Fische und Lanthan

  • Moin,
    Ich hätte mal eine Frage zur Anwendung von Lanthan in einem reinen Fischbecken. Zum Hintergrund: Ich möchte eine Gorgonie aus meinem Anglerbecken in den Cube setzen. Leider sind bei den Anglern haufenweise Turbellarien vorhanden. Hätte die Anwendung von Lanthan Auswirkungen auf die Fische ( v.a. die kleinen Angler) und auf die übrige Mikrofauna? Dann würde ich es vorziehen, die Gorgonie zu dippen und zu hoffen, dass alle Turbellarien erwischt werden. Oder wirkt das Lanthan gezielt nur auf die Plattwürmer?

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    auch wenn Lanthan per se nicht giftig ist, solltest du doch unbedingt vermeiden, in deinem Angler-Becken (mit Babies!) Lanthan zu verwenden!
    Lanthan KANN bei empfindlichen Fischen (z.B. Doktoren) zu Kurzatmigkeit und sogar zum Tode führen.
    Zwar in der Regel nur bei Überdosierung, aber man kann nicht vorsichtig genug sein.
    In der Regel wird die letale Dosis eines Stoffes in Gewicht pro kg Körpergewicht angegeben. Je kleiner der Fisch, desto kleiner die Dosis, die er/sie verträgt!


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Moin, Rüdiger
    Ich hatte mir so was schon gedacht. Die Idee mit dem Dippen kam mir, als ich den vorherigen Post gerade geschrieben hatte. Muss man bei den herkömmlichen Turbellarien eigentlich auch mit Eiern rechnen ( wie z.B. bei AEFW )? Oder ist eine einmalige Behandlung ausreichend?

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan



  • Hallo Stefan,


    Convolutriloba retrogemma vermehrt sich sexuell (Eier) wie auch asexuell durch Teilung.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Stefan


    eine Anwendung mit Lanthan genügt leider nicht.

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • OK, wie sieht der Plan aus? Einmal in einem Extragefäß dippen oder mit Lanthan behandeln, dann in's Becken setzen und nach ein Paar Tagen wiederholen?
    @Thomas Geisel Kann man das Concurat im Riffbecken anwenden oder sollte das auch außerhalb gemacht werden?

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • auch wenn Lanthan per se nicht giftig ist, solltest du doch unbedingt vermeiden, in deinem Angler-Becken (mit Babies!) Lanthan zu verwenden!
    Lanthan KANN bei empfindlichen Fischen (z.B. Doktoren) zu Kurzatmigkeit und sogar zum Tode führen.
    Zwar in der Regel nur bei Überdosierung, aber man kann nicht vorsichtig genug sein.

    Hallo Rüdiger,


    woher hast du diese Information? Ich hatte ja vor längerer Zeit über einen "Lanthanunfall" berichtet, bei dem durch einen Defekt oder eine falsche Einstellung einer Dosierpumpe eine extrem hohe Überdosierung des Lanthanchlorids im Riffbecken erfolgte. Keinerlei Fische, auch nicht die Doktoren, Garnelen oder die beobachtbaren Kleinstlebewesen zeigten irgendwelche negativen Reaktionen.#


    Gruß


    Bernd

  • Concurat ist ein Mittel aus der Tiermedizin und wird angewandt wenn Tiere Wurmbefall haben . Von daher unbedenklich.


    Concurat wurde einfach dem Beckenwasser zugegeben , man wollte ja das Becken von den Turbellarien befreien.


    Ca 20 Minuten nach der Zugabe starben die Turbellarien ab.


    Das Mittel selbst ist nicht giftig , aber die Turbellarien geben beim Absterben Gift ab . Deshalb unbedingt vor der Behandlung


    soviele Turbellarien wie möglich absaugen

  • Hallo Rüdiger,
    woher hast du diese Information? Ich hatte ja vor längerer Zeit über einen "Lanthanunfall" berichtet, bei dem durch einen Defekt oder eine falsche Einstellung einer Dosierpumpe eine extrem hohe Überdosierung des Lanthanchlorids im Riffbecken erfolgte. Keinerlei Fische, auch nicht die Doktoren, Garnelen oder die beobachtbaren Kleinstlebewesen zeigten irgendwelche negativen Reaktionen.#


    Gruß


    Bernd

    Hallo Bernd,


    es wird berichtet, dass bei Fischen mit engen Kiemenabständen, wie z. B. Doktorfischen, die Kiemen verkleben können.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Stefan


    Mit Lanthan die Tubellarien ausrotten birgt aber auch die Gefahr, die Tubelarien geben beim Absterben ein Gift ab,
    das mein Percularpaar leider auch verstorben ist.

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Hallo Bernd,
    es wird berichtet, dass bei Fischen mit engen Kiemenabständen, wie z. B. Doktorfischen, die Kiemen verkleben können.


    Gruß
    Hajo

    Hallo Hajo,


    es ist halt die Frage, wer hat dies berichtet, ist dies eine gesicherte Beobachtung oder nur eine Vermutung der Quelle?
    Meine Beobachtung hat dies eben nicht bestätigt und dies, obwohl versehentlich eine ganze Flasche Elimiphos rapid auf einmal in das Becken gelangt und dort eine ganze Nacht verblieben war.
    Mein Palettendoktor hat ebenso wie alle anderen Insassen darauf nicht reagiert.
    Gegen Planarien scheint es mir allerdings auch nicht besonders geeignet. Dies ist aber ein anderes Thema.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    hier hat es mal einer getestet. Es sind persönliche Beobachtungen und keine wissenschaftliche Studie.
    Sie deckt sich aber mit negativen Erfahrungen anderer. Ich meine, auch hier im Forum.




    https://beananimal.com/article…hanum-chloride-and-tangs/



    Auf jeden Fall ist eine Dosis, die größer ist, als eine therapeutisch notwendige, immer mit Vorsicht zu genießen.
    Einige Berichte warnen vor direkten Zugaben ins Becken.
    Der Umweg über den Ort des Vliesfilters oder des Abschäumers wird vorgeschlagen.
    Bei den Doktoren scheinen sich merkwürdigerweise ausschließlich Beeinträchtigungen bei Zebrasoma-Arten zu
    manifestieren.
    Andere Arten werden kaum erwähnt.
    Das Problem würde ich differenziert betrachten.
    Von unverdünntem Lanthan ist wohl wegen des unterschiedlichen Wissensstands der Anwender abzuraten.
    Der Zugabe von fertigen Mixturen steht nichts im Wege, solange die Dosiervorschriften eingehalten werden.
    Die Dosis macht das Gift.
    Soweit mir bekannt, hat TM schon aus diesem Grund das Elimiphos nach verdünnt.


    Gruß
    Hajo

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    (Mark Twain)


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  • Hallo Hajo,


    danke für den Link. Zebrasomas habe ich leider nicht mehr im Becken; insofern muss ich die Darstellung in dem Bericht offen lassen. Für Verallgemeinerungen, wie sie auch hier gelegentlich getroffen werden, ist dies aber sicher keine ausreichende Datenlage.
    Da mein gesamter, teilweise auch heikler, Tierbestand - incl. auch der gesamte Bereich der Niederen Tiere etc.- , auch den regulären Dauereinsatz nun schon seit langer Zeit problemlos verträgt, bleibe ich vom Nutzen - insbesondere natürlich zur möglichen exakten Stabilhaltung der PO4-Konzentrationen - fest überzeugt. Da gibt es ja auch genügend Berichte mit ähnlich guten Erfahrungen, auch hier im Forum wurde dies schon diskutiert.


    Viele Grüße


    Bernd

  • Die eigentlichen Ursachen scheinen wohl unbekannt zu sein, wenn es Schäden bei Zebrasoma-Arten gibt. Aus eigenen Erfahrungen mit Fällmitteln auf Eisenbasis kann ich nur berichten, dass einige Jahre alles gut gegangen ist. Auch eine unabsichtlich 10fache Dosierung war kein Problem. Eines Tages japsten alle drei Zebrasoma-Arten (Z. veliferum, Z. scopas, Z. flavescens) und waren wenig später tot. Alle anderen Aquariumbewohner (so weit wir das beurteilen konnten) haben nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Wir meinen, nichts am Aquariumsystem geändert zu haben. Also sehr mysteriös.

  • Hallo Bernd,


    ich stelle den Nutzen von Lanthan überhaupt nicht infrage.
    Da bin ich ganz bei dir.
    Mein besonderes Interesse galt ausschließlich den Auffälligkeiten bei Zebrasoma.
    Bedauerlicherweise gibt es (noch) keine wissenschaftlichen Ergüsse, sondern nur Vermutungen über die Nebenwirkungen, speziell bei dieser Art.
    Wenn eine Verklebung wegen Fällung des Stoffes unmittelbar an den Kiemen die Ursache sein könnte, wird womöglich der Abstand der Plättchen eine Rolle spielen?
    Das würde eine anatomische Besonderheit bei Zebrasoma bedeuten!
    Dem gilt es nachzugehen.
    Da dieser Effekt nicht nur in unserem Dunstkreis auftaucht und diskutiert wird, sollten wir zumindest Vorsicht walten lassen und es nicht gleich als Eintagsfliege abtun oder gar unter den Teppich kehren.
    Das Thema wird uns bestimmt irgendwann wieder einholen.
    Wir haben es mit einer Merkwürdigkeit zu tun, deren Hintergrund es zu beleuchten gilt.
    Besonders Pfleger von Zebrasoma-Arten werden einigen Klärungsbedarf anmelden.


    Gruß
    Hajo

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  • Das ist auch kein Wunder.
    Das Mittel von Microbe lift ist Lanthan-frei!


    Gruß
    Hajo

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  • Hallo zusammen,


    vielleicht eine völlig falsche Fährte, aber die Fähigkeit von Lanthan, Phosphat zu binden hängt wohl auch vom pH Wert und der Alkalität ab, siehe: LINK


    Wenn wenig Orthophosphat vorhanden ist und die Bedingungen im Aquarium ungünstig sind, führt das vielleicht dazu, dass doch größere Mengen Lanthan ins Freiwasser gelangen und dann Schäden verursachen.
    Ich bin absoluter Laie und chemisch auf dem Stand eines 8.Klässlers. Man möge mir diesen Gedankengang verzeihen, sollte er sich als absoluten Quatsch herausstellen :winking_face:


    Grüße


    Chris

  • was isn drinne?

    Tja, zur Zusammensetzung schweigt sich das Sicherheitsdatenblatt leider aus. Warum wohl?? :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face:

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Tja, zur Zusammensetzung schweigt sich das Sicherheitsdatenblatt leider aus. Warum wohl?? :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face:

    Kleine Geheimnisse hat wohl jeder Hersteller....
    Aufschlussreich ist die Abbildung unten.
    Auf der Flasche des flüssigen Mediums auf Polymerbasis steht Lanthan-Frei und in der linken, blau unterlegten Zone wird u. a. beschrieben:
    "... das Ausflocken könnte jedoch bei einer Überdosierung und/oder eventueller Dosierung direkt über den Tieren dazu führen, dass die Kiemen bei Fischen mit sehr engen Kiemenabständen (z.B. Doktorfischen) verkleben."

    Die Frage ist: warum dieser Hinweis?

    Dagegen ist der feste Adsorber ein Produkt auf Eisenhydroxidbasis.



    Gruß
    Hajo


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