Antenarius blind?

  • Ein freundliches Hallo allerseits,


    bin bis dato nur stiller und interesierter Mitleser gewesen. Leider habe ich mit meinem Antenarius seit gestern ein größeres Problem. Er ist jetzt seit gut zwei Jahren bei mir und von ca. 9 cm auf die stattliche Größe von gut 20 cm herangewachsen. Gab nie ein Problem mit ihm weder Futter-, noch Krankheitstechnisch. Seit gestern habe ich die Befürchtung das er entweder sehr schlecht bzw. gar nichts mehr sieht. Er schwimmt, besser gesagt segelt, fast ununterbrochen durch das Becken, was er sonst auch nur macht wenn er wieder hungrig ist und es Zeit für eine Fütterung wird. Dabei eckt er an dem einen oder anderen Hinderniss an, nicht schlimm aber doch merklich. Kann auf den Pupillen eine ganz leichte Trübung wahrnehmen, das würde auch erklären das er das angebotene Futter nicht wahrnimmt und verschmäht.
    Kann ich den armen Kerl irgendwie retten?
    Wenn es denn eine bakterielle Infektion ist könnte ich ihn leicht herausfangen und in einem mit Medikamenten versetzten Behältnis baden.
    Kann mir da jemand einen Tip geben wie und mit was ich da am besten Vorgehen kann.
    Möchte ihn unbedingt retten, aber wenn er wirklich blind ist/wird sehe ich der weiteren Futteraufnahme sehr ängstlich entgegen, Bitte helft mir!
    Mit Dank im voraus und freundlichen Grüßen


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ich pflege auch einen Antennarius, der mal schwer verletzt zu mir gekommen ist. Ich habe ihn damals mit Tetra MarinOopharm und mit Sera Baktopur direkt (Tabletten) behandelt. Beide Mittel sind gegen Bakterien gerichtet, das Mittel von Tetra beseitigt auch noch evtl. Hautparasiten. Ein sich eintrübendes Auge mit der Ursache einer bakteriellen Infektion müsste damit wieder regenerieren. Ein Antennarius ist normalerweise sehr robust mit seiner dicken Samthaut. Hast Du die Wasserwerte schon überprüft. Ist da alles o.k. ? Wenn das Verhalten anhält, würde ich ihn entsprechend behandeln. Er dürfte ja auch alleine im Becken wohnen ? Oder in ein Quarantänebecken. Die Behandlung solange fortsetzen, bis das Auge keine Trübung mehr zeigt und dann besser noch eine Woche dranhängen.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Torsten,


    zuerst einmal Danke für die Info. Werde direkt heute Mittag die empfohlenen Medikamente besorgen, glaubst Du dass ich ihn auch mit mehrmaligem Baden in einem separaten Behälter behandeln kann?


    Er sitzt halt in einem Gemeinschaftsbecken (500 l) und ich habe keine Möglichkeit ihn z. Zt. separat zu halten.


    Die anderen Tiere wie Chromis, Friedmani, Mandarin und einem Blenny zeigen keinerlei Anzeichen, die Wasserwerte sind nach wie vor im grünen Bereich.


    Das soll an dieser Stelle aber niemanden animieren diese Tiere so zusammen zusetzten, waren vor Jahren halt besondere Umstände und es ist soweit ganz gut gegangen, was nicht heißt das ich nicht auch ganz überraschende und teilweise auch schockierende Erlebnisse mit dem Kameraden hatte!


    Er wird definitiv im neuen Jahr in einen eigenen Behälter umziehen!!


    Kann dadurch aber auch die Beobachtungen von Frau Prof. Dr. Thaler bestätigen, das sich die Chromis, die als Futterfische gedacht waren, sehr schnell auf den Angler einstellen.
    Er hat es in gut einem Jahr geschafft von 15 Tieren nur 3 zu erwischen, das bestätigt die Aussage von Frau Prof. Dr. Thaler.


    Habe Futtertechnisch aber großes Glück mit ihm, er nimmt einfach "alles", angefangen von Riesengarneleschwänzen über kleine (10 cm) Pulpos, bis hin zu meinen selbstgezogenen Segelkärpflingen, die in reinem Salzwasser stehen. Frostfutter wird Ordnungsgemäß vorher vitaminisiert, meist mit etwas Sanostol, das und eine vorsichtige und umsichtige Fütterung hat ihn so stattlich werden lassen, hoffe ich jedenfalls.
    Muss mal schauen, habe da ein paar Schnappschüsse von ihm und werde die mal einstellen.


    Bedanke mich nochmals bei Dir und wünsche einen schönen Tag.


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ein "Dauerbad" wäre zwar sehr viel effektiver, aber Du kannst es mit 30-60 Minuten Bädern probieren. Es gibt die Sera Baktopur Tabs auch zum Verfüttern. Für den Angler müßte man sie dann in einem toten Futterfisch "verstecken". Das wäre dann eine sehr effektive innere Behandlung gegen bakterielle Infektionen. Oft haben die Angler alle möglichen Parasiten auf "dem Pelz", daher macht auch die äußere Behandlung 2-3 x mit dem MarinOopharm Sinn. Viel Erfolg !

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
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  • Guten Abend @ all.


    Wenn jemand aus unserem Nahbereich das angesprochene Problem hätte, dann würde ich unser kleinstes Notbecken (ca. 80 L) leihweise anbieten und im eigenen Fall sogar noch das Wasser mit Osmosewasser versetzen, damit die Dichte ein wenig herungtergebracht wird.


    Gruß,
    Bert

  • Hallo an euch beide,


    Danke für das Angebot des Leihbeckens an Dich erst einmal Bert, bringt mich auf die Idee ihn in eine noch vorhandene Plastikwanne mit meinem Reserveabschäumer und 30 Litern eingefahrenem Seewasser zu setzen.


    Fahre im Moment eine Dichte von 35%, sollte ich dann runter auf 30%, oder ist der Sprung zu groß?


    Würde das biologisch gesehen über 10 -14 Tage in der Wanne und nur mit einem Abschäumer gut gehen?


    Habe seit 8 Jahren noch nie mit irgendwelchen Fischkrankheiten zu kämpfen gehabt, bin deswegen wirklich etwas unbeholfen auf diesem Gebiet.


    Danke auch noch mal für den Tipp von Dir Torsten mit den Tabs, werde ich auch versuchen.


    Wünsche noch einen schönen Tag allerseits.


    Gruß


    Thomas

  • Hallöchen Thomas.


    Das mit der Plastikwanne ist ein wohl nicht ganz so guter Gedanke, wenn diese nicht lebensmittelecht ist und sich die Weichmacher freisetzen.
    Für mich ist nicht nachlesbar wo du wohnst. Jedoch könnte es ja durchaus möglich sein. dass jemand aus deinem Nahbereich ein ähnliches Glasbecken zur Verfügung stellt und du es nur abholen bräuchtest.


    Gruß,
    Bert

  • N´abend Bert,


    habe meine Zelte in Frankfurt am Main aufgeschlagen, sonst beiße ich den saueren Apfel und besorge morgen noch ein 60er Becken, dann bin ich auf der sicheren Seite.


    Was hältst Du denn noch von der angestrebten Dichte?


    Habe bei der letzten Mail schon mal versucht ein Bild von meinem Kumpel einzustellen, blöd scheint nicht zu klappen, versuche es trotzdem noch einmal.


    Gruß


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    dem Fotos nach ist der Körper mit einigen Schleimhautablösungen überzogen. Das deutet eher auf eine parasitäre Erkrankung hin - kann aber auch in Begleitung einer bakteriellen Infektion sich so darstellen. Mit den genannten zwei Mitteln bekommt man das aber wieder weg.


    Das Auge sieht noch ganz gut aus, d.h. es ist eigentlich nicht mehr verschleimt als der restliche Körper. Ich würde nach dem "optischen Befund" und um ganz sicher zu gehen doch ein Quarantänebecken aufstellen. Da muss auch kein Osmosewasser rein, normales Leitungswasser + Salz reicht. Evtl. kannst du das Wasser auch aus dem Hauptbecken abzweigen und die Dichte darf danach nur ganz langsam reduziert werden - das stresst den Angler sonst noch zusätzlich.


    Da ein Angler hinsichtlich seiner Fütterung das Wasser kaum belastet, kann man das Q-Becken auch mit minimaler technischer Ausstattung betreiben. Ein Heizer, ein kleiner Filter (z.B. Eheim Aquaball) und Ausströmer reichen dazu. Abschäumer muss nicht sein und entfernt nur die Medikamente aus dem Wasser. Wasserwerte im Auge behalten und wöchentlich einen kleinen Teilwasserwechsel - mehr muss man eigentlich nicht machen.


    Dein Angler sieht trotz der Schleimhautablösungen super aus - tolles Tier !


    Und noch ein Tip: Auf gar keinen Fall ein Süßwasserbad durchführen - das würde ein Angler nicht überleben !!!

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
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  • Guten Abend Thomas.


    Da ich mich mit den Anglerfischen nicht auskenne, kann ich dir nur den einen oder anderen unverbindlichen Gedanken meinerseits mitteilen.


    Die von Torsten gemachten Angaben und Hinweise halte ich dagegen für wirklich wertig(er) :thup


    Schön dass es mit dem Bild geklappt hat. Ein wirklich tolles Tier.


    Wünsche dir/euch dass die Medikamente anschlagen.


    Grüße,
    Bert

  • Hallo Torsten,


    Danke für deine wertvollen Tipps!
    Eine Frage noch nach der Anwendung der beiden Medikamente, setze ich die gleichzeitig ein oder besser zeitlich versetzt?


    Auch Dir noch einmal Dank Bert.


    Werde dann weiterberichten wie es mit dem roten U-Boot voran geht.


    Wünsche allerseits dann schon mal ein erholsames Wochenende.


    Gruß


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    Du kannst beide parallel anwenden - aber ich vermute mal, dass nur die Anwendung von dem MarinOopharm bereits eine deutliche Besserung bringt. Nur wenn die Situation sich nicht innerhalb von 3-4 Tagen bessert bzw. sogar verschlechtert (Zustand Auge, Atemfrequenz stark erhöht), dann würde ich zusätzlich die Baktopur-Tabletten Typ "direkt" dem Wasser dazugeben bzw. die normalen Baktopur-Tabs zum Verfüttern in Futterfischen verstecken.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Torsten und ein gutes neues allerseits wünsche ich auch noch,


    Sorry dass ich mich jetzt erst melde, war etwas außer Gefecht gesetzt.
    Zumindest dem Patienten geht es aber wieder besser, die Hautoberfläche ist wieder samtig, nur die beiden leichten punktuellen Trübungen auf den Linsen sind nach wie vor da.
    Scheinen ihn aber nicht zu beeinträchtigen, denn das Futterfangen gelingt auch schon wieder ganz hervorragend.
    Habe Probeweise mal einen lebenden Futterfisch verabreicht, nach dem auch direkt ordnungsgemäß geangelt wurde und der gute alte Schnapp- und Saugmechanismus funktioniert auch wie gewohnt.


    Ist schon ein merkwürdiges Bild im Moment, der Kerl mit seinen ca. 22 cm in dem 40er Becken, aber er scheint sich wohl zu fühlen und das zeigt mir auch das er in einem eigenen Domizil wohl besser aufgehoben ist (weniger Stress).


    Er wird in kürze in ein eigenes Becken ziehen, da hätte ich gerade noch eine Frage.


    Glaubst Du das ich ihn zusammen mit einem roten Hawaii-Riffhummer halten kann, oder vergreift sich "Meister Zange" (10 cm) an dem Antennarius, könnte ja eine Sperrbarriere (Lampengitter o. ä.) vorsichtshalber einbauen?




    Einen schönen Tag noch und bis bald.


    Gruß


    Thomas


  • Hallo Thomas,


    das ist schön, dass es dem tollen Angler wieder besser geht - evtl. regenerieren sich die Augen noch. Bzgl. des Hummers würde ich eher tippen, dass er das Opfer des Antennarius wird (22 cm zu 10 cm) und nicht umgekehrt. ! Es ist unglaublich, welche Fischgröße mein nur 10 cm großer Angler bereits verschlingt. Ich würde da nichts riskieren, zumal sich der Angler bei dieser sperrigen Beute auch verletzen kann.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
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  • Hi Torsten,


    dann will ich auf keinen Fall ein Risiko eingehen und werde eine horizontale "Trennwand" in Form des guten alten Lampengitters einziehen.


    Dann kann der Hummer im Souterrain hausen und der Angler im Loft.


    Er hat sich im Moment farblich (keine künstliche Beleuchtung, nur Tageslicht) in Richtung samtiges dunkles Weinrot entwickelt.
    Sieht auch sehr interessant aus, ich habe schon gehört das es mit der Bestimmung ein kleines Lotteriespiel ist, hast Du eventuell einen Tipp betreffend der Art?


    Ist es eventuell ein Nummifer, oder Commersoni?
    Aufgrund seines offensichtlich noch nicht beendeten Wachstums scheinen mir die anderen Arten nicht so in Frage zukommen.


    Kennst Du die Seite starfish.ch, da gibt es eine Menge toller Bilder, lohnt sich wirklich.


    Wenn er wieder in alter Schönheit erstrahlt, werde ich noch mal ein paar Bilder einstellen, versprochen.


    Wünsche Dir noch einen schönen Tag.


    Gruß
    Thomas

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