Nachtabsenkung der Strömungspumpen Vor/Nachteile Diskussion

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mal folgendes zu Bedenken geben:


    1) Strömungen sind vor allem von Großwetterlagen und Gezeiten abhängig. Zu Vollmond und Neumond sind bekanntlich Springtiden, sollten also bei normalem Tidenverlauf Zeiten der stärksten Strömung sein. Oft findet gerade zu diesen Zeiten eine Abgabe von Geschlechtsprodukten statt. Ein Meer-/Landwind-Wechsel kann zwar die Meeresoberfläche mal glatter mal stärker gekräuselt erscheinen lassen, das hat aber praktisch keinen Einfluss auf Strömungen. Dazu ist die Dichte und somit die Masseträgheit des Wassers viel zu hoch. Korrekt ist, dass hier in den Morgenstunden oft ein Minimum ist weil das Land sich erst wieder erwärmen muss, der auslösende Temperaturunterschied ist dann also eine Zeit lang minimal.


    Wenn nun aber Strömungen in hohem Maß tidenabhängig sind, was sicher in den meisten Meeren zutrifft, wechseln die Zeiten der stärksten Strömungen die Tageszeiten durch, so wie die Tiden auch. Außerdem erfolgt zirka alle 6 1/4 Stunden ein Maximum, mit auflaufendem bzw. ablaufendem Wasser, und 6 1/4 Stunden darauf ein Minimum, mit dem Gezeitenwechsel und dadurch bedingtem Strömungsstillstand. Es ist also in der Natur ein eher dynamischer Zustand, der keine ganze Nacht anhält. Allerdings gibt es auch andere Tidenverläufe, 12 1/2-stündige und Übergangsformen, die aber ebenfalls die Tageszeiten im Verlauf des Mondmonats durchwechseln.


    2) In der Nacht verbrauchen alle Tiere, Algen und Bakterien Sauerstoff, der Sauerstoffbedarf ist also in der Nacht am höchsten. Ich habe deshalb bisher auf eine Nachtabsenkung der Strömung verzichtet, würde die aus genannten Gründen auch keinesfalls auf die ganze Nacht ausdehnen. Was den Sauerstoffbedarf der Korallen angeht, ist hier eindeutig das Maximum in der Nacht zu suchen, da dann auch die Zooxanthellen keinen Sauerstoff produzieren sondern solchen verbrauchen. Ebenso ist die CO2-Produktion innerhalb der Koralle in der Nacht maximal, ein verringerter Stoffaustausch an der Korallenoberfläche in der Nacht sollte also nicht optimal sein.


    Außerdem möchte ich zu bedenken geben, dass es zumindest bei Seeigeln Auslöser für die Abgabe von Geschlechtsprodukten gibt, die eindeutig als Streß zu betrachten sind, wie z. B. plötzliche Dichteschwankungen oder Schwankungen in der chemischen Zusammensetzung des Wassers. Daraus eine positive Wirkung des Auslösers abzuleiten, halte ich für gewagt.


    Grüße


    Hans-Werner

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!