Wodka - PO4-Schwankungen

  • Hallo Zusammen,


    mal eine kurze Frage an die Wodkafraktion. Gibt es bei euch im Becken ebenfalls PO4-Schwankungen. Mir ist es bislang noch nicht gelungen, die Wodkamenge einzupendeln.


    An unterschiedleichen Futtereinträgen kann es eigentlich nicht liegen, da ich das Futter
    portioniert in gleicher Menge zuführe.


    Hier mal kurz ein Abriss:


    29.03. 0,046
    30.03. ~0,06
    31.03. ~0,06
    01.04. 0,092
    02.04. ~0,1
    03.04. 0,092
    04.04. 0,046
    05.04. ~0,06
    06.04. ~0,08
    07.04. 0,092


    Die Wodkazugabe pendelt bei den Werten hierbei zwischen 20ml und 21,5 ml.


    Ein tägliches Messen ist leider immer noch ein muss :angry_face:


    Gruss, Ralf

  • Warum gibst du soviel Wodka ins Becken? Sollte man nicht um die 1ml pro 100l Becken dosieren? Oder hab ich da was falsch verstanden? Ich dosiere jetzt bei meinem 360l Becken ca. 2ml pro Tag.

  • Hi Ralf,


    zumindest wenn der Wodka unverdünnt ist, eindeutig zuviel. 8-10ml dürften reichen. Wie sieht eigentlich dein NO3-Wert aus? Die beiden Parameter sollten immer in Korrelation zueinander betrachtet werden.

    mfg
    Rüdiger
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    200*70*70
    Giesemann 260 moonlight plus, 2*250W Coral
    ATI Powermodul 4*80W Aquablue Spezial
    2*Stream 6100, Multikontroller
    Tunze Wavebox
    ATI Abschäumer
    ATI Kalkreaktor Typ 2
    200l Jaubert
    IKS-Steuerung ph, Redox, Temp, Pegel
    Spuris nach erweiterter Balling-Methode mit drei Lösungen

  • Zitat

    zumindest wenn der Wodka unverdünnt ist, eindeutig zuviel. 8-10ml dürften reichen. Wie sieht eigentlich dein NO3-Wert aus? Die beiden Parameter sollten immer in Korrelation zueinander betrachtet werden.


    Hallo Rüdiger, hallo Andreas,


    um die beiden Werte PO4 und NO3 zu senken bedarf es einer Zugabe in der von mir genannten Grössenordnung (in meinem Becken). Es ist weder eine Bakterienblüte noch anderweilige negative Faktoren zu erkennen. Die Ethanoldosierung begann am 24.12.2004 mit einer Anfangsdosierung in Höhe von 1ml und wurde bis jetzt auf 20ml gesteigert. Eine Reduzierung erfolgt ebenso langsam, sobald die erstrebten Werte erreicht sind (PO4 ~0,046, NO3 ~ 10). Derzeit liegt der NO3-Wert bei 17,5 - 20mg/L.


    Ich glaube die Berichte von Jörg und Michael ausführlich und ausreichend gelesen zu haben. Sicherlich werde ich nicht in Unkenntnis eine beliebige Menge Wodka einbringen :confused_face:


    Gruss, Ralf

  • Hallo Ralf


    an sich hast du schon recht, auch wir haben ja vor gut etwas über einem jahr das ganze probiert. Wir standen bis zu dem Punkt das wir auf nahe null waren, bei 43 ml Wodka auf 1000 Liter.
    Es ging gut !
    Danach wurde reduziert.
    Du kannst nun langsma weitermachen, der Wert wird auch so sinken, wobei man nicht genau sagen kann wann. Ode du erhöhst und zwingt letztlich das ganze herbei. Solange die Werte nicht zu verschoben sind (No3 zu Po4) sollte es aber auch gehen. Und da du dich gut eingelesen hast, bin ich recht guter Dinge.

  • Hallo Ralf,


    wollte dich sicher nicht vor den Kopf stoßen oder deine
    Fähigkeiten in Frage stellen. Nur ist es mir halt viel vorgekommen.
    Welchen Besatz hast du in deinem Aquarium?


    Ich dosiere seit 3 Wochen max. 2,5l Wodka auf mein 360l
    Aquarium mit nochmal ca.30l im Technikbecken. Phosphat ist
    bei mir kaum messbar. Ich verwende auch zusätzlich UltraPhos.
    No3 hat sich von ca.25 auf 10mg/l reduziert.


    grüße andreas

  • Hallo zusammen


    Ich fange auch gerade mit der "Wodkamethode" an, habe mich auch informiert, so das ich im Moment erst mit 0,6ml auf ca 550 Liter anfange.
    Ich habe auch oft gelesen das Nitrat und Phosphat im Verhätnis stehen sollen, aber entweder ich habs überlesen oder ich habs nich gefunden, daher meine Frage:
    Wie soll denn dieses Verhältnis aussehen?


    Habe im Moment
    Nitrat~25
    Phosphat 0,1 (mit Absorber)


    Ist das schon ein Missverhältnis?

  • Hallo Oliver,


    Das sog. Redfield Verhätlnis besagt, daß in natürlichen Ökosystemen Stickstoff zu Phosphor im Verhältnis 16:1 steht. Das Verhältnis variiert allerdings von Art zu Art. Im Durchschnitt ist auch 20:1 o.k.


    Für die folgenden Überlegungen: Nitrat (NO3) hat 1 Stickstoffatom und Phosphat (PO4) hat 1 Phosphor Atom.


    In Deinem Fall bedeutet das, das zu 0,1 mg Phosphat 2 mg Nitrat gehören oder umgedreht, das zu 25 mg Nitrat 1,25 mg Phosphat gehören. Ziemlich andere Zahlen als gewohnt, oder ?


    Meiner Meinung nach darfst Du die Wodkamethode nicht anwenden, da es aufgrund Deines Ungleichgewichtes sofort zu einer Phosphorlimitierung kommt. D.h. die Bakterien wachsen und verbrauchen Stickstoff und Phosphor im Verhältnis 20:1. Da aber nicht genügend Phosphor vorhanden ist, fällt dieser auf Null (Limitierung) und Du bekommst ein Problem.


    Grundsätzlich dürfen Phosphat Adsorber eigentlich nur eingesetzt werden, um die Stickstoff Ausgasung auszugleichen, wenn Du sie denn überhaupt hast (Denitrifikation).


    Bin mal gespannt, was die Anderen dazu sagen bzw. ob sie einen Denkfehler entdecken.


    Gruss
    Uwe

  • Moin Uwe


    Also die stickstoffausgasung(Denitrifikation) ist der Abbau von Nitrat, richtig?
    Und diese scheint bei mir nicht so direkt zu funtionieren, ebenso wie die Nitrifikation. Denn lt. Tropftest scheine ich immer noch Nitrit im Becken zu haben, ohne jedoch Probleme bei den Tieren festzustellen. Daher wollte ich mit der Wodkamethode meine Bakterienflora generell mal ein wenig "anpushen".
    Denkfehler?


    Zu dem Absorber:
    Den habe ich im Becken weil ich vorher Phosphat auf 0,5 hatte. Wenn ich jetzt den Absorber entferne und der Wert wieder auf 0,5 steigt, wäre dann die Wodkamethode ungefährlicher, obwohl die Werte immer noch nicht im richtigen Verhältnis sind?

  • Hi Uwe,


    der Denkfehler liegt in den Atomgewichten. Du kannst nicht die einfachen Gewichte ins Redfield Verhältnis setzen, dazu musst du das Molgewicht nehmen.


    Bei N : P = 16 : 1 wären das (16*62) : 95 = 10,5


    Also entspräche das Redfield Verhältnis 10,5 mg NO[T]3[/T] zu 1 mg PO[T]4[/T]. Nun sagt uns unsere aquaristische Erfahrung aber, dass wir hier echt zuviel Phosphat hätten. Kein Wunder, denn das Redfield V. sagt nur was über die Zusammensetzung von Phytoplankton aus, nichts über das optimale Meerwassergebräu. :winking_face:


  • Danke Thomas.


    Allerdings ist der Faktor dann noch etwas kleiner.


    Redfield gilt für alle Lebewesen, wenn auch in leicht abweichenden Verhältnissen. Für Meereswasser ist meiner Kenntnis nach im Durchschnitt 20:1 akzeptiert (als Verbrauchsabschätzung beim Wachstum). Wichtig ist das Verhaltnis nur, um zu prüfen, ob Wachstum zu Limitierungen (Nullwerten) führt.


    Ich will damit in gar keinem Fall die benötigten geringen Phosphatwerte im Meerwasser bei Korallenhaltung in Frage stellen.


    Gruss
    Uwe

  • Gude Uwe


    (ich komme auch aus Hessen, allerdings musste ich aus beruflichen Gründen die letzten 7 Jahre in der Nähe von Bremen verbringen, daher darf ich "Moin" sagen :grinning_squinting_face: )


    Also dieses Redfield-Verältnis wird lt. den Messwerten in den meisten Aquarien nicht vorherrschen wenn ich mir da so einige Testergebnisse anschaue :confused_face:
    Also kann ich nur testen und meine Tiere beobachten?


    Aber zurück zum wodka:
    Lt. dem letzten Ethanol II -Artikel von michael und Jörg geschieht der Abbau von Nitrat und Phosphat sowieso nicht immer gleichmässig, manchmal fällt zuerst nur Nitrat und Phosphat kaum, bei anderen wiederum ist ein starker Phosphatrückgang zu verzeichnen, jedoch am Nitratpegel verändert sich nichts.
    (Vielleicht auch ein Grund für Ralfs Phosphatschwankungen?)
    In dem Artikel wird auf "mögliche " Gründe versucht einzugehen, allerdings nur Spekulationen (wie vieles in der Meerwasseraquaristik).
    Allerdings wird in diesem Artikel nur auf Probleme mit SPS hingewiesen, aber ich nehme an auch andere korallen sind bei einer Phosphatlimitierung beleidigt.
    Man kann also nicht von vorneherein wissen was bei der Zugabe von Wodka ins Becken genau passieren wird!


    Soll ich denn die Absorber jetzt schon entfernen oder erst wenn Tropftests "NULL" anzeigen?
    Wo sind denn auf einmal alle Säufer im Forum hin? Sind denn jetzt alle "clean" oder habt ihr mit Wodka aufgehört?
    Standet ihr am Anfang auch vor ähnlichen Überlegngen?
    Oder gabs speziell zu diesem Thema schon nen Thread den ich nur nicht gefunden habe?

  • Zitat

    Original von Oliver K.
    ..., manchmal fällt zuerst nur Nitrat und Phosphat kaum, bei anderen wiederum ist ein starker Phosphatrückgang zu verzeichnen, jedoch am Nitratpegel verändert sich nichts
    ...
    Soll ich denn die Absorber jetzt schon entfernen oder erst wenn Tropftests "NULL" anzeigen?


    Hi Oliver,


    nimm den Adsorber gleich raus, wenn du mit Ethanol beginnst. Solltest du dann später feststellen, dass dein Becken zur Gruppe der Phosphatbewahrer gehört, kannst du ihn wieder reintun. Noch weißt du ja nicht, wie sich momentan der Kohlenstoffmangel auswirkt und was dann passiert, wenn genug von dem Zeug da ist.


    Normalerweise würde zwar bei einem Versuch nur eine Variable geändert, um aussagekräftige Schlüsse über den Einfluss dieser Variablen ziehen zu können. Im "Real-Life" deines AQ wäre mir das aber zu gefährlich, da das Risiko einer Phosphatlimitierung einfach zu hoch ist. Eine Nitratlimitierung ist ja laut Michaels und Jörgs Artikel weit weniger gefährlich. Wenn es alleine mit dem Wodka klappt, die freien Nährstoffe unter Kontrolle zu bringen (wie bei meinem AQ), kann man sich die Kosten für Adsorber voll und ganz sparen. :smiling_face:

  • Zitat

    Warum gibst du soviel Wodka ins Becken? Sollte man nicht um die 1ml pro 100l Becken dosieren? Oder hab ich da was falsch verstanden? Ich dosiere jetzt bei meinem 360l Becken ca. 2ml pro Tag


    Hallo Andreas,


    sorry, du bist mir nicht auf dem Schlips getreten. Ich wollte mit meinem Posting auch keinerlei Belehrungen anstrengen. Ich hatte nur den Eindruck, dass du dich mit der Wodka-Methode nicht wirklich befasst hattest. Sicherlich gebe ich Dir Recht, dass um die Werte zu halten eine Wodkamenge in der von Dir beschriebenen Höhe ausreichend sein sollte. Um die Werte zu senken, reicht 1ml/100l jedoch nicht aus.


    Meine Erfahrungen sind bislang so, dass bei einer Wodkamenge um die 20ml eine Stagnation der Werte (PO4 und NO3) eintritt. Bei Zugaben um 21ml sinken die Werte, wobei NO3 schneller sinkt als PO4. Wird die Zugabe reduziert, steigt der PO4-Wert wieder auf Werte zwischen 0,092 und 0,14mg/L an, wärend NO3 nur langsam nach oben geht.


    Mich hätte hierbei interessiert, ob andere dieselben Erfahrungen gemacht haben.


    Robert


    Wodkazugaben über die derzeitige Dosierung hinaus sind nicht beabsichtigt. Ich beabsichtige vielmehr ein kontinuierliches Senken der Werte zu erreichen um dann mit einer deutlich reduzierten Wodkamenge die Werte zu halten. Den Phosphatwert mittels Adsorber zu senken führt bei mir im Becken zu permanenten Schwankungen (Adsorber bei Werten um 0,14-0,18 ins Becken und dann bei 0,03-0,046 raus.) Nullwerte werden nie das Ziel sein. Negative Begleiterscheinungen konnte ich bislang keine feststellen. Auch eine Bakterienblüte oder Beläge an Pumpen und Rohren gab es nie. Die Dosierung wurde auch über mehrere Monate langsam gesteigert.


    Mich irritiert lediglich der schmale Korridor. 2ml mehr oder weniger führen zu sinkenden bzw. steigenden Werte.


    Gruss, Ralf

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