Pünktchen seit einem Monat

  • Hallo zusammen,
    habe mir bei Direktmarin in Ulm einen Super Weißkehldok gekauft. Der hat nach zwei tagen Pünktchen bekommen.
    Meine anderen Artgenossen (großer Palettendok, gelber Dok , 6 chromis, 2Baggergrundeln und mein Rostratus) haben außer dem Palettendoc der
    ganz schwach Punkte hat nichts sichtbares. Nun hat der Weißkehl seit ca. 5-6 Wochen sporadisch Punkte die kommen und gehen. ich füttere ab und zu Knoblauch und Sanostol bei. UV läuft ständig mit.
    Nun meine Frage wie lange macht es ein Fisch mit Pünktchen (Topfit eigentlich) ??


    mfg
    Kürschad

  • Hallo Kürschad,


    im Prinzip erlebst Du gerade den "Normalzustand" einer mit Cryptocaryon irritans infizierten Population. Viele Meerwasserfische haben diesen Parasiten als "blinden Passagier" dabei und zum Problem wird er nur dann, wenn weitere Stressfaktoren das Gleichgewicht "Fisch-Schwächeparasit" in Richtung Parasit verschieben. Verhindern kannst Du derartige Infektionen nur über eine von Anfang an durchgeführte strikte Quarantänehaltung und prophylaktische Behandlungen bei jedem Neuerwerb.


    Zu deiner Frage: Der Fisch, wenn er topfit ist, kann sehr lange mit den Pünktchen leben. Bei guter Haltung und UV-Bestrahlung werden sie auch wieder verschwinden, um dann plötzlich ohne Vorwarnung wieder aufzutauchen.


    Auf der Interzoo in Nürnberg konnte man gerade dieselbe Geschichte finden. Docs und Drückerfische in Schaubecken bei renommierten Herstellern von Aquarientechnik zeigten Punkte ! - eine Folge des Umzugsstresses und häufiger Fangaktionen. Die Fische werden die Interzoo überleben. Aber es zeigt, wie schnell scheinbar gesunde Fische (wer nimmt schon kranke Fische zu einer Messe mit ?) bei Stress Punkte zeigen können und wenn dann weitere Faktoren noch dazu kommen, kann es irgendwann zuviel werden und eine Behandlung mit Medikamenten ist dringend angezeigt.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Thorsten,


    na ja meiner Meinung nach waren nicht nur topfitte Fische auf der Interzoo mit an Bord. Hab da auch ettliches an mageren Gestalten etc. gesehen (und die wurden sicher nicht auf der Interzoo erst so). Aber es gab auch einige wo die Fische sehr gut waren. Messe und kurzfristige Einrichtung ist aber immer brutal.


    Aber zurück zum Thema:

    Zitat

    Meine anderen Artgenossen (großer Palettendok, gelber Dok , 6 chromis, 2Baggergrundeln und mein Rostratus)

    - Paletti (groß!), flavescens, Rostratus und nun ein Weißkehl sind meiner Meinung nach in dem Becken (Maße: 180x60x50 - sind ja gerade mal 540L Brutto) von Kürschad der falsche Besatz, da muß es zu Streß und Folgereaktionen und Krankheiten kommen....


    Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

    Einmal editiert, zuletzt von MarkusK ()

  • Hallo Markus,


    da hast Du natürlich Recht. Dauerstress führt schnell zu andauernden Krankheiten und irgendwann auch zum Verlust von Fischen.


    Zur Interzoo: Ich habe auch einige Hungerhaken gesehen und noch mehr ausgefranste Flossen. Es bleibt imnmer ein Balanceakt zwischen dem Anspruch der Besucher und der Aussteller an diesem Ort auch lebende Tiere zu präsentieren (Aufgabe: Erstellen sie ein komplettes Meerwasser-Schaubecken über Nacht) und dem Anspruch auf artgerechte und tierschutzgerechte Haltung. Besonders krass war am Freitag ein Stand mit Nanobecken, wo in einem der Becken drei tote Garnelen lagen, das Wasser erkennbar trüb und "umgekippt" war und trotzdem eine Schar fröhlichen Standpersonals sich dahinter plaziert hatte und auf Kunden wartete. Was wollten sie verkaufen ??? :loudly_crying_face:

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Ja ,
    als tolles Beispiel gefiel mir das Tropicmarinbecken mit einem Weißkehldok in einem Super Zustand.
    Dann fiel das Becken von ...fällt mir gerade nicht ein..... auf in dem fast alle Fische eingedrückte Bäuche und vereinzelt Punkte hatten.


    Danke für die Tips ,
    Muss das Quarantänebecken am gleichen Hauptbecken hängen oder separat ? Ist es dann nicht zu umständlich mit den Wasserwerten im Qaratntänebecken?

  • Hallo,


    das Quarantänebecken läuft absolut unabhängig vom Hauptbecken. Es sollte je nach Fischart eine Mindestgröße von 40-60 Litern haben, einige Versteckmöglichkeiten bieten und kann mit einem normalen Innenfilter (z.B. Eheim Aqua-Ball-Serie) betrieben werden. Hier ist im Gegensatz zum Hauptbecken ein biologischer Filter nützlich und zweckmäßig. Bei den Wasserwerten kann man zudem Nitrate und Phosphate tolerieren, da keine Korallen im Becken sind. Aufpassen muss man eigentlich nur auf das evtl. Auftreten von Ammoniak(bei pH >8,0), da bei starker Fütterung und gleichzeitiger Behandlung von Medikamenten die Filterbakterien absterben können und so der Abbau über Nitrit zu Nitrat evtl. nicht mehr funktioniert.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
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