Totale Algenseuche

  • Hallo !



    Ich hab ein riesen Algenproblem.
    Mein Becken steht seit Knapp einem Jahr jetzt. Anfangs lief alles super. Es gab eine kurze Einlaufphase mit Fadenalgen, danach war alles ziemlich Algenfrei. Es ist auch schnell das ganze Becken mit Kalkrotalgen bewachsen.
    Dann war ich vor ca. 2 Monaten für 3 Wochen in Urlaub, und als ich zurück kam war das Becken mit Algen überwuchert.
    Ich glaube die Abschäumung hat schlecht funktioniert während ich weg war, das könnte der Auslöser gewesen sein. Zuerst hoffte ich das sich das wieder gibt, aber es wurde eigentlich immer schlimmer.


    Ich hab mit X Wassertests Nitrat und Phosphat gemessen (Salifert, Tropic Marin, Rowa), mit Referenz verglichen, die Werte sind nicht Nachweisbar.
    Alle anderen Wasserwerte (Mg, Ca, Kh) sind auch im Prima.


    Dies ist mein Becken :




    Ein paar Großaufnahmen des Grauens :








  • Ich hab mal ein paar Stücke der Algen geerntet. Es handelt sich im um gleich 3 verschiedene Typen die ich ausmachen konnte :



    Von dieser lila Alge ist relativ wenig vorhandem :


  • Fast alle Steine sind mehr oder weniger Dick mit dieser weißlichen Alge überwachsen :




    Überall wo die weißliche Alge wächst geideit im Gestüpp der Alge dieses grüne Zeug prächtig :




    Die lila und weißen Algen fühlen sich wie Moos an und lassen sich Büschelweise ausreissen.
    Die grüne Flatschen scheinen keinen richtigen Halt zu haben sondern hängen nur zwischen den anderen Algen. Sie lassen sich leicht absaugen.


    Wo die grünen Flatschen überhand nehmen, scheinen die weißen Algen drunter zu leiden. Es lösen sich große grüne Klumpen, in denen ungesund aussehende Ästchen von den weißen hängen.


    Die grünen Flatschen scheinen Nährstoffabhängig zu sein. Als ich einen Tag mal recht viel gefüttert hatte weil ich einen neuen Fisch eingesetzt hatte, sind sie 2 Tage später regelrecht explodiert.


    Ich nehme an mein Nitratpegel ist nur deshalb gleich null, weil diese Algen sofort alles aufsaugen.


    Ich Fütter im Schnitt 2 gut ausgespülte Frofu-Würfel am Tag.


    Wechselwasser kommt aus Osmose+Kieselsäurefilter.



    Grüße
    Marc

  • Hallo Marc,


    für mich sieht dies nach einem fast hoffnungslosem Fall aus.


    Ich denke das man alle Steine rausnehmen muss um die Algen abschrubben zu können.


    Ein Einsatz von AlgenEx wird bei diesen Mengen an Algen wohl nichts bringen da sie beim
    Zerfall ja ihre Nährstoffe gleich wieder ans Wasser abgeben.


    Irgendwo musst du wohl ein Problem im Nährstoffhaushalt (Abbau) haben da sich die Algen
    ja nicht von heut auf morgen so ausbreiten können.


    Ich würde die Steine rausnehmen, Algen entfernen, Steine wieder rein und beobachten sowie
    das Wasser testen um die Hauptursache der Algenexplosion zu finden.


    Gruß
    Olaf

  • Hallo!
    Erst mal denke ich,das deine Urlaubsvertretung wohl etwas großzügig mit dem Futter war? Dann ist in den 3 Wochen wohl auch kein Wasserwechsel gemacht worden? Die Abschäumung würde ich als letztes verdächtigen.
    Ich würde es erst mal mit Wasserwechsel,2xdie Woche 50% und evtl. Lichtreduzierung versuchen.

  • Kann mir denn jemand sagen um welche Algen es sich genau handelt ?


    Die weißlichen würde ich für Bryops halten ?


    Wenn ja würde ich versuchen die mit dem Magnesium-Trick zu bekämpfen.


    Das Grüne zeug ist denke ich nicht so schlimm wie es aussieht. Das müsste sich eigentlich geben wenn die anderen weg sind. Dort wo die weißlichen Algen nicht wachsten, ist auch nicht von dem Grünen.



    Grüße
    Marc

  • Hallo Marc,


    hast Du bei der Einrichtung frisches/neues Lebendgestein verwendet oder gebrauchtes von irgendwo gekauft?
    Von nichts kommt ja so was nicht (so schnell), auch nicht in drei Wochen Urlaubsabwesenheit.
    Und wenn die Tests nichts anzeigen, dann heißt das nicht, dass nichts vorhanden ist, es kann im Gegenteil aus den Steinen direkt in das Wachstum der Algen "umgesetzt" werden, dann kannst Du im freien Wasser auch nichts gravierendes messen.


    Ein Seehase wäre vielleicht eine Überlegung wert....


    Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

  • Ich hab Lebendgestein von Aquaterrashop und Riffkeramik drin.


    Sicher waren Spuren der Algen vorher vorhanden, aber im wesentlichen ist es in den 3 Wochen wo ich weg war von 0 auf 100% gesprungen.



    Ist ja aber eigentlich auch egal wo es herkommt, ich muss wissen wie ich es wieder los bekomme...

  • Hallo Marc,


    na dann ist es ja frisches Gestein gewesen und als ursprünglicher Grund für das Algenwachstum wegen bereits damals enthaltener Phosphatdepots auszuschließen.
    Denke ein Seehase wäre mal zumindest die erste Wahl zur Reduzierung der Algen.


    Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

  • Hallo Marc,


    ich würde die Algen soweit wie möglich mechanisch entfernen und dann Algenfresser einsetzen.
    Mit den folgenden Tieren habe ich diesbezüglich gute Erfahrungen gemacht:
    mindestens 15 Einsiedler, gut geeignet sind Clibanarius signatus
    einen Schleimfisch Salarias fasciatus
    Doktoren Ctenochaetus strigosus (sehr guter Algenfresser, verträgt sich aber nicht mit Salarias) und Zebrasoma flavescens
    einige Schnecken Haliotis varia, vermehren sich im AQ
    Einen Seehasen hatte ich auch. Er hat sehr gut Fadenalgen gefressen, ist aber nach dem Ablaichen gestorben.


    Gruß
    Hermann

  • An Algenfressern hab 2 Hawai Docs, einen Juwel-Felshüpfer, ca. 15 Einsiedler, 5 Turboschnecken, 2 Blumenkohl-Schnecken und noch ein paar andere Schnecken drin. Bis vor kurzen auch noch 2 Seeigel, aber die sind aus unbekantem Grund beide eingegangen.


    Die Picken zwar alle mal an den Algen rum, aber wirklich dezimieren tun die nix.

  • Das sich die Algen trotz Algenfressern derart massiv entickeln konnten, macht mich stutzig.
    Und dass auch noch zwei Seeigel gestorben sind bekräftigt den Verdacht, dass mit dem AQ etwa gänzlich falsch gelaufen ist!


    Sind die Seeigel vor, während oder nach dem Urlaub gestorben?


    Gruß
    Hermann

  • Die Seeigel sind erst vor kurzem eingesetzt. Ich denke die haben den Postversand / das Einsetzen nicht verkraftet.



    Bis auf die Algen gehts dem Aquarium prima. Die Fische sind gesund, Weichkorallen, SPS, LPS, alles steht super und wächst kräftig.

  • Ich habe angefangen trotz Phosphat und Nitrat nicht messbar ganz vorsichtig Vodka zu dosieren. Im Verlauf von 2 Wochen hab ich die Menge bis auf 12 Milliliter (Auf 550 Liter Wasser) gesteigert und dann auf dem Level beigehalten.


    Die Idee dabei war einen Nahrungsmittelkonkurent zu den Algen zu schaffen.



    Es hat auch tatsächlich funktioniert. Die grünen Matschalgen sind deutlich zurückgegangen, teilweise abgestorben, und wachsen nach einer Absaugaktion nicht mehr so stark nach. Die anderen Algen sind allerdings noch im ganzen Becken nahezu unverändert vorhanden. Sie Breiten sich allerdings auch nicht sehr starkt aus.



    Insgeamt ist die Situation viel besser geworden, allerdings noch lange nicht gelöst.
    Aber man kann wieder die Steine sehen !


    Den Korallen und Fischen geht es weiterhin gut.

  • Zitat

    Original von Günter Carstens
    Bakterien ???? neeee


    Nimm einen Seehasen. Der bekommt das Problem am schnellsten in den Griff.


    Hallo Günter


    Wie kommst du zu dieser Aussage ? ( Bakterien ? neee)


    Ein Seehase kann nur Algen fressen , nicht das Problem beheben , was nicht bedeuten soll das man keinen Seehasen einsetzen sollte . Wenn Algen wachsen stimmt irgendetwas nicht. Meiner Meinung nach ist die Biologie aus dem Ruder gelaufen . Wenn alle Wasserparameter stimmen gibt es kein Grund für Algen :


    Gruß
    Heiko

  • ich kenne keine Bakterien die Algen schnell und zuverlässig beseitigen.
    Durch die Wodkazugabe wird schon für zusätzlichen Kohlenstoff gesorgt und somit werden die denitrifizierende Bakterien igefördert.


    Die Bakterien nehmen die nun vorhandene Kohlenstoffquelle auf und verstoffwechseln sie, wobei potentiell Nitrat und Phosphat verbraucht wird.


    Welche zusätzlichen Bakterien meinst du denn ?


    Ich halte auch die Wodkamethode in den Stadium für problematisch, da "kermit" keine Messungen vornehmen kann und somit einer Steuerung seiner Zugaben beraubt ist.

  • Zitat


    Ich halte auch die Wodkamethode in den Stadium für problematisch, da "kermit" keine Messungen vornehmen kann und somit einer Steuerung seiner Zugaben beraubt ist.



    Meine größte sorge ist auch in eine Nährstofflimitierung oder ein Ungleichgewicht zu laufen, da ich die Effekte der Vodkamethode ja tatsächlich nicht messen kann.


    Ich sehe den Effekt quasi nur
    a) An dem Wachstum der Algen
    b) am Wohlbefinden der Korallen



    Ich habe die Dosis mit 12 ml / 550 Liter wasser auch bewusst gering gehalten.
    Den Korallen geht es bis jetzt gut.
    Ich mache das jetzt ca. 6 Wochen.
    Alle 2 oder 3 Tage gebe ich sicherheitshalber noch etwas von so einem Korallenfuttermix in das Wasser, damit mir die Korallen nicht verhungern.




    Grüße
    Marc

  • Hi,


    das mit dem Wodka ist heiß. Die chance keine Ursache zu finden auch da. Bei dem algenwuchs, ich hab das gerade auch in meinem 2. becken, ist der Seehase definitiv die erste Wahl. Kann nur helfen oder nich. algen kommen halt und gehen. Wenn die Werte o.k. sind kann es manchmal noch an alten Brennmitteln liegen. Da wachsen i.d.R. aber v.a. niedere Algen.
    Durch die Wodkazugabe kann dein Nitrat schnell unter eine kritische Grenze fallen und dir die Korallen himmeln.
    Seehase! Und seine K...e durch den Schäumer.


    Gruß Bi

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