Probleme mit Schwefelnitratfilter

  • Hallo,Zusammen!!
    Seit 28 Tagen habe ich nun mein selbst gebauten Schwefelnitratfilter in Betrieb.Das Eingangswasser hat einen Wert von 50 mg/l Nitrat und beträgt 1 Tropfen/s.Seit 9 Tagen habe ich im Ausgangswasser einen Nitratwert von ca.100mg/l und einen Nitritwert von 5mg/l.Laut dem Bericht von Marc Languoet in "Der Meerwasseraquarianer" Heft 1/2001 soll der Nitratabbau schon nach einer Woche statt finden.Der erhöhte Nitritwert soll nur Ca. 3 Tage andauern.Wer hat Erfahrungen mit so einem Filter und wer kann mir sagen ,was ich falsch mache.Oder sind meine Werte normal,denn ich weiß von anderen Nitratfitern,das sie halt einige Wochen benötigen ,bis sich die Bakterienpopulation soweit Entwickelt hat,das der Filter funktioniert.
    MfG.
    Mario

  • Hallo Mario,


    wir haben hier ein wunderbares Mitglied das sich Deiner Sorgen annehmen kann. Der gute Mann heißt Fritz S. von uns wird er auch Schwefelfritz genannt. Schau einmal unter Member nach seiner E-Mail. Soweit ich mich recht erinnere ist aber auch auf den Seiten von


    www.korallenriff.de


    unter Erfahrungsberichte ein zusätzlicher Bericht über die Verwendung eines Schwefelfilters bei zu hohen Nitratwerten.


    Von meiner Seite aus kann ich nur sagen, daß ich es für sehr gefährlich halte wenn man sich damit nicht sehr genau auskennt. Sorry, ist nur meine Meinung.

  • Zitat

    Original von Ralph D. Huber ... daß ich es für sehr gefährlich halte wenn man sich damit sehr genau auskennt.

    wirds ungefährlicher, wenn man sich nicht auskennt ? :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face:

  • Hallo Mario,
    ich betreibe seit fast einem Jahr selbstgebaute Schwefelfilter für meine Meerwasseraquarien. Kann nur staunen wie man auf so einer einfachen und billigen Form das Nitratproblem lösen kann. Und wenn man dazurechnet, dass diese Filter gleichzeitig Kalkreaktoren sind, noch besser. Ich hab bisher nie Calzium dosieren müssen, im Riff schwankt der Wert zwischen 430-450.
    Wie von Ralph erwähnt, ist mein Bericht darüber bei http://www.korallenriff.de unter Erfahrungsberichte-Meerwasser Tips zu lesen. Die Aussage von einer Woche zum Nitratabbauanfang kann nicht generell genommen werden, da verschiedene Faktoren diesen Anfang verzögern können. Wichtigster Faktor ist wohl das Vorhandensein im Aquarium von genügend Bakterien (Tip und Anzahl) um die Besiedelung des Schwefels zur vollziehen. Das einlaufende Wasser muss nicht über eine UV-Anlage laufen, die 24 Stunden gezündet ist. Weitere Punkte sind im Bericht zu lesen.
    Für evtle Fragen stehe ich gerne bereit.

  • Hallo Thomas,

    Zitat

    Original von Thomas Chronz

    wirds ungefährlicher, wenn man sich nicht auskennt ? :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face:



    Ja ja, wenn man nicht immer alles 2x liest bevor man es abschickt !


    :angry_face: :frowning_face: :)) :face_with_tongue:


    .........hab ich aber schon verbessert !


    :))

  • Hallo Mario Heister


    Sieht sehr gut aus dein Eigenbau :smiling_face_with_sunglasses:


    Eine Möglichkeit den Start zu beschleunigen währe gewesen eine Hand voll Bodengrund aus tiefen Regionen eines Alten Aquariums als unterste Schicht ein zu bringen.


    Deine Werte in der Einlaufzeit sind außerordentlich gut da habe ich schon bei verschiedenen kleinen Nitratfiltern die wesendlich schwieriger zu steuern sind beinahe graue Haare bekommen.


    Zur Einlauffase


    In der Einlaufzeit bei einem Eingangswasser von 50 mg/L Nitrat am Anfang auf einen Tropfen in der Sekunde am nächsten Tag messen .
    50 mg/L Nitrat + 10mg/L Nitrit ist ok erst den Durchfluß erhöhen wenn Nitrit und Nitrat 0
    100 mg/L Nitrat + 100 mg/L Nitrit faule Eier Gestank der Durchfluß ist zu gering ERHÖHEN.


    Oder speziell bei dir.
    100 mg/L Nitrat + 5mg/L Nitrit ist ok erst den Durchfluß erhöhen wenn Nitrit und Nitrat 0
    Sollte Nitrit ansteigen vorsichtig den Durchfluß VERRINGERN bis am nächsten Tag NITRIT 0 , dann wieder vorsichtig auf 1 Tropfen/s.
    Sollte sich nach dem verringern des des Durchflusses der Nitritwert erhöhen ist meist der Druck im Nitratfilter (zu schwache Pumpe) zu gering und ein gleichmäßiger Durchfluß nicht gegeben, dann kommt es zu Sauerstofflosen Zonen und zur SO4.

    Den Durchfluß in der Einlauffase so wählen das wenig NITRIT am Auslauf zu Messen ist.
    Wenn 50mg/L und mehr Nitrit Meßbar ist ,kann der Durchfluß zu gering sein. Aber auch wenn der Durchfluß wesendlich zu hoch ist und eine unvollständige Reaktion im Reaktor bewirkt kommt es zu hohen Nitrit Werten. Das selbe gilt für einen schwankenden Reaktor Druck und zu Sauerstoffreiches Einfluß Wasser.


    Ich würde das Wasser nicht ins Aquarium leiten solange Nitrit am Ausgang Meßbar ist. Man kann es ganz einfach in der Einlauffase in einen Kübel Tropfen lassen und das fehlende Wasser kann einfach Täglich ergänzt werde.

    Ich hatte schon Nitratfilter die 6 Monate zum Einlaufen benötigten , aber es gab auch einen sehr kleinen mit 1kg Schwefel der nach 7 Tagen am Auslauf 0 Nitrat 0 Nitrit hatte.
    Ich würde aus meiner Erfahrung mit ca. 20 Schwefelnitratfiltern, sagen, in einem 1000L Becken mit Nitrat 50mg/L ; 2-3 Monate Einlaufzeit des Nitratfilters und nach 6-8 Monaten Nitrat 0 im Becken.


    Alles in Ordnung bei dir, keine Sorge läuft Prima.


    Gib mir Nachricht ab welchen Zeitpunkt dein Filter Läuft oder wenn du Probleme bekommst ,ich sammle die Daten.


    Grüße
    Fritz.S ( Schwefelfritz) :grinning_squinting_face:

  • Hallo Fritz


    Bei mir hat es zwei Wochen gedauert, bis beide Werte auf 0 waren. Habe Deinen Tip von Loosdorf angewandt, und das Wasser in den zwei Wochen in einen Kübel tropfen lassen. Ich habe übrigens den Schwefelnitratfilter zu einem Fluval 103 dazugehängt Im Fluval befindet sich Rowaphos.
    Das Becken hat 700 l und der Nitratwert ist 40.


    Schönen Gruss aus Wels


    dietmar


    P.S. Freue mich schon wieder auf ein Meerwassertreffen, mal sehen ob wir wieder einen Termin zusammenbekommen.

  • Hallo Mario,
    das Problem ist, dass in Deinem Becken zuwenige der notwendigen Bakterien vorhanden sind. Vielleicht fehlen sie auch ganz!
    Ich war sehr skeptisch über den Schwefelfilter, heute bin ich begeistert.
    Besorge Dir Wasser das aus einem funktionierenden Schwefel-Filter (oder noch besser ein paar Schwefelkugeln) stammt, das in Deinen Filter, dann läuft Dein Filter in etwa einer Woche "wie die Sau", aber gut. In dieser Zeit keinen Wasserdurchlauf durch den Filter. Nitrat ist ein Messfehler, wird von dem reichlich vorhandenem Nitrit vorgetäuscht.
    Gruß Joachim

  • Hallo Mario,


    ich habe hier vor ein paar Wochen ein Posting zum Schwefelfilter geschrieben, in dem ich die Reaktion beschrieben habe.


    Der Schwefelfilter ist meiner Ansicht nach die unkomplizierteste Möglichkeit den Nitratwert zu senken.


    Die Kohlenstoff - Basierenden Systeme (z.B. Alkohol oder Parafin)sind sehr viel schwerer in den Griff zu bekommen, da es noch mehr Abhängigkeiten gibt. Nicht nur die Wassermenge pro Zeit, auch noch die Futtermenge die auf die Menge der Microorganismen angepasst sein muß.



    mfg Stephan


    PS: Einige Aussagen sind bei den vorherigen Postings sind leider von der chemischen Seite gesehen nicht haltbar. :grinning_squinting_face:

  • Hallo,Fritz!
    Vielen Dank, für deine sehr ausführlichen Erklärungen.Ich danke auch den anderen für die Tips.
    Jetzt bin ich auf jedenfall berühigt und werde den Filter erstmal schön weiter laufen lassen.Eine Sache kann ich aber nicht ganz verstehen,und zwar die Sache mit dem Pumpendruck.Gibt es etwa eine Richtlinie zwischen Pumpendruck und Filtergröße oder sind das Erfahrungswerte?
    Natürlich werde ich dich weiterhin über den Verlauf informieren.
    MfG.
    Mario

  • Hallo Mario


    Ich kann dir keine Richtlinie bezüglich des Pumpendrucks geben aber ich denke ich kann es dir verständlich machen.


    Wasser sucht sich immer dein Weg des geringsten Wiederstandes.
    Hat man jetzt einen sehr breiten großen Filter muß immer eine gleichmäßige Durchströmung des Schwefelgranulates gegeben sein, sonst bekommt die Bakterie links außen zu wenig Sauerstoff in Form von Nitrat und beginnt Sulfat zu veratmen.


    Aus diesem Grund funktioniert es auch nicht Schwefelgranulat in eine Filterkammer eines Filterbeckens unter zu bringen, den auch dort ist der gleichmäßige langsame Durchfluß niemals gegeben.(eigene Erfahrung).


    Auch der Wasserdruck eines höherstehenden Beckens -> Einlauf vom Aquarium -> Auslauf in das Filterbecken unter dem Aquarium funktioniert nur kurze Zeit bis einige Stickstoffblasen im Filter den gleichmäßigen Durchfluß verhindern.(eigene Erfahrung)


    Ich verwände immer Stärkere Pumpen bei meinem Größten 1,5 Meter x10cm eine 2000L Pumpe die in den Filter einen hohen Druck aufbaut und den Stickstoffblasen keine Möglichkeit eines verweilen im Filter geben.

  • Hallo Dietmar


    Schön das es bei dir so schnell geklappt hat. :smiling_face_with_sunglasses:
    Das mit dem Wasser in den Kübel tropfen lassen , solange noch Nitrit am Auslauf meßbar ist halte ich für einen sehr wichtigen Sicherheitsfaktor.
    Nicht nur das man mit Nitrit nicht spaßen sollte oder es für nicht wesendliche erachten sollte , oft hat man den Nitratfilter in den ersten Wochen nicht richtig im Griff, macht kleine Fehler, oder die Technik versagt.


    Besser Gift Wasser im Kübel, als das Aquarium im Eimer. :grinning_squinting_face:


    Ich freu mich auch schon auf das nächste Österreichische Meerwassertreffen. Jedes Treffen hat uns in der Aquaristik einen Schritt vorwärts gebracht. Ein Glas Hopfenblütentee erweitert die Horizonte ungemein. :smiling_face_with_sunglasses:

  • Hallo,Fritz!
    Danke für deine Erläuterungen bezüglich der Pumpengröße.Bei mir sieht es momentan wie folgt aus:
    Die Stickstoffblasen kann ich deutlich zwischen dem Korallenbruch und den Schwefelkugeln sehen.Ich verwendete eine sehr kleine Pumpe(5W/5 l/min),ich habe diese soeben gegen eine stärkere Pumpe ausgetauscht.Oberhalb des Korallenbruchs hat sich das Wasser getrübt.Nitrat und Nitritwert sind unverändert.Woher die Trübung Des Wassers oberhalb des Korallenbruchs kommt,erhoffe ich von dir zu erfahren.
    Schöne Grüße,
    Mario

  • Hallo Mario


    Deine 5W Pumpe ist sicher zu schwach den nötigen Druck zu erzeugen um die Stickstoffblasen nach oben zu befördern.
    Das könnte wie schon beschrieben gefährlich werden.


    Die Trübung des Wassers zeigt die bereits funktionierende Auflösung des Korallenbruchs an. Wenn man einen Kalkreaktor mal kräftig schüttelt wird das Wasser in ihm auch Trübe.


    Da beim Schwefelnitratfilter der Fluß im Filter wesendlich geringer ist kann man die Ausfällungen des Korallenbruchs erkennen der sich oben auf den Korallenbruch ablagert.


    Nichts beunruhigendes :grinning_squinting_face:


    Grüße
    Fritz.S ( Schwefelfritz)

  • Endlich geschaft!!!!!
    Hallo,Leute!
    Nach 39 Tagen,habe ich es endlich geschaft.Mein Nitratfilter funktioniert.Nach dem ich die letzten drei Tage den Durchfluß auf ca. 10 Tropfen/Minute eingestellt habe und die stärkere Pumpe installiert hatte,war heute kein Nitrat und kein Nitrit mehr meßbar.Jetzt werde ich langsam die Durchflußmenge erhöhen und hoffe das die Werte bleiben.
    Danke noch mal allen .
    MfG.
    Mario

  • Hallo Fritz!


    Ich verfolge Deine Ausführungen über den Schwefelfilter mit großem Interesse, weil ich vielleicht auch einen installieren möchte. In Deinen letzten Antworten schreibst Du, daß der Filter mit einer starken Pumpe betrieben werden sollte, um die Stickstoffblasen zu verhindern. Um aber einen Druck aufzubauen muß der Absperrhahn am Ende des Filters sein. Ich glaube aber im MA gelesen zu haben, daß die Durchflussregelung am Beginn des Filters sein sollte. Du bist ja Experte in Sachen Schwefelfilter bitte teile mir Deine Erfahrungen mit, damit ich keinen Fehler mache.


    Schon mal vielen Dank


    Gruß
    Aquarius

  • Hallo Aquarius,


    der entstehende Stickstoff sollte eigentlich ohne Probleme entweichen, da der Reaktor von unten nach oben durchströmt wird.


    Du solltest nur darauf achten, das das Gas leicht entweichen kann. Durch die mögliche Gasblasenbildung könnte es sonst zu einem erhöhten Druck im Reaktor kommen, wodurch der sich der Durchfluß verringert.


    mfg Stephan

  • Hallo Mario


    39 Tage , ist ja sehr schnell gegangen. :grinning_squinting_face:


    Jetzt nur nicht übermütig werden, sehr langsam erhöhen und täglich kontrollieren. :winking_face:


    In 2 - 3 Monaten gehörst du auch zu den 0 Nitrat Aquarianern :smiling_face_with_sunglasses: , vergiß nicht den Nitratfilter wieder rechtzeitig still zu legen. :grinning_squinting_face:


    Grüße
    Schwefelfritz

  • Hallo Aquarius


    Ich hatte nach einiger Zeit, meist kurz bevor der Schwefelnitratfilter seine volle Funktion aufnahm immer wieder Probleme mit Stickstoffblasen die den Durchfluß verhinderten.
    Deshalb arbeiten alle meine Schwefelreaktoren nach den Druck Prinzip.
    Ich drücke von unten mit einem mindestens 12/16 mm Schlauch rein und oben verjünge ich auf einen dünnen Luftschlauch mit Luftventil . Alle Stickstoffblasen wandern nach oben und verlassen durch den hohen Druck den Filter über den dünnen Luftschlauch.


    Eine andere Möglichkeit ist es selbstverständlich den Filter nicht mit Druck sondern mit einen wie du schreibst Durchflußregler unten am Eingang des Filter zu betreiben. Ich konnte aber so den Durchfuß nicht konstant halten da manchmal eine Stickstoffblase oben den Ausgang verstopfte und der Filter zum Stillstand kam.
    Vielleicht ließe sich das verhindern wenn man einen möglichst großen Auslauf wählt größer als 12/16 mm.


    Bei Marios Filter kann ich aber nur dünne Schläuche erkennen welche bei zu geringen Druck mit einer Stickstoffblase verstopfen könnten
    Ein Stillstand des Filters kann sehr gefährlich werden.


    Grüße
    Schwefelfritz

  • Fritz,


    wie dick darf eigentlich ein Schwefelfilter sein?
    Ich verwende zur Zeit einen umgebauten Aquamedic Kalkreaktor. Gefüllt ist das Teil mit 2,5 KG Schwefel, 5 l Hydrocarbonat und 3 l Korallenbruch.



    Andre

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