Vielleicht haben einige von euch auch das Problem, dass sie ihr Becken manchmal über ein paar Tage alleinlassen müssen, ohne dass jemand in der Zeit nach dem Becken guckt. Ich bin am Wochenende meistens für zwei Tage weg und auch im Urlaub kann vielleicht zweimal die Woche jemand nach dem Becken gucken.
Da ich aber einen Chelmon pflege, möchte ich diesen natürlich versorgt wissen und möchte nicht, dass er immer fasten muss, wenn ich mal weg bin. Also hab ichs mir vorgenommen ihn an Trockenfutter und am besten auch an Flockenfutter zu bringen, damit ein Futterautomat für mich die Fütterung in Abwesenheit übernemen kann..
Und ich habe es geschafft! Damit man es ein wenig nachvollziehen kann, möchte ich mal kurz beschreiben in welchen Schritten ich vorgegangen bin, falls jemand auch ein ähnliches Problem mit der Versorgung seiner Fische hat. Ist eigendlich nixhts raffiniertes dabei, nur viel Gedult. Aber es funktioniert
1. Tag
Fisch fraß im Laden gierig gefrorene Artemia, schnappt auch bei mir danach, spuckte sie aber meistens wieder aus
3. Tag
Chelmon frißt zaghaft Mysis und Artemia
7. Tag
Chelom frisst gefrorene Artemia, Mysis, Krill
2. Woche
Der Fisch wird zutraulicher und ich beginne mit der Fütterung aus der Hand (Also Frostfutterwürfel mit der Hand ins Becken halten - Ich weiß PHOSPHAT! aber das hält das Becken schon aus Ich spüle das Futter zwar manchmal durch, aber eben nur manchmal). Der Pinzettfisch ist skeptisch, frisst aber wegfliegendes Futter aus sicherer Distanz.
3. Woche
Chelmon hat sich an die Hand gewöhnt und zeigt keine Scheu mehr solange sie ruhig bleibt. Er kommt bis auf 5cm ran um wegtreibende Happen zu erwischen
4. Woche
Fisch versucht immer wieder den gefrorenen Brocken Futter in der Hand anzupicken. Ich möchte natürlich nicht, dass er gefrorenes Futter verschluckt und weiche mit der Hand immer wieder aus oder halte ihm aufgetaute Stellen hin ( daraus wird meistens eine Verfolgungsjagd Chelmon -> Hand )
5. Woche
Der Fisch ist schon so auf die Hand getrimmt, dass er sie genauestens inspiziert wenn ich nur im Becken fummel. Er ist so wild auf das Futter in der Hand, dass er es sogar anpickt, wenn die Hand knapp über dem Wasser ist (weil ich vor ihm flüchten musste, damit er kein gefrorenes Futter schluckt). Ich halte das Futter immer knapp unter die Oberfläche, damit er sich an das Fressen so weit oben gewöhnt. Die Fütterung aus der Hand scheint dem Pinzettfisch sehr zu gefallen, denn da kann er sich die Leckereien auch wie im Riff aus den Spalten zwischen den Fingern rauszupfen. Echt witzig wie er da anvisiert und zuschnappt als hätte eer ein Würmchen in einer Spalte gesichtet.
6. Woche
Ich kaufe mir getrocknete Artemia (von Astra), die ich genauso mit der Hand verfüttere. Ich quetsche eine Menge zwischen die Finger und halte sie unter Wasser. Der auf die Hand getrimmte Chelmon rupft sich Brocken raus, die er auch gleich verschlingt. Dabei treiben immer einige Brocken zur Oberfläche (ist ja viel Luft im Trockenzeugs). Freitreibende Brocken unter 3mm und Futter an der Oberfläche wird ignoriert. Nach Stücken, die nach Artemia aussehen (eher selten bei dem Futter) und nach groben Brocken (> 3mm) schnappt der Chelmon und frisst sie mit Hingabe. Der Rest wird in Rekordzeit von den anderen Fischen verzehrt (besonders von den Staubsaugerfischen Chromis viridis)
7. Woche
Der Chelmon scheint kapiert zu haben, dass ihm was durch die Lappen geht, wenn er die dicken Brocken an der Oberfläche ignoriert. er pickt auch nach den Brocken über 3mm die an der Oberfläche treiben.
8. Woche
Der Pinzettfisch pickt nach allem über 1mm, was an der Oberfläche oder im Wasser treibt, auch wenn er primär immer versucht das dicke Futter zwischen den Fingern rauszupicken. Ich beginne mit einer Fütterung der Artemia auf die Wasseroberfläche und der Chelmon holt sich seinen Teil. Sobald das Gewusel der anderen Fische losgeht, macht sich der Chelmon zur Oberfläche in der Futterecke auf und pickt sich die Brocken raus.
9. Woche
Ich versuch es mit einem Gemisch aus getr. Artemia und Flockenfutter (Tetra Betta mit Krill ind Shrimps) aus der Hand. Nach anfänglichem Ausspucken, gewöhnt sich der Chelmon an den Geschmack und mampf auch das Gemisch.
10. Woche
Der Chelmon holt sich auch große rote (NUR rote Flocken) von der Oberfläche
GESCHAFFT!!!
Hab schon einen Test mit dem Futterautomaten gemacht. Da frisst der Chelmon zwar nicht ganz so viel, weil er irgendwie auf den langhaarigen Typ vor dem Becken und seine Hand wartet, aber es geht.
Also eigendlich nur genug Gedult haben und dem Fisch Stück für Stück zeigen, was gut für ihn ist