Tolle Hilfestellung von der Wilhelma in Stuttgart

Wollte euch einfach mal erzählen, was ich heute schönes erlebt habe, weil ich denke, daß sowas nicht selbstverständlich ist:
Mein gelber Doc macht mir seit 3 Tagen Probleme, er frißt nicht mehr, wurde immer schwächer, ohne äußerlich erkennbare Anzeichen einer Krankheit. Heute mittag hab ich ihn dann leblos und in den letzten Zügen liegend aus dem Becken gefischt. Ich hab erst auf meinen Nitritwert getippt, der war etwas erhöht gewesen (0,1mg) ist aber inzwischen wieder nm. oder auf eine Vergiftung evtl. durch Antibiotika, das vielleicht beim Händler verwendet wurde (ich hab ihn erst seit 1,5 Wochen). Im Forum hab ich einiges darüber nachgelesen, fand aber keine schnelle Hilfe. Da hab ich mit verschiedenen Tierärzten in der Umgebung telefoniert, die haben mich letztendlich an die Wilhelma in Stuttgart verwiesen, die haben ja schließlich Meerwasserbecken und kennen sich da aus. Also hab ich da angerufen, niemand erreicht, aber die haben mich dann zurückgerufen, was ich schon mal außerordentlich gut fand. Die Frau (ich nehme an, es war eine Tierärztin) hat mir dann nach einigen Fragen geraten, den Doc 15 Minuten in Süßwasser zu baden, er hätte evtl. nicht zu sehende Hautwürmer/Parasiten. Ich war zugegebenermaßen skeptisch ob des ohnehin schon schlechten Zustandes des Fisches, sie meinte aber, das würde der gut verkraften. Ich hab es dann gemacht - ihn in Süßwasser gebadet. Erst 15 Minuten und 1 Stunde später nochmal 5 Minuten. Und siehe da, der völlig leblose Fisch schwimmt nun seit 2 Stunden in einem Bypassbecken und sieht zunehmend besser aus. Er muß jetzt nur noch anfangen zu fressen und ich hoffe, daß er das auch bald tut.
Was mir an der ganzen "Aktion" gefallen hat, ist das supertolle Verhalten der Frau in der Wilhelma. Ich find es einfach schön, daß sie mir versucht hat zu helfen, solche Mühe haben die sich nicht mal in dem Geschäft gemacht, in dem ich den Doc gekauft habe. Und ich meine auch, daß das mittlerweile eine Seltenheit geworden ist, daß sich Menschen ohne Bezahlung (außer natürlich hier im Forum!! -gg) helfen. Vorbildlich!!

Also, meinem Doc geht es wieder sehr gut. Ich habe ihm im Quarantänebecken noch etwas Traubenzuckerlösung reingegeben, sollte zur Stärkung dienen. Dann hab ich ihn etwas später zurück ins Hauptbecken gesetzt und der absolute Wahnsinn - er fängt wieder an rumzuzupfen, bei der Fütterung hat er sich auch ein paar Artemien geschnappt. Insgesamt wirkt er so vital, wie noch nie, seit ich ihn habe. Ich hoffe, dieser Zustand wird anhalten.
Und ich - ich bin auch so vital wie noch nie-gg, ich freu mich so, daß ich ihn nochmal gerettet habe, man hängt ja auch an so einem Tier (ich jedenfalls).
Die Diagnose mit den "unsichtbaren" Parsasiten scheint sich also bestätigt zu haben. Zukünftig werd ich jeden neuen Fisch erstmal in ein Süßwasserbad setzen. So jedenfalls hat es mir die Tierärztin empfohlen, die machen das im Zoo wohl auch so.
Und eins hat mir die Sache auch gezeigt, daß man nicht aufgeben soll und alle Möglichkeiten ausprobieren sollte, um ein Tier zu retten, selbst wenn es aussichtslos erscheint!