Umstieg von Süß- auf Meerwasser

Hallo an alle,

Nach 20 Jähriger Süßwassererfahrung will ich es nun endlich wagen. Mein noch Süßwasseraquarium hat die Maße 120*50*60 und ich habe so einiges an Technik darin, da mich( und meine Frau) dies jetzt aber etwas langweilt, will ich nun auf Meerwasser umzusteigen. Ich habe so einiges an Literatur und kenne mich THEORETISCH etwas aus, dennoch würde ich gerne die Meinung von Erfahrenen hören, da ich niemanden kenne der ein Meerwasserbecken besitzt.

Welche Technik benötige ich wirklich für den Anfang?
Ich würde gerne alle Arten von Korallen und Wirbellosen halten.

Als Beleuchtung dachte ich an T5 Leuchten. Da die HQI zu teuer sind, auch im Stromverbrauch, oder stimmt das nicht?

Mein jetziges Becken ist zwar hoch aber nicht tief genug, welche Maße soll ich also für den Anfang wählen?
Ich dachte an 130*60*60.

An Technik besitze ich auch eine CO² Anlage der Firma Dennerle, die ich aber nur im Bereich 7 und 4 eichen kann.

Ausserdem noch einen Denitrator von Sera, glaube aber, das dieser nicht viel taugt.

Topffilter besitze ich auch ne Menge, aber benötige ich diese Wirklich?

Tunze Strömungspumpen besitze ich auch.

Habe eigentlich vor ein loch in die Decke zu bohren und im Keller eine größere Filteranlage zu bauen, da habe ich am meisten Platz und Spielraum.
Ausserdem komme ich da am besten an das Regenwasser ran das ich vorher aufbereite und mir somit Wasserkosten spare. da ich auf Osmose u.s.w. verzichten will.

So, genug geschrieben, jetzt seid Ihr dran.

Bitte ruhig auch Herstellernamen verwenden. Ich lege viel wert auf Qualität.

Bitte nur gut gemeinte Antworten abgeben, da ich schon viel schlechte Erfahrung mit Foren gemacht habe.

Jetzt schon Danke für Eure Antworten.

Gruß Andree

Hallo Andree,
herzlich willkommen im Forum.

Ich will mal versuchen, einige deiner Fragen zu beantworten.

1. Hqi und T5

Ich persöhnlich finde Hqi wegen der Sonnenkringel besser als T5 Beleuchtung, das ist aber rein subjektiv. Aber ausgerechnet, ob T5 billiger kommt, habe ich noch nicht. Nähere Informationen bekommst du hier

2.
Als Technik brauchst du eine Beleuchtung,
einen guten Abschäumer, der etwas überdimensionierter sein soll, z. B. H&S, Grotech, Aquamarin, Deltec usw., eine Förderpumpe fürs Technikbecken, z. B. Eheim, Aquabee, ATK usw., Strömungspumpen, einen Heizstab, und eventuell später mal einen Kalkreaktor( Schuran, Ati).

3.
Die Co2 Anlage könntest du eventuell für den Kalkreaktor verwenden, da kenn ich mich nicht aus, ob das kompatibel ist. Ansonsten gibt man im Meerwasser kein Co2 als Düngung für die Algen, das gibt nur Probleme mit dem PH Wert und fördert das Algenwachstum (Fadenalgen).

4.
Wähle das Becken so groß wie möglich, die von dir angegebene Tiefe ist das Minimum, besser wären 70-80 cm.

5. Den Denitrator verkaufst du am besten, den braucht man nicht. Von dem Geld hol dir lieber ausreichend lebende Steine, die besorgen dann schon den Nitratabbau.

6.
Die Topffilter brauchst du auch nicht, die werden nach längerem Einsatz mit Filterwatte oder anderem nur zu Nitratschleudern.

7.
Regenwasser ist nur mit Vorsicht zu geniessen, angesichts der Luftverschmutzung. Auf jeden Fall würde ich es durch einen Ionenaustauscher oder Osmoseanlage filtern.

Zu guter letzt schau noch mal in diesen Link , da steht auch viel wissenswertes für Ein und Umsteiger.

Hallo und herzlichen Dank,

Zuerst einmal hat mich der Link von Sabine, was die Stromkosten betreffen, von den Socken gehauen.
Denn mit meinem Wunschbecken 130*60*60 komme ich auch auf ca. 500 L.( siehe Beispiel).
Tiefer wie 60cm kann ich aus Platzgründen nicht.

Was die Beleuchtung betrifft, will ich eigentlich keine Hängelampe sondern eher so was wie ne normale Abdeckung. Oder macht man das aus Sicherheitsgründen bei Meerwasser nicht (Leitwert)?

Die CO² Anlage in Verbindung mit einem Topffilter kann ich laut Meerwasseratlas1 (Seite 102-105 1.Auflage 1992) theoretisch zu einem Kalkreaktor umbauen. Nur theoretisch?

Mit dem Regenwasser habe ich bei den Diskusfischen eigentlich ganz gute Erfahrung gemacht, wenn ich es mit einem Kohleblockfilter (z.B. Reiser) vorher aufbereite. Aber vielleicht sollte ich es dann doch lieber mit einer Osmoseanlage versuchen, sofern der Druck meines Hauswasserwerkes das erlaubt.

Ich hoffe es kommen noch mehr Tips, bin aber sehr zufrieden.

Nochmals vielen Dank

Andree

Hallo Andree

Ich kann mich den Vorreednern nur anschliessen was die Beckengrösse, Regenwasser oder auch den Kalkreaktor betrifft.

Von einer Abdeckung des Beckens würde ich allerdings dringendst abraten,- es sei denn die wird ganz ganz gut gekühlt!
Die Wärme welche unter so einer Abdeckung entsteht kann normalerweise nicht entweichen und heizt dann das Aquarienwasser. Da kommt dann ganz schön was zusammen an Heizleistung und es dürfte gerade im Sommer schwierig werden die Temperatur unter dem kritischen Punkt halten zu können.
Daher solltest Du das Becken möglichst oben frei lassen und für gute Oberflächenbewegung sorgen. Damit kannst Du schon viele Temperaturprobleme minimieren.

Hallo,

das mit der Erwärmung hatte ich noch gar nicht bedacht.

Wenn ich einen Kalkreaktor haben will, werde ich auf keinen Fall versuchen ihn selbst zu bauen, da fehlt mir die Erfahrung.

Noch mal auf das Regenwasser zurück zu greifen. Wenn ich das Regenwasser mit einer Osmose aufbereiten würde, wäre aber OK, oder?

Ich hätte sehr gerne ein Meerwasseraquarium, bin aber mit der Höhe der Stromkosten etwas unzufrieden.
Gibt es nicht eine Möglichkeit, wenn ja, was für eine, um mit möglichst wenig Technik und möglichst wenig Geld (abgesehen von den Geräten, die sollen Qualitativ gut sein) ein Meerwasserbecken zu betreiben?

Danke und Grüße
Andree

Peter,

bitte versteh mich nicht falsch.
Es würde mir im Traum nicht einfallen, die Lebewesen unter den falschen Bedingungen in meinem doch kleinen Biotop zu halten, so nach dem Motto, Hauptsache ein Meerwasserbecken. Da ist mir das Leben und auch Überleben der Tiere zu Wichtig.

Es geht mir lediglich um die Stromkosten. Das mit der Red Dragon hört sich doch ganz gut an.
Die T5 sind ja vom Stromverbrauch angeblich auch recht niedrig. Vielleicht sollte ich am Anfang dann doch auf die Steinkorallen verzichten. Was mir sehr gut gefällt, wären Anemonen mit Anemonenfische und diese Mandarinenfische und Feuer Zwergkaiser find ich auch ganz toll.

Wenn also jemand noch Tips hat, Stromkosten niedrig zu halten, dann wäre ich sehr dankbar.

Mein Süßwasseraquarium hat auch alles Mögliche an Technik drin und die Stromkosten sind auch nicht soo niedrig. Aber ich werde dies auf jeden Fall aufgeben.

Wenn ich mich dann doch für Meerwasser entscheide, werde ich das auf keinen Fall überstürzen.

Danke und Gruß
Andree