Gefährlicher Stuhlgang

  • Hallo,


    man fragt sich ja wo die ganzen Toxine hinkommen, die eine plattwurmfressende Schnecke (Chelidonura varians, "velvet-Schnecke") täglich in sich hineinstopft. Nach meinen neuesten Erkenntnissen :winking_face: wird ein Teil wieder ausgeschieden, jedenfalls scheinen die Exkremente dieser Schnecke giftig zu sein:


    Bild 1 zeigt die Schnecke kurz nach dem aufwachen, sie befreit sich gerade aus der Schleimhülle (Pfeil), in der sie geruht hat.




    Wie sich das gehört, wurden dann die Aussscheidungsfunktionen aktiviert, leider landeten die Exkremente auf einem Keniabäumchen (Capnella).


    Bild 2 zeigt das Resultat, seit 2 Tagen liegt die Koralle darnieder, der Pfeil markiert den Kot (der Profi erkennt, dass er exakt die gleiche Tönung hat wie die Lieblingspeise, der Plattwurm Convolutriloba retrogemma).


    Ich jetzt mal die Koralle gereinigt und hoffe, dass sie sich wieder erholt.


    Grüsse,


    Martin

  • HAllo Martin
    Von vielen Nacktschnecken weiss man ja dass sie die Toxine einlagern und sogar ganze Nesselkapseln um sich vor Fraßfeinden zu schützen.
    Auf jeden Fall eine intreessante beobachtung die du da gemacht hast.
    Was macht das Kenia Bäumchen denn heute?
    Wie lange hast du deine Schnecke schon und frisst sie die Turbellarien?

  • Hallo,


    das Keniabäumchen hat nach ca. 4-5 Tagen zum ersten mal wieder eine halberigierte Stellung eingenommen, ist offenbar auf dem Weg der Besserung...
    Die Schnecke habe ich seit ca. 6 Wochen (per Versand von Michael Mrutzek), sie frisst die Plattwürmer, bei initial ausgeprägter Besiedlungsdichte im 200L Becken sind aber noch immer eine Menge da, wofür die Schnecke sehr dankbar ist.
    Ansonsten halt ein Hingucker, offenbar recht unempfindlich, mehr oder weniger tagaktiv (!), hat in den ersten 2 Wochen die Körpergrösse verdoppelt und insgesamt 4 x Eipakte ans Substrat geheftet. Schade dass die planktonische Larvenphase sehr lang sein soll...
    Im übrigen hat sie die Angewohnheit sich spontan von der Unterlage zu lösen und sich quasi fallen bzw. schweben zu lassen, was sicher das unerklärliche Verschwinden in manchen stark beströmten Riffaquarien erklärt


    Grüsse,


    Martin

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