Braunalgen (Bakterien)

  • Hallo an alle,
    ich weiß nicht, ob ich das hier jetzt richtig mache, wenn ich eine Frage an die Profis habe. Aber ich versuche es.
    Hab seit etwa 9 Monaten mein Becken auf Salz umgstellt (350 L) Nach der bekannte Braunalgen, oder richtiger Bakterienfase lief es ganz gut ohne Besatz. Nun sind seit 3 Monaten lebende Steine drin, seit kurzem auch 2 Lederkorallen, Scheibenanemonen, 3 kleine Riffbarsche, 3 kleine Preußenfische, 1 Doktor, 2 Anemonenfische, 1 Seeigel und eine kleine Garnele. Seit ca 3 Wochen bilden sich auf Boden und Deko braune Algen oder Bakterien. Sie bilden sich innerhalb von 6-8 Stunden und sehen dann aus, wie Seidenstoff im Wind. Sie treiben dann nach oben und bilden zum Teil lange Fäden. Wasserwerte sind eigentlich alle i.O. 4 Leuchtstoffröhren von 15.00 Uhr bis 23.00 Uhr.
    würde mich freuen, wenn jemand eine Idee hätte bezüglich der Ursache und der Beseitigung.
    Vielen Dank Ralf

  • Hallo Ralf :smiling_face:


    Herzliche willkommen im Meerwasserforum :smiling_face:
    Wenn du ein Bild hast von deiner Plage dann stell es doch mal ein, oder schick es mir per Mail.


    Wie hoch ist dein Silicatgehalt im Wasser?
    Hast du schon folgende Artikel gelesen?
    http://www.korallenriff.de/koriff17.html


    An sich muss man erst mal rausfinden was es ist, Bakterie oder Alge.


    Es wäre auch sehr hilfreich alle relevaten Werte genau mitzuteilen: Ebenso die verwendeten Tests.


    Diese wären


    Silicat,Nitrat,Phospaht,Magnesium, Calzium


    Viele grüße
    Robert

  • Hallo Robert,
    danke für die schnelle Antwort. Ich habe den Artikel gelesen und erkannt, das dies auch mein Problem sein dürfte. Die Beschreibung stimmt exakt. Also werde ich mir dieses Silicarbon besorgen und einsetzten.
    Vielen Dank für die Hilfe.
    Ralf

  • Hallo,


    v.a. sei Dir auch angeraten, den Korallenbesatz dem Fischbesatz etwas anzugleichen. Verlgeiche es wie im Süßwasser:
    Wenn du kräftig wachsende Pflanzen im Süßwasseraquarium hast, kann es Dir dadurch gelingen, einerseits wenig Nährstoffe im Wasser zu haben (also Nitrat und Phosphat) und gleichzeitig tritt wenig oder kein unerwünschtes Algenwachstum auf.


    Im Meerwasseraquarium ist es genauso. Die Korallen, die Du pflegst, leben in Symbiose mit Mikroalgen, einzelligen Algen die man Zooxanthellen nennt. Und Algen sind Pflanzen, die ebenfalls dazu beitragen, das der Nährstoffgehalt im Wasser sinkt und somit auch keine unerwünschten Algen auftreten. Je mehr gut wachsende Korallen Du pflegst, um so geringer wird die Wahrscheinlichkeit, das sich unerwünschte Algen in Deinem Aquarium ausbreiten können.


    Deshalb, wenn Deine bisherigen Korallen gut stehen und wachsen, würde ich Dir dazu raten, den Korallenbesatz zu erweitern, z.B. mit weiteren Leder- oder Weichkorallen, oder auch schnell wachsenden Röhrenkorallen wie die sog. Sternchenpolypen oder Füllhornkorallen.

  • Hallo Jörg,


    danke für die Tips. Hab auch schon an dieses verhältnis gedacht und Grünalgen besorgt. bis auf wenige breitblättrige haben sie sich aufgelöst. sind glasig geworden und weg.
    Habe nun seit fast 2 Wochen Silikarbon im Filter (1kg) und die Algen( Bakterien) erfreuen sich bester gesundheit. Sie wachsen innerhab von 5-6 Stunden lustig heran. Stelle mal ein Foto dazu, wenn es deutlich genug ist.
    Gruß Ralf

  • Hallo,
    für mich hört sich das an wie Dinoflagellaten. Da du ja schon einiges ausprobiert hast und nichts angeschlagen hat, würde ich dir zu folgenden raten. Dieser tip kommt übrigens von Rüdiger Latka vom Meerwasseraquarianer. Als wir damals vor ca. 3-4 Jahren das gleiche Problem hatten, schrieben wir einen Leserbrief und bekamen folgende Tips:


    1.Keinen Wasserwechsel und keine Spurenelementezufuhr für die nächsten 3-4 Wochen.
    2. Das Becken für 3 Tage komplett abdunkeln, auch gegen Tageslichteinfall.Am besten mit Alufolie oder anderem lichtundurchlässiger Folie zuhängen.
    3. Mit Kalkwasser den PH Wert auf 8,5 anheben.
    4. Gute Aktivkohle einsetzen, wenn du abdunkelst. Das hat den Grund, die giftigen Toxine, die beim zersetzen der Flagellaten entstehen, zu adsorbieren.
    5.Co2 Zufuhr durch Kalkreaktor abstellen.


    Die Dinoflagellaten müssen regelrecht ausgehungert werden, anders bekommst du sie nicht in den Griff.
    Bei uns hat es super geholfen. Es ist danach mit einem Nitratanstieg zu rechnen, aber wenn du einen guten Abschäumer hast, wird es nicht so schlimm werden.
    Ich hoffe, es hilft dir, das Hobby macht mit den Viechern echt keinenSpaß mehr.

  • Hallo Robert,
    möchte mich noch einmal melden.
    Habe seit ca 2 Wochen Silicarbon drin. Keine Reaktion. Habe allerdings noch nicht auf Silikat, Magnesium und Calzium messen können, noch keine Tester.
    hänge mal zwei Fotos an um das Grauen sichtbar zu machen.
    Gruß Ralf

  • Gert hat gute Erfahrungen mit Umkehrosmosewasser:

    Zitat

    Original von Gert
    Hallo,


    genau diese Plage hatte ich auch in meinem Becken. Ich habe viele Dinge ohne Erfolg ausprobiert, dann habe ich hier im Forum den Tip bekommen, ausschließlich Osmosewasser zum Nachfüllen bzw. Wasserwechsel zu benutzen. Genau das war es! Nach dem Umstellen auf Osmosewasser ging die Algenplage innerhalb von 2-3 Wochen zurück und ist bisher nicht mehr aufgetaucht.


    Viele Grüße, Gert

  • Hallo Ralf
    Dein Hinweis das sie sich nach dem Lichtangehen sehr schnell bilden weist wirklich auf Dinoflagellaten hin.
    Es wird in der Koralle auch als "Goldalge" bezeichnet.
    Such mal im Forum unter diesen Wörtern und du findest bestimmt Information.


    Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von Cyanobakterien(Blaualgen) und Dinoflagellaten ist das du die Dinos mit der Hand aufwirbeln kannst während Cyanos als Teppich liegen bleiben oder in fetzen davonschwimmen.


    Meines erachtens ist diese Plage das schlimmste was einem Meerwass3eraquarieaner passieren kann.
    Keinesfalls kannst du sie durch Wasserqualität beeinflussen.


    Dinoflaggelaten sind eine Infektion des Aquariensystems.


    Sie weisen im allgemeinen nicht auf ein massives Problem hin. Hat die Infektion erstmal gegriffen stellen sie die Umgebung durch ihre Stoffwechselprodukte so ein das sie es mögen.


    Aber die Diagnose ist die halbe Therapie. Deshalb versuch nochmal genaue Beschreibungen zu machen.

  • Hallo Harald,
    danke für die Antwort zu meinem Problem.
    Folgende Beobachtung habe ich gemacht. Nach dem die Aufnahme entstanden ist (abends) ging dann das Licht aus und ich habe für den ganzen Tag kein Licht angemacht, sogar ein schwarzes Laken vorgehängt. Heute abend nachgsehen und: fast 70 % der Algen waren verschwunden, aber wohin?? Dann sah ich, dass im wasser millionen von dünnen Fäden schwammen, etwa 10 bis 20 mm lang. Also hat Licht schon einen Einfluss.
    Danke auch an Thomas. Der Tip mit Osmosewasser ist wohl entscheidend, nur muß ich mir wohl ersteinmal so eine Anlage besorgen.
    Ich werde auch morgen noch ohne Licht arbeiten und weiter berichten.
    Vielen Dank an alle.
    Gruß Ralf

  • Hallo Ralph,
    das hört sich doch schon vielversprechend an. Vielleicht kannst du ja auch noch einen Schnellfilter einsetzen, der die Fäden wegfiltert. Diesen dann aber ruhig zweimal täglich auswaschen, dann hast du nicht soviel von den Abbauprodukten im Wasser. Und nicht vergessen, eine gute Kohle einzusetzen.
    Den Fischen und Tieren macht drei Tage Dunkelheit nicht so viel aus, es gibt ja auch in den Tropen mal einen Hurrikan, da ist auch über mehrere Tage das Wasser so trüb, das kaum Licht durchkommt.
    Ich denke auch, das der Abschäumer jetzt auch verstärkt arbeitet, also ruhig den Schaumtopf öfter mal kontrollieren und säubern.
    Ich hoffe, du bekommst die Plage in den Griff.

  • Hallo Sabine,
    Nun hatte ich 3 Tage das Licht aus. Danach sah das Becken recht gut aus. Die Dinos waren fast weg. Seit 4 Stunden ist Licht an und sie erfreuen sich bester Gesundheit und besiedeln das Becken neu. Ist das nun eine Alge oder Bakterie? Sie lassen sich ganz leicht abwedeln. Extrem sehen sie dann wie im Foto aus. Der Seeigel hat fast alle Stacheln verloren. Fische und Anemonen und Korallen fühlen sich wohl. Ist der Kohlefilter nur für abgestorbene Algen?
    Könnte Osmosewasser dabei helfen, wie mir Harald schon geraten hat?
    Würde es helfen, die Prozedur zu wiederholen nach ein paar Tagen?



    Schönes WE noch an alle.
    Gruß Ralf

  • Norman läßt uns folgends wissen:


    Zitat

    Original von norman_r
    hallo !
    ich hatte genau das problem und habe das becken für 3 tage verdunkelt. zuvor habe ich silicarbon eingesetzt. damit verschwanden die kieselalgen. die hier beschriebenen baks. bilieben nach. jetzt nachdem ich das becken 1,5 tage bilden sich wieder die ersten. was soll man nun tun ?
    vielen dank



    p.s. hat schon gedauert, bis man die richtige plage erkannt hat...



    PS: Norman, bitte die Netikette hier beachten. Danke!

  • Hallo,
    die Kohle ist nur für die freigewordenen Giftstoffe, die entstehen, wenn die Algen absterben. Das es nicht funktioniert hat mit dem Abdunkeln, ist schade. Bei uns war es damals ein durchschlagender Erfolg. Vielleicht solltest du wirklich erstmal Osmosewasser zum Auffüllen verwenden und das Silikat reduzieren.
    Wenn es dann nicht besser wird, würde ich alle erreichbaren Algen absaugen, am besten mit einem Topffilter und Watte, damit nicht noch mehr nährstoffreiches Wasser zugeführt wird, und dann noch mal mit abdunkeln versuchen. Ich kann auch mal den Brief vom Latka raussuchen, wo er es beschrieben hat, und ihn dir schicken. Wenn Intresse besteht, schreib mir eine PN mit deiner Adresse.
    Ich habe gerade den Meerwasseraquarianer rausgesucht, wo der Leserbrief von uns abgedruckt ist. Es ist der von 2/1999. Ich kann ihn dir gerne kopieren.

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