Geringer Wasserdurchsatz durch das Technikbecken

  • Hallo


    Hat jemand Erfahrung mit geringen Durchflussraten durch's TB? In der Theorie wird von Beckeninhalt 2-3x bis 10x die Stunde Umwälzung gesprochen. Brutto oder Netto mal dahingestellt. Theorie und Argumente dafür sind mir klar, von wegen verhungern des Abschäumers und so. Aaaber hat auch schon jemand Aquarien mit weniger Filterdurchsatz übe einen längeren Zeitraum betrieben? So 1x die Stunde? Wie sind die Erfahrungen damit?


    Hintergrund der Frage:


    Meine Anlage besteht eigentlich aus 2 Aquarien die hintereinander geschaltet über ein einziges Technikbecken versorgt werden: TB-> AQ 1 mit 1400 Liter-> AQ 2 mit 300 Liter ->TB


    Das TB steht im Keller, in der Etage darüber steht das grössere Aquarium. Dessen Ablauf geht ins kleine Aquarium, welches zwar auf der gleichen Etage liegt, aber der Wasserstand 21cm tiefer liegt.


    Für den Wasserdurchsatz sorgt eine grosse RD3 die vom Keller ins grosse Becken hochpumpt. Um den natürlichen Wasserfluss vom 1. ins 2. Becken zu beschleunigen, hat bis gestern eine 80W RD3 unterstützt, welche so mit nur geringer Last laufen musste. Eigentlich ähnlich einem CL. Vom 2. Becken gings dann per Schwerkraft zurück in den Keller.


    Nach dem gestrigen Ausfall der Pumpe musste ich den Kreislauf schnell wieder in Betrieb nehmen, also habe ich die defekte Pumpe ausgebaut und die Verrohrung kurzgeschlossen. Dass bedeutet, das Wasser fliesst jetzt nur per Schwerkraft vom 1. ins 2. Becken. Ausgelitert sind das nun immerhin noch 1100 Liter pro Stunde. Also etwas weniger als der Nettoinhalt des grossen Beckens und weiter unterhalb der Empfehlungen.


    Bloss spare ich jetzt etwa 70Watt Pumpenstrom und geniesse angenehme Stille im Wohnzimmer, weil die stärker drückende RD3 halt vom Keller aus Geräusche verursacht hat, auch wenn es vieleicht bloss das Rauschen des Wassers in den Rohren war. Könnte ich das so belassen, wäre ich wegen der Stromersparnis Ökoaquarianer, würde Geld sparen weil ich keine Ersatzpumpe mehr kaufen müsste und Frau Gemahlin wäre den Aquarien freundlicher gesinnt, weil leiser. Also möglicherweise die eierlegende Wollmilchsau?


    Gruss
    Andi

  • Hi Andi,


    ich würde es schlicht in der Praxis ausprobieren und in den nächsten Wochen engmaschig einige relevante Werte messen, die ein Problem aufzeigen könnten. Nach der großen Hitzewelle ist der Zeitpunkt einigermaßen günstig.
    Messe etwas engmaschiger Nährstoffe und wenn möglich ph-Wert, Sauerstoffgehalt und halte ein gutes Auge auf kH als Zeichen des unveränderten Stoffwechsels, vergleiche die Wachstumsspitzen der Korallen auf regelmäßigen Fotos.


    Alarmmerkmale wären, wenn die Schaumsäule im Abschäumer sich nicht korrekt halten kann oder eben kH-Schwankungen deutlich würden oder Wachstumsverlangsamung eintritt.


    Über einige Tage sollte zumindest erkennbar sein, ob sich Veränderungen zeigen bei Nähstoffen oder kH-Verbrauch.

  • Hi Sandy


    Danke für Deine Einschätzung, so in etwa hätte ich das jetzt auch angegangen. Versuch macht klug, ausser der Plan ist von Anfang an zum Scheitern verdammt.


    Gruss
    Andi

  • Hi kermit999


    Doch, muss natürlich die Förderpumpe im TB entsprechend drosseln. Sonst geht massiv Wasser über den Notablauf des 1. Beckens.


    Gruss
    Andi

  • Hi Reiner


    Das System läuft so nun 7 Jahre.


    Die Boosterpumpe lief seit Anfang ohne jegliche Wartung (Reinigung). Ich trau mich kaum mehr eine RD3 vom Netz zu nehmen, weil die Controller dabei bereits mehrfach dahingeschieden sind. Trotz zweipoligem Schalter und Überspannungsschutz/Netzfilter für den Controller. Nun war eine Reinigung leider unumgänglich, was mir die Pumpe nun aber entsprechend übel genommen hat. Bis dahin aber keinerlei technische Probleme.


    Oder geht die Frage eher Richtung Fördermengen abstimmen? Da ist eine feine Einstellbarkeit und konstante Fördermenge natürlich Voraussetzung. Trotzdem hab ich das so gelöst, dass immer ein kleiner Teil in beiden Becken über den Notüberlauf ging. Das hat dann Schwankungen im Wasserstand in den Schächten weitgehend verhindert. Trotzdem muss man da dann alle paar Wochen etwas nachregulieren. Den Notüberläufen habe ich dann einen Schalldämpfer verpasst (Maggie Muffler). So lief alles recht leise. Das Lauteste im Wohnzimmer war die Förderpumpe im Keller, resp. das Rauschen des Wassers in der Verrohrung.


    Wenn ich nochmal neu bauen müsste, wäre ein 3. Ablauf vom Hauptbecken aber Pflicht. Dann könnte ich mit höherem Durchsatz im Hauptbecken fahren und müsste gleichzeitig keine Boosterpumpe einsetzen.


    Gruss
    Andi

  • Genau, auf die Fördermenge war meine Frage gestellt. Eigentlich kann das nicht funktionieren ohne Notabläufe , haste ja drin :winking_face:
    Was passiert wenn die Förderpumpe im Keller ausfällt, ist die andere Pumpe im Schacht verbaut ? Wenn ja , läuft diese doch trocken ?

  • Nein, die ist in die Verrohrung eingebaut, Saugseite am Ablauf 1. Becken, Druckseite am Zulauf 2. Becken.


    Und ja, fällt die Hauptpumpe aus, läuft die Boosterpumpe trocken. Da müsste dann irgendwann der Trockenlaufschutz wirken.


    Gruss
    Andi

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