Vergesellschaftungsfrage - Hippocampus/Opistognathus

  • Hallo Fories,


    besteht die Möglichkeit Brunnenbauer und Seepferdchen (keine Zwergseepferdchen) zusammen in einem Becken zu pflegen?


    Die Brunnenbauer sind ja im allgemeinen sehr ruhig und holen sich das Futter, wenn es schwimmend ist oder wenn mit einer Pipette gereicht wird. Die Höhle wird so gut wie nie für längere Zeit verlassen. Natürlich bauen sie lt. meinen Beobachtungen täglich an ihren Höhlen (neuer Eingang oder zweiter Eingang oder so ähnlich), ab und zu tauschen sie auch die Höhlen untereinander. Schnappen sich leider auch einmal eine kleine Garnele als Zwischenmahlzeit. Sonst habe ich bei meinen Brunnenbauern - castelnaui - keine weiteren Aktivitäten gesichtet.


    Die Seepferdchen (reidi, kuda, barbouri, comes, erectus) sind auch ruhige Schwimmer bzw. halten sich gerne an Gegenständen fest. Es sind meiner Meinung nach Lauerjäger, schwimmen allerdings auch dem Futter aktiv nach. Am meinsten Geschwindkeit bekommen sie, wenn es Lebendfutter = Mysis gibt. Da hält sie nichts mehr und es ist vorbei mit der Ruhe. Bei mir fressen sie aus einer Futterstation das Futter heraus und die Seenadeln warten dort auch.


    Weitere Mitbewohner, nachdem bei beiden o.g. Fischarten nicht alles Futter verwertet wird bzw. die Futterverwertung nicht optimal ist und die Strömung auch nicht zu starkt sein sollte bei den Seepferdchen, kommen noch ein paar Palaemon pacificus rein. Die Garnelen laichen im Schnitt alle 2-3 Wochen und dann gibt es auch was zu jagen und diese Garnelen sind auch sehr ruhig, fast unsichtbar und räumen alle Überreste auf.
    Vielleicht noch ein Paar Seenadeln und / oder kleinbleibende Schleimfische (max. 6-7cm) und/oder Gramma´s (melacara oder linki) beide leben sehr versteckt.


    Das Becken wird 70x70x60 LBH sein und die Höhe des Bodengrundes wird mindestens 8-10 cm haben. Es gibt auch genügend zum Festhalten.


    Könnte diese Vergesellschaftung von Brunnenbauern und Seepferdchen klappen? bzw. auch mit den weiteren Mitbewohnern?


    Viele Grüße und schon mal Danke für eure Gedanken dazu


    Klaus

  • Könnte diese Vergesellschaftung von Brunnenbauern und Seepferdchen klappen? bzw. auch mit den weiteren Mitbewohnern?

    Hallo Klaus!


    Das allgemeine Kriterium wäre ein passiver, sich langsam bewegender Fisch, der ungefähr gleich gross oder kleiner ist.
    Obwohl mir diese Vergesellschaftung etwas unüblich erscheint (Artenbecken wäre besser), sehe ich keine Probleme.
    H. zosterae sollte es nicht sein. Davon wird abgeraten.
    Alle anderen, größer werdende Hippos scheinen unproblematisch zu sein.


    Gruss
    Hajo

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    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Hajo,


    das mit den Artenbecken war mir bewusst, deshalb habe ich ja hier nochmals nachgefragt.


    Derzeit schwimmt ein Paar Hippocampus reidi zusammen mit einer Seenadel und zwei kleinen Zwergkaisern 4-5 cm und einen Gramma 5-6 cm.
    Die Seepferdchen 10-14 cm setzen sich bei jeder Fütterung durch, deshalb kam mir der Gedanke, die Pferdl zusammen mit Brunnenbauern zu versuchen.


    Ein weiteres Problem sehe noch beim Bodengrund von 8-10 cm. Derzeit sind es im Becken max. 6 cm, jedoch ihre Burgen wurden von mir soweit vorbereitet und haben ca. 10 cm. Durch die grobe Körnung lagert sich sehr viel Dentrius ab und keine Garnele bzw. grabender Seestern kommt da ran. Hast du für mich da einen Vorschlag oder auch jeder andere gerne?


    Viele Grüße


    Klaus

  • Hallo Klaus,


    Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das Becken Zukunft.
    In diesem Fall könnte ein doppelter Boden hilfreich sein.
    Direkt unter dem Kies wird sich eine Loch- oder Gitterplatte befinden.
    Der dann anfallende Detritus im Zwischenraum zur Bodenscheibe wird durch eine kleine Pumpe abgesaugt, entweder sporadisch oder permanent. Konflikte mit den Brunnenbauern wegen des Hantierens im Kies im Becken fallen so weg.
    Jedes Nachsetzen birgt auch gewisse Risiken.
    Brunnenbauer sind territorial veranlagt.
    Aus diesem Grund fallen als angedachte Mitbewohner alle reviertreuen Spezies durch den Rost.
    Als Einzeltier gehalten wird der Gramma weniger Schwierigkeiten machen, weil sich auch in der Natur die Habitatsgrenzen überschneiden.
    Allerdings ist er auch ein Höhlenbewohner....
    Centropyge? Welche Art?
    Bei meinen Bolzern würden die sensiblen Fische keine Ruhe finden. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Gruss
    Hajo

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  • Hallo Hajo,


    ja, genau ist in Planung. Fische sind aber alle schon vorhanden, allerdings in Artenbecken und ich würde gerne die eine oder andere Art zusammen pflegen.


    Super Idee mit der Lochplatte (habe ich vorrätig). Sollte die Lochplatte fest eingeklebt werden? Wieviel Abstand sollte zwischen dem Glasboden und der Lochplatte vorhanden sein?


    Plan für den Einzug wäre, erst einmal die Brunnenbauer rein, damit die in Ruhe ihre Höhlen gestallten und eingewöhnen können. Danach würden die Seepferdchen und die restlich angedachten Fische zur gleichen Zeit einziehen.


    Das kann ich mir bei meinen Gramma melacara und G. linki gar nicht vorstellen, das die als Paar schwierigkeiten machen. Die beiden Arten sind doch recht scheu und leben sehr zurück gezogen. Meine sind außerdem dicker und würden gar nicht die gebauten Höhlen der Brunnenbauer passen.


    Denkst du, das der/die Gramma`s etwa in die Höhle eines Brunnenbauers einziehen würden? :confused_face:


    Ich habe zwei Centropyge colini, die sind recht zart. :face_with_rolling_eyes:


    Viele Grüße


    Klaus

  • Hey,


    den Filter hatte ich auch mal, im Süßwasser funktioniert der ganz fantastisch.
    Im Meerwasser habe ich mich noch nicht rangetraut.
    Prinzipiell müsste die Filterleistung ja gigantisch sein, oder?


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo,


    das Beispiel hat seine Tücken.
    Du wirst den Detritus nicht komplett durch einfaches Absaugen durch das Rohr entfernen können.
    Es sei denn, man nutzt eine überdimensionierte Pumpe.
    Der starke Durchfluss würde wiederum die grabende Zunft stören.
    Mit der Zeit werden sich unterhalb der Platte garantiert einige „Nester“ in irgendeiner Ecke ansammeln.
    Ergo müssen diese erst einmal durch eine, wie auch immer geartete Strömung in Schwebe gehalten werden.
    Eine Hinterriffspülung ist dagegen eine einfache Konstruktion.
    Hier wird der Mulm nach vorne geblasen, wo er durch eine entsprechende Filterung entfernt wird.
    Das jetzt angedachte Prinzip ist etwas aufwendiger zu installieren, da entweder diese Methode einen getrennten Ein- und Auslass vorsieht, oder als reverse Konstruktion mit geeigneten Ventilen zur Wasserumkehr gezwungen wird.
    Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
    Erinnert mich stark an Loriot´s "Saugblaser Heinzelmann". :grinning_squinting_face:


    Gruß
    Hajo

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  • Denkst du, das der/die Gramma`s etwa in die Höhle eines Brunnenbauers einziehen würden? :confused_face:


    Ich habe zwei Centropyge colini, die sind recht zart. :face_with_rolling_eyes:

    Nein, das waren nicht meine Gedanken.
    Je kleiner das Becken und je höher die Besatzdichte mit reviertreuen Fischen, desto größer wird der Stress, der bei einigen Arten auftreten kann. Reviergrenzen überschneiden sich und der Stärkere bekommt einen Vorteil.
    Wenige territoriale Individuen in einem begrenzten Lebensraum sind die bessere Lösung.
    Das war's.
    Gruß
    Hajo

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  • moin,


    nun , die bautätigkeit des brunnenbauers mag den boden mal hier - mal da durcharbeiten und dabei detritus aufwirbeln, der dann im fliesfilter o äh. abgeschöpft werden kann.


    wenn der brunnenbauer auf den hohen bodengrund angewiesen ist, braucht der gramma eine ordentliche deco mit viel versteckplätzen u. äh..

  • Hallo Hajo,


    nachdem ich mir jetzt im WWW mehrere Bodenfiltersysteme @nano48 @Ruediger angesehen habe, ist bei allen die Höhe max. 10-12 mm und mit einem Lufthebersystem ausgestattet. Ergo - ich werde mir ein 20 mm (Freiraum) Bodensystem selbst bauen. Als Abstandshalter werde ich 20 mm PVC-Vierkantrohr verwenden oder was könnte ich noch verwenden?

    Mit der Zeit werden sich unterhalb der Platte garantiert einige „Nester“ in irgendeiner Ecke ansammeln.
    Ergo müssen diese erst einmal durch eine, wie auch immer geartete Strömung in Schwebe gehalten werden.

    Deine Idee mit der Rückspülung werde ich aufgreifen und mal was dazu planen. 1-2 Absaugstellen (AquaBee 300 l) sowie 1-2 Einlassstellen (zum Aufwirbeln) mit jeweils ganz kleinen Mini Wasserpumpen zwecks der Störmung unterhalb Lochplatte und damit sowenig wie möglich Störungen zu verursachen.


    @Joe
    Das mit den Versteckplätzen bei den Gramma´s ist mir klar und ist auch so geplant, zentral in der Mitte.


    Danke für den Gankenaustausch und noch einen schönen Sonntag


    Klaus

  • Als Abstandshalter werde ich 20 mm PVC-Vierkantrohr verwenden oder was könnte ich noch verwenden?

    PVC Rundstab 20mm wäre besser. Der PVC Vierkant hemmt die Strömung und blockiert in Teilen durch seine Fläche den Abtransport des Detritus.


    Gruss
    Hajo

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