PO4 u. NO3 Eintrag durch Phytoplankton

  • N'Abend miteinander,


    in einem verwandten Eintrag schrieb Sandy D.:


    Zitat

    Samstag, 17:52
    (...) Dein frisch gezapftes Phyto würde ich auch noch einmal unter die Lupe nehmen, ob das wirklich nährstoffarm ist oder dies nicht die Ursache der hohen Nährstoffe ist.


    In der Tat dosier(t)e ich seit vielen Jahren täglich 0,6 o/oo meines selbstgezogenen Phytoplanktons N. salina. Gedüngt wird mit N/2. Nach dem Start des Ansatzes liegt NO3 zwischen 80 - 100 mg/l. Bei der Ernte <20 mg/l. (PO4 wird nicht gemessen.)


    Inzwischen dämmert mir, dass in Wirklichkeit nicht die verbliebenen <20 mg/l ins Becken gelangen, sondern tatsächlich die gesamte in den Ansatz eingebrachte Menge an Phosphat und Nitrat. Das, was ich messe, ist lediglich der nicht aufgenommene Rest des Düngers.


    Die Differenz, die an NO3 + PO4 "verbraucht" wurde, steckt im Plankton und wird im Becken schlussendlich indirekt wieder freigesetzt.


    Mechanisch richtig gedacht als Motorenbauer a. D.?


    Danke fürs Mitüberlegen!


    VGW

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Hallo Werner


    Ich gebe auch Phyto ins Becken, pro Tag ca einen Liter mit einem NO3-Gehalt von nn.
    Abschäumer und UV sind dabei ausgeschalten.
    Mein PO4-Wert liegt bei ca 0,075

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • hallo werner, das ist soweit richtig. Im ansatz misst du die nährstoffe, die noch nicht aufgenommen wurden.
    Um belastungen im aquarium zu verhindern, sollte man mit dem verfüttern des ansatzes bis zu einem bestimmten wert warten. Aber da gibt es versiertere leute um zu sagen wann der beste zeitpunkt dafür ist. Hab das nur knapp ein jahr gemacht.


    Aber der entscheidende punkt ist, dass du beim verfüttern ja immer nährstoffe ins aquarium einbringst, die dann verstoffwechselt werden müssen. Dabei ist es erst mal egal, ob es sich um phyto oder frofu oder sonstwas handelt. Das becken muss damit klarkommen können und die biomasse zügig umsetzen können, damit sich die nährstoffe weiter anreichern. Wenn also nährstoffe steigen, wäre die erste maßnahme weniger einzubringen.

  • Mechanisch richtig gedacht als Motorenbauer a. D.?

    Vollkommen richtig.
    Denn auch die Fütterung von Plankton muss als "Technik" überlegt sein. In NP-Mangelaquarien ist Plankton eine durchaus sinnvolle Technik zum Erhalt der Korallen. Bei zu hohen NP-Werten würde ich die Finger davon lassen - wenn man nicht gerade planktonabhängige Tiere pflegt.

  • Hallo Werner,


    dein Ansatz "Die Differenz, die an NO3 + PO4 "verbraucht" wurde, steckt im Plankton und wird im Becken schlussendlich indirekt wieder freigesetzt" ist bedingt richtig, aber zu simpel.
    Im Pflanzendünger (Phytoplanktondünger sind verdünnte Pflanzendünger) sind ja N, P , K und Spurenelemente enthalten. All dies gelangt letztendlich bei der Phytozugabe auch ins Aquarium.
    Die nicht in Algen(Phytoplankton) umgesetzten Düngeelemente gelangen sofort ins Beckenwasser. Die in den Algen enthaltenen Nährstoffe werden indirekt und damit sozusagen "gepuffert" über deren biologische Zersetzung wieder freigesetzt oder werden als Alge (ganze Alge oder Algenteile) von den Korallenpolypen (oder anderen Tieren) aufgenommen und in Biomasse umgesetzt.
    Sinnvoll erachte ich die Gabe von Phytoplankton eigentlich nur dann, wenn Korallen im Becken sind, die auf Algenzugabe angewiesen sind. Um Nährstoffe (N, P, K, Spuries) zuzugeben, bieten sich andere Möglichkeiten an, die dies kontrollierter ermöglichen.


    Wenn man eine Phytoplanktonquelle hat, die konstant in ihrer Zusammensetzung ist, spricht aber auch nichts dagegen. Es sollte halt nicht zu einer unkontrollierten Anreicherung von Nährstoffen (Nitrat, Phosphat) kommen.


    VG
    Paul

  • Hallo Werner,


    warum gibst du überhaupt N. salina hinzu?
    Der Nährwert dieser Alge ist äußerst gering und die Probleme die dadurch entstehen ist größer als der Nutzen.


    Dann nutze doch lieber ein Korallenfutter von bekannten Herstellern, z.B. Reef Roids, Fauna Marin Min S oder Coral Plankton von Fauna Marin.
    Ich nutze alle drei Produkte mit etwa der Hälfte der Empfohlenen Dosierung und halte diverse Gorgonien und andere azo-Korallen.


    Viele Grüße,
    Rüdiger


  • Hallo Rüdiger


    N.Salina hat sehr hohe EPA-Werte, nur um das mal zu erwähnen.

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
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    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Hallo Planktonmänners & Mitinteressierte.



    Hallo Werner


    Ich gebe auch Phyto ins Becken, pro Tag ca einen Liter mit einem NO3-Gehalt von nn. ...

    Ewald, auf welches Beckenvolumen dosierst Du den Liter?



    ... Der Nährwert dieser Alge ist äußerst gering und die Probleme die dadurch entstehen ist größer als der Nutzen ...

    Der Nährwert ist - s. o. - gut. Zudem lässt sich N. salina besonders einfach über Jahre ziehen.



    Zitat

    Dann nutze doch lieber ein Korallenfutter von bekannten Herstellern, z.B. Reef Roids, Fauna Marin Min S oder Coral Plankton von Fauna Marin.

    Genau das möchte ich vermeiden. Ich füttere nahezu ausschließlich selbstgemachtes TK-Futter aus Fisch, Muscheln, Garnelen, etc. Und Artemia-Nauplien.


    VGW

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
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    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
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  • Bei Staubfutter & Co muss man auch aufpassen, NO3 und P04 können ziemlich schnell ansteigen vor allem wenn man mehrmals täglich füttern muss. Azooxanthellate wären da so Kandidaten .


    Meine N.Salina Zucht dümpelt in saftigen grün Monate vor sich hin. Ich kann jetzt nicht wirklich über einen Mehrwert im Aquarium sprechen. Hatte gehofft das sich was in Richtung Microfauna tut. Liegt wahrscheinlich auch an den stets pickenden flossenartigen.

  • Hallo Werner


    Der Liter Nano geht in meine Nachzuchtanlage, 3x54L und 6x25L

    Gruß Ewald


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    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
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  • Hi,
    Also man muss unterscheiden welches phyto man zugibt. Nannochloropsis ist relativ wertlos weil es das wertvolle dha nicht enthält und die Zellen schlecht verwertet werden können. Besser wäre eine hochwertige alge wie isochrysis oder rhodomonas. Das sind flagelaten und dienen auch dem zooplankton als Nahrung. Und dann würde ich es auch nicht literweise ins Becken kippen sondern vielleicht 10 bis 20ml pro 100L alle zwei Tage. Das reicht völlig. Bekommt man z.B. bei aquacopa.
    VG

  • N'Abend Sascha,


    Du hast recht. N. salina ist bezüglich der Inhaltsstoffe und wegen der für viele Korallen nicht zu knackenden Hülle nicht die erste Wahl. Aber es ist sehr einfach zu ziehen und zu lagern, ganz im Gegensatz zu ernährungstechnisch besseren Algenarten, die sich nur mit hohem Arbeitsaufwand ziehen lassen.


    Ich denke, besser regelmäßig lebende N. salina dosieren, als hochwertigeres Plankton, das es jedoch nur unregelmäßig gibt.


    Gerade die Regelmäßigkeit ist ein wichtiger Punkt, spätestens dann, wenn sich die Direktverwerter darauf eingestellt haben. -


    Zu der sinnvollsten Mengenzugabe kann ich nichts Belegtes sagen; 10 ml/100 l jeden zweiten Tag erscheint mir aber sehr mager.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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  • Hi Sascha


    Du kannst die Nanno nicht als wertlos bezeichnen, nur weil sie kein DHA enthält, dann mußt du die Isochrysis auch
    als wertlos bezeichnen, weil sie kaum EPA enthält, außerdem sind kaum Foris hier die die Iso oder Rhodomonas kultivieren können.


    Man kann übrigens Brachionen und Cops auch mit der Nanno aufziehen, sie haben aber für Larven nicht den richtigen Nährwert.

    Gruß Ewald


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  • Die besten Zuchterfolge sind meist mit Phyto-Mischkulturen erzielt worden. Ich gehe davon aus, dass die Zusammensetzung dieser Mischung einfach naturnaher ist, als eine Monokultur.
    Die eine Alge hat das, die andere etwas anderes. Auch Korallen mögen Abwechslung.

  • Hallo zusammen,


    ich bleibe dabei, dass N. salina eine ungeeignete Phytoplankton-Art ist. Der Effekt ist in etwa so groß wie bei Homöopathie!
    Dann lieber Zooplankton mit N. salina füttern und anschließend das Zooplankton verfüttern.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Die besten Zuchterfolge sind meist mit Phyto-Mischkulturen erzielt worden. Ich gehe davon aus, dass die Zusammensetzung dieser Mischung einfach naturnaher ist, als eine Monokultur.
    Die eine Alge hat das, die andere etwas anderes. Auch Korallen mögen Abwechslung.

    Hallo Burkhard


    Bei Mischkulturen setzt sich nach zwei bis drei Wochen eine Phyto durch und übernimmt die Oberhand.

    Gruß Ewald


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    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
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  • Die Zucht von Phytoplankton ist natürlich immer jeweils eine Monokultur, aber die Verfütterung von Phytoplankton geschieht dann am besten als Mischung verschiedener Phytoplanktonarten.
    Beste Zuchterfolge waren wohl die Korallenzuchterfolge gemeint, nicht die von Phytoplankton-Zucht.

  • Hallo zusammen,


    ich bleibe dabei, dass N. salina eine ungeeignete Phytoplankton-Art ist. Der Effekt ist in etwa so groß wie bei Homöopathie!
    Dann lieber Zooplankton mit N. salina füttern und anschließend das Zooplankton verfüttern.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

    Rüdiger,


    das ist zu kurz gedacht!


    Seit Jahren habe ich nachts unüberschaubare Zooplanktonschwärme im Becken, sodass man den Augen nicht traut! Wolken von zehntausenden Wuseltierchen, die durch das Aquarium schweben. (Größe von Zucker- bis Grieskorngröße, weiß-transparent, Form ähnlich Kaulquappen.)


    Das ist gewiss auch das Produkt der täglichen N. salina Zugaben.


    Zudem denke ich, dass N. s. diversen Korallen durchaus von Nütze ist.


    VGW


    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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  • Hallo Werner


    Du hast genau recht, in meinen Becken finden meine Leierfische und Seenadeln jede Menge an Cops
    und diese kommen von der Zugabe der Nanno auch meine Anemonenkrabbe freut sich über das Phyto.

    Gruß Ewald


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  • Wie lange hält bei euch so ein Ansatz?
    Setzt ihr die nach 8 Wochen neu auf?
    Meine Kulturen, egal welche, brachen nach ca. 2 Monaten zusammen.
    Mit schnelltests waren sehr niedrige Nährstoffwerte in den Kulturen, sodass ich davon ausgehen musste, dass die verhungert sind.
    Hatte mich an die Dosierungsempfehlungen des Dünger gehalten.
    Scheint aber nicht auszureichen.


    Grüße


    Ingo

  • Ingo,


    zwei Monate Standzeit sind mehr als normal für einen Ansatz. Die Ansätze sterben nicht wegen Düngermangel, sondern weil sich Bakterien bilden, die ab einer bestimmten Populationsdichte den Ansatz umbringen. Wird erst oliv, dann gelb und wenn man lange gut durchlüftet weiterlaufen lässt, sogar wieder halbwegs klar.


    Etwa alle zwei Wochen solltest Du das Ansatzgefäß gründlich reinigen.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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  • Hi Ingo



    das ist einer meiner Schränke mit Phytoplankton.


    Nanno, Tetra und Iso.


    Jedes Wochenende wird bei mir der Zylinder geleert, gesäubert und geteilt.


    Der Iso nehm ich ein drittel weg und fülle mit frischem Salzwasser und Dünger auf.


    Nanno und Tetra wird halbiert.

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


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  • Tach Ewald,


    Deine beeindruckende Farbsammlung imponiert!


    Frage: Kennst Du den 2 K Dünger von Korallenplanet? Den nutze ich für N. salina mit Erfolg.


    Nun möchte ich parallel auch Tetraselmis suecica ziehen. Die Angaben hier zum Dünger sind unterschiedlich, F2 oder Walnes.


    Wie siehst Du das bitte mit gleichem Dünger für N. und T.?


    Danke!


    VGW

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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  • Hallo Werner


    Mit K2 dünge ich alles was Nano heist.
    Mit Walnes Rhodomonas, Iso und Tetra.
    Mit F2 alles andere und Kieselalgen zusätzlich mit Silikat, hat Dieter ja schon geschrieben.

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


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