Seescheiden halten auf natürliche weiße die Bakteriendichte nieder

  • Hallo @ Peter Schmiedel
    Zu meinem Zitat:
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    Auch füttere ich sehr viel lebendes Plankton und filtere neuerdings mein Wasser durch ein Becken mit Seescheiden die auf natürliche weiße die Bakteriendichte nieder halten.


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    Ich kann dir noch nicht viel schreiben.
    Ich hab vor einiger Zeit einen Artikel gelesen mit der Aussage das Seescheiden große Mengen an Bakterien aus den Wasser filtern.


    Also hab ich ein kleines 25 Liter Becken mit lebenden Steinen an den Kreislauf an geschlossen in dem ich verschiedene Seescheiden und Kalkschwämme halte. Vorallen Ascidiacea ca. 3 cm groß vermähren sich sehr gut sie verdoppeln sich jedes Monat. Das Becken hat keine Beleuchtung steht nur neben einem Becken mit Beleuchtung.
    Täglich wird mit 2 Liter Phytoplankton und Zooplankton gefüttert.
    Es gibt auch beinahe keine Strömung nur die Strömung des durchfliesende Wassers ca. 10 L/h.


    Ich bin noch immer auf der Suche nach größeren Seescheiden Arten.
    Die sind aber leider schwierig zu finden da sie ohne Planktonsuppe nur eine sehr kurze Überleebenschanze haben.


    Eines Tages wird das Becken mit Seescheiden die UV-Lampe überflüssig machen und dann kann ich wieder ein stück Technik entsorgen. :grinning_squinting_face:


    Grüße
    Fritz.S

  • Hi Fritz, deine Idee mit der Seescheidenfilterung finde ich nicht schlecht, muß aber gleich noch dazusagen, das ich in meinem Aqua, du weißt welches System ich benutze, noch nie einen UV-Klärer eingesetzt hatte und auch nicht mal einen habe. Ich meine damit nur, das man nicht ein extra Seescheidenfilterbecken aufstellen muß, um sich den UV-Klärer sparen zu können. Es gibt auch viele andere namenhafte Aquarianer, die ganz auf UV-Klärer verzichten und trotzdem superschöne Becken haben.
    Nimm mir das nicht übel, aber das ist eine Tatsache.
    Der biologische Hintergrund an deiner Filterung ist aber sicherlich okay!


    Cu Markus R.

  • Hallo @ Markus R. :grinning_squinting_face:


    Hast deine Bakteriendichte ohne UV gemessen ?
    Ist sie annähert so wie in der Natur ?
    Wenn du sie nicht mißt darfst du nicht von Tatsache, sondern nur von Vermutungen sprechen. :winking_face: Du hast recht, es gibt immer wieder namenhafte Aquarianer, die ganz auf UV-Klärer verzichten und trotzdem superschöne Becken haben, zumindest so lange bis es zu einer Explosionsartigen Bakterien Vermährung kommt und sie 80% ihrer Steinkorallen verlieren weil sie nicht auf ihr Bakteriengleichgewicht geachtet haben. :loudly_crying_face:
    Ich versuche mich immer nach den Meßwerten in der Natur zu richten. Für jedes Problem gibt es in der Natur eine Lösung, man muß sie nur erkennen. :face_with_tongue:


    Es würden mich überhaupt Vergleichsmessungen der Bakteriendichte bei Becken Ohne und Mit UV interessieren.
    Hat das schon mal wer gemacht ?

  • Hi Fritz,
    ich habe mit Harald zusammen einen Keimtest an meinem Becken gemacht. Ich hatte NIE Probleme mit Oodinium, Ichtyo etc., selbst bei Neuzugängen nicht, und hatte deshalb den UV-Klärer irgendwann abgeschafft. Seit ich das Ergebnis des Keimtestes habe läuft mein UV-Klärer wieder.
    Mit gesunder Ernährung etc. kann man zwar die Abwehrkraft hoch halten, eine gewisse Anpassungsfähigkeit bzw. Immunität haben die Fische ja auch, aber man muß sie ja nicht mit Bakterien gleich bombardieren.
    Meine Meinung war immer das man an den Fischen sehen müßte wenn sich Bakterien stark vermehren. So nach dem Motto viel Bakterien - viel Krankheitsanzeichen.
    Diese Meinung war eindeutig falsch.


    mfg Uwe

  • Fritz,
    1. gibst du Zooplankton zu, 2. läßt du Phytoplankton, wie es ist und 3. entfernst du Bakterioplankton.
    Weshalb?
    Im natürlichen Riff beträgt die Biomasse von Bakterioplankton oft das 2-bis 10-fache der Biomasse von Phytoplankton (Sorokin, S.77). Das alleine deutet schon auf eine tragende Rolle von BP in der Nahrungskette hin.


    Bakterioplankton hat als Nahrung für alle Filtrierer und das Zooplankton den gleichen Stellenwert wie Phytoplankton (ebenfalls Sorokin). Auf dem Weg hilft Bakterioplankton, die Nährstoffe niedrig zu halten, weil es sie aufnimmt und in die weitere Nahrungskette einbringt.

    Wäre es anstelle UV nicht besser (biologischer), für einen ordentlichen vertikalen Wasseraustausch zu sorgen, damit das Bakterioplankton auch zu seinen Freßfeinden, dem Zooplankton kommt?



    Uwe,
    wie misst man denn die Bakteriendichte?
    Wie stellt man fest, ob es nützliche oder schädliche Bakterien sind?
    Du bist doch ohne UV gut gefahren, also könnten die "Keime" vielleicht gute Biomasse sein?



    biologische Grüße,

  • Hallo alle!


    Da der Thomas schon mal damit angefangen hat will ich gleich weitermachen: Ebenfalls nach Sorokin filtrieren Steinkorallen, besonder SPS, Bakterioplankton. Das BP ist der wichtigste Phosphatanreicherer im Riff und verhilft den Korallen zur "Phosphaternte".
    Im Aquarium hält das BP das freie Phosphat niedrig und wirkt mit an der Überlegenheit der SPS über LPS bei phosphatarmen Bedingungen (meine Meinung/Beobachtung).


    Grüße


    Hans-Werner

  • @fritz, das man sich an der Natur orientieren soll oder besser muß ist sehr wichtig, da pflege ich Dir bei. Aber es gibt im Meer auch keine UV-Lampe, oder doch?


    Thomas und Hans Werner, ich bin voll und ganz Eurer Meinungen.


    Cu Markus R.

  • Hi Markus,


    Markus R.:
    "Aber es gibt im Meer auch keine UV-Lampe, oder doch?"


    doch, gibt es. Die Sonne.



    Markus R.:
    " @fritz, das man sich an der Natur orientieren soll oder besser muß ist sehr wichtig, da pflege ich Dir bei. "


    jetzt darfst du aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Strömung, Wellenschlag, Ebbe und Flut, Beleuchtungsstärke, Lichtqualität, Besiedlungsdichte, Diversivität. Das sind nur einige Faktoren, die wir so nicht hinkriegen. Sinnvolle Technik würde ich mal nicht so einfach nur deswegen ablehnen, weil sie in der Natur nicht vorkommt. Da hast du auch keine Pumpen, T5 oder Bioballs. UV hat in einigen Fällen schon seine Berechtigung, obwohl es in dieser Intensität in der Natur wahrscheinlich nicht vorkommt.


    Ein paar Worte zur Chemie, da du so dagegen bist und lieber Wasser wechselst:
    Alles ist Chemie. Meersalz, wie wir es verwenden, ist reine Chemie. Und hat den Nachteil, das wir dem Hersteller glauben müssen, was drin ist. Laborchemikalien sind genauestens analysiert und kontrolliert. Da weiß man, was man hat.


    Auch der Miracle Mud ist Chemie, laut Leng Sy gibt er Elemente ans Wasser ab und nimm welche auf. Deshalb soll man ihn ja nach 2 Jahren zur Hälfte austauschen. Das System finde ich sehr interessant, wenn da nicht der Name und der Preis wären, hätte es wahrscheinlich große Chancen. Aber das ist halt der American Way of Business.


    Übrigens wird das System nicht nur von Michael Paletta sondern auch von Bob Fenner empfohlen. Der allerdings empfiehlt es nur ernsthaften Amateueren, nicht den Anfängern und hält auch den Einsatz von Abschäumern in Zusammenhang mit dem "EcoSystem" für gerechtfertigt.



    Markus R.:
    "Es gibt auch viele andere namenhafte Aquarianer, die ganz auf UV-Klärer verzichten und trotzdem superschöne Becken haben."


    Nenn Namen, zeig Bilder, erkläre das Drumherum.



    Markus R.:
    " Thomas und Hans Werner, ich bin voll und ganz Eurer Meinungen."

    Ich habe gar keine Meinung vertreten, sondern einige Fragen gestellt. An dich hätte ich auch gleich eine:



    Markus R.:
    "weil ich es (Miracle Mud) als erster in Deutschland verwendet habe und es nun mittlerweile in- und auswendigkenne, genauso wie Herr Meier, es soweit modifizert habe, das es auch den europäischen Aquarianern zusagt, ..."


    Was wurde modifiziert?


    Gruß,

  • @ Thomas,


    ich habe eigentlich schon gemeint außer der Sonne. Weil auch die Sonne kann Bereich des Meeres mit ihrer Strahlung nicht erreichen, was hingegen beim Durchfluß des Wassers durch den UV-Klärer nicht der Fall ist.


    Dann vergleiche ich auch nicht Äpfel mit Birnen, sondern versuche nur die Meeresaquaristik so einfach wie möglich, mit Erfolg, zu betreiben, um anderen dieses Hobby näherbringen zu können. Aber in Bezug auf sinnvolle Technik teile ich auch deine Meinung, aber was ist sinnvoll? Jeder findet andere Sachen sinnvoll.


    Das Miracle Mudsubstrat finde ich, ist keine Chemie, da es natürlichem Ursprungs ist Das ein Abschäumer bei einem Ecosystem Schlammfilter sinnvoll ist, halte ich nicht für richtig, außer in der Umstellphase von einem Abschäumersystem auf ein Schlammfiltersystem, haben wir auch schon gemacht, denn was soll der Abschäumer den noch bei einem gut funktionierendem Schlammfiltersystem abschäumen, bei Wasserwerten(Nitrat, Phosphat) die fast gleich null sind.
    Aber diesen Punkt werde ich auf der Interzoo mit Bob Fenner diskutieren, weil wir sind im selbem Hotel gebucht.


    Auch finde ich das ein Schlammfilter nicht überteuert ist, kauf dir einen guten Abschäumer, Filterbecken usw., das wird dich fast das selbe kosten.


    Und in deinem vorletzten Beitrag finde ich in den Zeilen 1-6 keine Fragen, sieht eher nach einer Äusserung von Dir aus, oder nicht?


    Die Modifikation des Systems bedeutet, das ich die Strömungsgeschwindigkeit durch den Filter erhöht habe, da ich ja Bodengrund im Hauptbecken habe und die meisten Amerikaner nicht und es mit dieser höheren Flußraten dann auch mit Bodengrund optimal funktioniert.


    Und eigentlich gehören diese Sachen nicht unter dieses Thema, also behandeln wir sie da wo sie hingehören. Hier geht es ja eigentlich um Seescheiden.




    Cu Markus R.

  • Hallo Hans Werner
    Vor kurzem haben wir genau diesen Sachverhalt diskutiert(Robert, Claude, und ich)
    Wir waren zu der Ansicht gekommen das der Energieaufwand für die Aufnahme von Bakterien im Verhältniss zum Energieaufwand des Fangens keinen Sinn macht.
    Zum Nachweis der Bakterienaufnahme könnte man z.B.mit radioaktiv makierten Bakterien arbeiten und diese Radioaktivität hiterher in den Korallen wiederfinden.
    Dies ist aber uns Hobbyaquarieanern nicht möglich.
    Ansonsten gibt es noch die Theorie das die Bakterien am schleim festhaften und durch Phagocytose aufgenommen werden.
    Ich fand bislang kaum Literatur über dieses Thema der Bakterienaufnahme.
    Ich halte aber die Planktonaufnahme für eine wichtige NährstoffQuelle
    MfG Harald


  • Hallo Fritz,


    besten dank für die Info. Sorry für kurze und späte Reaktion aber ich bereite den Umzug mit 25 Aqaurein vor und bin daher knapp an Zeit. Melde mich später dazu bei dir.

    Grüße und schönen Tag
    Peter

  • Hallo Harald,


    in den 70er und 80er Jahren haben Sorokin und andere mittels der Radiokarbonmethode die Nahrungsaufnahme von Steinkorallen untersucht. Sie kommen zu dem sehr allgemeinen Ergebnis, dass Steinkorallen ihren Energiebedarf hauptsächlich über die Photosynthese ihrer Zooxanthellen decken.


    70% durch Photosynthese der Zooxanthellen
    20% durch Fang von Zooplankton
    20% durch Bakterioplankton und DOM (dissolved organic matter)
    (dass sich das auf 110% addiert ist klar, steht so aber im Buch)


    Das Verhälnis ZP : BP : DOM stellt sich je nach Gattung unterschiedlich dar. Acropora squamosa ca. 100:40:70, Porites ca. 100:20:25


    Interessant ist, dass Phytoplankton von den Steinkorallen zwar gefangen, aber wieder "erbrochen" werden, andere Korallen es aber gleichwohl zu sich nehmen und verwerten können. (Stellt sich die Frage, was den Erfolg von Aquatim bzw. Delphia bei SPS und LPS ausmacht)



    PS.:
    wie wird das hier im Board eigentlich gehalten, dürfen Begriffe wie SPS (short polyp stonecorals), LPS (long polyp stonecorals) , Phytoplankton (pflanzliches Plankton) etc. vorausgesetzt werden, oder sollte man die trotz schwerer Lesbarkeit gleich übersetzen ?

  • Hi Thomas,


    der Bakterientest würde mit einer Blutagarplatte vorgenommen. Nach Auswertung der Art und Anzahl der entstandenen Keime ist das Wasser ziemlich stark belastet. Darunter waren ziemlich viele Keime die für eine schädliche Bakterienart sprechen. Das kann Dir aber Harald besser erklären woran man erkennt welcher Fleck zu welcher Bakteriengruppe gehört. Ich blick da leider selber noch nicht so ganz durch :smiling_face: Aber wenn das Hämoglobin aus dem Agar aufgelöst wird können die Baks meines Erachtens auch Fische und Korallen schädigen. Für mich war schon die Menge der Keime ausreichend da etwas zu bremsen.


    mfg Uwe

  • Mal was zur Sonne und UV klärer , sowie kranke Fische:


    Für jeden verständlich, UV Klärer arbeiten mit Wellenbereichen fast ausschließlich im Bereich des UVC
    dies ist für Menschen Krebserregend und tödlich, genauso
    verhält es sich mit allem was durch dieses Kammer der Lampe
    fließt, egal ob gut oder schlecht.
    Die Sonne hat meines Wissens nur angrenzende minimale
    UVC Werte im Bereich des Ozonlochs.
    Ich glaube, daß Störungen in Aquarien nur dann auftreten,
    wenn:
    Ein Überbesatz an Fischen da ist, dann wird mit UV nachgeholfen um Schwärmer, die latent da sind, einzudämmen.


    Das Bakterielle Gleichgewicht noch nicht da ist -- zu früh besetzt -- keine Geduld.


    Wenn ständig im Aquarium rumgefummelt wird, so das sich kein
    Gleichgewicht bilden kann, Steine raus, abbürsten u. wieder rein, damit die Algen weg sind u.s.w.


    Fische gekauft werden, die nicht haltbar oder mit Gift gefangen sind, Weißkehl u.s.w


    Habe in meinem Becken auf 1300 L.
    1 Navarchus 15cm, 1 Palettendoc 10cm, 1 Xanthometophon 10cm,
    2 gelbe Seegelbader, 2 Annemonenfische mit drei Anemonen,
    1 grüner Papageifisch 12cm, 8 chromis vir., 1 Pfauenkaiser 9cm.
    Alle Fische sind länger als 3 Jahre drinn und waren noch nie krank ohne UV, das Becken ist mit Steinkorallen besetzt zum Teil sind die Stöcke 60cm breit.
    Da ich bewußt auf Weißkehl und Co. verzichtet habe, weis
    ich nicht was eine UV Lampe noch machen soll?


    Vielleicht erklärt mir mal jemand für was eine UV Lampe gut sein soll, abgesehen von überbesetzten Becken und da liegt der Fehler nicht am System sondern am Aquarianer.


    Zur Aufnahme von Bakterien folgendes:
    Nach stark erhöhter Zugabe von Bakterien, werden alle unsere
    Korallen (SPS)dunkler, dazu brauch ich keine radioaktiv markierten Bakterien, dies ist mit dem Auge am nächsten Tag deutlich sichtbar und damit auch belegt,wie sie dies verarbeiten, gute Frage, keine Ahnung. Desweiteren stellt sich nach Zugabe der Bakterien auf Dauer ein sehr starkes Polypenbild ein.


    Gruß
    Th.Pohl

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