Bodengrund contra Schnellfilter (Nitratschleuder) ?

  • H allos,
    an anderer Stelle im Forum wird gerade über das Pro und Contra vom Einsatz von Schnellfiltern
    im MW diskutiert.


    Kann jemand einigermasen verbindlich drüber berichten, bei vieviel Masse oder Durchsatz im Becken,
    wie in Filtern oder Bodengrund ,Nitrat gebildet wird ?


    Ich benutze in meinem 440l Becken seit 2004 DSB mit Livesand, vorher so etwas ähnliches.
    Dazu läuft ein manchmal auch ein 2. Schnellfilter mit Watte oder Schaumstoff zur Sedimentenentfernung. DSB mit feinem Sand sorgt ansonsten immer für eine gewisse Trübung.
    Ich habe bis heute auch keine probleme mit Nitrat, meistens um 5 und weniger auch PO ist unter
    0,05 . Ich will in meinem Becken natürlich nichts ändern.Aber ich , bestimmt auch Andere
    wären hier für mehr KLarheit dankbar.


    :winking_face: jim

  • Hallo Jim,


    jetzt wär ne handliche Formel toll, gell :smiling_face_with_sunglasses:


    Da kämen dann aber solche Dinge wie Strömungsgeschwindigkeit, Sauerstofgehalt, Redoxwert, organische
    Belastung, Durchlässigkeit und vieles mehr rein. Also theoretisch kaum zu erfassen.


    Prinzipiell kannst du jeden Filter und jeden Bodengrund dazu bringen, dass in ihm nicht nur Nitrat auf- sondern
    auch abgebaut wird. Die Menge werden um so größer, je länger der Filter und je tiefer der Bodengrund ist.
    Sonst kannst du es nur über extrem niedrige Durchfluss- bzw. Strömungsgeschwindigkeit erreichen. Aber dann
    verringert sich natürlich wieder die Gesamtabbaumenge.


    Wie du an dieser kurzen Überlegung siehst, sind in diesem Fall gut beobachtete Erfahrungswerte das hilfreichste.


    Gruß Armin

  • Danke Armin,
    genauso kenne ich dies auch, würde mir schon gefallen, wenn da ein Formel gäbe :thup
    Es ist jedesmal eine riesige Diskussion Filter ja oder nein.
    Siehe nur die Diskussionen im Thema "DSB im Hauptbecken und "Wodkafilterung".
    Da schlagen ja Welten aufeinander.
    Da ich nun mal ein Anhänger von Filterung im MW bin( bin bestimmt damit nicht allein auf der MW Welt), bekomme ich jedesmal Prügel, wenn ich meinen Senf dazugebe.
    Ich habe nun mal Tunze angeschrieben, die bieten ja auch Filter (ich hab so Einen) für Sewasser an. Mal schauen wie sie dies begründen.


    Gruß jim

  • Hallos
    nun habe ich eine Reaktion von Tunze.
    Auch wenn man bei Aussagen von Firmen immer etwas skeptisch sein sollte, kann ich mich mit der Antwort anfreunden. Da ich ja auch mit diesem System fahre. Alle andern Filterfreunde werden bestimmt auch ruhiger schlafen.


    "ja genau! Die Nitratumwandlung findet statt nach etwa 10 Tagen, abhängig auch vom Aquarium und von der Bakterielle Aktivität. Ein Schnellfilter sollte jede Woche gesaubert werden, nimmt auf diese Weise eine grosse Menge an grobe Partikeln aus dem Aquarium-System. Tote Ecken hinter den Steinen oder ungeeigenten Sand bringen viel mehr Problemen als ein Schnellfilter, und der beste Abschäumer wird die Sedimenten nicht rausfiltern... Deswegen sind wir immer noch davon überzeugt. "
    Claude HUG
    claude.hug@tunze.com


    GRuß Jim

  • Zitat

    Original von K.-D.
    Ist es nicht so, daß Sediment für viele Tiere die einzige Nahrung ist? Warum sollen wir das also rausfiltern?
    K.-D.


    ist es nicht so, dass wir ein becken mit glasklarem Wasser haben wollen und nährstoffarm solls auch noch sein. Bein meinem proppevollem Kübel bin ich auf zusätzliche mechanische Entfernung angewiesen. Gerade bei DSB..
    Gruß jim

  • Hallo,


    bei dem Thema "glasklares Wasser" rächt sich einmal mehr, wenn zu knapp mit den Nährstoffen gehaushaltet wird.


    Heterotrophe Bakterien haben die interessante Eigenschaft, dass sie langkettige Moleküle wie Huminsäuren nur dann
    angehen, wenn genug Leichtverdauliches zur Verfügung steht. Somit wird nährstoffhaltiges Wasser nicht so leicht gelb.


    Gruß Armin

  • Hi Armin,
    ist es grob gesagt nicht so, dass bei mechanischer Filterung, gelöste Stoffe, wie Aminosäuren und Co zur Verwertung immer noch zur Verfügung stehen?
    Ein mit trübes mit Sedimenten belastete Wasser bekommt unseren Korallen bestimmt auch nicht.
    ich finde ein mechanische Schnellfilterung entfernt gerade schnell die Materie, die unsere Korallen stört. Sie greift auch nicht wie eine Chemische/Absorber Filterung in den chemischen haushalt extrem ein. Trotz Schnellfilterung über Watte oder Schwamm verbleibt der größte Teil, je nach Besatz im Becken.
    und jetzt kommt wieder mein Spruch:
    WAs raus ist, braucht nicht mehr verarbeitet werden


    Gruß Jim

  • Hallo Jim,


    klar, trübes Wasser mögen Korallen nicht, vor allem weil dann das Licht knapp wird.


    Nur kenne ich kein Becken, bei dem das Wasser durch Sedimente getrübt ist. Wenn das mal irgendwo
    kurzfristg auftritt, kann ein Schnellfilter durchaus sinnvoll sein, zB bei der Anwendung von Phosphatfällungsmitteln.


    Vergleiche ich Becken mit/ohne Schnellfilter miteinander, ist der Eingriff in den Nährstoffhaushalt natürlich enorm.
    Es werden Stoffe ganz am Anfang einer Zersetzungskette entnommen, die sonst nach und nach abgebaut werden
    und unter anderem den Korallen zur Verfügung stehen(das werden sie im Schnellfilter übrigens auch, wenn er nicht
    schnell genug gereinigt wird). Ob wir diese Nährstoffe den Korallen zur Verfügung stellen wollen, ist wieder eine
    andere Frage, denn da kommen wir zum Thema, wie nährstoffarm oder nährtstoffreich wollen wir die Tiere halten.


    Aber das ist wieder eine andere Geschichte.


    Gruß Armin

  • Hi,


    dazu möchte ich nur folgendes anmerken:


    Seit rund einem Jahr kann ich weder PO4 noch NO3 messen. Ich füttere die Fische reichlich mit Frostfutter, das ich vorher in Beckenwasser auftaue, aber nicht wasche. Über die Reste fallen dann die 60 Einsiedler her. Es gibt keine mechanische Filterung. Es gibt einen viel zu keinen Abschäumer. Seit 2 Monaten einen langsam laufenden Kohlefilter. Das Wasser war vor dem Kohlefilter immer superklar, hatte lediglich einen ganz leichten Gelbstich. Das konnte man aber nur sehen, wenn man 2 weiße Behälter mit Beckenwasser/O-Wasser direkt nebeneinander gestellt hat. Ansonsten ist da noch ein Jaubertfilter. Die Korallen kriegen gelegentlich, aber nicht regelmäßig, Phytoplankton und auch mal Brachionus. Die Acroporen sind farbig, aber nicht so, wie in Zeolithbecken. Nachts sieht das Becken im Schein einer Taschenlampe aus wie die Milchstraße. Es wimmelt also von Zooplankton. Die mechanische Filterung würde davon einiges rausfiltern. Aber meine Korallen zeigen ganz klar, mechanische Filterung brauchen wir nicht. Zumal tagsüber von irgendwelchem Geschwebe nichts zu sehen ist. Aber, Becken ist nicht Becken.


    Gruß
    K.-D.

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