Swingerparty bei den Schlangensternen

  • Gestern gegen 20:00 Uhr wurden etwa zeitgleich in allen drei, im Kreislauf befindlichen Becken die kleinen Schlangensterne ungewöhnlich aktiv und unvorsichtig. Nach und nach versammelten sie sich an exponierten Stellen und entließen Spermien und/oder Eier ins Wasser. Ich hätte nicht gedacht, dass sich so viele Sterne in den Becken befinden. Das Licht war zu dieser Zeit noch an.


    Auf welche Art und Weise synchronisieren die eigentlich dieses Spektakel?


    Gruß,
    Gerold

  • Zitat

    Original von bubuelch
    Auf welche Art und Weise synchronisieren die eigentlich dieses Spektakel?


    in der Regel werden Botenstoffe dazu verwendet bei Riesenmuscheln iirc Serotonin, was bei den Seesternen, keine Ahnung...

    Gruß aus dem Bergischen
    Adi


    "the sum of human intelligence is constant"

  • Hi Gwynnedd,


    es ist allerdings beeindruckend, wie empfindlich die entsprechenden Rezeptoren arbeiten müssen, denn eines der Becken läuft über einen winzigen Bypass und ist so gut wie autark. Trotzdem waren die hier zur gleichen Zeit ebenso aktiv.


    Was könnte denn der Auslöser für ein solches Verhalten sein. Bei meinen Pfaffenhüten habe ich den Eindruck, dass Temperaturschwankungen beim Wasserwechsel eine spontane Abgabe von Spermien/Eier bewirken. Gestern geschah aber nichts, was irgendeine Milieuveränderung hätte bedingen können.


    Gruß,
    Gerold

  • es gibt immer einen Auslöser und wenn es eines der Tiere ist, das der Meinung ist, jetzt ginge es los.


    ein winziger Bypass reicht völlig.

    Gruß aus dem Bergischen
    Adi


    "the sum of human intelligence is constant"

  • Moin moin,


    Manchmal können auch andere Faktoren als Auslöser dienen, etliche Würmer synchronisieren ihre Fortpflanzung z.B. mit den Mondphasen, denn der Mond ist ja für etliche Tiere eine gute zeitliche Orientierung.

  • Morgen,


    bei mir konnte ich das schon mehrmals nach dem Wasserwechsel beobachten.


    Gruß
    Ralf

  • Hallo Ralf und Jannes,


    @ Ralf: Genau diesen Eindruck habe ich auch bei meinen Pfaffenhüten (T. gratilla). Sobald die mit etwas kühlerem Wechselwasser in Kontakt kommen, "gehts bei denen los". Bei den Schlangensternen muss es allerdings ein anderer Auslöser gewesen sein, denn der letzte Wasserwechsel lag schon ein paar Tage zurück.


    @ Jannes: Vom Einfluss des Mondes habe ich auch schon gehört, aber welcher Einfluss soll das sein? Veränderte Anziehungskraft, Leuchtkraft, Erscheinungsbild, ...? Zwei und drei kann ich in meinem Fall eigentlich ausschließen.


    Gruß,
    Gerold

  • Moin,


    Es ist in den meisten Fällen die Anziehungskraft, denn daran orientieren sich viele Tiere. Die Anziehungskraft schwankt ja und übt großen Einfluss auf die Natur aus(wie z.B. Ebbe und Flut), und auch etliche Tiere orientieren sich an der Anziehungskraft an sich- Termiten zum Beispiel bauen ihre Staaten mithilfe der Mondanziehungskraft bzw. orientieren sich beim Bau daran; stellt man ein genügend schweres Bleigewicht neben einen Termitenstaat und verwirrt sie damit, fangen sie plötzlich an, seltsame, schiefe Strukturen zu bauen, weil ihnen der Orientierungspunkt fehlt.


    Etliche Würmer richten sich nach den Mondphasen und der Mondanziehung, um zur gleichen Zeit abzulaichen, und auch bei einigen Korallen scheint das so zu sein- wobei andere Faktoren natürlich auch eine Rolle spielen, das kommt ja immer auch auf die Art und die Umgebung an- Wasserveränderungen kündigen ja z.B. günstigere Strömungen an und können damit genauso zur Fortpflanzung führen, wie eine Lichtveränderung, die einen Jahreszeitenwechsel ankündigen- kommt eben immer darauf an, was im Lebensraum des Tieres sinnvoll ist.
    Ganz davon ab ist es eh alles Spekulation, ohne die genaue Art zu kennen, da es einige Tiere gibt, die sich nach der Anziehungskraft orientieren, während andere, nah verwandte Arten, in der Tat eher auf den optischen Reiz bei Vollmond reagieren- ist eben wieder so ein Punkt, wo die Natur sich gegen Verallgemeinerung weigert :grinning_squinting_face:

  • Zitat

    Original von Jannes Freiberg
    Die Anziehungskraft schwankt ja und übt großen Einfluss auf die Natur aus(wie z.B. Ebbe und Flut), und auch etliche Tiere orientieren sich an der Anziehungskraft an sich- Termiten zum Beispiel bauen ihre Staaten mithilfe der Mondanziehungskraft bzw. orientieren sich beim Bau daran; stellt man ein genügend schweres Bleigewicht neben einen Termitenstaat und verwirrt sie damit, fangen sie plötzlich an, seltsame, schiefe Strukturen zu bauen, weil ihnen der Orientierungspunkt fehlt.


    hi,


    hast du hier eine zitierbare Quelle zu?

    Gruß aus dem Bergischen
    Adi


    "the sum of human intelligence is constant"

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