Hallo Forum,
nochmal zum Schwefel-Nitrat-Filter.
Warum sollte man hinter dem Schwefel-Filter einen Behälter mit Korallenbruch oder Austauschmaterial betreiben?
Antwort: Um ein unkontrolliertes Ausfällen von CaSO4 im Becken zu verhindern. SO4 reagiert nämlich auch mit dem Ca im Beckenwasser, zB. aus dem Kalkreaktor oder aus dem Kalkwasser und steht den Tieren nicht mehr zur Verfügung. Zusätzlich wird ein Vergibsen der Dekoration verhindert.
1. aus dem eingefahrenen Schwefelfilter kommt durch die Reaktion von Nitrat und Schwefel -> Schwefelsäure.
8 NO3 + 6 S ---> 4 N2 + 6 SO4
der pH-Wert am Auslauf ist bei ca. pH 6, also etwas saurer, aber nicht schlimm - der Kalkreaktor bringt ähnliche Werte.
Das Problem sind die Sulfationen, diese sollten nicht in das Becken gelangen. Deshalb die Überlegung: Wie fixiert man das Sulfat?
2. das jetzt nitrat-freie Wasser wird mit dem Calciumcarbonat-Bruch zur Reaktion gebracht. Hierdurch wird das Sulfat am Calcium gebunden.
H2SO4 + CaCO3 ---> CaSO4 + H2O + CO2
Calciumsulfat ist sehr schwerlöslich (Gips hat das Löslichkeitsprodukt 6,1*10^-5 mol/l).
Dieser Gips bildet sich an der Oberfläche des Korallen-Bruchs. Somit ist das Sulfat aus dem System entfernt.
Der Korallen-Bruch sollte eine möglichst große Oberfläche haben, also feines Material einsetzen ca. 4mm Körnung.
Die Durchflußgeschwindigkeit sollte gering oder die Verweilzeit möglichst groß sein.
Es ist sogar durch eine einfache pH-Messung am Auslauf des Kalk-Behälters möglich zu bestimmen, ob das Material verbraucht ist.
Um jetzt ganz auf Nummer sicher zu gehen, kann man das Wasser aus dem Auslauf in den Abschäumer einleiten. So wird das Wasser sofort wieder mit Sauerstoff angereichert.
Ich selber habe meinen Nitratwert von ca. 30mg/l nach einem halben Jahr nahe 0. Während der Zeit habe ich einen sehr kleinen Durchfluß gefahren.
Zwischendurch habe ich den Filter zeitweise außer Betrieb genommen.