Kabeljau vor dem ewigen Ende
Wissenschaftler warnen: Nur sofortiger Fangstopp hilft
London (pte, 28. Oktober 02/14:20) - Nach einem Bericht des International
Council for the Exploration of the Seas (ICES) http://www.ices.dk sind
die Dorsch-Bestände extrem gefährdet. Nur ein sofortiger Fangstopp kann
verhindern, dass der beliebte Speisefisch in den Gewässern um die
Britischen Inseln nicht ausstirbt, berichtet BBC http://news.bbc.co.uk .
Zu dem traurigen Ergebnis kommen Forscher aus 19 verschiedenen
europäischen Staaten. Die Wissenschaftler argumentieren, dass die
Fischbestände nach Jahrzehnte langem intensiven Befischen so in
Bedrängnis gekommen sind, dass nur ein sofortiger Fangstopp in der
Nordsee, der Irischen See, in den Gewässern westlich von Schottland und
im Skagerrak vor der dänischen Küste den Fisch vor dem sicheren
Aussterben retten kann. Der sofortige Fangstopp sollte auch für den
Wittling und Seehecht gelten.
Bereits im Jahr 2000 forderte die Kommission für die Fangsaison 2001
erhebliche Kürzungen der Fangmengen an Kabeljau, Wittling und Seehecht.
Damals hieß es, dass die Vorschläge zur Reduzierung der zulässigen
Gesamtfangmengen auf unabhängige wissenschaftliche Gutachten
zurückzuführen sind, in denen darauf hingewiesen wird, dass Kabeljau und
Wittling in der Nordsee und westlich von Schottland ernsthaft vom
Zusammenbruch bedroht sind. "Auch der nördliche Seehechtbestand in
EU-Gewässern ist in Gefahr. Die Wissenschaftler mahnen eine erhebliche
Verringerung der Befischung dieser drei Arten an. Diese Kürzungen müssen
auch auf andere Grundfische angewandt werden, die zusammen mit Kabeljau,
Wittling und Seehecht vorkommen", so der EU-Bericht.
Auch nach dem neuesten Bericht wird ein Notplan zur Rettung der
Fischbestände erwartet, denn alleine in Großbritannien würde der
sofortige Stopp 20.000 Arbeitsplätze kosten. Eine Umschichtung der
Arbeitsplätze der Fischer auf andere Fischarten ist nach Angaben der BBC
nicht möglich. Grund dafür sind die spezifischen Ausrüstungen der
Fisch-Trawler, die nicht auf Hering oder Makrele umgebaut werden können.
Nach Ansicht der Forscher wird das Fangverbot aber mindestens sechs Jahre
dauern, denn beim Kabeljau kann es bis zu sechs Jahren dauern bevor er
geschlechtsreif wird.
(Ende)
Quelle: Presse Text Europe (28.11.2002)