Stromsparen sinnvoll?

  • Hallo und guten Abend, Meerwasserfreunde,


    ich weiß, rechnerisch bringt es sehr wenig, aber dennoch meine Frage:
    Welche Nachteile könnten auftreten, wenn ich die Wassertemperatur um 1 °C von 25 auf 24 (+/-1°) senke?

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Moin Werner,


    ich betreibe mein Aquarium auch mit 23 Grad Celsius.
    Je niedriger die Temperatur, desto langsamer wachsen die Korallen, aber die Fische leben laut einiger Studien länger.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo


    Meine Becken laufen im Winter mit 23°
    im Frühjahr und Herbst mit 24°
    im Sommer mit 25-26°

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Ich habe mein Becken immer ohne Heizung betrieben, im Winter lagen die Temperaturen bei ca 22 Grad, Probleme habe ich damit nie gehabt.


    Keine Ahnung, wie viele Minuten der Heizstab im Jahr an ist, aber im Meerwasserbecken mit einem gewissen Volumen ist der Heizstab vermutlich das am wenigsten beanspruchte Gerät von allen (er ist drin, dient aber eigentlich nur als Sicherheit). Insofern sehe ich da kaum ein Einsparpotential bei mir.


    Werner, ich halte es wie Rüdiger oder Ewald fahre also mit 23 Grad. Probleme gab es da nie.


    LG
    Daniel

  • In einem beheiztem Raum ist es nur eine Sicherheitsmaßnahme, wenn z.B. jemand im Winter vergisst, das Fenster wieder zuzumachen beim Lüften. Bei mir springt er auch nur bei 23°C an, was selten passiert. Raumheizung läuft bei mir auch noch nicht, deshalb ist es gut, dass er überhaupt da ist. Habe es noch nicht geschafft, den Fischen beizubringen, einen Pulli anzuziehen, wenn ihnen kalt ist.
    Bei 20°C zeigen die Korallen wirklich, dass sie sich unwohl fühlen und ziehen sich zusammen. Hatte ich mal gehabt, als ich den Osmosevorrat im Technikbecken aufgefüllt hatte. Im Winter war das Wasser aus der Leitung richtig kalt und war als Abteil im Technikbecken angelegt und hatte das Wasser gut runtergekühlt. (^-^)

  • hallo sandy...


    guter hinweis mit dem osmoseabteil. ist bei mir genauso. war aber letztes jahr kein problem... hab ich auch nie drauf geachtet, aber könnte natürlich zum problem werden.


    ich habe bei mir den sensor und die heizung im tb auf 25° eingestellt. messe je nach gerät im becken mal 25,5 (analog) mal 23,5°(digital). in beiden fällen aber immer ca. 1° weniger als im tb.... die frage ist halt wieder, womit man misst und wie exakt das ist. prinzipiell werde ich mich so langsam an die 24° im becken rantasten. 23 finde ich ein wenig knapp. wenn man da im winter mal vergisst das fenster zu schliessen... könnte mir vorstellen, dass so mancher heizer im dauerbetrieb das nicht ausgleichen kann.

  • Auch das habe ich bei mir gut nachvollziehen können. Bei genügend Durchsatz durch das Technikbecken ist die Temperatur dort die gleiche wie im Schaubecken. Die Temperatur von der Anzeige habe ich dann mit einem Präzisionsthermometer und einem Gastronomiethermometer mit hoher Präzision überprüft.

  • Habe es noch nicht geschafft, den Fischen beizubringen, einen Pulli anzuziehen, wenn ihnen kalt ist.

    Man beachte:
    Das Anziehen immer mit der Schuppenrichtung und nicht gegen diese!
    Sonst verhakt sich der Pulli. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • guter hinweis mit dem osmoseabteil. ist bei mir genauso. war aber letztes jahr kein problem... hab ich auch nie drauf geachtet, aber könnte natürlich zum problem werden.

    Inzwischen habe ich eine Dreambox und der Osmosevorrat ist separat. Aber vorher habe ich ein Riesen-Osmoseabteil mit 100l oder so gehabt und nur eine Trennscheibe zum laufenden Technikbecken. Habe auch gestaunt, wie sehr das große Osmoseabteil die Temperatur runterziehen konnte. Da habe ich auch keinen Heizstab drin gehabt weil ich dachte, im geheizten Zimmer ist das doch völlig überflüssig, das Becken kann ja gar nicht kälter als die Zimmertemperatur werden...


    Nach ein paar Stunden laufender Osmose war das Wasser aus der Leitung saukalt. :grinning_squinting_face:

  • Hallo,


    kann es sein, das bei Temperaturen unter 23°C der Stoffwechsel bei den Fischen einschränkt, es wird weniger gefressen und auch das Ablaichen erfolgt nicht.


    Viele Grüße
    Klaus

  • Da Wasser wesentlich langsamer abkühlt als Luft glaube ich nicht, dass eine kurzzeitige Absenkung der Lufttemperatur im Aquariumzimmer einen spürbaren Effekt hat.


    Mit kurzzeitig mehr ich, je nach Literzahl des Aquas durchaus 1-2 Stunden. Ausprobiert habe ich das aber noch nicht.

  • Inzwischen habe ich eine Dreambox und der Osmosevorrat ist separat. Aber vorher habe ich ein Riesen-Osmoseabteil mit 100l oder so gehabt und nur eine Trennscheibe zum laufenden Technikbecken. Habe auch gestaunt, wie sehr das große Osmoseabteil die Temperatur runterziehen konnte. Da habe ich auch keinen Heizstab drin gehabt weil ich dachte, im geheizten Zimmer ist das doch völlig überflüssig, das Becken kann ja gar nicht kälter als die Zimmertemperatur werden...
    Nach ein paar Stunden laufender Osmose war das Wasser aus der Leitung saukalt. :grinning_squinting_face:

    Das wiederum kann ich mir sehr gut vorstellen. Wasser aus der Leitung hat ca. 10 Grad. wenn die Scheibe des Osmosetanks direkt an das TB grenzt, hast du damit praktisch eine Kühlfläche, die nur 10 Grad hat und die das TB kühlt.


    Wenn man sich bewusst macht, dass eine Fußbodenheizung mit einer Vorlauftemperatur von nur ca. 35 Grad läuft und damit ein ganzer Raum auf über 20 Grad geheizt wird, kann man sich den Effekt der Kühlung durch die Glasscheibe des Osmosetanks leicht vorstellen.

  • Hallo zusammen!


    Neues aus der Wissenschaft:


    Eine neue Studie von Wissenschaftlern verglich Schäden an Korallen, die Hitze- und Kältestress ausgesetzt waren.
    Die Ergebnisse zeigten, dass kühle Temperaturen kurzfristig mehr Schaden anrichten können, aber Hitze auf lange Sicht zerstörerischer ist (Scientific Reports, Nature Publishing Group).


    "Es ist allgemein bekannt, dass der Klimawandel zu Erwärmungen in den Ozeanen führt, aber auch extreme Kaltwasserereignisse sind häufiger und intensiver geworden.
    Im Jahr 2010 erlebten beispielsweise Korallenriffe auf der ganzen Welt einen der kältesten Winter und einen der heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen.
    Während des Experiments erlitten Korallen, die niedrigen Temperaturen ausgesetzt waren, in nur wenigen Tagen eine größere Wachstumsbeeinträchtigung und andere messbare Schäden im Vergleich zu Korallen, die Hitze ausgesetzt waren.
    Die Forscher fanden jedoch heraus, dass sich die Korallen schließlich an die kühlen Temperaturen anpassen, ihre Gesundheit stabilisieren und weiter wachsen können.
    Auf lange Sicht litten jedoch Korallen stärker, die Hitze ausgesetzt waren, als solche, die Kälte ausgesetzt waren, mit Anzeichen von starker Bleiche und Wachstumsstopp, der zum Tode führte.
    Während der Untersuchungen, die im experimentellen Aquarium durchgeführt wurden, verfolgten die Forscher die allgemeine Gesundheit der Korallen und den Stress ihrer symbiotischen Algen.
    Die Symbiose ist ein wesentlicher Bestandteil für riffbildende Korallen, da Symbionten die Korallen mit dem größten Teil ihrer Energie versorgen.
    Dementsprechend stellten die Forscher fest, dass die Kälte sowohl das fotosynthetische System der Symbionten störte, als auch das Korallenwachstum stark reduzierte.
    Insbesondere dann, wenn die Energieübertragung von Zooxanthellen auf Korallen fehlt oder drastisch reduziert ist, ist eine Ergänzung mit heterotropher Fütterung wertvoll."


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Hallo miteinander,


    ich bedanke mich für die vielen Hinweise. Mein Gedanke, dass eine T1° Senkung nicht schadet, wurde bestätigt. Dass die Zellteilungen etwas langsamer vonstatten gehen, ist mir recht, geht eh' alles zu schnell. War mir vom Süßwasser bekannt, wollte aber bezüglich der Korallen auch andere Erfahrungen hören.


    Nein, ums wirkliche Stromsparen geht es bei der selten arbeitenden Heizung tatsächlich nicht. Aber seit Jahresmitte haben wir sogenannte "Balkon-Kleinkraftwerke", die in diesem Sommer erstaunlich viel gebracht haben und als Nebenwirkung uns auch für überflüssigen Stromverbrauch sensibilisiert haben.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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  • Hallo,


    ich bekomme diese oder nächste Woche auch so ein Balkonkraftwerk geliefert, Nennleistung 800W. Bin auch schon sehr gespannt, wieviel es im Betrieb bringt, aber generell macht Kleinvieh auch Mist und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, ohne den Tieren zu schaden, macht schon Sinn.


    Während des Experiments erlitten Korallen, die niedrigen Temperaturen ausgesetzt waren, in nur wenigen Tagen eine größere Wachstumsbeeinträchtigung und andere messbare Schäden im Vergleich zu Korallen, die Hitze ausgesetzt waren.

    Stand da was zu den konkreten Temperaturen?


    Grüße


    Chris

  • Stand da was zu den konkreten Temperaturen?
    Grüße


    Chris

    Hallo Chris,


    der unten angeführte Link gibt einige Auskünfte bezüglich der Fakten.
    Es ist eigentlich alles Wesentliche am Ende unter "Diskussion" zusammengefasst.
    Die Widerstandsfähigkeit der Korallen ist wohl auch relativ zu den Breitengraden zu sehen.


    "Ganz allgemein werden Temperaturen, die regelmäßig für längere Zeiträume (Wochen bis Monate), Veron 1995) unter 18 C Grad
    fallen, als kalt für Korallen angesehen, da sie den Riffbildungsprozess einschränken."


    Normalerweise bewegen sich die Durchschnittstemperaturen zwischen 23- 28 Grad.


    Obwohl heute überwiegend im Fokus die Erwärmung mit ihren Folgen steht, ist es nicht uninteressant, auch um die Folgen einer Abkühlung zu wissen.
    Es geht hier auch nicht um die Absenkung von bis zu 1 Grad Celsius.
    Mir ging es um den Trend und das Verstehen, auch einmal in die gegensätzliche Richtung zu denken.
    Ich muss gestehen, dass mich die Kälteeinbrüche in dieser Größenordnung überraschten.
    Zwar hatte man davon gehört, aber wohl irgendwie als Nebensache abgetan.
    Eine dauerhafte Ausübung unter Aquarienbedingungen wird wohl niemand ernsthaft in Betracht ziehen wollen.


    https://www.frontiersin.org/ar…389/fmars.2018.00014/full



    Gruß
    Hajo

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    (Mark Twain)


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