soll ihn mittels Tropfenmethode an die neue Dichte gewöhnen.
    Doch wie genau sieht diese Methode aus? Halte ich ihn in so wenig wie möglich Altwasser (also sein bisheriges Wasser) und tropfe dann solange neues Wasser ein, bis die neue Dichte erreicht ist? Wie lange soll/darf es dauern? Soll sein Behältnis dabei belüftet werden? Ist es sinnvoll, die Dichte des neuen Wassers vorher schon an die Dichte des alten Wassers anzupassen?


    Viele Grüße, Anna & Alex

  • Besorge Dir am besten in der Apotheke einen Infusionsschlauch. Die kann man auf einige wenige ml pro Minute einstellen.
    Oder einen Luftschlauch und den mit einer Klammer zuquetschen, dass nur noch wenig Wasser läuft.


    Dann das Wasser aus dem Transportbeutel mit dem Tier in einen Eimer, Schlauch ins Becken und einmal kurz dran gezogen. Dann einfach eine Weile (um eine Stunde) tropfen lassen.

  • Hallo Martin,


    also einfach ne Stunde lang tropfen lassen? Soll dabei die neue Dichte erreicht werden oder wie? Ist mir nicht ganz klar??


    Grüße Anna (& Alex)

  • Hallo Anna,


    bei der Eingewöhnung empfindlicher Kleintiere gehe ich folgendermaßen vor:


    Ich lasse so viel Wasser wie möglich aus dem Beutel ab und hänge ihn dann zur Temperaturangleichung mit einer Wäscheklammer innen an den Beckenrand. Dann gebe ich alle paar Minuten mit einer 20-ml-Spritze etwas Beckenwasser in den Beutel, die gleiche Menge entferne ich jeweils vorher und fange sie in einem Gefäß auf. Wenn dann nach 1-2 Stunden in dem Gefäß etwa so viel Wasser drin ist wie in dem Beutel, setze ich das Tier - meistens mit Hilfe eines Esslöffels - ins Becken.
    Dieses Vorgehen war bisher immer erfolgreich.


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo Ingrid,


    das hört sich gut an. Ich weiß nicht, wie vorsichtig man sein muss, wenn es heißt, das Tier ist sehr dichteempfindlich. Aber deine Methode werde ich wohl anwenden. Fürs Umsetzen brauche ich dann wohl eher ne Schaufel statt n Löffel. :winking_face: Das Tier ist ca. 15 cm groß und ziemlich zickig. Vielleicht leere ich ihn vom Eimer direkt ins Becken um.


    Vielen Dank, auch an Martin,
    Anna (& Alex)

  • Zitat

    Original von alex.p
    Hallo Martin,


    also einfach ne Stunde lang tropfen lassen? Soll dabei die neue Dichte erreicht werden oder wie? Ist mir nicht ganz klar??


    Grüße Anna (& Alex)


    Ja,... Ist ja nix anderes als das Tropfen mit der Spritze, wie bei Ingrid beschrieben.

  • "Ja,... Ist ja nix anderes als das Tropfen mit der Spritze, wie bei Ingrid beschrieben."


    Naja, find ich schon, denn wir haben Spritzen zu Hause, aber keine Wäscheklammern, hört sich schlicht weg einfacher an. Ingrids Mengenangabe finde ich sehr hilfreich.


    Aber Martin, um deine Antwort bin ich dir trotzdem sehr dankbar!!!


    Viele Grüße, Anna (&Alex)

  • Hallo Alex,


    ich gewöhne meine Neuzugänge mit einem selbstgebautem "Tropfschlauch" ein:


    Es gibt doch diese Miniventile für Aquarien-Luftpumpen, um den Luftdurchfluss zu regeln. Diese Ventile funktionieren auch mit Wasser =)
    Einfach einen dünnen Luftschlauch mit so einem Ventil versehen, ins Aquarium hängen, ansaugen und lostropfen lassen. Funktioniert prima, und die tropfgeschwindigkei kann sehr fein eingestellt werden...


    Gruß Martin

    Viele Grüße Martin

    2 Mal editiert, zuletzt von martin206 ()

  • Anna,


    die Methode von Ingrid hat den entscheidenden Nachteil das niemand die Größe des Transportbeutels berücksichtigt. Für großen Beutel sind 20ml nix :winking_face: Zudem sind Tier immer gestresst, wenn sie durch den Beutel schauen können, aber nicht heraus können.


    Die Eimer Tropf Methode wird von den meisten hier verwendet, ist millionenfach erprobt, sicher, einfach zu kontrollieren und auch viel entspannter für die Fische. Und einen leeren Salzeimer haben wir alle irgendwo rum stehen. Im Eimer kann man dann auch bequem die Dichte messen und exakt sehen was man noch tun muss.

  • Hallo


    Ich muss Peter da zustimmen, ich habe meinen Odontodactylus scyllarus auch im Eimer umgesetzt und die kleinen Fangschreckenkrebse nach der gleichen Methode.
    Ich möchte nicht wissen welches Theater dieser in einem Plastikbeutel veranstaltet wenn er raussieht und nicht raus kann und was noch wichtig wäre nicht mit dem Aerometer im Eimer Dichte messen :grinning_squinting_face: da wird sich der Fangi empfindlich gestört fühlen und das Aerometer zerlegen, meiner hat zumindest schon das Rohr zum Wasser absaugen attackiert :winking_face:



    PS: Ich weiss nicht ob das der Regelfall ist aber gib ihm kein Glasthermometer zuerst war es Höhlenschmuck und später waren es zwei Teile.

  • Zitat

    Original von Peter Schmiedel
    die Methode von Ingrid hat den entscheidenden Nachteil das niemand die Größe des Transportbeutels berücksichtigt. Für großen Beutel sind 20ml nix :winking_face:


    Hallo Peter,


    ich schrieb extra, dass ich diese Methode bei Kleintieren anwende. Dass der Fangschreckenkrebs schon so groß ist, wusste ich nicht.
    Und natürlich wird die Größe des Transportbeutels bzw. sein Wasserinhalt berücksichtigt. Man kann, wenn man das abgezogene Wasser auffängt, gut die Mengen vergleichen.


    Die beschriebene Eimermethode hat für mich zwei entscheidende Nachteile, weswegen ich sie nicht verwende (was bei der Größe meiner Tiere auch noch nie nötig war):
    Erstens kühlt das Wasser aus und die Temperaturdifferenz kann für das Tier beim Einsetzen ziemlich groß sein.
    Zweitens braucht man, wenn man die Dichte wirklich angleichen will, eine Menge Beckenwasser, wenn man nur Wasser zufüllt, statt auszutauschen. Ich glaube, das wird vielfach gar nicht berücksichtigt.


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo an alle,


    nur zur Info, wir haben unseren Fangi selbstverständlich nicht in einer Tüte transportiert/ans Wasser angepasst!!! :winking_face_with_tongue:
    Das wollten wir weder uns, noch dem Fangi antun. Es ging mir mehr um die Anpassungsmethode an sich.


    Hat aber alles super funktioniert, der Dichteunterschied war eh nicht allzu groß.


    Viele Grüße, Anna & Alex


    Danke nochmal an alle :thup

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