Hallo zusammen,
jetzt habe ich auch die Erfahrung gemacht, an die ich eigendlich nie so richtig geglaubt habe.
Zur Kontrolle meiner Glasrosen habe ich mir vor ca. 12 Monaten einen Tangfeilenfisch (Acreichthys tomentosus) eingesetzt.
Zuvor hatte ich bereits einen dieser Fische über einen ähnlichen Zeitraum.
Dieser trieb irgendwann tot im Becken, an der Seite eine klffende Wunde.
Wahrscheinlich hat dieser einen tödlichen Zwist mit einem meiner Doktorfische gehabt.
Wie gesagt, habe ich mir vor ca. 1 Jahr sofort Ersatz besorgt.
Das hat bis vor 3 Tagen auch so super funktioniert wie mit dem vorherigen auch.
Ich habe ihn zwar nie Glasrosen fressen sehen, jedoch haben sich im Hauptbecken auch keine großeren Populationen von Glasrosen angesiedelt (obwohl mein MM-Refugium von Glasrosen nur so wimmelt). Also gehe ich davon aus das der Fisch hier seine Dienste sehr gut verrichtet hat.
Vor drei Tagen nun fiel mir morgens auf, das zwei Polypen meiner Euphylia vollkommen zusammengezogen waren und auch irgendwie beschädigt aussahen. Viel unternehmen konnte ich an diesem morgen nicht.
Als ich dann Abends nach Hause kam, waren diese zwei Polypen definitiv abgestorben und zwei weitere zeigten die Symptome von morgens.
Die Wasserwerte boten keinen Grund zur Besorgnis und auf bzw. an der Koralle konnte ich keine Parasiten etc. erkennen. Obwohl ich mehrmals ums ganze Becken gerannt bin, habe ich erst später bemerkt, das meine Wunderkoralle (Catalaphyllia jardinei) und eine Cynarina deshayesiana ebenfalls zusammengezogen waren und Fraßspuren am Rand aufwiesen.
Aufgrund der Fraßspuren hielt ich es für besser, die Korallen aus dem Hauptbecken zu entfernen und vorübergehend im Refugium unterzubringen. Dort war nach kurzer Zeit erkennbar, dass sie sich langsam wieder öffneten. Die Euphylia konnte ich leider nicht so einfach umsetzen, da diese fest im Riffaufbau verankert ist und ich beim entfernen unweigerlich andere Korellen beschädigen würde. Also ließ ich diese im Hauptbecken und setzte mich vor dem Becken auf die Lauer. Bis dahin hatte ich meinen Feilenfisch noch nicht im geringsten im Verdacht der Übeltäter zu sein. An diesem zweiten Tag habe ich auch nichts auffälliges beobachten können.
Als ich am Folgetag nach Hause kam, waren die beiden anderen Polypen der Euphylia auch abgestorben und ein weiterer war am degenerieren.
Ohne zu Wissen was ich noch tun sollte, wollte ich sie ihrem Schicksal überlassen als ich zufällig diesen kleinen "Feilensack" beim rumpicken an der Euphylia erwischt habe. Nun war klar wer der Terrorist war.
In der Folgenacht ging ich mit einem Netz bewaffnet auf Fangtour. Glücklicherweise scheinen diese Fische einen gesunden Schlaf zu haben, denn bevor er merkte was los war befand er sich bereits im Netz.
12 Monate war er friedlich, aber irgendwann scheint er gemerkt zu haben das der gedeckte Tisch in meinem AQ mehr bereit hält als immer nur Glasrosen und das Korallen vieleicht sogar noch besser schmecken.
Ich werde jetzt zur Glasrosenvorbeugung wohl auf Wurdemannis ausweichen. Leider werde ich mich aus diesem Grund von meinem Zwergfeuerfisch trennen müssen.
Schöne Grüße
Stephan
