Wenn Euyphillias einmal wachsen, dann wachsen sie …

  • Willst du uns mit der Nase etwa auf die WASSERSTRÖMUNG stoßen?


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Ich denke, dass es generell auch etwas mit dem Milieu zu tun hat, in dem die Korallen gehältert werden.
    Ich habe festgestellt, dass sich in meinem Aquarium außer Montipora keine SPS halten lassen, trotz guter Wasserwerte.
    Egal ob Acropora, Stylopora oder Seriatopora, alle SPS gehen nach wenigen Wochen ein.


    Ich habe auch einige Euphyllias im Becken. Diese standen okay, aber nie prächtig. Seit ich aus einer Aquarienauflösung drei weitere Euphyllias erhalten habe, läuft es plötzlich deutlich besser. Auch die alten Euphyllias stehen inzwischen gut.
    Ich habe den Verdacht, dass es an der großen Menge an Entacmaea sp. liegt. Ich habe buchstäblich hunderte von denen. Die bewegen sich zwar nicht und sind nicht aggressiv gegenüber anderen Korallen, dennoch habe ich irgendwelche Metabolite im Verdacht.
    Das gleiche Problem hatte ich in einem früheren Aquarium. Dort wuchsen SPS besonders gut, aber vor allem Zoanthus und Weichkorallen konnte ich so gut wie gar nicht etablieren. Sie kümmerten erst und verschwanden dann irgendwann.
    In diesem Becken gedeihen dagegen Zoanthus unglaublich gut. Jede Kolonie, die ich einsetze bildet in kurzer Zeit Ableger.


    Bei meinen Gorgonien habe ich das Gleiche beobachten können. Zunächst hatte ich eine Gorgonie, die ganz okay, aber nicht besonders gut wuchs. Inzwischen habe ich ein paar mehr Gorgonien und jetzt wachsen alle außerordentlich gut.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    wie wir wissen hat jede Koralle ein Mikrobiom und dazu noch die hauseigene Chemiekeule. Ich denke das da ein Verdrängungswettbewerb im Gange ist.


    Je mehr einer Art vorhanden ist desto mehr verdrängen die Abwehrwaffen die artfremden (nicht so starken oder dominanten). Es geht ja final darum das neues Substrat gefunden und besiedelt werden muss. Bei Klaus Videos sieht man ja auch das es Arten gibt die nicht so klasse stehen, dafür aber die Euphyllias super. Allein das ist ein Inditz für einen stattfindenden Verdrängungswettbewerb.


    Ich für mich löse das so das ich keine Tiere die stark nesseln in den Strömungskreislauf hin zu den SPS stelle, weil dann geht es ganz klar in die Hose und die Korallen stehen nicht gut.


    Aber by the way ... @Klaus: Super schön wuselig Deine Euphikultur!


    Viele Grüße


    Eric

  • Hallo,


    in meinem Becken stehen viele Arten, egal ob SPS, LPS oder Lederkorallen dicht beieinander, ohne dass sie sich beeinträchtigen.
    Ich betreibe mein Becken nur mit sanfter Strömung und lasse die unterschiedlichen Korallen langsam aufeinander zu wachsen.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    tolles Becken!
    Die Frage wäre, womit hast du angefangen? Also welche Spezies war dominant zu Beginn?
    Oder hast du gleichmäßig besetzt?


    Bei mir war es so, dass ich eine "gebrauchte" Riffsäule in das neue Becken übernommen habe, die komplett zugewachsen war mit besagten Anemonen.
    Seit dem hakt es mit den SPS.
    Die Anemonen waren also bei Beckenstart stark in der Überzahl.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo,


    Ausnahmen bestätigen die Regel :winking_face: Bei meinem Wiedereinstieg um 2010 hat mich Claude von faunamarin mal gefragt, was ich für ein Becken haben möchte. Ich sagte, wie wohl die meisten, ein Mischbecken. Woraufhin her sagte, das sei oft das Problem, reine SPS, LPS/Weichkorallen Becken wären grundsätzlich einfacher. Ist ja auch leicht nachvollziehbar.
    Aber mein Mischbecken läuft auch gut, ich glaube, es kommt sehr auf die Tiere an. Ich weiß nicht, ob ich in meinem Becken empfindliche SPS halten könnte. Seit ich die Nährstoffe (über einen längeren Zeitraum) ziemlich abgesenkt habe, zicken die Gonioporas rum. Während meine braune Gorgonie ständig offen ist. Die farbigen Gorgonien hingegen kämen ohne aktive Fütterung nicht aus, war wiederum die Nähstoffwerte ansteigen lassen würde. usw. usf.
    Das Vernesseln tritt halt auf, auch wenn man die Störmung und Standort klug wählt. Aber ehrlich gesagt sind mir diese Einschränken egal, es muss gefallen. Reine SPS Becken schaue ich mir gerne an, aber mir ist das zu starr auf Dauer.


    Dein Geheimrezept für die Euphyllias ist klar, Klaus: spezielle, Pumpen mit einzigartiger Strömung :winking_face: Spaß beiseite, ich bin auf die Erklärung gespannt. Habe auch einige, die munter wachsen, Brown Jelly hatte ich bisher noch nicht.


    Grüße


    Chris

  • Hallo,


    zu euren Fragen:


    Das Grundgerüst der Aufbauten besteht aus zwei Ebenen Plexiglasplatten (unregelmäßig mit der Stichsäge geschnitten, mit feinem Korallensand verklebt/beschichtet).
    Auf den Platten diverse kleinere Lebendsteine unterschiedlicher Höhe. Der Aufbau bleibt trotz seiner optisch kompakten Wirkung relativ luftig und kann von den Fischen überall durchschwommen werden.


    Alle Korallen ( größtenteils aus Fragmenten - teilweise auf früheren Reisen mitgebracht) nur lose in Spalten oder Löcher im Lebendgestein gesteckt. Sind dann selbst komplett festgewachsen)


    Drei Strömungspumpen Turbelle 6045 ohne Halterung auf blauem Schwann vibrationsfrei gelagert und verdeckt eingebaut.
    Pumpe 1 - links hinten mit Strömungsrichtung voll gegen linke Beckenseite
    Pumpe 2 - rechts unten mit Strömungsrichtung gegen Vorderseite
    Pumpe 3 rechts obere Mitte mit Strömungsrichtung schräg zur Wasseroberfläche
    Eine Förderpumpe Jebao DCP 20000 stark gedrosselt für Wasserumlauf zum großem Technikbecken ein Stockwerktiefer im Hobbyraum (dort befinden sich alle techn. Gerätschaften wie Abschäumer, Kalkreaktor, Kalkwasserrührer, Heizung etc.) Der Zulauf der Förderpumpe ist rechts oben, erzeugt aber keine nennenswerte Strömung. Die Pumpenstärke wurde nur zur Überwindung des großen Höhenunterschiedes gewählt.


    Das Becken wurde 2004 hauptsächlich mit Leder- und Hornkorallen und diversen kleinen SPS gestartet. Nach und nach kamen dann weitere Korallen hinzu. Die Auswahl erfolgte unter rein optischen Gesichtspunkten, hauptsächlich robustere Arten (Acropora, Seriatopora, Stylopora, Pocillopora, Montipora, Pavona, Caulastrea, Echinopora, Euphyllia, Fimbriaphylla usw.).
    Alle Korallen wurden mit kleinem Abstand eingesetzt. So konnten sie aufeinander zu wachsen, haben sich aneinander gewöhnt und so gut wie nie vernesselt.


    Das Becken wird mit niedrigen Nährstoffwerten betrieben, PO4 durch minimalste Lanthangaben stabilisiert, Euphyllia und Fimbriaphylla gelegentlich mit feinem Frostfutter zusätzlich direkt versorgt.
    Außerdem gibt es - nur einmal monatlich - ganz geringe Dosierungen von Faunamarin Color Elements und Red Sea Reef Energie Plus.
    Kleine Teilwasserwechsel von ca. 5 % erfolgen ca. alle vier Wochen.


    Beleuchtet wird ausschließlich mit ATI T 5 - Röhren.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo @Bernd Koberstaedt


    das hört sich interessant an.
    Hast du Bilder während des Aufbaus bzw wie das Becken ohne Korallen ausgesehen hat?


    Mich würde das brennend interessieren.


    Was für Korallensand hast du genommen? Fein? Wie hast du diesen auf die Plexiglasplatten geklebt?


    Gruß Fabian

  • Hallo Fabian,


    nein, Bilder vom Aufbau vor nun fast 19 Jahren habe ich nicht. Ich habe damals feinen Korallensand und flüssigen Kunststoff zur Beschichtung verwendet. Damit nichts mehr ans Wasser abgegeben wird, habe ich die Konstruktion zunächst zwei Wochen mit normalem Wasser gewässert. Heute würde ich allerdings eher Epoxidharz verwenden.
    Die unterer Etage in ca. 15 cm über dem Boden hat geschwungene Formen, bleibt jeweils mindesten 15 cm von der Front- und den Seitenscheiben weg, ist mit Plexistreifen gestützt und an der innenliegenden Rückwand (Hart-PVC und auch beschichtet) angeklebt.
    Die zweite Etage ist schmäler und etwa 25 cm über der ersten.
    Die tragenden Stützen sind jeweils durch lebendes Gestein verdeckt. Und was mir noch einfällt, alle Scheiben habe ich mit einem Lochbohrer (32 mm) zigfach durchlöchert, um auch einen vertikalen Wasseraustausch zu ermöglichen.


    Von der Grundkonstruktion ist absolut nichts mehr zu sehen. Die lebenden Steine sind auf ein Minimal begrenzt; die eigentlichen Gestaltung sollen ja die Korallen übernehmen.


    Gruß


    Bernd

  • …. zu echten Monstern heran.


    Mittlerweile weiß ich wie man weitestgehend verhindert, dass sich die Köpfe BrownJelly einfangen und über Nacht sich auflösen

    Klaus,


    damit hast du uns ein Ei ins Nest gelegt,
    und lässt es uns jetzt ausbrüten :frowning_face:
    Nun mal Butter bei die Fische! :grinning_squinting_face:


    Gruß
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Daniel, meist Du Fußpilz als Korallennahrung wäre besser. Die Füsschen vom Klaus sind bestimmt zu groß, um die Bodenscheibe sauber zu halten.
    LG Dietmar

    Hab schon immer geahnt, dass er auf großem Fuß lebt. :ylol :grinning_squinting_face:


    Gruß
    Hajo

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  • Bodengrund im LPS -Blaulichtbecken Nr4 nach 15 Monaten.


    https://www.facebook.com/klaus…dorvanity=455286014596662

    Kann mir das leider nicht ansehen.


    Fehlermeldung:


    Dieses Video ist nicht mehr verfügbarVielleicht ist der Link defekt oder das Video wurde entfernt.


    Gruß
    Hajo

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  • Hallo zusammen,


    also ich erinnere mich, dass Klaus mal in einem anderen Thread schrieb, es läge am hohen Infektionsdruck. Dieser Meinung schliesse ich mich wie auch andere an. Euphyllias und inbesondere E. glabrescens sind meine Lieblinkskorallen, welche in der Vergangenheit bei mir aber öfter mal wegen Brown Jelly vor die Hunde gingen. Aufgrund meiner Beobachtungen bin ich recht sicher, dass quasi alle Euphyllias wenig Ansprüche an die Wasserqualität haben und auch mit hohen Phosphatwerten gut zurecht kommen etc. Sie sind aber hochempfindlich gegenüber Infektionen, vermutlich hauptsächlich bakterieller Natur (hier dürften natürlich Vernesselungen durch andere Korallen, Nährstoffmangel und andere Stressbedingungen dann oft der Auslöser aber nicht die Ursache für Brown Jelly sein). Hilfreich fand ich hierzu diesen Thread Experimenting with in-tank antibiotic treatments for Brown Jelly Disease | REEF2REEF Saltwater and Reef Aquarium Forum von einem recht bekannten Meerwasseraquarianer/Forscher, der Mikrobiome von Becken als Dienstleistung analysiert.


    Achtung jetzt wird es kontrovers: Da geht es auch um Antibiotika-Behandlung im ganzen Aquarium (also nicht von isolierten Korallen), nur falls das bei einigen zu Bluthochdruck führen sollte.... Der hat das ganze schon recht professionell untersucht und kam zum Schluss, dass zumindest in allen untersuchten Becken mit Brown Jelly ein bestimmter Arcobacter vorhanden war (der wiederum in "gesunden" Becken fehlte). Nahe verwandte dieses Bakteriums sind bekannte Fisch/Korallenpathogene (z.B. White Syndrome & Brown Band Disease). Ist natürlich kein abschliessender Beweis, dass der Arcobacter auch die kausale Ursache ist (es werden ja auch Wimperntierchen/Helicostoma diskutiert), aber bei ihm haben wiederholt Behandlungen des ganzen Aquariums mit antibakteriellem Ciprofloxacin geholfen (Dosierungen siehe Thread, hatte wohl seiner Aussage nach keine negativen Auswirkungen aufs Aquarium-Milieu), wonach dieses Bakterium nicht mehr nachweisbar war und die Korallen wieder gesund wurden.


    Auch wenn jetzt einige vermutlich den Antibiotika-Einsatz bemängeln, finde ich sollten wir demgegenüber nicht ganz verschlossen sein. Der Gebrauch muss sicherlich immer gut Bedacht sein, aber vorsichtiges experimentieren halte ich je nach Situation für angebracht. Letzendlich geht es dann auch um die Frage ob es sinnvoller ist Tiere für tausende von Euros vereenden zu lassen die teils Monate/jahrelang im Meer wuchsen, oder eine Antibioise zu riskieren. Ich oute mich mal damit experimentiert zu haben. Ich bin ziemlich sicher (so sicher halt wie man es bei anekdotischen Beobachtungen sein kann), dass der Einsatz von niedrig konzentriertem Chloramphenciol meine Euphyllias im Becken vor ca. einem Jahr gerettet hat. Damals beobachtete ich die typischen Stresssyptome meiner Torches: Verschrumpelte, teils aufplatzende Tentakel, Geweberückgang mit oben offenem Skelett. Das ist normalerweise ein Todesurteil. Ich habe es damals nach lesend es Berichts einfach riskiert, weil ich es nicht mehr ertragen konnte den Tieren beim Sterben zuzusehen und hab das Becken mit Antibiotika behandelt. Heute stehen alle meine Euphyllias, u.a. meine "golden Torch" (die damals komplett braun war mit teils offenem Skellett an einer Stelle) wieder blended gefärbt da. Diese drastische Veränderung habe ich direkt nach Einsatz des Wirkstoffs beobachten können (Zeitraum ca. 1 Woche, Gewebeheilung dauerte ein paar Monate). Danach kam zusätzlich ein grösserer UV-Klärer zum Einsatz. Übrigens: ich konnte keinerlei negativen Veränderungen meiner Wasserwerte beobachten. Aller Korallen, Fische, Krebse, Schnecken etc. blieben gesund. Das soll jetzt keine Werbung für blinden Anitbiotika-Einsatz im Becken sein, die Milieus sind ja auch immer individuell und so Dinge wie Fisch-Darmmikrobiome (Nahrungsspezialisten wie Doktoren) gilt es sicherlich auch zu bedenken. Darüber hinaus habe ich keine hochempfindlichen Korallen (Acroporas etc.). Nichtsdestotrotz steht mein Becken nach Chloramphenicol-Behandlung besser da wie eh und je und das ist nicht übertrieben (steht seit 8 Jahren). Darüber hinaus scheinen neben den Euphyllias auch meine Zoas geheilt, die seitdem wieder munter wachsen statt langsam vor sich hin zu kümmern. Als Präventivmassnahme halte ich wie gesagt ausreichend grosse UV-Klärer für die beste Massnahme, seither habe ich Ruhe im Becken.


    So, und jetzt dürft ihr mich zerrreissen :smiling_face_with_heart_eyes: ...


    Grüsse


    Robin

  • Hi Robin,


    interessante Theorie. Ich könnte mir vorstellen, dass da etwas dran ist, besonders an der Acrobacter-Theorie.
    In meinem damaligen Labor wurde das - unter Laborbedingungen - auch schon mal durchgezogen und es konnten damit definitiv einige Pathogene aus dem Gesamtmikrobiom der Kultur entfernt werden (es ging um Mikrobiomanalysen, bei dem ein bestimmtes Pathogen mehr als 40% der Gesamtpopulation ausgemacht hat).
    ABER - das ist unglaublich wichtig! - jegliches Abwasser aus dem System DARF danach nicht mehr in die Umwelt / Kanalisation gelangen, ansonsten drohen Antibiotika-Resistenzen lokaler Bakterien (Pathogen?) Populationen!
    Im Labor konnten wir selbst nach der Behandlung im Autoklaven noch Antibiotika im Wasser nachweisen. Das Antibiotika ist beim autoklavieren NICHT zerstört worden.
    Demzufolge musste das gesamte Wasser aus dem System eine Zeitlang über die Chemikalienentsorgung entsorgt werden! Erst nachdem kein Antibiotika mehr im System nachgewiesen werden konnte (ungefähr 6 Wochen später), konnten wir das Wasser wieder normal wechseln.


    Also bitte nicht einfach "prophylaktisch" Antibiotika dosieren, sondern nur in Kooperation / unter Anleitung eines fachkundigen Tierarztes durchführen und natürlich nur bei Problemen.


    Wenn man diese Regeln einhält, spricht nichts gegen den - spezifischen - Einsatz von Antibiotika.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • So, und jetzt dürft ihr mich zerrreissen ...

    Warum, ein Forum ist zum diskutieren da und dein Beitrag ist mehr als lesenswert.
    Die meisten (Älteren) von uns kennen sich mit Chloramphenciol -Behandlungen usw. durchaus noch aus. Das war früher mal gang und gebe (auch gegen die rote Pest), auch wenn ich es gut finde, dass es kaum noch gemacht wird und schon gar nicht als permanentes Mittelchen. In deinem Fall war es aber vermutlich die "letzte" Rettung.


    Wobei die Wimperntierchen keine Bakterien sind, aber sie dürften durch die UV-Anlage ebenso unschädlich gemacht werden, wie durch Antibiotika. Auf Letzteres hat der Tierarzt Harald Mülder schon vor vielen Jahren hingewiesen.


    Ich denke, Klaus möchte einfach nur darauf hinweisen, dass Becken ohne Bodengrund deutlich sauberer sind (fehlende Ablagerungen, keine Mulm/ und Gammelecken) und natürlich einfacher zu handhaben sind. Gute Strömung, ein guter Filter (die berühmte Dreambox mit Filter) und der Einsatz von einer guten UV-Anlage sorgt dafür, dass das Becken gut gedeihen kann.


    LG
    Daniel


    HINWEIS: Chloramphenicol ist in der Anwendung am Nutztier eigentlich streng verboten. An Heimtieren ist es nach ärztlicher Indikation erlaubt.


    Wer sich weiter einlesen möchte.


    Porpostoma notatum Korallenkrankheit (meerwasser-lexikon.de)


    Chloramphenicol (korallenriff.de)


    Wimperntierchen und ihre bakteriellen Lebenspartner (mpi-bremen.de)


    https://www.researchgate.net/p…ndrome_in_aquarium_corals

  • hallo rüdiger,


    werden antibiotika nicht durch den einsatz von aktivkohlen gebunden? ich dachte, das wäre der, zumindest in der aquaristik, gängige weg der praxis.
    als alternative würde mir noch einfallen, das "abwassser" zu chloren. weil einen autoklaven kann man privat eher weniger einsetzen.

  • Hallo Sven,


    zumindest in unserem Fall hat Aktivkohle gar nichts gebracht.
    Ob das chloren oder die Behandlung mit Wasserstoffperoxid etwas bringt, kann ich dir nicht sagen.
    Ich wollte auch nur darauf hinaus, dass jetzt nicht jeder zweite Euphyllia-Besitzer prophylaktisch sein Becken mit Antibiotika (am besten noch Breitbandantibiotika) behandelt. Antibiotika muss man exakt nach Anleitung dosieren. Sowohl zu viel als auch zu wenig kann fatale Folgen haben.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • ja, das ist (mir zumindest) schon klar.
    erschwerend kommt hinzu, dass es zumeist keine für den aquaristisch bereich fundierte dosis gibt.
    antibotika musste ich bisher nie anwenden. lediglich einmal ein antimyotikum (fluconazol) gegen bryopsis. dieses habe ich im anschluss mit aktivkohle neutralisiert. stand so auch in der anleitung wenn ich mich richtig erinnere.


    aber danke für die info

  • Hallo Alle,


    danke für die Rückmeldungen. Vielleicht füge ich noch etwas Kontext hinzu. Ich beschäftige mich beruflich mit Antibiotika und erforsche deren Herstellung durch Mikroorganismen aber auch entstehende Resistenzmechanismen (u.a. gegen Chloramphenicol), ich bin mir der Problematik also durchaus bewusst. In meinem Fall habe ich mich aus folgenden Gründen für Chloramphenicol statt Ciprofloxacin entschieden:


    1. Ciprofloxacin (welches wie gesagt in dem Thread empfohlen wird) komplexiert Magnesium und verliert dadurch an Aktivität. Ich würde vermuten, dass man daher grössere Mengen benötigt um effektive Hemmkonzentrationen im Meerwasser zu erreichen (das würde allerdings etwas den Beobachtungen in besagtem Thread widersprechen. Der Verfasser merkte aber auch an, dass Arcobacter wohl extrem empfindlich auf Cipro sein soll).
    2. Chloramphenicol spielt in der Humanmedizin kaum noch eine Rolle (hauptsächlich topisch da ansonsten zu toxisch)
    3. Chloramphenicol ist strukturell einzigartig und daher ist die Entwicklung von Kreuzresistenzen mit anderen Antibiotika zumindest weniger wahrscheinlich
    4. berüchtigte Meerwasser-Pathogene wie Vibrionen oder eben Acrobacter sind oft recht empfindlich gegenüber Chloramphenicol
    5. Ich habe zur Inaktivierung ein gereinigtes Enzym aus meinem Labor verwendet, welches Chloramphenciol hochspezifisch oxidiert und dadurch komplett inaktiviert (wäre vielleicht eine Geschäftsidee :grinning_squinting_face: )


    Eingesetzt habe ich damals recht geringe Mengen, d.h. 1,5 g Chloramphenicol auf 300 L Wasser bzw. 5 mg/L (entspricht 15,5 uM). Ach ja, und ich habe bei der Behandlung für 3 Tage den Abschäumertopf abgenommen sowie die UV-Anlage ausgestellt (Aktivkohle benutze ich so oder so nicht, keine guten Erfahrungen damit)...


    Viele Grüsse


    Robin

  • Hi Robin,


    es gibt ja die Microbiomanalyse, die über Oceamo angeboten wird. Habe ich mal durchführen lassen wegen STN/RTN, das bei mir jedes Jahr einmal aufgetreten ist. Da wurde eine für Korallen potentiell schädliche Bakterienart nachgewiesen. Ob es wirklich die Ursache war, keine Ahnung. Mit dem Einbringen von neuem Lebendgestein ist das bis jetzt nicht wieder passiert.
    Wer Lust hat, zu forschen und den Dingen mal etwas tiefer auf den Grund zu gehen, sollte erwägen, bei derartigen Problemen mal so eine Analyse machen zu lassen. Am besten vor und nach der Behandlung, wäre schon sehr interessant.


    Grüße


    Chris

  • Moin,
    also wenn die Euphyllias sooo schön werden können..... Da habe ich mir heute auch einen kleinen Stöpsel gegönnt :grinning_squinting_face: .

    Bilder

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan


  • Robin und Daniel haben es exakt auf den Punkt gebracht.


    Um so teure Korallen wie Euyphillias dauerhaft nicht nur am Leben zu halten, sondern auch ans wachsen zu bringen, sind Präventivmaßnahmen besonderer Natur unumgänglich. Gerade australische Euyphillias sind sehr, sehr empfindlich gegen hohen Keimdruck.
    Auslöser dieser These war ein Input aus China, wo ich 2019 auf einer Aquaristikmesse in Shanghai, von dem dort ansässigen, größten Korallengroßhändlers von China, nach der Messe in seinen Großhandel eingeladen war. In seinen Hallen standen rieisige flache Becken um die 50 meter lang, 1 Meter tief und 40 cm hoch. Da standen Tausende von Euyphillias in prächtiger Kondition. Was mir aber auffiel, dass an jedem Becken Kilodosen Chloramphenciol standen, mit einem Esslöffel auf dem Deckel.
    Darauf angesprochen meinte der Inhaber des Großhandels, ohne ständiges medikamentieren mit Antibiotika wären viele Arten Euyphis dauerhaft nicht am leben zu halten, da Euyphillias extrem empfindlich gegen hohen Keimdruck sind. Vor allem Torches aus Australien sind extrem empfindlich. Diese Vermutung hat sich auch verfestigt bei amerikanischen Importeuren und Großhändlern. Das habe ich exakt auch so von amerikanischen Freunden bestätigt bekommen. Ein Bekannter, der seine Cyanoplage mit Chloramphenciol beseitigen wollte, schrieb mir, dass plötzlich alle seine kränkelnden Euyphillias sich nach der Behandlung erholt haben und danach nie wieder Köpfe verloren hat. Als er ein Jahr später eine TigerTorch nachgekauft hat, fing das Köpfe auflösen wieder an, beginnend mit der TigerTorch. Danach wurde noch mal mit Chloramphenciol das gesamte Becken behandelt und wieder konnten alle Euyphillias, die nicht allzusehr angegriffen waren, gerettet werden.
    Seit dem Tag, badet er grundsätzlich alle neuen Korallen vor dem einsetzen in einem separaten Behälter 24 Stunden mit Chloramphenciol und hat auch seitdem keinerlei Ausfälle mehr, auch nicht an Acroporen oder anderen Korallen. Bei Zoas hat er ähnliches beobachten können.


    Da ich aber nicht unbedingt selbst mit viel Antibiotika arbeiten möchte, fragte ich den chinesischen Großhändler, ob es nicht Alternativen gibt zu Chloramphenciol. Er sagte ja, mit Ozon und einer starken UV-C den Keimdruck unten halten, das hilft das Milieu stabil zu halten, verhindert aber nicht bei Neueinsetzen von Korallen, dass nicht doch wieder eine Plage auftreten kann. Nur muss man nicht dauerhaft sein Becken unter Antibiotika halten, wenn man permanent Ozon und UV mitlaufen lässt. Wichtig sind aber auch für beste Wasserverhältnisse zu sorgen, außer natürlich auch eine erstklassige Versorgung der Korallen, was ja selbstverständlich sein sollte bei so teuren Korallen. Das heißt, man bietet Bakterien keinen Siedlungsraum, um sich zu vermehren, hier im besonderen poröses Gestein und vor allem Sand. Alle Becken im Großhandel hatten keinen Sand, weil Sand die Brutstätte darstellt für viele Bakterien.
    Ich habe mir jetzt eine große UV-C mit 130 Watt Leistung bestellt ( 1800.- € ) die eine aquaristische UV-C ersetzen wird, von der ich nicht so überzeugt bin. Diese UV-C kommt aus der Poolindustrie und wird vornehmlich für Salzsolebecken-Entkeimung angewendet. Daher sind alle mediumberührten Teile aus Titan gefertigt und nicht aus Kunststoff.


    1800.- Euro ist nicht viel Geld, wenn man bedenkt, was Torches kosten. Samstag war ich bei Meerwasser Böttcher, da stand eine 5-köpfige HolyGrail für 2999.- Euro, die gerade im Begriff war, sich aufzulösen. Rein vorsorglich werde ich mir aber jetzt auch Chloramphenciol besorgen und alle neuen Euyphillias darin baden, sowie alle befallenem Exemplare, die Auflösungserscheinungen zeigen. Wenn eine Euyphillia befallen ist, muss man schnell reagieren. Hat sie sich zusammengezogen und geht nicht auf, hat man max. einen halben Tag Zeit, die Koralle raus zu nehmen und zu behandeln.


    Robin.... hast du eine ungefähre Dosierungsanleitung wie viel Chloramphenciol bei einer Beckenprophylaxe man benötigt ?



    Grüße .... Klaus


  • Sehr spannend Klaus, danke für diesen ausführlichen Bericht. Natürlich auch etwas gruselig wenn dort Chloramphenicol im Kilomassstab reingeschüttet wird. Aber das deckt sich wirklich ziemlich gut mit meinen Erfahrungen zur Euphyllia Behandlung. Ich habe übrigens noch Bodengrund drin, will diesen aber auch reduzieren, da ich denselben Verdacht hege...


    Zusammenfassen würde ich die Tipps für die langfristige Haltung von Euphyllias dann mal so:


    1. zuverlässiger, möglichst leistungsfähiger/hochwertiger UV-Klärer
    2. Wenig oder kein Bodengrund um Keimreservoire zu minimieren (ich kann aus ästhetischen Gründen -bisher- nicht ganz drauf verzichten)
    3. Chloramphenicol auf Vorrat zur Notfalltherapie (dann auf korrekte Entsorgung des Antibiotika-belasteten Wassers achten, eigentlich müsste ein UV-Klärer auch hier helfen, da Chloramphenicol durch UV-Strahlung ebenfalls inaktiviert/zerstört wird; könnte aber einige Zeit dauern)
    4. Für Torches auf ausreichend Strömung achten


    Das bedeutet vermutlich auch, dass man sich beim Besatz dann bewusst für oder gegen bestimmte Tiere entscheiden sollte, sprich Lippfische die sich im Sand vergraben + Euphyllias wären keine gute Kombi (?)...


    Liebe Grüsse


    Robin

  • Hi Robin,


    mit Punkt 3. habe ich so meine Probleme. Wenn man riesen Tiere hat und viele, ok, aber ich sehe nicht, dass man generell Antibiotika auf Vorrat anschaffen soll, nur weil man Euphyllias pflegt. Ich habe drei in meinem Becken, teilweise recht groß. Eine vierte ist so groß geworden (kam noch aus meinem alten Becken), dass ich sie verschenkt habe bzw. faunamarin hat mir dafür einen Rabatt für andere Korallen gegeben. Ich habe ne gute Sandschicht und grabende Grundeln, von Anfang an. Ich hatte nie auch nur das geringste Problem mit diesen Tieren.
    Wie gesagt, wenn man teure und große Tiere hat und das eventuell schonmal passiert ist, sind solche Notlösungen sicher besser als abwarten und sterben lassen. Aber sicher sollte sich niemand Antibiotika auf Vorrat anschaffen, nur weil diese Tiere gehalten werden.


    Grüße


    Chris

  • Hallo,


    jetzt sind wir wieder an dem äußerst fragwürdigen Punkt! Jemand möchte seine besonders schöne, lange im Becken befindliche Koralle retten und greift in der Not als letztes Mittel zu Antibiotika. Sicher keine optimale Entscheidung, letztlich aber verständlich.
    Warum muss man aber für mehrere tausend Euro eine fragwürdige Spezifikation einer Koralle kaufen, von der man dann annimmt, dass diese nur in einem sterilen Becken und unter ständigen Einsatz von Antibiotika gehalten werden Kann? Bei Chinesen ist dies für mich kein Wunder. Dort setzt man - offensichtlich aus Dummheit - massenhaft Antibiotika ein und wundert sich dann irgendwann über die schlimmen Folgen von Resistenzen. Hinzu kommt der dort weit verbreitete neureiche Hang zum Protzen; Geld und Reichtum ist dort Identitätsstiftend. Aber bei uns, wirkliches fachliches Interesse oder bloße Angeberei?


    Übrigens, ich hatte und habe diverse Euphylliaarten in meinem gemischten Becken. Keine Golden Torch oder was weiß ich für Phantasieformen, sondern die "normalen" Arten. Alle hielten und halten sich im gemischten Riffbecken problemlos und wurden/ werden häufig geteilt und weitergegeben. Alles ohne UV (wird nur bei neuen Fische für eine kurze Zeit in Betrieb genommen) und ohne Strömungshokuspokus.


    Vielleicht sind manche der überteuren Angebote nicht nur Farbmorphen, sondern auch durch Mutationen oder Überzüchtungen instabil geworden? Dann aber lasst doch lieber die Finger davon, anstatt euch und/oder die Umwelt durch herumkleckern mit fragwürdigen Medikamenten zu schädigen.


    Gruß


    Bernd

  • Ist schon super wenn wir verantwortungsvoll mit Antibiotika umgehen und die Chinesen schaufeln das Zeug mit der Schippe :wacko: (Was nicht heißen soll das man das hier auch machen sollte)

  • Hinzu kommt der dort weit verbreitete neureiche Hang zum Protzen; Geld und Reichtum ist dort Identitätsstiftend. Aber bei uns, wirkliches fachliches Interesse oder bloße Angeberei?


    Hihoo Bernd.


    In der Sache magst du vielleicht Recht haben,Bernd und ja..... die Chinesen aber auch Amerikaner zeigen gerne was sie haben. Andere Länder, andere Sitten. Bei uns muss man sich eher schämen und entschuldigen, wenn man teure Korallen kauft ?
    Ich maße mir nicht an, Leute zu fragen, warum kauft ihr so teure und empfindliche Korallen ? Da kann ich ja auch BrilliRolex Käufer fragen, warum so eine teure Uhr, Zeit kann man doch auch am Handy ablesen ?
    Ich finde es richtig und wichtig aufzuzeigen, warum bestimmte Korallen sich schlecht halten lassen und man sucht nach Lösungen. Es ist eine Herausforderung. Wer keine Herausforderungen annimmt, der hätte auch bei Weichkorallen und Fadenalgen stehen bleiben können.
    Für mich ist es einfach eine Herausforderung raus zu kriegen warum und wiso. Ich hatte Verluste und habe angefangen nachzufragen. Angeberei ist es nicht, oder wie viele Bilder von meinen Becken habe ich hier schon veröffentlicht ?


    LPS liegen nun mal gerade im Trend und es gibt auch keine Überzüchtungen, Mutationen oder künstlich geschaffene Farbmorphen. Die meisten Euyphillias sind aus dem Meer entnommene Importe. Ich wüsste nicht wie man eine BananaTorch mit einer 24KTorch kreuzen könnte.


    Mich interessiert nur eines : wie kann ich Torches halten, vermehren und mein Wissen an Leute weiter geben, die es nicht so dicke haben und trotzdem den Kauf einer teuren Euyphillia riskieren, dabei sehenden Auges erleben müssen, wie sich gerade 500.- Euro auflösen.
    Ich persönlich möchte mein Becken nicht dauerhaft unter Antibiotika setzen, aber wenn ich mir eine Seuche eingefangen habe, werde ich nicht zuschauen wie ein Kopf nach dem anderen sich auflöst.
    Eine bessere UV-C Anlage wird kommen und eine kleine Menge Chloramphenciol werde ich mir jetzt ebenfalls besorgen. Sozusagen als letztes Mittel.



    Grüße .... Klaus

  • bernd spricht da schon was wichtiges und richtiges an.


    wir mühen uns hier in so wichtigen themen und woanders heißte es nur: gib ihm saures.


    ich kann aber auch deinen ansatz verstehen klaus. natürlich will man die tiere hier retten und gut halten.
    aber muss der ansatz nicht ein anderer sein? ich spekuliere jetzt mal: diese ganzen banaanas, torches und was noch, kommen ziemlich sicher aus deutlich tieferen bereichen. weiß man aus welchen? das lichtthema dabei: geschenkt. das kann adaptiert werden. aber kann es nicht sein, dass auf grund der größeren tiefe und der niedrigeren temperatur diese korallen prinzipiell nur einen geringeren keimdruck erfahren? die hälterung dann bei 26/27° macht diesen tieren dann nicht nur durch die wärem, sondern den höheren keimdruck zu schaffen. sollte meine theorie stimmen, wären die euphyllias alle komplett anders zu halten, oder?

  • sollte meine theorie stimmen, wären die euphyllias alle komplett anders zu halten, oder?


    Das kann durchaus sein. Als vor 4 Jahren der große Wilsoni und Trachy Hype begann, wurden viele wunderschöne Exemplare dieser Gattungen aus Australien importiert und zu horrenden Preisen angeboten.
    Und nahezu alle wurden gehimmelt. Ich konnte sie auch nicht länger wie 6-8 Monate halten.
    Bis mir ein australischer Exporteur den entscheidenden Hinweis gab.
    Alle Exemplare werden südlich von Perth gesammelt. Aus Kaltwassergebieten
    Das hat uns natürlich keiner gesagt, dass die ab 20 Grad aufwärts Todeskandidaten sind. Auch nicht dass die aus verschlammten Untergründen gesammelt werden.
    DeJongh importiert noch welche und voila…. an dem Becken hängt ein Kühlaggregat und hält das Wasser auf 16! Grad.
    Seit dem Tag habe ich keine mehr gekauft. Mittlerweile werden die auch kaum noch importiert, der Hype ist vorbei, es wurde zuviel Lehrgeld gezahlt, die kauft heute keiner mehr.
    Aber : es gibt noch Wilsonis aus Indonesien, die kann man sehr gut halten, nur eben sehr dunkel. Und sind nicht ganz so farbig wie die aus Australien
    Es kann demnach durchaus sein, dass australische Euyphillias auch aus diesen Kaltwasser-Gebieten stammen, das werde ich aber noch raus kriegen. Hab da so meine Kontakte.

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