Hallo,
nach inzwischen ca. 9 Monaten habe ich das Problem das neu eingesetzte Fische in meinem Becken innerhalt kürzester Zeit sterben. Ich habe bereits viel Probiert, aber alles nur mit mäßigem Erfolg. Inzwischen habe ich mich vergößert und den alten Bestand problemlos und ohne Verluste übernommen. Ein Großteil der Steine und etwas Bodengrund habe ich ebenfalls mit ins neue Becken genommen (das beurteile ich im Nachhinein als Fehler).
Nach etwa 4 Wochen habe ich damals versucht erfolglos nachzubesetzen. Da ich aber zu dem Zeitpunkt eh geplant hatte mich zu vergößern, habe ich das Becken weiter betrieben und die Finger rausgelassen. Getreu dem Motte das regelt sich mit der Zeit!
Das neue Becken habe ich im Oktober gestartet und innerhalb von 2 Wochen zog der Großteil aus dem alten Becken mit ins neue. Da ich auf Grund des Problems mit dem Nachsetzten neuer Fische auch sehr viel Wert auf entsprechende Entkeimende Technik gelegt habe (Goßer UV-C Klärer und Ozon) war ich eigentlich sehr zuversichtlich das Problem im Griff zu haben. Ebenfalls gab es keine Verluste beim Umsetzten und auch sonst entwickelte sich das Becken sehr gut. Nach etwa 4 Wochen versuchte ich es erneut Fische Nachzusetzten. Der erste Eindruck sah sehr vielversprechend aus und nach ca. 1 Woche drifteten mir die Nähstoffe gegen 0 und ich setze zügig Fische nach.
Leider war die Zeitspanne zum Beurteilen zu gering und ich bekam erneut Problem mit dem sterben der Nachbesetzten Fische und Garnelen. Einsiedler, Schnecken und Seeigel, Krabben zeigten keine Symptome. Einziger Unterschied, die Fische und Garnelen überleben jetzt 7-10 Tage.
Da ich nun aber inzwischen nicht mehr weiter wusste habe ich mir Professionelle Hilfe gesucht und ein totes Tier durch einen Fachtierarzt für Fische untersuchen lassen. Resultat der Untersuchung:
Kiemen und Schleimhaut unauffällig; Inneren Organe wie Leber Milz Herz waren massiv befallen mit Bakterien. Eine MALDI TOF Untersuchung bestätigte den Anfangsverdacht einer Vibriose. Es wurde vibrio haveryi indetifizert. Der Resistenztest war negativ und ich erhielt ein Rezept zur Behandlung mit Chloramphenicol.
Mein Bestand zeigte zu dem Zeitpunkt keine Symptome. Ich entschied mich für die Behandlung über das Futter. Hierzu habe ich das Futter mit Antibiotika angereichert und 2 Wochen lang Morgens und Abend verfüttert.
Guten Gewissens ging ich los und habe erneut neue Fische gekauft. Heiligabend kam dann die böse Überraschung. Zwei der drei nachgesetzten Fische zeigten wieder die bereits bekannten Symptome:
- Atemnot
- Abmagerung
- Auffälliges Schwimmverhalten
- Futterverweigerung
- Verstecken
Da ich inzwischen nach 9 Monaten so genervt bin von dem Thema, das ich kurz vor dem Aufgeben des Hobbys stehe, habe ich mich am Heiligabend kurzfristig entschlossen das gesamte Becken mit Chloramphenicol zu behandeln (benötigte Konzentration für die Wirksamkeit des Antibiotikums habe ich eingehalten!). Bereits am Abend sah man eine Besserung bei den kranken Fischen. Der Rest des Bestandes inklusive den Korallen haben das gut überstanden. Nach 4 Tage wurde ein großer Wasserwechsel gemacht, Ozon auf voller Stufe und Aktivkohle und Zelolith im großen Maßstab eingesetzt. Der Eiweisabschäumer und UV-C wurden wieder eingeschaltet und alle 8h Ammonium gemessen.
Nach der Behandlung wirkte der Bestand deutlich aktiver als voher. Scheint also tatsächlich eine latente Erkrankung vorgelegen haben.
Sylvester versuchte ich dann mein Glück erneut und setzt 2 Garnelen ein. Am Sonntag ist die erste gestorben und Dienstagabend die zweite. Meinen Recherchen nach sind Garnelen besonders Empfindlich für eine Vibriose. Zumindest im Jungen Stadium, daher nehme ich an das dass auch für ältere Tiere gültig ist.
Eine Theorie die ich in den letzten Monaten gelesen habe ist das die Fische sich übers Frostfutter infizieren. Ich habe zwischenzeitlich tatsächlich darauf verzichtet Frostfutter zu spülen. Als Konsequenz der Infektion werden die Fische zu dauerausscheidern und Infizieren sich somit immer wieder erneut. Frostfutter wird inzwischen gar nicht mehr gefüttert!
Da ich alles Behandelt habe was ein möglicher Überträger sein kann schließe ich inzwischen diese Theorie für mich aus. Wobei es mit Sicherheit ein Grund für Infektion ist.
Des Weiteren habe ich gelesen das Vibrionen latent vorhanden sein können im Biofilm.Ich habe die Vermutung das meine Beckenbiologie bereits vorher so durcheinander war, das die Vibrionen die dominierende Art waren / sind.
Es gibt einige Studien die belegen das der Einsatz von Probiotischen Bakterien durchaus in der Lage sind eine Vibriose vorzubeugen, bzw. den Ausfall durch Vibrioen Signifikat reduzieren können. Auch hier im Forum kam das Thema schon mal auf.
Bacillus subtilis, Tetraselmis suecica, Lactobacillus, Carnobacterium, Rosebacter gallaeciensis und Argopecten purpuratus sind einige Kandidaten die ich in dem Zusammenhang Recherchiert habe, die ein positiven Einfluss auf eine Vibriose zu haben scheinen.
Seid Montag behandel ich das Becken alle 2 Tage mit Tropic Marin Reef Actif und Tropic Marin Nitibiotic, da ich in diesem Zusammenhang hier schon etwas im Forum gelesen habe. Darüber hinaus habe ich eine Hand voll Stroh Becken hängen, sozusagen ein Heuaufguss in groß.
So die Vorgeschichte und der Aktuelle Stand. Gibt es jemanden mit Erfahrungswerten bezüglich der Behandlung mit Probiotischen Bakterien im Kampf gegen Vibrionen?