Hallo Hans-Werner,
den Bretz et al. hatte ich auf den ersten Blick falsch interpretiert. Hier geht es nur um geringe Salzkonzentrationen,
die noch keinen Aussalzeffekt erzeugen. Die Abschäumung wurde hier durch die Salzzugabe verringert,
nicht erhöht. Anders ist es bei Konzentrationen wie im Meerwasser. Dort sorgt der Aussalzeffekt dafür, dass viel
mehr Schaum entsteht als im Süßwasser (Aussalzeffekt: durch die Erhöhung der Menge der hydratisierten Ionen
stehen konkurrierenden Stoffem weniger Wassermoleküle zur Verfügung, sie werden dadurch unlöslicher).
Was uns Feldmann et al. mit der Zitierung von Bretz et al. sagen wollen, ist mir nun noch rätselhafter.
Deiner These von dem "Ersatz" der abgespaltenen Protonen durch Metallionen liegt ein falsches Verständnis
von Ionen in wässrigen Lösungen zugrunde. Das im Wasser abgespaltene Natriumion des Natriumchlorids wird
doch auch nicht in der Lösung durch andere Ionen ersetzt. Das wäre sonst eine Ausfällung.
Deine Literaturipps sind wieder sehr interessant. Allerdings geht es hier vor allem um die mechanische Entfernung
von Ausfällungs- bzw. Flockungsprodukten, nicht so sehr um die Anlagerung an die Gas/Wasser-Grenzschicht.
Ein Effekt, der übrigens auch bei der Zugabe von Laugen in den abschäumer zu beobachten ist. Hier wird vor allem
durch die Magnesiumhydroxidausfällung copräzipitiertes Phosphat (und natürlich Magnesium) durch den Schaum mechanisch mitgerissen.
PS: Eine äußerst interessante Diskussion. Schade, dass ich ausgerechnet jetzt eine Woche weg muss.