TDS messen oder wann tauscht ihr das Harz?

  • Um das Harz rechtzeitig auszutauschen, hatte ich mir von autoaqua das Titanium S1 gekauft, das ist ein TDS-Messgerät, das dem Harz nachgeschaltet wird und den Leitwert misst.


    Aber irgendwie scheint das nicht richtig zu taugen. Obwohl ich das Mischbettharz (nachgeschaltet der Umkehrosmose) ausgetauscht habe, zeigt das Titanium einen Wert von 12 an. Ich habe das Wasser auch eine Zeit lang laufen lassen.


    Wie handhabt ihr das? woran erkennt ihr den Zeitpunkt, wenn das Harz ausgetauscht werden muss?

  • Hallo Bettina


    Ich regeneriere mein Harz bei >5µS


    nach erneutem Anlaufen zeigt mein TDS-Messgerät eine zeitlang 12 bis 15µS

    Gruß Ewald


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    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Ich habe ein TDS-Meter mit zwei Messstellen, eines nach der Osmose und eines nach dem Harzfilter. Bei mir ist ziemlich hartes Wasser, der Pegel springt deshalb gerade beim Anwerfen auf über 200 und fällt dann langsam ab, wenn genügend gespült ist nach 1-2 Minuten sinkt der Wert dann auf 16 und ich schalte den Harzfilter dazu, vorher geht das Wasser in den Abfluss. Anlage lasse ich so lange wie möglich laufen, weil dies am effektivsten ist. Der Wert sinkt dann bis auf ca 7-8 herunter nach der Osmose, mehr ist nicht drin.
    Solange auf der Anzeige noch Null steht ist alles gut, aber sobald etas nicht Null ist, geht bereits einiges am Harz vorbei, insbesondere Silikat.
    Dann tausche ich vor dem nächsten Wasseraufbereiten das Harz aus. In dieser Zeit verschwindet etwa 5-7cm aus der langen Säule von dem Harz, anhand des Standes kann ich bereits gut abschätzen, wann es wieder Zeit wird. Gerade läuft die Osmose bei mir mal wieder.


    Die billigen TDS-Meter sind sehr ungenau und grob gerade im niedrigen Bereich, deshalb ist das Harz erschöpft, wenn es etwas anderes als Null zeigt.

  • Nicht "vor", sondern "von". Die mit Harz gefüllte Säule, da ich keinen Topffilter habe, sondern eine wirkliche Säule, hier rechts von der Osmose. Ich habe sie auf einen kleinen Wagen gesetzt, um sie bequem handhaben zu können.

    Die Filter der Osmose selbst sind nur Feinfilter und Aktivkohle.

  • Ja, das ist Teil des Gebrauchs von dem Harz. Genau gesagt ist es ein Mischbett-Ionenaustauscherharz, Das Harz gibt also H+ und OH- Ionen ab und lagert dafür andere Ionen an. Während dieses Prozesses zerfällt das Harz auch teilweise, so dass es auch etwas an Substanz verliert. Das sehe ich dann daran, dass der Füllstand von dem Harz etwas geringer wird. Hat also nichts mit meiner Säule direkt zu tun, sondern ist normaler Teil des Gebrauchs. Wenn ich etwa 1000-1500l Reinwasser erzeugt habe sind so etwa 5-7cm an Harz aus der Säule verschwunden.
    Ein kleiner Teil ist normaler Setzungsprozess, dass das Granulat von der Körnung optimiert und weniger Volumen benötigt, aber ein Teil ist eben auch Zersetzung.

  • Aber irgendwie scheint das nicht richtig zu taugen. Obwohl ich das Mischbettharz (nachgeschaltet der Umkehrosmose) ausgetauscht habe, zeigt das Titanium einen Wert von 12 an. Ich habe das Wasser auch eine Zeit lang laufen lassen.


    Bettina,


    wenn mein genaues Greisinger 2 µS anzeigt, ist in der ICP bereits deutlich Kieselsäure enthalten. Somit wechsle ich das Mischbettharz, wenn die Anzeige die 1 übersteigt.


    In Deinem Fall tippe ich auf entweder falsche Anzeige, oder dass Dein Mischbettharz (?) evtl. trocken gefallen ist?


    Letzteres hatte ich mit einem no-name-Harz, das eigentlich prima klappte, die Kartusche versehentlich für 1 Woche leergelaufen war und anschließend das Wasser auch nach langem Spülen ständig eine ungewöhnlich hohe (>35 µS!) Leitfähigkeit aufwies.


    VGW

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Ich habe den tds Meter von arka zwischen geschaltet.


    https://coral-garden.de/arka-a…2w5gTmPoA4IYaAu3AEALw_wcB


    Wenn der Wert an der 5 kratzt, werde ich das Harz wechseln. Habe eine 1 m lange 4 cm Durchmesser acrylglasröhre mit den notwendigen Anschlüssen versehen, so ist eine gute Ausnutzung des Harzes möglich.
    Zurzeit ist der Wert bei 1-2 und ich habe bestimmt schon 2000 Liter durchgelassen.


    Grüße


    Ingo


  • In Deinem Fall tippe ich auf entweder falsche Anzeige, oder dass Dein Mischbettharz (?) evtl. trocken gefallen ist?

    Blöde Frage: Ich habe das neue Harz aus dem angebrochenen Beutel genommen. Kann es sein, dass es im Beutel trocken geworden ist? Oder darf es erst nach der ersten Verwendung nicht mehr trocken fallen?

    Ich habe den tds Meter von arka zwischen geschaltet.

    Okay, das ist die gleiche Preisklasse wie mein Messgerät.

  • Bettina,


    ich vermute, dass in meinem Fall das Harz die zuvor ausgetauschten An-/Ionen wieder abgegeben hat. Unlogisch, aber letztendlich war die Lf. sehr hoch. Weg damit.


    Versuche einfach, Dein Gerät zu testen, indem Du destilliertes Wasser misst; es sollte "null" anzeigen, 1 ist realistisch, mehr ist falsch.


    Die frischen Harze müssen auch im Beutel feucht gelagert bleiben, so werden sie auch ausgeliefert. Hattest Du den verschlossen, ist es i. O.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
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    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Harzverlust: die Harze zersetzen sich bei Aquarianerbedingungen nicht. Die Harzfilter sollten so konstruiert sein, dass das Harz nicht aus dem Filter gespült werden kann. Das Volumen des Harzes kann sich jedoch ändern, je nachdem der Beladungszustand ist und wie hoch der Salzgehalt des Wassers ist. Eine Entmischung des Mischbettharzes ist möglich, jedoch nicht wegen unterschiedlicher Korngröße, sondern aufgrund des unterschiedlichen spezifischen Gewichtes von Anionen- und Kationentauscher. Entmischt sich das Harz, sollte die Durchflussrichtung durch die Säule immer von oben nach unten verlaufen. - Austrocknen mögen Harz überhaupt nicht gern. Macht das Harz in der Vorratstüte einen "zu trockenen" Eindruck, einfach einen Schluck Umkehrosmosewasser dazugeben.
    Leitfähigkeitsmessung: Um ein Mischbettharz (da gibt es unterschiedliche Typen) zu kontrollieren, taugen nur Messgeräte, die einen maximalen Messbereich von ca. 20 µS/cm haben. Hat das Gerät einen deutlich größen Bereich, ist eine Messung unter 5 µS/cm illusorisch - und genau in diesem Bereich müssen wir messen. Geräte, die "Null" anzeigen, sind so ungenau, dass man eher den kleinen Finger ins Wasser tauchen kann und die Leitfäigkeit damit abschätzt. Die theoretisch niedrigste Leitfähigkeit von Wasser liegt bei ca. 0,05 µS/cm. Die von Sandy praktizierte Permeatverwurf-Methode kann auch automatisiert werden - wird bei größeren Anlagen eingesetzt. Damit wird die Standzeit des nachgeschalteten Harzes gut verlängert. Extrem wichtig für eine hohe Ausbeute von Reinstwasser ist die Ausgangsqualität des Umkehrosmosewassers. Ob eine RO-Anlage eine Rückhalterate von 95% oder 97,5% hat, bedeutet z.B. eine Verdopplung der Reinstwasserausbeute. - Der Umrechungsfaktor von µS/cm nach TDS ist ungefähr 0,6.
    Kieselsäure. Ab wann Kieselsäure durch das Mischbettharz bricht, ist neben den technischen Voraussetzungen eine Frage der Definition: Welche Kieselsäure-Konzentration wird bereits als Durchbruch bezeichnet? Die einzig praktische Methode ist die von Werner angewandte: öfter mal das Reinstwasser messen und mit der Kieselsäurekonzentration in Relation setzen und dann seinen persönlichen Grenzwert der Leitfähigkeit festlegen. Im Allgemeinen liegt dieser Wert, bei dem es noch keine Probleme im Aquarium gibt, bei 2-3 µS/cm.

  • : Um ein Mischbettharz (da gibt es unterschiedliche Typen) zu kontrollieren, taugen nur Messgeräte, die einen maximalen Messbereich von ca. 20 µS/cm haben.

    Das Problem ist, dass der Messbereich, zumindest bei den Geräten die ich bisher gesehen habe, nicht angegeben wird. Ich vermute daher, dass nur richtig teure Geräte wie von greisinger diesen Anspruch erfüllen, richtig?

  • Hallo


    Ich nutze von Orben aus Wiesbaden dieses Gerät



    bin sehr zufrieden damit

    Gruß Ewald


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    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • ich nutze seit Jahren das Gerät hier:



    Heißt HM Digital DM-1 In-Line Dual TDS Monitor, gibts ab 29,90 Euro. Messbereich 0-999ppm.
    Ich verwende zwei nachgeschaltete Harzfilterkartuschen und ein Messpunkt ist hinter dem ersten, der andere hinter dem zweiten Harzfilter.


    Wer es genau haben möchte, sollte sich an so Geräte halten wie von Burkhard verlinkt. Für mich funktioniert dieses billige Gerät aber bisher sehr gut. Nach dem Harztausch wird 0 gemessen, nach einer Weile steigt der Wert hinter dem ersten Messpunkt an und sobald nach dem zweiten Messpunkt 1-2 steht, ist Zeit für einen Wechsel.


    Grüße


    Chris

  • Ich verwende eine Aqua Medic platinum line plus Anlage mit 2 nachgeschalteten Harzpatronen. Die AM hat einen Messpunkt nach dem der Anlage zugehörigen Harzfilter. Zusätzlich habe ich noch so ein Billigteil wie Chris, wobei der eine Messpunkt nach der Membran der AM und einer zw. letztem und vorletztem Harzfilter liegt. Somit habe ich einen Überblick über den Zustand der Membran und des Harzes. Wenn der letzte Messpunkt etwas anders als 0 anzeigt wird es Zeit zum Wechsel. Da habe ich dann aber immer noch die letzte Patrone als Reserve die noch abfängt. Die ersten beiden Harze werden getauscht, das aus der letzten Patrone (das noch gut sein sollte) wandert nach vorne.

  • Hallo Andreas, das Messgerät der Anlage zeigt bei mir immer 0 an, egal wie hoch das Silikat ist?!

    Genau das ist das Problem der Messgenauigkeit. Wenn dann noch Leitungswasser mit niedriger Leitfähigkeit dazukommen, sinkt die Aussagekraft des Messgerätes gegen Null.

  • Moin,


    bei den Silikatfiltern von Rhein-Erft Aquaristik steht in der Beschreibung etwas sehr interessantes zum Thema Silikat und der Leitfähigkeit:


    Quelle: https://rheinerft-aquaristik.d…tferner-kurze-ausfuehrung


    VG Olli

  • Das ist vollkommen richtig. Die Leitfähigkeit ist nur ein Hilfsparameter, aber sehr schnell und einfach zu messen.

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