Caulerpa (hat ein Becken trüb gemacht)

  • Hallo


    Mir fiel es gestern schon auf und heute ist es wohl dann wie erwartet passiert. Leider weiß ich nicht ob ich dieses Verhalten auch von den gesamten Beständen erwarten kann. Dafür spricht das ich gestern in weißer (LOL)Voraussicht alle Algen die kleine Schwarze Punkte und weißer als die anderen waren, entfernt habe. In dem Becken das so trübe ist, sah es genauso aus, nur habe ich keine Algen entfernt.


    Ich versuche mal die nächsten Tage alle Algen die irgendwie auffallen zu entfernen. Die zweite Caulerpa Art zeigt nicht dieses Verhalten, aber ich habe eine kleine Erklärung warum die Algen sich so Verhalten. Der Lebensraum wurde knapp und die Schichten waren schon 20-30 cm Dick. Ich hatte gut ausgedünt und so kriegten die auch wieder unten mehr Licht. Einzelne Stellen kann ich neu entdecken, aber im Verhältnis zur Gesamtmenge ist das unter einem Prozent.


    Wie Schlimm ist das wenn das Wasser im Steinkorallenbecken auch so kippt? Gibt es da Erfahrungen? Wäre es besser die Algen radikal auf ein vernünftiges Verhältnis zu bringen, oder kann ich eine großen Teil gefahrlos drin lassen?


    Was meint Ihr!


    Mfg michael hannig


    Ps das Korallenbecken hat keinen Abschäumer, die Filterung läuft nur über lebende Steine.


    Kann ich mit der trüben Brühe probieren Copoden zuernähren? Habe nicht genug Phytoplankton und das könnte doch auch sowas sein, oder?



  • Hallo Michael,


    Deine Caulerpa hat sporuliert, es schwimmen also lauter mikroskopisch kleine Sporen in der Wassersäule rum. Ein Großteil der Sporen wird sich irgendwo festsetzen und einen neuen Thallus ausbilden. Allerdings kann es auch sein, das viele Sporen absterben und ihr Zellinhalt dann frei wird, was eine akute Wasserbelastung nach sich ziehen kann. Deshalb empfehle ich Dir, wenn Du einen Abschäumer hast diesen anzuschliessen und darüber hinaus über einige Tage mit Aktivkohle zu filtern. Wenn Du eine UV-Anlage hast, würde ich sie auch für einige Tage ausschalten, weil Du sonst die Zellen direkt zerstörst und diese Wasserbelastung dann beschleunigst. Hört sich jetzt allerdings schlimmer an als es ist. Nach einigen Tagen wird der Spuk wohl vorbei sein.


    Für Copepoden könnten die Sporen allerdings schon fast zu groß sein, natürlich je nach Copepodenart. Ausserdem enthalten die Sporen wie auch die Thalli Fraßschutzsubstanzen, die zumindest die meisten Fische davon abhalten, Caulerpa zu fressen. Wie das mit Copepoden ist, kann ich Dir allerdings nicht sagen.

  • Hallo Jörg


    Sporen bringen mich jetzt aber auf eine andere Verwandschaft? Farne?????


    Ich weiß geschlechtliche Vermehrung!


    Leider habe ich für das 200 Literbecken keinen Abschäumer, ich könnte allerdings das Becken mit einer Regentonne koppeln und dann wäre mein ungenutzer Abschäumer (gutes Teil von H&S/etwas überdimensioniert) schon einsetzbar. Allerdings ist er für den Notfall im Hauptbecken da.


    Was meinst du mit der Spuk hört auf? Wenn alle Algen weg sind oder kann das auch vorher ins Stocken kommen. In dem kleinen Becken würde ich sagen sind alle Algen davon betroffen. Im großen kann ich es nicht recht sagen wie es weiter geht. UV habe ich leider nicht und mein Geldbeutel ist zur Zeit im absoluten Minimum.


    Die Copepoden sind von Michael Murzeg und gar nicht so klein. Ich werde mal schauen was ein Ansatz damit macht.


    Aktivkohle kann ich erst morgen kriegen, aber würde eher gerne mit großen Wasserwechseln arbeiten. 200 Liter kann ich dem großen Becken locker pro tag entnehmen. So dreimal würde mir in den Kram passen und ich kann das Altwasser in einer Regentonne mal länger beobachten. Gute Steine für eine Filterung habe ich in mehr als ausreichenden Mengen.


    Meinst du ich soll mal den Bestand eindämmen. Ich würde sagen ich habe da getrocknet mehr als 2 bis drei Kilo Caulerpa racemosa (Michael M. meinet es wäre eine andere ähnliche Art) Naß sind das wohl locker ein paar 10 Liter Eimer.


    Mfg Michael Hannig


    Ps das kleine Becken hat keine andere Funktion als diese Algen zu beherbergen. Also drin ist da sonst nichts an Tieren.


  • Hi,


    Sporen bei Algen = ungeschlechtliche Vermehrung. Aber ist auch egal was es ist. Mit "der Spuk hört auf" meinte ich, das Du in ein paar Tagen von der Trübung nichts mehr sehen wirst.
    Warum willst Du lieber Wasserwechseln, nicht das das schlecht wäre, aber Kohle ist einfach billiger.
    Ich habe die Caulerpa gesehen, als Du sie Michael mitgebracht hast, es ist wohl eher ein Hybrid zwischen C. racemosa und einer anderen Art. Diese Hybriden sind sehr häufig. Im Meerwasser-Atlas 1 von Baensch steht viel über Caulerpa drin, da sind auch einige Hybriden dabei.


    Wenn im Becken nur Algen drin sind, dann kannst Du es eigentlich so lassen und mal in ein paar Tagen die Nährstoffe durchmessen. Trotzdem, Kohle wäre auf jeden Fall ganz gut, damit ziehst Du Toxine komplett raus, bei WW verdünnst Du letztendlich nur.


    Den Bestand solltest Du eindämmen, aber nicht alles auf einmal. Auch wenn es im Moment noch wuchert, wenn Du den Bestand zu stark dezimierst, kann es auch passieren, das er Dir zusammenbricht. Also erst mal z.B. die linke Seite vornehmen, eine Woche später die recht Seite, oder ähnlich, wie Du willst. Mit der Caulerpa ziehst Du Dir ja auch eine Menge Nährstoffe komplett aus dem System heraus. Denke aber daran, v.a. wenn Du viel ausdünnst. Das was Du da als Thalli siehst ist eine einzige Zelle! D.h. wenn Du sie kaputt reißt, läuft das Cytoplasma so lange aus, bis die Zelle einen Wundpfropf bildet, dann hast Du Deine Nährstoffe wieder im Wasser. Also lieber langsam und wenig, dafür regelmäßig auslichten als alles auf einmal.

  • Hallo Jörg


    Danke. Dann besorge ich morgen Kohle für das kleine Becken. Für den Notfall auch schon etwas für das große Becken.


    Wie bildet sich ein Hybrid(Kreuzung) bei geschlechtsloser Vermehrung. Irgendwie bin ich da jetzt verwirrt. Aber ist auch egal! Mach dir jetzt blos keine Mühe wegen mir.


    Warum ich zu erst auf Wasserwechsel komme ist ganz einfach. Die Copeoden fressen sehr viel und ich habe eigentlich nicht genug Phytoplankton. Deshalb die Überlegung ob ich die Brühe benutzen kann. Die Kohle werde ich nach einem 50%igen Wasserwechsel einsetzen. So kann das Salzwasser noch etwas reifen. 200 Liter habe ich noch nie auf einmal frisch zugeben.


    Den Literaturanhinweiß muß ich wohl noch mal lesen. Viel mir nicht auf mit den Hybriden, dachte die Passagen hätte ich alle gerade gelesen. LOL.


    Bestand eindämmen, werde ich mal langsam anfangen. Habe jetzt über Wochen so immer große Mengen Algen dem Becken entnommen. So dachte ich kriege ich viel Dreck raus ohne die Wurzel des Übels anzugehen. Schade das waren fast ein großer Tropic Marin Eimer den ich pro Woche ernten konnte. Hat sich halt so langsam entwickelt. Gebe aber zu ich muß ganz schön zwischen den korallen eingreifen, aber Gärtnern macht mir Spaß.
    Das ausbluten wäre mir aufgefallen, hoffe ich. Ich meine die Wunden schliesen sehr gut und es kommt nur ganz kurz beim zwicken etwas raus. Die Sprosse wachsen auch direkt weiter wenn sie bezwickt sind.


    Mfg Michael Hannig


    angefügt:


    Nach Meerwasseratlas Band 1 ist es eine geschlechtliche Vermehrung. Mit den Hybriden finde auch nichts! Ist das vielleicht eine andere Quelle?(Wilkens?)
    Das Bild im Meerwasseratlas auf Seite 317 unten zeigt wie das gestern bei mir aussah. Stelle dir dann vor das ganze Sprossen sich so entwickelten und das weiße immmer größer wurde. Als ich da Stränge von 40 cm hatte habe ich eingegriffen und alle die Ansätze in der Richtung hatten, habe ich entfernt. Im Korallenbecken entdecke ich jetzt nichts was ich jetzt schon kenne. Die reste die ich erwähnte sind wohl normal glasig geworden, denn das kenne ich auch. Im Vergleich waren unter den Algen die normal glasigen zu sehen (bedingt durch Abschattung). Das glasig werden hatte ich vorher ganz anders gesehen und meine jetzt da gibt es mindestens zwei Arten von.

  • Hab zwar noch kein eigenes Aqua kann aber zum Thema folgendes Beitragen:


    Das von dir beobachtete Phänomen ist der Übergang der syncytialen, vegetativen Form von Caulerpa in den geschlechtlichen Zyklus. Hierbei bilden sich durch Reduktionsteilung und Zellwandbildung einzellige haploide Schwärmerzellen, diese verschmelzen mit einer passenden Gegenzelle zu einer Zygote (dipoid) aus der dann mittels Kernteilungen und Plasmawachstum eine neue syncytiale Kolonie entsteht. Dieser Vorgang geschieht meist schlagartig bei allen Caulerpakolonien einer Art gleichzeitig in einem gewissen Raum z.B. Aquarium (warum ist so genau nicht bekannt). Nach dem totalen Zusammenbruch der Bestände bilden sich innerhalb von einiger Zeit neue Pflanzen aus den Zygoten. Da sich diese aber überall bilden können ist dieser Vorgang in Aquarien eher unerwünscht. Eine Beleuchtung rund um die Uhr scheint diesen Mechanismus zu unterbrechen (z.B. Ecosystem Aquarium).
    Wenn unter sehr seltenen Umständen die Verschmelzung von Schwärmerzellen zweier verschiedener Arten gelingt entsteht eine hybride Zygote und somit hybride Caulerpas.


    Quelle für diese Infos ist der Algenkurs und die Vorlesung an der Uni Freiburg, der im Biologiestudium Diplom stattfindet. Literatur hierzu fällt mir nur noch mein Praktikumsskript ein und halt das der Dozent das so gesagt hat. Sorry ist leider kein echter Literaturnachweis..... :frowning_face:

    Grüße aus dem sonnigen Süden :winking_face:

    Thomas Bahr


    120x90x70cm (750l) / 640 w LED (China) / Bubblemagus C7 / 3xTunze Stream mit Multicontroller / RD3 5 m² Förderpumpe / Vliesfilter im Unterschrank (MC 5000)

  • Zitat

    Original von Aurora
    Hab zwar noch kein eigenes Aqua kann aber zum Thema folgendes Beitragen:


    Das von dir beobachtete Phänomen ist der Übergang der syncytialen, vegetativen Form von Caulerpa in den geschlechtlichen Zyklus. Hierbei bilden sich durch Reduktionsteilung und Zellwandbildung einzellige haploide Schwärmerzellen, diese verschmelzen mit einer passenden Gegenzelle zu einer Zygote (dipoid) aus der dann mittels Kernteilungen und Plasmawachstum eine neue syncytiale Kolonie entsteht. Dieser Vorgang geschieht meist schlagartig bei allen Caulerpakolonien einer Art gleichzeitig in einem gewissen Raum z.B. Aquarium (warum ist so genau nicht bekannt). Nach dem totalen Zusammenbruch der Bestände bilden sich innerhalb von einiger Zeit neue Pflanzen aus den Zygoten. Da sich diese aber überall bilden können ist dieser Vorgang in Aquarien eher unerwünscht. Eine Beleuchtung rund um die Uhr scheint diesen Mechanismus zu unterbrechen (z.B. Ecosystem Aquarium).
    Wenn unter sehr seltenen Umständen die Verschmelzung von Schwärmerzellen zweier verschiedener Arten gelingt entsteht eine hybride Zygote und somit hybride Caulerpas.


    Quelle für diese Infos ist der Algenkurs und die Vorlesung an der Uni Freiburg, der im Biologiestudium Diplom stattfindet. Literatur hierzu fällt mir nur noch mein Praktikumsskript ein und halt das der Dozent das so gesagt hat. Sorry ist leider kein echter Literaturnachweis..... :frowning_face:



    Aurora,


    na Du gehts ja heftig ran :smiling_face:


    woher weißt Du, ob es der Sporophyt oder der Gametophyt ist, den Michael da vor sich hat ... :grinning_squinting_face:


    Im Aquarium sehen wir fast immer den Sporophyten, der sich asexuell über Sporulation ganzer Thallusteile vermehrt. Übrigens ist für Caulerpaceen der sexuelle Fortpflanzungszyklus noch gar nicht geklärt, deshalb wundert mich das etwas. Kann es sein, das Du hier den Generationswechsel mit dem von Bryopsidalen verwechselst?


    "... syncytiale Kolonie"?


    Wer ist Dein Dozent?

  • Dozenten zu den Themen waren Prof. Gunther Neuhaus (Vorlesung) und Dr. Drumm-Herrel (hoffentlich schreibt man die so, Kurs).
    Zumindest haben die uns das im Grundstudium so verkauft. Eine Sporulation mit Bildung von Sporen will ich nicht ausschließen. Ich habe es aber so verstanden, dass es bei der Diskussion um die Thematik der Hybriden und der sexuellen Vermehrung ging, deshalb die so ausgeführte Antwort.
    Eine Beantwortung ob die Pflanzen Sporo- oder Gametophyten sind ist mit Sicherheit nur durch Auszählen der Chromosomen möglich, wie gut das aber für Chaulerpa geht kann ich nicht beurteilen.
    Sorry für die Bezeíchnung syncytial dies gibt es eigentlich nur in der Zoologie, gemeint war biologisch korrekt siphonal organisierte Alge.
    Hab mich gerade noch schnell mal schlaugemacht. Im Straßburger steht zur Ordnung Halimedales auf Seite 623 folgendes: "Ob bei der Bildung der Gameten - sie werden in grünen Wolken entlassen, worauf die entleerten Pflanzen absterben- die Meiose stattfindet ist ungewiss." Die Vermehrung ist also durch aus geschlechtlich, allerdings ist nach neueren Untersuchungen anzunehmen dass diese Algen vorwiegend haplontisch sind und die Sporulation demnach eine Art von Mitosporenbildung wäre. Die Zygote führt dann eine Meiose durch und es entstehen wieder haploide Algen.


    Hoffe ich habe jetzt die Unklarheiten meiner Antwort beseitigt....

    Grüße aus dem sonnigen Süden :winking_face:

    Thomas Bahr


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  • Hi,


    im Prinzip war das schon ok :D. Es kann natürlich sein, das Caulerpa ein reiner Diplont ist. Von daher wäre Deine Erklärung gar nicht falsch. Aber man weiß es eben noch nicht. Genau so kann es von mir falsch sein zu behaupten, es sei ein Sporophyt oder Gametophyt. Beim Diplonten findet man weder die eine, noch die andere Generation. Es ist meines Wissens allerdings im Aquarium noch nie beobachtet worden, das hier Hybriden enstehen, was, wie Du sagst, eine sexuelle Fortpflanzung voraussetzt. Deshalb meine Vermutung, das wir es hier im Aquarium, in denen wir doch eine ganze Reihe von Caulerpa-Arten nebeneinander pflegen und die Bildung von Caulerpa-Hybriden in der Natur sehr häufig ist, v.a. mit Sporulation zu tun haben. Michael hat einen Hybriden, der wohl nicht in seinem Becken enstanden ist sondern eher aus der Natur eingeschleppt wurde.

    Die Tendenz von einem heterophasischen Generationswechsel zu einem reinen diplontischen Zyklus überzugehen ist innerhalb der Bryopsidiophyceen zu verzeichen. Codium ist z.B. ein Diplont innerhalb der Bryopsidales. Aber wie gesagt, für Caulerpaceen ist das noch fraglich. Soweit ich weiß, hat man vermutet, es könnten Diplonten sein, aber egal.


    Von einem Syncytium zu sprechen ist nicht falsch, das ist ein allgemeingültiger Begriff unabhängig von der Systematik. Beim Pilzmycel handelt es sich auch um ein Syncytium: es beschreibt ja auch keine Organisationsforum (wie hier syphonal), sondern einen Zustand polyenergider Zellen.
    Aber der Begriff "Kolonie" ... der paßte nicht so ganz :D.


    Lassen wir es dabei, das trägt zum Thema nicht bei :smiling_face:


    Gute Nacht !

  • Hallo Ihr beiden


    Ich stelle öfters so Blöde Fragen! LOL.
    Danke für die Antworten. Sehr Interessant!


    Varietät wäre die nächste Blöde Frage. Was meint das genau. Hybrid oder Wuchsform?????
    Eigentlich Wuchsform. Was meinst du mit Hybriden im Meerwasseratlas Jörg? Ich lese gerne Chaotisch und stolpere einfach nicht drüber!LOL


    Gameten kopulieren??? Mit wem??? Irgendwie raffe ich das nicht. Ein vierfachgeteilter Zellkern sind doch dann 4 Gameten. Seite 267 Meerwasseratlas1


    Oder habt ihr genau das erklärt. Ich muß jetzt ins Bett sonst komme ich morgen nicht raus. So wie das jetzt da steht meine ich das nicht ganz. Nur ich verhedere mich nur noch mehr. Morgen melde ich mich nochmal. Ich muß da manches Wort nachschlagen! LOL.



    Mfg Michael Hannig

  • Aurora -> Jörg


    Oooh Mann


    Da haben sich zwei gesucht und gefunden :grinning_squinting_face:


    Ne Cola Dose bekommt ihr aber alleine auf ?


    äehm...wenn Ich euch mal eine Frage stelle,würdet Ihr Sie dann so beantworten das ich eine klitze kleine Chance hätte...bitte...bitte :winking_face:


    Frank

  • Na irgendwann muss auch Schluss sein. Tut mir leid wenn das für einige Leute uninteressant oder unverständlich war. Wers nicht lesen will kann sich ja einfach weiterklicken. :face_with_tongue:
    Damits vielleicht etwas klarer wird versuche ich mal die Fragen von Michael verständlich/einfach mit möglichst wenig Fachchinesisch zu beantworten.
    Varietät meint normalerweise einfach einen Unterschied im Aussehen der vom normalen Typus abweicht. Dennoch gehören die beiden Varietäten zur gleichen Art. Sozusagen eine Modifikation, Albinos wären hier glaub ich ein ganz gutes Beispiel.
    Zu der Gametenkopulation. Normalerweise gibt es zwei Typen von Gameten (bei uns Eizellen und Spermien), diese verschmelzen (kopulieren) zu einer Zygote (bei uns gibt das mal einen kleinen Meerwasseraquarianer :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face: ). Die Gameten treffen sich dabei im Meerwasser, woher der andere Gamet kommt ist also zufällig (andere Pflanze, bei manchen Arten auch von der gleichen (Selbstbefruchtung)). Richtig ist dass bei der Reproduktionsteilung (Meiose) immer vier Gametenzellen entstehen (alledings sterben oftmals drei davon ab), hiervon wird jedoch jeweils nur eine benötigt(und natürlich eine zweite vom anderen Typ), da das ganze ja nicht nur einmal passiert schwimmen sowieso tausende davon im Wasser rum.
    Für alle dies nicht so mit Fachausdrücken haben:
    syncytium=eine große Zelle mit vielen Kernen (so ganz grob gesagt)
    siphonale Alge= Alge besteht nur aus einer riesigen Zelle mit sehr vielen Zellkernen
    Meiose=Teilung bei der sich die Menge des Erbguts halbiert
    Sporophyt= Pflanze die Sporen bildet, aus denen von selbst neue Pflanzen entstehen
    Gametophyt=Pflanze die Gameten bildet, also Geschlechtszellen die einen Partner brauchen um einen neuen Organismus zu bilden.
    hapoid= Erbmaterial liegt in der Zelle nur einmal vor
    diploid= Doppelter Satz, einmal von der Mutter einmal vom Vater


    So ich hoffe der Nebel hat sich etwas gelichtet.....

    Grüße aus dem sonnigen Süden :winking_face:

    Thomas Bahr


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  • Hi Frank,


    solche Beiträge wird es in Zukunft nicht mehr geben, versprochen. Das mit der Dose Cola ... bin voll stolz ... das kriege ich seit neustem ohne kleckern hin ...

  • Hallo Jörg, Aurora, Frank,


    jaja manchmal ist es schon ganz heftig und schwer verständlich, was da von unseren (hier: wirklichen) Fachleuten geschrieben wird.
    Aber seien wir doch ehrlich: wir können froh sein, daß wir auch solche "Kapazunder" in unserem Forum haben.
    Danke für Eure Beiträge (und last Euch durch solche, die neu sind und bezüglich Eures Fachwissens uninformiert sind nicht vergraulen).


    Ich zieh vor Euch den Hut


    Liebe Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

  • Hallo Auroro und Jörg


    Ich bin auf die richtigen Kapitel in einer Enzyklopädie gestossen. Starkes Thema! Habe hier ein Schaubild von Ulva. Der Tread hier verschiebt gerade etwas mein Weltbid. Oder stellt Beziehungen her die ich Interessant finde.


    Mfg Michael Hannig


    Ps wollt ihr noch mehr Fragen dazu? Muß nicht sein! Aber wenns euch Spaß macht, dann hätte ich da noch ein paar.


    zum Straßburger bräuchte ich mal die ISBN Nummer. Andere Quellen könnten auch nicht Schaden! LOL Habe gestern gerade die Fernleihe Formulare besorgt. LOL


    Habe nichts mit Uni oder so am Hut und bin nur Laie. LOL
    Aber das macht mir Spaß! Markus stimme ich zu.


    @Jörg bitte nicht. Ich habe gefragt und wollte das auch so hören. Was soll daran falsch sein. Wenn jemandem was unklar ist soll er Fragen. Das andere Intersse haben war nicht zu erkennen.


  • Hallo Michael,


    vielleicht irre ich mich auch mit dem Caulerpa-Kapitel im Meerwasseratlas, aber ich meine das zumindest einige Bilder von Hybriden dort drin sind.
    Den Strasburger gibt es in einer neuesten, ich glaube 35. Auflage (erschienen dieses Jahr). ISBN Nummer weiss ich nicht, aber schau in einer Suchmaschine nach unter Strassburger und Botanik, dann wirst Du sie schon finden, oder bei amazon.de.
    Ansonsten gibt es einen deutschen Klassiker der Phycologie von Van den Hoek, da steht alles über die Anatomie, Morphologie und Fortpflanzungsbiologie von Cyanobakterien, Mikro- und Makrolagen drin. Van den Hoek. Algen: Einführung in die Phycologie. Thieme Verlag, letzte Auflage glaube ich irgendwann in den 1990'er Jahren (1994?).


    Das sollte eigentlich an Literatur reichen.

  • Hier der Link zu Amazon(zwecks ISBN), da kann man den sogar gebraucht kaufen (falls man das will). Das Buch findet sich aber auch in jeder Universität in deiner Nähe (sicher!!!)


    Strasburger bei Amazon.de

    Grüße aus dem sonnigen Süden :winking_face:

    Thomas Bahr


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  • Hi!
    Also ich habe diesen Vortrag auch sehr genossen. :smiling_face:
    Aber was mich auch interessieren würde, ich hatte Schirmalgen in meinem Aqua eingebracht durch einen LS.
    Ich wußte zwar das Schirmalgen nur bei einer Temperatur von 8-20° haltbar sind, schaffte es aber trotzdem sie über 5Monate zu halten.
    Aus den Sporen haben sich auch Geschlechtszellen gebildet.
    Ich denke das plötzliche verschwinden ist darauf zurück zuführen, daß meine Caulerpaarten ihnen die Mineralstoffe genommen haben, so wie es bei Rotalgen der Fall ist.
    Ist das richtig?


    Danke für Info


    Gruß Geri


  • Das dieses Thema hier auf Interesse stößt, freut mich, hätte ich aber ehrlich gesagt nicht gedacht ... nun denn :smiling_face:


    Geri, wie meinst Du das mit den Schmieralgen, das sie nur zwischen 5 - 20° C haltbar wären. Schön wär's ja, dann hätten wir so zwei oder drei Stammthemen im Monat weniger ... :smiling_face:


    Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass Du von Cyanobakterien sprichst, wenn Du Schmieralgen meinst, also von einer Organismengruppe, die zu den Bakterien gehört. Auch wenn sie eine rot dominierte Pigmentierung haben, sind sie mit den Rotalgen kein bißchen verwandt.


    Caulerpa-Arten sind in ihrem Konkurrenzdruck gegenüber anderen Arten, z.B. Rotalgen, sehr dominant, so daß Arten, die im Aquarium nicht besonders gut haltbar sein (aus welchen Gründen auch immer) und entsprechend nur ein geringes Wachstum zeigen, schnell verdrängt werden.


    Aber erkäre nochmal genauer, welche Algen Du meinst?

  • Er (Gerald) meinte wohl eher Schirmalgen der Gattung Acetabularia, die sehen dann etwa so aus

    Diese sind wie Kaulerpa siphonale Algen (also einzellig). Das diese nur bei 8-20° vorkommen halte ich für nicht richtig, da mein Professor regelmässig nach Fiji fährt um an der Alge zu forschen und das ist ja tropisch. Meines Wissens sind diese Algen sogar ausschließlich in warmen Meeren verbreitet. Das die Alge verschwunden ist kann durchaus an Konkurrenz durch Caulerpa gelegen haben, möglich wäre aber auch dass sie versucht hat sich zu vermehren, dabei zerfällt das Gewebe in viele Zellen (wie Caulerpa)

    Grüße aus dem sonnigen Süden :winking_face:

    Thomas Bahr


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  • Zitat

    Original von gerald schneider
    Hi Jörg!


    Also nein, kein Schreibfehler. Schirmalgen nicht Schmieralgen. :grinning_squinting_face:


    Gruß Geri


    Yip, jetzt hab' ich's, danke. Damit kann man ja nicht rechnen ...


    Schirmalgen = Acetabulariaceen sind in der Tat nicht gerade sehr gut im Aquarium haltbar, aber sie kommen durchaus auch in tropischen Meeren vor. Weshalb sie manchmal schnell verschwinden, hat in diesem Falle nichts mit der Temperatur zu tun. Wenn Du die Algen mit einem Lebenden Stein bekommst, dann muß es sich ja um eine wärmeliebende Art handeln!


    Der Grund für das plötzliche verschwinden liegt im folgenden begründet:
    Sie haben einen sehr interessanten Fortpflanzungszyklus, der sich über mehrere Jahre erstreckt. Dieser Schirm bildet sich erst nach vier Jahren aus, bis dahin sieht die Alge anders aus. Nach Ausbildung des Schirmes erfolgt dann auch recht zügig die Fortpflanzung, wobei wieder Pflanzen entstehen, die diesen Schirm nicht besitzen und wenn man nicht weiß, worauf man gucken muß ... dann sieht man sie auch nicht so gut.


    Aber trotzdem hast Du Recht, was den Konkurrenzdruck anderer Algen angeht. Weil Acetabularia sehr langsam wächst, wird sie i.d.R. ruck zuck verdrängt, was aber nicht heißen muß, das sie nicht irgend wann wieder einmal an anderer Stelle auftaucht.


    Ist Deine Frage damit beantwortet?

  • Hi Thomas!
    Habe sie leider nur unter Vorkommen Mittelmeer und Nordostatlantik. Vom unteren Spülsaum bis in 10m Tiefe.
    Da sie nur aus einer Zelle bestehen, sollen sie auch für die Zellforschung interessant sein.
    Dachte mir schon, daß sie nicht nur dort vorkommen würden, daß bestätigt jetzt meine Theorie.


    Danke Gruß Geri

  • Hi Jörg!
    Die erste Zeit waren es nur Stile und dann kam der Deckel. :smiling_face:
    Ich dezimiere jetzt langsam jeden Tag meine Algenbestände im Aufzuchtbecken, damit ich wieder diese Schirmalge zum Wachsen bekomme (seit 1 Monat), ich habe auch vermutet, daß sie wieder wachsen würde solange die Sporen noch vorhanden sind, weil sie gefallen mir gut.


    Danke Gruß Geri

  • Aha die Schirmalgen gibts als auch im Mittelmeer/Nordatlantik. Allerdings vermute ich dass die sich auf die wärmeren Teile beschränken so Azoren, Kanaren und vielleicht noch bis Portugal. Kann aber sein dass die noch weiter verbreitet sind, weis ich einfach nicht.
    Ansonsten hast du recht, der Prof ist ein Zellbiologe die benutzen die als Modellpflanze. Lustig finde ich, dass bei der alle zwei Jahre stattfindenen Fiji-Fahrt der Prof am Strand sitzt (unter Palmen oder so) und die Doktoranden ins Wasser müssen (zwecks Haien)

    Grüße aus dem sonnigen Süden :winking_face:

    Thomas Bahr


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  • Hallo Markus


    Zitat


    Hallo Jörg, Aurora, Frank,


    jaja manchmal ist es schon ganz heftig und schwer verständlich, was da von unseren (hier: wirklichen) Fachleuten geschrieben wird.
    Aber seien wir doch ehrlich: wir können froh sein, daß wir auch solche "Kapazunder" in unserem Forum haben.
    Danke für Eure Beiträge (und last Euch durch solche, die neu sind und bezüglich Eures Fachwissens uninformiert sind nicht vergraulen).


    Ich hoffe es ist hier allgemein rübergekommen das Ich nur ein Spaß gemacht habe!
    (Ein bißchen Spaß muß ja auch mal sein)


    Jörg und Aurora


    Falls ihr euch jetzt irgendwie von meinem Kommentar beleidigt fühlt entschuldige Ich mir hiermit dafür.
    Aber Ich glaube ihr habt das schon ganz richtig gedeutet :winking_face:



    Zitat


    Ich zieh vor Euch den Hut


    Ich natürlich auch,habe zwar gerade keinen auf....aber symbolisch.


    Frank

  • Hallo


    Heute sehe ich das erste mal wie sich die Caulerpa in Stücken richtig schnell, auflöst. Also so hätte ich mir das nie vorgestellt. Sie werden glasig und heute sehe ich das erste mal wie schnell das geht wenn sie ihren "Saft" ins Wasser abgeben. Da steigen richtig grüne Fäden auf die sich nach 5 cm aufgelöst haben. Die ganze Zeit habe ich alles vorher rausgeholt, was aber mit ganz schöner arbeit verbunden ist. Habe gestern wieder einen Eimer glasig werdende entfernt und war etwas faul eine Stunde mit der Pinzette das andere raus zu fummeln. Jetzt schaue ich da schon 20 Minuten zu und gehe davon aus das es für heute in ein paar Minuten vorbei ist.


    Der Bestand ist noch ähnlich, nur an etwas anderen Stellen, da ich das als dauerzustand habe. Spätestens nach 3 tagen ist wieder eine andere Stelle betroffen. Die Algen wachsen aber viel schneller als das sie glasig werden.


    Mfg Michael Hannig

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