Nährstoffe dauerhaft reduzieren - langfristige Planung\Strategie

  • Hallo zusammen,


    hoffe erstmal ihr hattet ein paar schöne\erholsame Feiertage (wobei bei dem Wetter ja nicht wikrlich weihnachtliche Stimmung aufgekommen ist :-)).


    Mein Becken steht aktuell seit rund 10 Monaten.
    Es handelt sich um das Reefer 750XXL von Red Sea (180 x 60 x 65 -> Gesamt-Bruttovolumen 750 Liter).
    Ich hatte von Anfang an geplant ein Mischbecken aufzusetzen und keinerlei Highend-Tiere zu pflegen (neben diversen LPS auch ein paar SPS in Form von Montis,Stylophoras, Seriatoporas usw.).
    Ob später mal noch Acros dazukommen kann ich nicht außsschließen, möchte aber erst in der Lage sein die Nährstoffe usw. möglichst konstant zu halten ohne allzu große Schwankungen.


    Und genau hierzu erhoffe ich mir ein paar Tipps, Ratschläge usw. von euch wie ich das in meinem Fall am besten angehen sollte?


    Aktuell ist es so das ich seit rund 3-4 Monaten erhöhte Nährstoffwerte habe.
    Das ist langsam immer weiter nach oben gegangen bis ich dann zumindest beim Thema Phosphat versucht habe mit Hilfe von Fauma Marin phos 0,04 dagegenzusteuern.
    Konnte damit das Phosphat langsam immer wieder reduzieren, jedoch ist das für mich irgendwie keine dauerhafte Lösung.
    Nitrat schwankt in der Regel zwischen 20-40 mg/L (wobei das mir aktuell keine Sorgen bereitet, langfristig natürlich aber auch keine Lösung ist falls ich doch mal zu Acros tendieren sollte).


    Jetzt frage ich mich natürlich was der Grund für meinen Phosphat Anstieg sein könnte und ob sich mittlerweile eventuell sogar irgendwelche Depots gebildet haben können?
    Ich denke der Hauptgrund wird die Fütterung sein, deswegen anbei mal eine Übersicht des momentanten Besatzes und wie oft und was ich füttere.


    -ein Fuchsgesicht
    -zwei gelbe Docs
    -ein Streifen-Zwergkaiserfisch
    -zwei Kaudernis
    -ein Chelmon
    -ein Juwelen-Felsenhüpfer
    -ein Fridmani
    -Pärchen Clownfische
    -drei Saphir Demoisellen
    -fünf Juwelen Fahnenbarsche (kleines Harem)


    -zwei Weißband Putzergarnelen
    -drei Lysmata kuekenthali
    -drei Mitrax Krabben
    -ein Pfaffenhut-Seeigel
    -ein Kugel-Seeigel
    -diverse Einsiedler (Tricolor, die kleinbleibenden)
    -diverse Schnecken (große Fechterschnecken, Tectus Sp., Turbos usw. -> die sich mittlerweile sehr stark vermehrt haben und das Becken voll mit Schnecken ist).



    Insgesamt befinden sich aktuell rund 60 Korallen im Becken (manche davon noch in Form von kleineren Ablegern bis auf ein paar größere Tieren).


    Gefüttert wird drei Mal am Tag gut durchgespültes Frostfutter (hauptsächlich je zwei Würfel Mysis und Krill von Ocean Nutrition angereichert mit dem Fauna Marin Food Energizer -> über den Tag verteilt).
    Zusätzlich dosiert ein Futterautomat drei Mal am Tag Trockenfutter (In der Regel von Fauna Marin und Dr. Bassleer) für die Demoisellen und die Fahnenbarsche.
    Die Docs, das Fuschgesicht usw. bekommen zusätzlich noch ein Mal am Tag ein Norialgen-Blatt.
    Was denkt ihr, ist das auf den oben genannten Besatz eher zu viel bzw. sogar zu wenig?


    Für die LPS gebe ich alle rund 2-3 Tage ein Gemisch aus Fauna Marin Coral Dust und MIN S dazu.
    Ab und zu bekommen manche LPS auch das Fauna marin Grow and Color.


    Das Becken wurde mit ca. 30 kg LS gestartet sowie einer dünnen Schicht ATI Fiji White Sand (1-2 cm).


    Um mögliche Depotbildungen im Sand zu vermeiden, freunde ich mich momentan immer mehr mit einem Bare Bottom Ansatz an, bin mir aber nicht sicher ob der schwarze Untergrund (unter dem Glasboden) da nicht kontra-produktiv sein könnte (leider nicht foliert)?
    Irgendwelche flachwachsenden Montis usw. am Boden wären sicherlich hilfreich aber bis da der Boden zuwächst dürfte es wohl eine Zeit lang dauern.


    Alternativ denke ich auch über einen Vliesfilter nach um langfristig die Närhstoffe zu senken aber hier frage ich mich auch ob das eventuell nicht kontra-produktiv für die LPS sein könnte?
    Klaus Jansen hatte hier in irgendeiner Diskussion erwähnt das er nachts (wenn die LPS gefütter werden) das Wasser komplett am Vlieser vorbeileiten (sogar am Abschhäumer usw. wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe) damit die LPS in aller Ruhe das Futter aus dem Wasser fischen können.


    Jetzt bin ich mir nicht sicher mit welchem Ansatz ich (in meinem Fall) langfristig besser fahre?
    Würdet ihr dazu raten einen Vlieser einzusetzen um allzu hohe Phosphat\Nitrat-Werte durch Futter im Technikbecken zu vermeiden oder da sogar einen Schritt weiter zu gehen und zusätzlich auch auf Bare Bottom umzustellen?



    Anbei noch eine aktuelle Messung von heute:


    Temperatur: 25 Grad
    Salinität: 34,9 PSU (Hanna Salinity Checker)
    Nitrat: 37 mg/L (Hanna Marine Master)
    Phosphat: 0,23 mg/L (Hanna Marine Master)
    Calcium: 440 (Salifert)


    Als Versogungssystem setze ich aktuelle Oceamo ein und dosiere zusätzlich etwas Iod.
    Allerdings ist es hier auch so das ich seit ein paar Wochen gar keinen bzw. kaum Verbrauch mehr von KH und CA habe was mir auch ein wenig Kopfschmerzen bereitet und ich nicht sicher bin ob das irgendetwas mit meinen erhöhten Nährstoffen zu tun haben könnte?


    Um sich noch eine besseres Bild vom Becken zu machen, anbei ein aktuelles Bild (Blauphase, werde noch versuchen morgen ein Bild vor der Blauphase zu machen und nachzureichen).



    Gruß, Panos

  • hi,


    wieviel würfel frofu gibst du denn bei einer fütterung rein?
    In summe kommt mir das viel vor.


    hast du einen abschäumer?
    hast du einen vliesfilter?
    beide geräte reduzieren schon mal enorm.


    für acros sind deine werte deutlich zu hoch. dennoch nur langsam senken

  • Hi Sven,


    ich verfüttere wie gesagat pro Tag insgesammt vier Würfel Frostfutter, aufgeteilt auf drei Fütterungen.
    Taue die benötigte Menge mittags auf und verfüttere das dann den Tag über.


    Ein Abschäumer ist natürlich im Einsatz. Es handelt sich um den Deltec 1000i.
    Vliesfilter noch keiner, deswegen auch meine Fragen(n) inwieweit das Sinn macht (LPS mögen es ja gerne etwas "dreckiger").


    Was ich hoch sagen kann ist das ich ich seit rund drei Monaten UVC dauerhaft laufen lassen.
    Nachdem sich Dinos bemerkbar gemacht hatten, habe ich einen Deletec UVC 20 Watt angeschlsosen und den seit damals dauerhaft laufen lassen.
    Das hatte bezüglich der Dinos bestens funktioniert und auch das Wasser kam mir dadurch etwas sauberer vor bzw. veralgten die Scheiben auch nicht mehr ganz so schnell wie ohne.
    Von daher lasse ich das wie gesagt seit drei Monaten dauerhaft mitlaufen.


    Zusätzlich dann noch einem Fließbettfilter phos 0,04 sowie Aktivkohle.


    Gruß, Panos

  • ok, das verfüttere ich auf einer vergleichbaren größe mit ähnlich viel besatz auch. allerdings habe ich auch einen igelfisch mit dabei. der bekommt einmal am tag noch ein paar muscheln oder felsengarnelen (5-5st.). der macht extra dreck. dennoch habe ich oft den eindruck, das es unterm strich schon zuviel ist


    ich habe einen vliesfilter und zusätzlich noch einen zeolith-filter laufen. damit bin ich stabil bei n03 ~ 2-3 und po4 0,06. richtig runter kam ich erst mit dem zeolith und wodka. damit kann ich ziemlich exakt steuern. allerdings muss man sich da rantasten.


    UND: zeolith zieht natürlich auch spurenelemente raus.


    in deinem fall würde ich es aber schon mal mit einem vliesser versuchen. das dürfte schon viel bringen

  • Insgesamt hört sich die Menge durchaus in Ordnung an, wenn bei der automatischen Fütterung nicht zu viel reingeht. Diese Fütterungen sollten wirklich recht klein sein.


    Dass nach etwas einem halben Jahr die Nährstoffe hochgehen hängt viel mit dem Sand und teilweise dem LS zusammen. Der Ati Fiji Sand wirkt ähnlich wie ein langsamer Phosphatadsorber und hat nach einem halben Jahr wohl die Sättigungsgrenze erreicht. Danach steigen die Nährstoffe dann an. Im Prinzip hast Du also ständig auf Pump gelebt und bekommst jetzt keinen Kredit mehr.


    Du könntest den Sand Stück für Stück auswechseln mit frischem Sand, was aber das Risiko für Schmieralgen erhöht in diesen Bereichen, schließlich beginnt hier dann wieder eine kleine Einfahrphase mit neuem Siedlungsgrund. Aus dies gleicht nur einer Verlängerung der Kreditlinie, behebt aber nicht das eigentliche Problem: zu wenig biologisches Wachstum im Vergleich zum Eintrag von Nährstoffen.


    Der Vliesfilter holt viel von dem nicht gefressenem Futter wieder raus, vor allem, wenn Du ein Programm für die Pumpen hast, wo der Detritus einmal aufgewirbelt wird, damit Abschäumer und Vliesfilter den Dreck raushölen können. Bei Vortech etwa nennt sich das "Nutrient Transport" oder so. Das kann durchaus helfen beim Reduzieren der Nährstoffe.


    Die andere Seite ist das Verwerten von Nährstoffen durch Wachstum, und da sind vor allem größere und schnellwüchsige Korallen gefragt, die kleinen Ableger fallen hier kaum ins Gewicht. Schaue Dir mal anhand von Fotos der letzten sechs Monate an, wieviel Wachstum die Korallen gezeigt haben. Habe ein gutes Auge auf das Wachstum, daran kannst Du die Entwicklung sehen. Vorsichtig musst Du vor allem sein, dass nicht das Wachstum der Korallen stagniert, dadurch die Nährstoffe ansteigen, was wieder das Wachstum hemmt...


    Im Prinzip aber sind es immer die gleichen Ratschläge, die man geben kann:
    - halte die Werte möglichst konstant, vor allem Dichte, kH, pH und PO4. Wie genau die Werte absolut sind ist dabei nicht die höchste Priorität, schau auf die Korallen, ob diese sich wohlfühlen.
    - Wenn der kH-Verbrauch sinkt ist es ein Alarmzeichen. Ignorierst Du es können danach bald Korallen ans Limit kommen und sterben.

  • Sven:


    was für einen Besatz hast du? Rein SPS oder Mischbesatz?
    Falls du auch LPS im Becken hast, fütterst du diese pro-aktiv hin und wieder und wie machst du das dann mit dem Vlieser? Der holt doch dann viel wieder raus.
    Meine Überlegung war einfach die Rückförderpumpen eventuell für 2-3 Stunden auzuschalten so das die LPS im Becken Zeit haben sich was sie benötigen aus der Wassersäule zu holen.


    @Sandy:
    ja das mit der automatischen Fütterung ist grad so eine Sache.
    Aktuell ist das Granulat das ich verwende leider etwas kleiner was dazu führt das der Futterautomat da gefühlt zu viel Futter ins Becken lässt.
    Das muss ich auf jeden Fall wieder umstellen. Hatte mir zuletzt als Trockenfutter noch das Fauna Marin Soft-Multimix geholt das allerdings bei einer Granulatgröße von 1,0 mm – 1,8 mm sehr schnell zu Boden sinkt und dort vermutlich zum Großteil liegenbleibt bzw. die Fische dann kaum noch interessiert


    Der Hinweis mit dem ATI Sand ist interessant, war mir so nicht direkt bewusst. Wenn ich diesen tatsächlich Schritt für Schritt rausholen sollte, dann bleibt der vermutlich ganz draußen.
    Das immer wieder zu ersetzen ist glaub ich etwas das mich ziemlich nerven würde.


    ich bin ja grad dabei auf Vortechs umzurüsten. Aktuell habe ich zu den zwei Reefwave 45 eine MP40 und ich muss sagen das mich diese schon überzeugt (alleine schon von der Wartung her gibt es nichts besseres).
    Aktuell lasse ich die eine MP40 zumindest eine Stunde abends im Nutrient Transport Modus laufen, das wird aber vermutlich alleine nocht nicht arg viel bringen.
    In den nächsten Wochen kommen noch drei weitere MP40 dazu so das dann alle vier hinten an der Rückwand platziert bleiben und eine Reefwave werde ich vermutlich noch seitleich über das Riff dann blasen lassen.


    Wachstum ist generell vorhanden auch wenn mir das oft schwer fällt das direkt zu sehen und nur durch entsprechende Fotos ersichtlich wird.
    Ich denke das hier generell noch Luft nach oben ist und das Thema Wachstum deutlich besser ablaufen könnten.
    Ein paar weitere Korallen werden demnächst ins Becken einziehen und dann werde ich auch im kommenden Jahr die vier ReefLEDs mit was anderem ersetzen (ich rede mir zumindest ein das andere Lampen das Korallen-Wachstum doch besser fördern werden als die ReefLEDs).


    Gruß, Panos

  • hi,


    joa, viel futter - wenig korallenmasse.

    D.h. also eher noch mehr Korallen ins Becken packen anstatt Futter zu reduzieren?
    Wie zuvor geschrieben ziehen demnächst noch ein paar mehr Ableger ins Becken und dann werde ich auf jeden Fall noch versuchen ein paar größere Korallen zu organisieren.


    Was wäre deine Empfehlung bzw. was sagt dir dein Bauchgefühl?
    Kannst du mir generell Korallen empfehlen die ich explizit jetzt in meiner aktuellen Situation ins Becken setzen sollte?

  • Hallo Panos,


    Bild von gestern Abend.
    Bare Bottom, kein Sand, kein Lebendgestein. Wenig Wasserwechsel, seit mehr als 2 Jahren keine Aktivkohle oder Adsorber im Einsatz.
    Kristallklares Wasser ohne Gelbstich trotz vielen Fischen die täglich gefüttert werden. PO4 konstant auf 0.02-0,04, Nitrat um die 5
    Wichtig ist gute Strömung, viel Licht und vor allem einen effektiven Vliesfilter, der den Detritus rausholt und den Abschäumer aktiv unterstützt.
    Ozon und UV laufen dauerhaft mit.
    Am Allerwichtigsten ist eine gute und regelmäßige Versorgung der Korallen. Da gibt es sehr gute Systeme auf dem Markt. Ich persönlich verwende ATI Essentials + und Fauna Marin Big Reef. Beide sind sehr gut geeignet ein System stabil zu halten. Das Big Reef im Hauptbecken, weil ein Kalkreaktor den kh stabil hält. In den Nebenbecken ohne Kalkreaktor, nehme ich ATI. Bei dem Verbrauch den mein großes Becken hat, müsste ich täglich 3-5 Liter Kh nachführen. Da ist ein Kalkreaktor einfacher zu händeln.


    Die Reefwave liefen bei mir nur in den Nebenbecken. Nach 3 Monaten hab ich die wieder raus geschmissen. Die sind mir zu wartungsintensiv. Nach 4 Wochen bringen die ja nur noch 10-20 % ihrer ursprünglichen Leistung. Alle 2-3 Tage muss man nachregulieren. Am liebsten sind mir immer noch die Panta Rhei Pumpen


    Grüße ... Klaus


  • 4xMP40, 1xReef Wave 45, RF Pumpe halte ich für oversized, gerade für diesen Korallen Besatz.


    Je eine MP40 an die Stirnseiten, RF Pumpe sollte ausreichend sein. Im normalen Modus (nicht Fütterungsmodus), lassen sich die MP40 gar nicht so weit runter regeln. Könnte sonst etwas viel sein.


    Ich bin vom Frostfutter mittlerweile komplett weg. Ich nimm alle Granulate von Fauna Marin und schütte die in eine große Box. Davon gibts 2x täglich, teilweise zwischen den Fingern verrieben. Da bekommen auch die LPS genügend ab. Die Verwertung des Futters durch die Fische tut sein übriges dazu.


    Ich hab das 850S und ein ReefMat 1200. Nitrat ist bei mir auch dauerhaft zu hoch. Po4 passt aber mit 0,05 - 0,08. Beim Besatz habe ich den Anteil der größeren Fische auf 2 (Z.flavescens und C.tominiensis) reduziert. Nitrat beginnt zu sinken.

  • hallo panos,


    das ist ein mixbecken. lps werden nicht extra gefüttert. das mache ich nie. aber ich füttere 3 bis 4x die woche wenn die beleuchtung ausgegangen ist abwechselnd verschieden sorten korallenfutter...


    das bild ist von vor fünf wochen. von den steinen habe ich die cyanos mittlerweile runter. der rest sieht auch schon besser aus..


  • Erstmal danke alle für eure Antworten!
    Ich denke ich werde es in einem ersten Schritt auf jeden Fall mit einen Vliesfilter probieren und schauen was passiert.
    Wenn der Sand also eine Art Phosphatadsorber darstellt und sich da im Laufe der Zeit Phosphat eingenistet hat, wird ein nachträglich eingesetzter Vliesfilter irgendwas an dieser Situation noch ändern können oder müsste ich zusätzlich nochmal versuchen auf anderem Weg meinen aktuellen Phosphatwert runterzudrücken?



    @Klaus:
    ja, das mit den Reefwaves ist echt so eine Sache. Aus genau den genannten Gründen bin ich wie gesagt auf dem Weg die Reefwaves durch die Vortechs zu ersetzen.
    Bin mir noch nicht sicher ob ich direkt alles auf eine Karte setze und direkt in einem Zug auf Bare Bottom umsteige.
    In meinem Fall hätte ich da ja einen schwarzen Untergrund (unter dem Becken) was dazu führt das ja kein Licht mehr wirklich vom Boden reflektiert wird (wovon ja widerrum die Korallen profitieren).
    Ist das ein Problem, müsste man da von oben dann mehr Saft geben oder ist das nur ein optisches Thema?


    Matthias:
    Strömungspumpen an die Stirnseiten wäre sicherlich die beste Lösung, allerdings scheidet das bei mir rein aus optischen Gründen aus.
    Habe auch aus diesem Grund aktuell die Reefwaves vertikal links und rechts vom Schacht platziert. Rein optisch für mich die beste Lösung allerdings ist die Strömung da gefühlt nicht so gut wie wenn ich die an die Stirnseite hänge.
    Bei den vier MP40 bin ich mir ehrlich gesgat noch nicht ganz 100% sicher. Zumindest im aktuellen Zustand vermutlich wirklich noch oversized, langfristig aber eventuell doch nötig.
    Wenn ich die an der Rückwand platziere dann bin ich mir nicht sicher ob da zwei wikrlich ausreichen. Müsste die ja eh gedrosselt laufen lassen das es mir vorne dann den Sand nicht wegbläst (wäre dann bei Bare Bottom natürlich kein Thema mehr :-)).


    Bist du generell mit dem ReefMat 1200 zufrieden?
    Ich werde langfrsitig diverse Technik durch RE Produkte ersetzen (mein Schwager ist von dem Thema Meerwasser auch ziemlich angefixt und schaut sich das grad bei mir an und wird dann wenn es soweit ist zumindest Abschäumer, Rückförderpumpen und Vliesfilter übernehmen).



    Sven:
    wiedersprichst du dir nicht selbst wenn du sagt "LPS werden nicht extra gefüttert" dann aber erwähnst "aber ich füttere 3 bis 4x die woche wenn die beleuchtung ausgegangen ist abwechselnd verschieden sorten korallenfutter" :smiling_face: ?

  • nö. Weil ich füttere ja nicht gezielt die lps. Das macht bei mir schon ein unterschied, ob ich eine symphyllia mit frostfutter direkt versorge, oder ob ich korallenfutter für sps nachts ins becken gebe.


    PS der vlieser kann dir den dreck aus dem bodengrund nicht rausholen. Entweder absaugen oder mit einer mulmglocke durchgehen.

  • ich bin generell sehr zufrieden mit dem ReefMat 1200. Muss allerdings auch sagen, dass ich keine nennenswerte Veränderung an der Nährstoffsituation feststellen konnte. Zuviel Fisch & Futter (ich glaube das ist bei dir auch der Fall) bringt man damit auch nicht gelöst. Zumindest nicht dann, wenn keine schnellwüchsigen Korallen das Becken dominieren.


    Bei den MP40 bekomm ich meine nicht unter 6000Liter/h. Zumindest ist dies der Wert, der in der App dargestellt wird.


    Jetzt nimm die 6000L/h x 4 / dann biste bei einer 34fachen Umwälzung.....


    Einziger Weg den ich gefunden hab ist für ein paar Stunden den Fütterungsmodus einzustellen, dann geht es auf 3000 L/h runter.

  • Hallo Panos,


    um ein konstantes Nährstoffverhältnis zu erzielen, müssen Nährstoffeintrag und deren Verbrauch in einem guten Gleichgewicht stehen. Da hast du mit dem Beckenstart den typischen Einsteigerfehler mit gleich viel zu großem Fischbesatz, zu starker Fütterung und zu wenigen und zu kleinen Korallen gemacht. Da ist es dann logisch, dass sich die Nährstoffe anreichern und Phosphatdepots bilden. Nach dem Foto von deinem Becken zu schließen, bist du da weit, weit von einem ausgeglichenen System entfernt!


    Einmal falsch eingefahren, ist eine Umkehr schwierig und langwierig. Dir bleiben nun eigentlich nur häufige Teilwasserwechsel, geringere Futtermengen und Futterintervalle, der Einsatz von Phosphatadsorbern oder Lanthan, Nitratfilter. starke, nasse Abschäumung und vor allem zusätzliches Einbringen robuster, schnell wachsender Korallen.


    Gruß


    Bernd


    PS. Bilder von meinem Becken findest du hier unter meinem Profil.

  • Hmmm, das mit den Korallen habe ich dann wohl tatsächlich unterschätzt (was die Masse bzw. auch die Größe angeht).
    Mir war schon bewusst das da so viel wie möglich zeitnah rein soll\muss aber leider war das durch noch zwei weitere, sehr teure Hobbies und auch zeitlgeich laufende Projekte hier am Haus einfach nicht möglich bzw. musste ich eben immer wieder Korallen nachkaufen.


    Jetzt muss ich versuchen das Beste daraus zu machen.
    Gestern sind zumindest mal zehn weitere Ableger ins Becken gewandert (immerhin, besser als gar nichts).
    Werde mich jetzt noch nach der ein oder anderen größeren Koralle umsehen.
    Zusätzlich habe ich gestern auch einen Vliesfilter gekauft und eingerichtet, sowie ne neue\frische Ladung phos 0,04 in den Fließbettfilter gefüllt.


    Abschäumer habe ich entsprechend auf komplett nass umgestellt (lief bisher zwischen trocken und nass).
    Den Sand werde ich wohl demnächst auch anfangen langsam abzusaugen und dann schaue ich mir das wieder eine Weile an und hoffe das der Phosphat Wert sich dann langsam in einem "normalen" Bereich einpendelt.

  • Als besonders schnell wachsende, sehr preisgünstige und gut Nährstoffe verbrauchende Korallen eignen sich besonders Lederkoralle, beispielsweise Sinularia brassica. Diese sind äußerst anspruchslos und sind problemlose Nachbarn für andere Korallen.
    Ich habe damit damals beim Neuaufbau zunächst mein ganzes Riff- und Technikbecken zuwuchern lassen.


    Wenn die Wasser- bzw. Verbrauchswerte dann besser stimmen, kann man die Lederkorallen nach und nach reduzieren und gegen gewünschte LPS oder SPS austauschen. Auf diese Weise können letztlich auch Acroporas, von denen es auch robustere Arten für den Einstieg gibt, Einzug halten.
    Man muss ein gemischtes Riffbecken eben im Lauf der Zeit entwickeln. Das benötigt natürlich auch Zeit und Geduld, damit es etwas Richtiges wird.

  • @Klaus:
    ja, das mit den Reefwaves ist echt so eine Sache. Aus genau den genannten Gründen bin ich wie gesagt auf dem Weg die Reefwaves durch die Vortechs zu ersetzen.
    Bin mir noch nicht sicher ob ich direkt alles auf eine Karte setze und direkt in einem Zug auf Bare Bottom umsteige.
    In meinem Fall hätte ich da ja einen schwarzen Untergrund (unter dem Becken) was dazu führt das ja kein Licht mehr wirklich vom Boden reflektiert wird (wovon ja widerrum die Korallen profitieren).
    Ist das ein Problem, müsste man da von oben dann mehr Saft geben oder ist das nur ein optisches Thema?


    Die Vortechs sind auf jeden Fall um Klassen besser, als die ReefWave. Die ReefWave45 hat eine sehr gute Steuerung, nur bingt das nichts, wenn man alle 2-3 Tage die Leistung von Hand nachstellen muss. Korallen mögen eine gewisse Konstanz, auch was Strömung anbelangt.


    Ich würde den Bodengrund an einem Stück absaugen. Du willst nicht wissen wie viel Dreck und Phosphat sich in Bodengrund ansammelt. Ist der Sättigungsgrad irgendwann man erreicht, so nach 1-2 Jahren, geben dei Depots das Phosphat wieder ab und dann wirds heftig für deine Korallen.


    Der schwarze Untergrund ist kein Problem. Ich würde die sichtbaren Bodenscheibenflächen mit Chalicen vollstellen, die wachsen flächig in die Breite und so nach einem Jahr siehst du kein Glas mehr.

  • Wollte mal wieder ein paar Bilder oben in meinem letzten Beitrag einstellen, aber leider hat man immer noch keine Möglichkeit, die Bilder entsprechend zu drehen. Bei mir am PC stehen sie alle richtig, beim hochladen verdrehen die sich hier im Forum in alle Richtungen.
    Wäre schön, wenn man das irgendwann mal abstellen könnte.


    Danke


  • Ich würde den Bodengrund an einem Stück absaugen. Du willst nicht wissen wie viel Dreck und Phosphat sich in Bodengrund ansammelt. Ist der Sättigungsgrad irgendwann man erreicht, so nach 1-2 Jahren, geben dei Depots das Phosphat wieder ab und dann wirds heftig für deine Korallen.


    Der schwarze Untergrund ist kein Problem. Ich würde die sichtbaren Bodenscheibenflächen mit Chalicen vollstellen, die wachsen flächig in die Breite und so nach einem Jahr siehst du kein Glas mehr.

    Du würdest wirklich empfehlen an einem Stück abzusaugen?
    Sind bei diesem Ansatz keinerlei negativen Folgen zu befürchten bzw. sollte man deiner Meinung nach auf irgendwas achten oder einfach Schlauch rein und raus mit der Müllhalde :-)?


    Würdest du für den Boden dann auch nur Chalicen empfehlen? Was ist mit flach waschenden Montis?

  • ja, Schlauch rein, alles absaugen und auf die Art gleich einen großen Wasserwechsel machen.
    Wegschmeißen würde ich den Sand nachher nicht. Gut auswaschen und mit 15 % Wasserstoffperoxyd reinigen. ( 2 Wochen stehen lassen und danach mehrfach spülen )


    Korallensand ist Mangelware am Markt. Den kann man später vielleicht noch gut verkaufen, wenn er sauber ist.


    Für Glasböden kann man alles nehmen was in die Fläche wächst. Krustenanemonen, Montis, Chalice, Scheibenanemomen usw....


    Grüße ... Klaus


  • Würdest du für den Boden dann auch nur Chalicen empfehlen? Was ist mit flach waschenden Montis?

    Ich würde Chalice empfehlen.
    Sie wachsen im Gegensatz zu Montis u a. nicht am Boden fest und sind gut zu kontrollieren.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • ... und da gibt es auch so dolle morphen: rainbow flaming bugatti... damit kannst dir dein becken sogar noch vergolden :grinning_squinting_face: :face_with_tongue:

  • Hi Klaus,


    das mit dem Wasserstoffperoxid ist ne gute Idee. Wie entsorgst du das nach der Verwendung? Massiv verdünnen und in den Abfluss? Soll ja auch ein guter Toilettenreiniger sein...


    Grüße


    Chris

  • Ich reinige alles mit Wasserstoffperoxyd. Ablegersteine, Sand, Korallensklette, um sie später in den Kalkreaktor zu stopfen usw....
    Großer 30 Liter Eimer mit Deckel drauf. Auf Caribic-Lochgestein hatte ich unlängst Seeastern drauf. Ab in den Eimer und ein paar Tage drin lassen. Die Steine sehen danach wieder aus wie neu. Das Wasserstoffperoxyd zerfrisst alles organische Material und löst es auf. Der Tip kam von einem Jäger, die reinigen ihre Geweihe mit dem Zeugs. Früher mit 30 % Wasserstoffperoxyd, aber das kann man nicht mehr kaufen, weil man damit Bomben bauen könnte. Aber 12 %bis 15 % gibt es noch. 30 % nur mit einer entsprechenden Erlaubnis. Mit 12-15 % dauert es halt nur länger.
    Sand wird damit wieder biologisch clean, ohne dass die Kalkstruktur angegriffen wird, wie z.B. durch Säuren. Auch altes Lebendgestein kann man damit wieder 100 % clean bekommen. Muss man nur Geduld haben, dauert 1 Woche oder länger. Danach gründlich mit Wasser verdünnen und ins Klo, wenn man Sand gewaschen hat.


    Grüße ... Klaus

  • Hallo @klaus Jansen


    sorry, vielleicht eine blöde Frage.. verdünnst du die 12-15% Lösung mit Wasser oder verwendest du die pur sprich ca 20 Liter davon in den Eimer und alles rein was gereinigt werden soll?


    Danke & Gruß
    Fabian

  • In dem 30 Liter Eimer mache ich 10 Liter Wasser und 5 Liter Wasserstoffperoxyd 15 %. Mit dem Deckel drauf kann man das eine ganze Weile benutzten. Nur wenn man Sand damit ausgewaschen hat, schütte ich es weg. Sand wird erst gründlich mit Leitungswasser ausgewaschen, danach erst in das Wasserstoffperoxyd-Bad.


    Grüße ... KLaus

  • Es ist vollbracht.


    Nachdem wie gesagt ein Vliesfilter eingezogen ist, habe ich nun auch den gesammten Bodengrund entfernt (oh man das war was den ganzen Sand da raus zu bekommen).
    Obwohl ich mir Mühe gegeben habe da nicht viel aufzuwirbeln war das Becken doch immer wieder so trüb (das ich nach einiger Zeit aufhören musste bzw. an die schwer einsehbaren Ecken usw. nicht mehr so gut rangekommen bin).
    Da ich Held natürlich die Rückförderpumpoen fröhlich hab weiterlaufen, hat sich der ganze Mist auch im Technikbecken verteilt und nach einiger Zeit hatte ich dann auf einmal auch nen Bodengrund im Technikbecken :-D.


    Letztendlich ist die Müllhalde (laut Klaus :-)) nun draußen (auch aus dem Technikbecken) und ich bin echt froh. Da hatte sich doch das ein oder andere angesammelt.
    In dem Zuge habe ich auch mal das Technikbecken ein wenig sauber gemacht, sowie nun mal auch den Filterschwamm zwischen Abschäumer- und Rfp-Kammer beseitigt(um auch an dieser Stelle mögliche Nitrat Depots zu vermeiden).


    Der Vliesfilter und der Abschäumer haben nach der Aktion kräftig was zu tun und ich hoffe mal das ich durch die Aktion jetzt nicht irgendwelche Depots aufgerissen habe und die Nährstoffwerte jetzt nun richtig mies aussehen.
    Trau mich schon gar nicht zu messen, werde das aber später noch nachholen da es mich doch schon interessiert.


    Letztendlich hoffe ich das die Korallen das gut überstehen und nicht doch die ein oder andere beleidigt aufgibt.
    Wir werden sehen.

  • Messe ruhig! Solche Aktionen sind auch oft der Grund, warum die eine oder andere Garnele plötzlich stirbt. Nicht ohne Grund sagt man ja, dass bei einem Beckenumzug der Bodengrund nicht mitkommen soll außer eine kleine Handvoll. Das einfachste ist immer, den Bodengrund einfach im Rahmen eines Wasserwechsels abzusaugen. Da wird noch am wenigsten aufgewirbelt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!