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Australien will Barrier-Reef zur Superschutzzone machen
Einschränkungen der Fischerei und des Tourismus sollen Riff am Leben
erhalten
Sydney/London (pte, 3. Dezember 2003 17:49) - Das größte
Korallenriffsystem der Welt, das Great-Barrier-Reef vor der Ostküste
Australiens, soll zum größten Meeresschutzgebiet erklärt werden,
berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk heute, Mittwoch. Dabei sollen
per Gesetz die so genannten grünen Zonen des 2.000 Kilometer langen Riffs
ausgedehnt werden. Kommerzielle Nutzung, Fischerei und
Freizeiteinrichtungen werden dort verboten sein.
Wenn der Plan, der kommende Woche im australischen Parlament diskutiert
wird, tatsächlich durchgeführt wird, wird das Great Barrier Reef zum
größten Meerespark der Welt. Für Umweltschutzorganisationen wie etwa den
WWF-Australia bedeutet dies Jubelstimmung berichtet BBC. Ökologen
befürchten, dass Überfischung heute schon schwere Schäden an der
einzigartigen Rifflandschaft, hinterlassen hat. "Das sind visionäre,
bahnbrechende Aussichten", so Imogen Zenthoven, WWF-Campaigner am Projekt
zur Rettung des Great-Barrier-Reef. Bis heute gibt es kein so
weitgefasstes Netzwerk auf der ganzen Welt. Der australische
Umweltminister David Kemp will damit die Biodiversität am Nationalpark
Great-Barrier-Reef erhalten.
Kritiker argumentieren aber, dass auch andere Faktoren wie etwa globale
Erwärmung und der Eintrag großer Mengen von Düngemitteln und chemischen
Substanzen aus der Landwirtschaft der Rifflandschaft stark zusetzen.
Zenthoven argumentiert aber, dass die Einschränkung der Fischerei
jedenfalls dafür sorgen würde, dass ein Stressfaktor am Riff
ausgeschaltet werden kann. "Dadurch würde zumindest ein Teil der
Belastungen entfallen und das Ökosystem kann sich etwas erholen", so der
Spezialist. Die australische Regierung plant aber auch eine bessere
Kontrolle der Abwässer aus der Landwirtschaft ins Meer. Umweltschützer
fordern schon seit längerem, dass Australien auch dafür sorgt, seine
Treibhausgase zu reduzieren. Heftige Kritik an umweltschädlicher
Energiegewinnung auf dem großen Kontinent gibt es schon seit längerem.
Premier-Minister John Howard hat es außerdem abgelehnt das
Kyoto-Protokoll zu unterzeichnen.
Die ersten Gegner des Umweltplanes stehen schon auf den Barrikaden:
Queensland fürchtet um seine Fischereiindustrie, kleine Gemeinden
fürchten um ihre wirtschaftliche Existenz. Wenn der Schutzplan für das
Riff durchgezogen wird, drohen Unternehmen und Einzelpersonen saftige
Strafen bei Zuwiderhandeln gegen die Umweltschutzbestimmungen. Minister
Kemp hält dem entgegen, dass die Regierung für den Fall der Schaffung der
strengen Naturschutzgesetze Kompensationen für Fischereiunternehmen und
Einzelpersonen übernehmen wird. So sollen Fischereilizenzen in bar
abgelöst werden und Umschulungsprogramme sollen eine Zunahme der
Arbeitslosigkeit verhindern.
Weitere Informationen: http://www.gbrmpa.gov.au
(Ende)