Anionentauscher nach einem WW erschöpft

  • Hallo Leute!


    So langsam bin ich am überlegen, ob ich nicht doch das Wassergewechsel wieder einstelle. Der Ionentauscher,den ich mir gekauft habe (um gegenüber der Osmose Wasser zu sparen) ist mit 9000 Härtelitern angegeben. Das Macht dann mit einer GH von 30° im Leitungswasser eine theoretische Ausbeute von 300 Liter VE-Wasser. Und eigentlich sollte der Anionentauscher, da er ja stark basisch ist, das Silikat komplett zurückhalten. Lieg ich da falsch oder ist die Theorie richtig?
    Die Praxis zeigt jedenfalls ein anderes Bild: nach nur einem Wasserwechsel (von 30l) im frisch regenerierten Zustand, lässt sich im Wechselwasser für den 2. WW schon wieder Silikat nachweisen. Ist das normal oder nur bei mir so oder das Ani-arz im Eimer oder was? Sollte ich mir doch lieber Osmose zulegen und für einen WW 150l Wasser verbrauchen :winking_face_with_tongue: ?

  • Hallo!
    Ich bin nicht "sehr" umweltbewußt und vergeude daher Wasser mit meiner Osmoseanlage. Ich habe eine Druckerhöhungspumpe, um die Effizienz zu erhöhen und die Zeit somit zu verkürzen. Jeden Samstag werden 70-80L gemacht. Die Nachzahlung (4 Monate ca. 80-90L die Woche,davor ca. 30L die Woche) betrug für das letzte Jahr 19€. D.h. ich habe, durch Salzwasseraquarium, nur diese Mehrkosten beim Wasser. Damit kann ich leben. Ich kann das Abwasser leider nicht auffangen und anderweitig verwenden.

  • Hallo,


    Da ich sowas schonmal mit jemandem erörtert habe kurz drei Fragen:


    1. Wie schnell lässt du das Wasser durch die Säulen laufen?


    2. Wurde der Anionentauscher nach dem Regenerieren immer mit Wasser aus dem Kationentauscher gespült? Wenn mit Leitungswasser, dann ist das Harz hinüber.


    3. Benutzt du den VE bis die Katisäule komplett bis nach unten erschöpft/durchgefärbt ist?
    Ab einem Gewissen Punkt passiert nichts mehr, da es in Richtung Filtereinsatz zur Kanalbildung kommt. Auch etwas vorher wird nicht mehr richtig ausgetauscht, da nur eine sehr kurze Verweilzeit in der Tauschfähigen Restschicht -> Ani bekommt Leitungswasser ab....



    Grüße
    Domi

  • Hi Domi!


    Meinste das Harz ist hinüber? Durchlaufgeschwindigkeit ist immer so langsam wie möglich und ich hab auch immer brav nur mit Katiwasser gearbeitet bzw. drauf geachtet, dass kein Kationenverseuchtes Wasser in den Ani kommt. Aber bei Punkt drei muss ich sagen, dass ich eher leichtsinnig war. Das Harz war zwar nie ganz durchgefärbt aber es waren meist nur noch ca. 1-2cm unverfärbt. Also eher Harz futsch?

  • Hi Michael,


    Hab oben noch etwas reineditiert.... je nach Bauweise tippe ich bei den 1-2cm darauf, dass dein Anionenharz beschädigt ist. Ich höre bei meinem ca. 5 bis 6cm vorher auf, dann habe ich noch gut 3cm Harz über dem Sieb.


    Ist der Ph im Auslaufwasser auch gesunken? Wenn der Ani hin ist müsste der niedrige ph vom kati halbwegs durchkommen.




    Grüße
    Domi

  • Hi Domi!


    Harz ist wirklich kaputt. pH liegt bei unter 7.4 und meine Katisäule scheint auch noch undicht zu sein. Vielleicht ist es auch deshalb passiert. Na ja, gut, jetzt weiß ich worans liegt. Danke für deine Hilfe Domi!

  • Hi,


    Nix zu danken.
    Das Harz kann man ja halbwegs günstig austauschen.


    Wenn du dazu Hilfe brauchst melde dich einfach...



    Allgemein noch etwas Ärgerliches:
    Viele kaufen sich ja gerne die kurzen Bauarten der VEs gerade die mit 5L aufwärts... leider mit dem Nachteil, dass man die theoretische Kapazität garnicht ausnutzen kann wegen der unteren Siebe und dem notwendigen Reststand.



    Grüße
    Domi

  • Das Harz kann man praktisch nicht zerstören,
    nicht mal , wenn man beim regenerieren Säure und Lauge verwechselt : Einfach 2x mit dem "richtigen" regenerieren und gut isses ..


    Das Problem ist, dass man niemals die theoretische Menge erreicht, weil gerade Silikat eine größere Bindung benötigt und mehr als die theoretische Kapazität bindet.


    Ich denke, daß eher beim regenerieren ein Problem besteht.


    Gruß


    Konrad


    PS: Du betreibst schon 2 Säulen ?

  • Zitat

    Original von Konrad S
    PS: Du betreibst schon 2 Säulen ?


    Wenn ich nicht doppelt sehe, ja :grinning_squinting_face: .


    Wenn man das Harz nicht kaputt kriegt, warum wird dann gesagt, dass man kein Kationenhaltiges Wasser ranlassen darf? Und wenn das Harz nicht kaputt ist, kann es doch trotzdem nicht so wenig Anionen binden, dass nach nur 30l der Ani wieder erschöpft ist. Wenn doch, muss ich wirklich umsteigen...

  • Hallo Michael,


    genau das gleiche Problem hatte ich auch. Ich wollte mir eine Osmose ersparen und rein rechnerisch hätte ich mit der Menge des zur Verfügung stehenden Harzes (Mischbett) bei 20l Wasserwechsel wöchentlich, 6-9 Monate auskommen müssen. Nach etwa drei Wasserwechseln, ca. 60l, war jedoch schon wieder Silikat nachweisbar.
    Die Harze können zwar alle anderen Stoffe gut binden, nicht aber Silikat in der erwünschten Menge.


    Mein Fazit: zurück zur Osmose mit dahinter geschaltetem Mischbettfilter. Mit einer guten und günstigen Osmose von ebay bekomme ich 20l vollentsalztes Wasser in einer Stunde, wobei ich das Verhältnis von Osmosewasser zu Abwasser 1 zu 1,5 eingestellt habe. Funktioniert seit 2 Jahren einwandfrei. Ich bin zufrieden.


    Gruß
    Peter

  • Moment, nochmal von Vorne....


    Betreibst Du nun 2 Säulen (1x Kati, 1x Ani) oder insgesamt nur eine Säule?


    Wenn es nur eine Säule ist, handelt es sich um eine Mischbettharz das zum regenerieren erst entmischt werden muss. Dies ist für gewöhnlich nur in technischen Industrieanlagen möglich.


    Das Ani Harz kann man je nach Hersteller und Produikt sehr wohl schrotten wenn es vorher nicht durch einen Kationenaustauscher gelaufen ist. Dies sollte man beim Hersteller erfragen.


    Was Silikat angeht, so hat meist auch ein Ionenvollentsalzer einen Silikat Filter hinterher geschlatet um die Silikate vollständig zu entfernen.

    Christian A.

    Webmaster / Administrator


    80x80x80 cm, ca. 500 Liter, 1x 400 Watt HQI, 2x 24 Watt T5, 2x Tunze Stream, ZC Cyclon AS 1500, Technikbecken mit ca. 80 L netto, Förderpumpe 3000 l/h



    Marubis e.V.

  • Hi Christian!


    Es sind zwei Säulen, Kati und Ani. beide sind nach Anleitung regeneriert.
    Und meinst du wirklich, dass man noch einen zweiten Anionentauscher hinten dranhängen muss,um das Silikat vollständig zu entfernen? Dann mach ich doch lieber Osmose.

  • Hi ...


    es ist schon so, daß man das Herz nicht zerstören kann.
    Aber wenn man was falsch macht, funktionert das Vollentsalzen nicht:


    Und in Deinem Fall funktionert einfach die Rechung nicht.
    Die Rechung Härteliter geteilt durch Härte ist nicht wirklich aussagekräftig:


    Ich habe einen Entsalzer mit 28000 Härteliter und das Wasser hat 12°dH, macht rechnerisch 2333 Liter Wasser, in der Realität kommen nur 1100 Liter raus ... das ist üblich, weil es in den Herstellerdatenblättern heist " durchschnittliche Härte", damit meinen die eine durchschnittliche Mischung verschiedenwertiger Ionen.


    Der Grund dafür:
    Ca-Ionen sind einwertig sind : Ca (1+),
    Silikat Ionen dagegen sind 4-wertig : Si(4+)


    Also braucht das Austauscherharz bei Silikat-Ionen 4 mal so viele Bindungen, wie bei Calcium.


    Oder anders-herum:
    Bei konstanter Harzmenge kannst Du nur ein Viertel soviel Silikat-Ionen binden wie Calzium.
    Und durch diese starke Bindung ist eben Silikat das erste Ion, das durch das Harz durchgeht, wenn es langsam erschöpft ist.
    Und zu allem Überfluß erzeugt das Silikat einen nur sehr geringen Leitwert im entsalzten Wasser, es ist also auch nicht sofort meßbar.


    Bei der Kapazitäts-Rechung mußt Du berücksichtigen, daß es auch noch 2-wertige Ionen gibt, die gebunden werden müssen.


    Du siehst, es ist alles in Ordnung, nur die Harzmenge ist zu wenig ... das wird Dich nicht trösten.


    Gruß


    Konrad

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