Beiträge von cobyhd

    Hallo,
    Cyanos profitieren vom schlechten Nirat:Phosphat-Verhältnis in deinem Becken. Hier mehr Nitrat oder Ammonium ins Becken zu geben ist gerade in SPS dominierten Becken aus meiner Sicht keine gute Lösung, da SPS niedrige Nährstoffwerte an der Nachweisgrenze lieben. Zudem kann der Wuchs von ein- und vielzelligen Algen dann überhand nehmen, da diese niedermolekulare Stickstoffverbindungen viel effektiver verwerten können als Korallen. Außerdem ist Nitrat aus meiner Sicht ein meist völlig überbewerteter Nährstoff für Korallen. Es gibt im Grunde auch keine Nitratlimitation, allenfalls unter (über)-kontrollierten Bedingungen. Unter normalen Aquarienbedingungen reicht die Stickstoffoxidation von bestimmten Zooxanthellenarten völlig aus, um die Korallen mit ausreichend Nitrat zu versorgen.


    Bei den o.g. Bedingungen ist ein guter Phosphatabsorber die beste Lösung um Phosphat möglichst nahe 0 zu bringen, dann etwas mehr füttern und schon hat man ein gesundes Nitrat:Phosphat-Verhältnis (Ziel 15-20:1), wovon die Fische & SPS profitieren und worunter die Cyanos i.d.R. eher leiden werden. Es gibt allerdings auch sog. Reinstformen von Cyanos, die gerade bei besonders niedrigen Nährstoffverhältnissen besonders gut wachsen. CyanoClean und CoralSnow von KZ kann man dann schon einsetzen. Verwende das auch ab und an, es wirkt sich nicht negativ auf das Nitrat:Phosphat Verhältnis aus, stabilisiert die Vitalität von angeschlagenen Korallen, boostert die Bakterienflora, dient als Trägerliquid und drängt Cyanos (langsam) zurück. Am wichtigsten ist jedoch aus meiner Sicht, die Ursachen des relativ hohen Phosphatwerts (Phosphateintrag? Depots? zu großer Fischbesatz? nicht optimale Filterung? etc.) sowie der Cyanos (Lichtzusammensetzung / Strömung nicht optimal? Oder einzig Nährstoffproblem?) herauszubekommen und diese zu optimieren.

    Hallo,
    ich setze ab und zu (maximal alle 2 Wochen) den Reef Mud von TM ein und kann bisher nur Positives berichten. Es wird mit etwas Beckenwasser vermischt und dann in die Strömung des Hauptbeckens gegeben. Am besten abends zugeben, da das Wasser im Anschluss trüb wird (für ca. 2-3 h). Am nächsten Tag hat man aber tatsächlich ein deutlich klareres Wasser und es erscheint mir wirklich so, dass man mit dem Schlamm die Biologie sowie Bakterienfauna belebt. Ob der angepriesene Mineralieneintrag einen relevanten Beitrag zum Spurenelementhaushalt liefert, ist tatsächlich fraglich. Bei mir hat es keine Auswirkungen auf die Spurenelementlevel (getestet per ICP-OES) gehabt.

    Hallo,
    grundsätzlich bringt jede Art von Futter Nährstoffe wie Nitrate und Phosphate ein. Mit Frostfutter, finde ich, ernährt man abgesehen von Lebendfutter seine Fische am "natürlichsten", daher ist das meine bevorzugte Futterart. Ich wasche hier immer aus, da auch dann noch genug Nährstoffeintrag da ist, wie Borstel ja auch richtig beschreibt. Überhaupt herrscht oft die Meinung vor, dass man Nährstoffe im Becken nachweisen muss um eine gute Versorgungslage für Korallen und Fische zu haben. Das ist jedoch häufig gar nicht notwendig. Hast du eine gute Biologie, viele Kleinstlebewesen und fütterst den Nahrungsgewohnenheiten deiner Fische oft genug (häufig reicht auch 1x/Tag aus bei nicht zu anspruchsvollen Arten wie z.B. Anthias), dann ist ein Becken ohne Nährstoffnachweis kein großes Problem, solange die Korallen gut stehen. Im Gegenteil, das ist das, was viele Extremreefer sogar anstreben (Stichwort: Ultra Low Nutrient Tanks).

    Du kannst auch einfach mehr füttern und die Abschäumung bzw. Methode der Filterung etwas reduzieren. Zugabe von Nitraten/Phosphaten ist immer etwas riskant aus meiner Erfahrung, zudem kommt die Fütterung den Fischen entgegen;) Vorsichtig muss man bei Phosphat n.n. mit der Zugabe von Aminosäuren sein, die können das Absterben von SPS von der Basis bei Phsophatmangel sogar befeuern.

    OK, da die Ausscheidungen der Fische oder sterbende Organismen eher auch Phosphat erhöhen würden kann es auch sein, dass du eine externe Nitratquelle hast (Fütterung? Zudosierung von Plankton oder "Korallennahrung"?). Diese würde ich dann reduzieren. Wenn dies nicht der Fall ist, kannst du dir im mittelfristigen Verlauf Gedanken machen, ob dein Filter nicht effizienter gestaltet werden sollte (effektivere Abschäumung, Kohlenstoffdosierung (Wodka, Biopellets), Algenrefugium, NP Bakto Balance von Tropic Marin, Zeolit, um nur einige Möglichkeiten zu nennen...).

    Hallo Chirs,


    das hoffe ich auch und drücke die Daumen!


    Ist das Nitrat denn erst nach Fischbesatz vor 5 Wochen angestiegen? Dann kann es sein, dass es einfach zu viele Fische für deine Verbraucher im Becken sind. Sehen deine SPS denn noch gut aus? Gefährlich kann für die nämlich auch das sehr hohe Nitrat:Phosphat-Verhältnis werden. Verwendest du einen Phosphatabsorber? Evtl. auf Aluminiumbasis? (das würde das leicht erhöhte Aluminium erklären)...

    Hallo Chris,


    die Salinitätsangabe von ATI ist da schon etwas irreführend. Wichtig für dich ist, nach den Wasserwechseln Konstanz in die Wasserwerte zu bekommen. Da die ICP-Analysen doch auf Dauer recht teuer sind und du offenbar Probleme bei der Konstanz der Wasserwerte hattest empfiehlt es sich auf jeden Fall regelmäßig, d.h. in deinem Fall am besten wöchentlich Tröpfchentests auf die wichtigsten Parameter (KH, pH, Ca, Mg, NO3, PO4) zu machen und die Salinität zu machen. Wasserwechsel mit einem guten Salz wie TM Classic dann fortsetzen. So solltest du auch wieder stabile biologische Verhältnisse erreichen. Hast du denn eine Idee wie die extremen Ausreißer (z.B. NO3, Mg) zu Stande kamen?

    Hallo Kathrin,
    ich nutze RowaPhos und AL-99 von Triton im Wechsel. Phosphatabsorber auf Eisenhydroxydbasis (wie z.B. Rowaphos) können Eisen ans Becken abgeben und binden neben Phosphat auch Silikat. Phosphatabsorber auf Aluminiumbasis (wie z.B. AL-99) können geringe Spuren Aluminium ans Wasser abgeben und binden neben Phosphat auch Barium und Silikat. Insofern macht ein regelmäßiger Wechsel (z.B. alle 4-8 Wochen) Sinn um kein Fe oder Al im Becken anzureichern. Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass die Effektivität der Phosphatbindung im Wirbelbettfilter durch die maximale Durchströmung des Absorbers und Verhinderung der Biofilmbildung deutlich höher ist, als wenn man den Absorber im Filterstrumpf ins Technikabteil legt. Bei mir laufen die Absorber in einem Aqua Medic multi reaktor S, den hört man nicht und die Pumpe ist sehr sparsam.


    VG
    Björn

    Hallo Peter,
    Bei 420l wirst du ab einem gewissen Steinkorallenbesatz einen entsprechend hohen Verbrauch an Calcium und KH haben. Natürlich lässt sich das Becken mit All-for-Reef betreiben, aber die Kosten werden sehr viel höher sein als mit klassischen Balling-Lösungen/Salzen. Meiner Erfahrung nach ist ab Mini-Becken von Ca. 200l bei Entsprechendem Steinkorallenbesatz die Kosten-Nutzen-Grenze erreicht. Mein SPS Mischbechern mit 150l verbraucht etwa 10 ml All-for-Reef pro Tag.


    Vg
    Björn



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