Rettet den Regenwald

  • Hi, habe ich gerade gefunden und wollte ich Euch nicht vorenthalten :grinning_squinting_face:
    Gruß
    Steffen


    ==================================


    Quelle:
    http://www.zierfisch-forum.de/…pBB/viewtopic.php?t=16878



    Sicher habt Ihr euch gewundert, daß ich so lange nichts habe
    von mir hören lassen. Das hatte einen triftigen Grund: Ich
    habe kurzfristig beschlossen, mich aktiv für unsere Umwelt
    einzusetzen. Gestern morgen habe ich einen Werbespot mit
    Günter Jauch gesehen dem zu entnehmen war, daß die
    Krombacher Brauerei und Greenpeace ein beispielloses Projekt
    zur Rettung des Urwaldes ins Leben gerufen haben: Für jeden
    getrunkenen Kasten Krombacher Bier werden sie 1m² Urwald
    retten.


    In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem Innersten
    verborgene Naturfreund und Umweltschützer und so beschloss
    ich, auch meinen Beitrag zur Rettung der Urwälder zu
    leisten.


    Während ich so mit der Rettung des einen oder anderen Meters
    Regenwald beschäftigt war, kam meine Frau nach Hause. Bei
    der anschließend geführten, hitzigen Debatte mit ihr machte
    ich vermutlich die gleiche
    Erfahrung, wie Tausende andere Umweltschützer vor mir auch:
    Ich stieß auf völliges Unverständnis. Der Urwald schien ihr
    völlig egal, mein Engagement für die Natur und das Leben
    aller Menschen lehnte sie völlig ab. Sie wollte nicht
    verstehen, daß man eine so große Aktion wie die Rettung der
    Natur nicht aufschieben kann, ganz gleich, ob es erst
    Vormittag ist oder nicht.


    Da sie in keinster Weise einsichtig war und man(n) bereit
    sein muss, für die Vollbringung solcher Taten Opfer zu
    bringen, verließ ich das Haus ...


    Niedergeschlagen, nein traurig, lief ich zunächst ziellos
    umher. Angst beschlich meine Gedanken. Angst um die Wälder.
    Verzweiflung machte sich tief in meinem Inneren breit, denn
    mit jeder verstrichenen Minute hätte ich wieder einige
    Quadratzentimeter unwiederbringlicher Natur retten können.
    Die Angst schnürte meine Kehle zu, die Verzweiflung ließ
    meinen Hals austrocknen. Wie groß war da meine Freude, als
    ich unerwartet auf eine Versammlung gleichgesinnter
    Umweltaktivisten traf! Ich erkannte sie sofort, denn als
    Zeichen ihrer Verbundenheit hielten sie alle eine Flasche
    Krombacher in der Hand, die sie demonstrativ leerten.


    Schnell nahmen sie mich in ihre Mitte auf und so erfuhr ich
    sehr bald, daß einige von ihnen sich bereits seit Jahren mit
    der Rettung ganzer
    Kontinente beschäftigen, unbeachtet von der Öffentlichkeit,
    genau hier, an diesem Kiosk!
    Ich bewunderte die Zeichen ihres teilweise jahrelangen
    Kampfes: Die von den Entbehrungen ausgemergelten Körper, die
    zum Aufforsten nötigen, prallen Bäuche, den Geruch nach
    Jahrtausende altem Urwaldboden, die
    mannigfaltigen Insekten und ich übersah auch nicht, daß sich
    einige beim Kampf um die Natur wohl die Zähne ausgebissen
    hatten.


    Nachdem wir zusammen eine ungefähr tennisplatzgroße Menge
    natürlichem Urwaldes gerettet hatten, stellte ich fest, daß
    der Schutz und die Rettung der Umwelt ihren Tribut zollten.
    Durch das lange stehen schmerzten meine Füße, die Waden
    krampften, selbst die Zunge war durch die langen Debatten in
    ihrer Funktionsweise beeinträchtigt: Ich hatte immer größere
    Mühen beim Aussprechen der großen Buchstaben eines Satzes
    oder Wortes. Aus diesem Grund beschloss ich die Versammlung
    zu verlassen und machte mich auf die Suche nach weiteren
    Mitstreitern.


    In einer Gaststätte ganz in der Nähe wurde ich dann auch
    sofort wieder fündig: Gut ein halbes Dutzend Umweltler hatte
    sich dort eingefunden und arbeitete hier im Verborgenen an
    der Rettung der natürlichen
    Ressourcen. Schnell war ich aufgenommen. Ich war gerührt als
    der Wirt meine Hand nahm und mir sagte: "Junge, rette den
    Urwald, wir zählen auf
    Dich", und orderte die 4te Lokalrunde um unsere Aktion
    voranzutreiben. Da die anderen Gäste darauf bestanden, neben
    dem Urwald auch zusätzlich Gebiete wie die Sahara, die Wüste
    Gobi und den Rheingau wieder
    aufzuforsten und somit auch den Aufbau des heimischen
    Waldbestandes zu unterstützen, blieb mit nichts anderes
    übrig, als zu der Runde noch Jägermeister zu ordern.


    Ganz schwindlig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel
    später die Kneipe verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit
    anderen Augen! Leicht verschwommen zwar, aber dafür sah,
    nein fühlte ich, daß sich unsere gute Mutter Erde drehte.
    Nicht gleichmäßig und in eine Richtung, nein, es waren eher
    ruckartige Bewegungen in abwechselnde Richtungen. Welcheine
    Erfahrung!


    Vor Glück taumelnd lief ich zu meinem Auto und beschloss,
    einen Demonstrationszug durch die Kneipen der Innenstadt
    durchzuführen, um die vielen, anderen Menschen auf die
    Probleme aufmerksam zu machen.


    So fuhr ich in Richtung Stadt und war gerade einem Ozonloch
    ausgewichen als ich am Straßenrand einen Streifenwagen
    entdeckte. Auf der Fahrbahn standen mehrere Polizisten und
    schauten in meine Richtung. Sie mussten von meinem Vorhaben
    erfahren haben, denn sie hielten gezielt mein Fahrzeug an.
    Von Vorkontrollen bei Demonstrationen hatte ich ja bereits
    gehört, war aber dennoch verwundert, wie schnell sich das
    rumgesprochen hatte.


    Nachdem ich angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war,
    entschloss ich mich zu einer spontanen Sitzblockade auf der
    Straße. Wenn ich im nach hinein darüber nachdenke, war es
    keine rationell erklärbare Aktion, eher ein Zwang meines
    Unterbewusstseins. Ich saß und mein Körper weigerte sich,
    wieder aufzustehen. Mir widerfuhr das gleiche Schicksal wie
    Sitzblockierern in Brokdorf oder entlang der Castor -
    Strecke: Ich wurde durch die Polizisten weggetragen. Auch
    sie wollten den ernst der Lage nicht verstehen, obwohl ich
    sie immer wieder darüber aufklärte.


    Später, auf dem Revier erschien dann endlich ein
    Vernünftiger Mensch. Er hörte sich mein Problem in aller
    Ruhe und sichtbar interessiert an und erklärte mir dann, daß
    er die Anzahl der von mir geretteten Bäume feststellen
    wolle. Ich hätte den Schutz der Umwelt quasi im Blut und er
    bräuchte aus diesem Grund etwas davon. Ich war glücklich,
    diesen verständnisvollen Menschen getroffen zuhaben. Mein
    Engagement würde amtlich festgehalten und der Nachwelt
    erhalten! Dafür gab ich ihm gerne mein Blut.


    Wenig später befand ich mich zu Fuß auf dem Weg nach Hause.
    Meinen Wagen hatten die netten Beamten behalten, damit er
    durch seine Abgase nicht alle meine Bemühungen wieder
    zerstört, wie sie mir erklärten.
    Auch haben sie mir fest versprochen, nach dem
    Recyclingverfahren aus meinem Führerschein ein Flugblatt zur
    Unterstützung der Rettungsaktion
    zu machen.


    Froh und mit der Gewissheit, etwas großartiges getan zu
    haben ging ich dann nach Hause. Unterwegs rettete ich an der
    Tankstelle noch ein paar Pflänzchen und erinnerte mich an
    eine alte Weissagung der Indianer:


    Erst, wenn die letzte Ölplattform versenkt,
    die letzte Tankstelle geschlossen,
    das letzte Auto stillgelegt,
    die letzte Autobahn begrünt ist,
    werdet Ihr feststellen, daß Greenpeace nachts kein Bier
    verkauft.



    In diesem Sinne wünsche ich einen frohen Tag. Ich geh jetzt
    nochmal' n bisschen Urwald retten.


    Gruss Ralf
    --
    ----------------------------------------------------------
    Punctum r.rombach@t-online.de (private)
    Dr. Ralf Rombach rr@punct.de (office)
    Rech, Germany

  • selten so gelacht..*fg*
    ich versteigere ein stück meines üppigen haupthaares an den meisbietenden und lasse den erlös krombacher zukommen :smiling_face: :grinning_squinting_face:

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