Was machen wir mit unseren Tieren ...?

  • Man sollte eine Organisation gründen, die von Spenden lebt und Aquarien-gewachsene Korallen im Riff aussetzt um die zerstörten Riffe wieder "aufzuforsten".


    Jeder Aquarianer, der überzählige Korallen hat, kann diese kostenlos an eine bestimmte Adresse senden und dann werden die Korallen in Kisten gepackt und nach Übersee verschifft und dort angesiedelt.
    Da käme mit Sicherheit einiges an Biomasse zusammen, wenn ich allein die Becken einiger Aquarianer hier im Forum sehe.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

    Das ist zwar eine exzellente Idee, scheitert wohl momentan an den nicht unerheblichen Kosten.

    Hätte ich auch erst einmal nicht gedacht.
    Bei weiterer Überlegung schon.
    Die Gedanken aus dem ersten Link sind faszinierend und können für die Zukunft einen wegweisenden Charakter haben.
    Landgestützter Korallengartenbau, auch unter kommerziellen Gesichtspunkten.
    Gruß
    Hajo


    https://www.frontiersin.org/ar…389/fmars.2020.00672/full


    https://newheavenreefconservat…/reef-restoration-methods


    https://coral.org/en/blog/restoration/

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Das ist zwar eine exzellente Idee, scheitert wohl momentan an den nicht unerheblichen Kosten.

    Eine "exzellente Idee", die an den Kosten scheitert, ist nicht wirklich exzellent, sondern eher das glatte Gegenteil davon. Und selbst wenn sich die Gelder für eine solche Aktion auftreiben ließen, heutzutage werden ja alle möglichen und unmöglichen grünen Aktionen finanziert, wäre der Sinn einer Auffforstung von Riffen dennoch zweifelhaft. Nur weil Menschen glauben, irgendwo im Meer müssen Korallen gepflanzt werden, muss das noch lange keinen Sinn machen. Genauso gut könnte man auch ausgemusterte Zimmerpflanzen im Amazons-Regenwald auswildern.


    Wer auf solche Ideen kommt und auch noch ernsthaft diskutiert, dem ist die Realität abhanden gekommen.

    :thup


    Gruß, Thomas


  • Eine "exzellente Idee", die an den Kosten scheitert, ist nicht wirklich exzellent, sondern eher das glatte Gegenteil davon. Und selbst wenn sich die Gelder für eine solche Aktion auftreiben ließen, heutzutage werden ja alle möglichen und unmöglichen grünen Aktionen finanziert, wäre der Sinn einer Auffforstung von Riffen dennoch zweifelhaft. Nur weil Menschen glauben, irgendwo im Meer müssen Korallen gepflanzt werden, muss das noch lange keinen Sinn machen. Genauso gut könnte man auch ausgemusterte Zimmerpflanzen im Amazons-Regenwald auswildern.

    :thup
    Gruß, Thomas

    Es ist jedem gestattet, seine Welt aus eigenen Missverständnissen zu bauen.
    Das, was ihr "fern der Realität" nennt, ist schon längst Wirklichkeit geworden.


    Gruß
    Hajo

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  • @Bernd und Deniz:
    Dann bietet doch einfach etwas zum Versand an! Offenbar gibt es hier ja doch den ein oder anderen der etwas abnehmen würde.

    Ich habe nicht die Absicht einen Handel zu betreiben und suche auch keine Einnahmen, sondern möchte einfach ein schönes Riffaquarium unterhalten. Aus diesem Grund würde ich auch nie die Spitzen einer Koralle kappen, damit sie für den Händler interessanter wird. Die Spitzen bleiben da, wenn die Koralle zu groß geworden ist, die Basis wird entsorgt. Natürlich könnte man damit schöne neue Stöcke ziehen, aber die Mühe macht sich niemand.
    Ich bin auch kein Sammler von irgendwelchen "Raritäten" mit amerikanischen Phantasienamen, die sich momentan gut verkaufen ließen. Mich interessiert nicht das Preisschild zum Angeben; allein der optische Eindruck in meinem "Miniriff" zählt für mich.


    Verpacken, Versenden, Versandkosten und u.U. auch noch Risiken tragen für zu verschenkende Korallen? Für mich kein realistischer Vorschlag. Und mit welch seltsamen Zeitgenossen man es zu tun bekommen kann, wurde hier ja auch berichtet.
    Wenn eben keine Nachfrage mehr besteht, dann muss man damit leben.



    Gruß


    Bernd

  • Ich denke dass die Leute aktuell andere Probleme haben, als Korallen kaufen. Heute erreicht mich eine Zahlungsaufforderung des örtlichen Gasversorgers, von ursprünglich 850.- Euro Vorauszahlungen für ein 12-Familienhaus in 2022, ab sofort 1250.- Euro für Gas voraus zu zahlen. 2020 lagen die Gas-Vorauszahlungen noch bei knapp 390.- Euro/mtl. Die Heizkosten werden natürlich 1-1 an die Mieter, je nach Verbrauch, weiter geleitet und das wird nur einer der Gründe sein, warum aktuell unser Hobby auf breiter Spur, runter gefahren wird. Viele können sich das Hobby nicht mehr leisten, erst recht nicht wenn die Nachzahlungen im Januar eintrudeln.


    Die Leute, die mehr als 1000.- Euro für eine Koralle ausgeben, ja, die gibt es, aber die kann man mittlerweile nicht mit der Lupe, sondern mit dem Mikroskop suchen. Die Leute sind zur Zeit wegen gestiegenen Lebenshaltungskosten extrem genervt und gereizt, da ist das Luxushobby Meerwasser leider eines der Dinge, die hintenan gestellt werden.


    Grüße .... Klaus

  • Hi,
    eigentlich gibt es das Problem schon immer. Ich habe knapp 28 Jahre Meerwasser und meist Ableger die weg müssen.
    Die Jahreszeit ist natürlich im Sommer nicht die beste aber auch im Winter bekommt man auch für Highlights eher wenig. Eigentlich ist es auch egal ob SPS oder LPS
    ich finde es macht kaum einen Unterschied. Bringt beides nicht viel.


    Auch die Privaten haben enorme Kosten um Ableger zu produzieren. Am Ende ist es vom Zeit und Energieaufwand egal ob der Ableger in einer Händler Korallenfarm oder im privaten Ablegerbecken wächst.


    Manchmal beneide ich die Süßwasser Aquarianer die können die Pflanzen einfach auf den Kompost schmeißen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
    Ich finde das ist teilweise richtiger Stress und irgendwie Druck den es einem macht wenn alles zu wächst und man nicht weiß wo hin damit.


    Aber genau dieses Thema hatte ich vor einigen Wochen mit einem meiner letzten Aquarianer Bekannten. Da hat er auch gesagt, eher vorsichtig weil er nicht wusste wie ich darauf reagiere, das er die Korallen mittlerweile entsorgt. Er meinte, damit hat er vor einiger Zeit angefangen weil es zu mühsam ist sie weg zu bringen und es sich kaum noch lohnt(Corona, Zeit, Benzin usw. ). Aber der hat keine Anfänger SPS.


    Vermutlich kommt man nicht drum herum einige Sorten als Beckenstabilisatoren zu halten und dann zu entsorgen wenn sie zu groß sind und nur wenige Highlights auf einen Plug zu kleben. zum Tausch beim Händler

  • Es ist jedem gestattet, seine Welt aus eigenen Missverständnissen zu bauen.Das, was ihr "fern der Realität" nennt, ist schon längst Wirklichkeit geworden.


    Gruß
    Hajo

    So ist es! Ich bin ja selbst Mitglied in der „Coral-List“ einer Mailingliste für Forschende im Bereich Ozeanwissenschaften, Ökologie und Riffrestauration.
    Dort gibt es inzwischen schon mehr als 5 Organisationen, die „Wiederaufforstung“ in beschädigten oder ganz abgestorbenen Riffen betreiben.
    Finanziert durch staatliche Förderung, Drittmittel (z.B. Tropic Marin) oder durch Spenden.
    Es gibt sogar Workshops zu den Themen Korallenfarmen, Aquakultur usw.


    Also keine dumme Schnapsidee sondern Realität.
    Meine Idee würde halt das „Aufziehen“ der Fragmente ersparen und die Diversität vergrößern.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Es ist jedem gestattet, seine Welt aus eigenen Missverständnissen zu bauen.Das, was ihr "fern der Realität" nennt, ist schon längst Wirklichkeit geworden.


    Gruß
    Hajo

    Hallo Zusammen,


    wenn ich vorher gewusst hätte das dieses Thema offensichtlich auf ein so vielfältiges Interesse stösst ... allerdings muss es bei einem gepflegten Brainstorming erlaubt sein das jeder und jede seine Sicht der Dinge schildern kann ohne direkt an den Pranger gestellt zu werden. Genau aus solchen auf den ersten Blick banalen Ideen erwachsen oftmals neue und im Nachinein betrachtet auch nicht so schlechte.


    Zurück zum Thema: Wir müssen uns glaube ich auch die Umkehrfrage stellen. Wenn die Technik und Haltungsbedingungen in der Meerwasser immer besser werden so heisst das auch das die Tiere zukünftig naturnahe Wachstumsraten erzielen werden. Genau das wird die Problematik noch verstärken. Beim Kauf machen sich nur die wenigsten Gedanken darüber und erst wenn es soweit ist stehen wir wieder vor den gleichen Problemen wie ich aktuell.


    Ich könnte mir vorstellen das es ein Benefit für die Meerwasseraquaristik ist wenn z.B. Hersteller, Firmen sich zusammentun und soetwas wie Rückführung organisieren. Das wird in der Öffentlichkeit bestimmt als gute Werbung für die viel gescholtene Aquaristik wahrgenommen, wobei die Firmen auch nicht schlecht dabei wegkommen.


    Klaus Aspekt ist natürlich auch nicht von der Hand zu weisen, allerdings war es ja auch schon vor Kriegs- und Energiechaos kompliziert. Jetzt kommt der Aspekt eben nur noch oben drauf. Lasst uns das Glas lieber halbvoll als halbleer sehen und überlegen was es für Möglichkeiten gibt diesen aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.


    Ich sehe uns schon im südlichen Mittelmeer am Suezkanal unsere Tiere in die Freiheit zu entlassen ... da es dort schon Korallen gemäß der lessepschen Wanderung gibt werden da bestimmt einige überleben ... :ironie:


    Viele Grüße


    Eric

  • Hallo Eric,


    deine Worte in Gottes Ohr.
    Es muss schon erlaubt sein, der Wahrheit auf die Sprünge zu helfen.
    Wer argumentiert, dass es Unfug sei, ex situ Korallen unter bestimmten Bedingungen auszuwildern, der hat den Sinn dahinter nicht verstanden.
    Selbst beim ollen Wikipedia sind diese Methoden nachzulesen.
    Wenn man die verlinkten Seiten besser verstanden hätte, wären diese unausgegorenen Gedanken kaum zu Papier gebracht worden.
    Unsere Diskussionen sollten sich immer auf der Grundlage von Werten, wie gegenseitigem Respekt, Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit und Seriosität bewegen.
    Es fällt mir schwer, das hier zu erkennen.
    Man kann ja erst einmal dieser kruden Auffassung sein, sollte aber dann später die Hintergründe erkennen.
    Zurzeit zerstört eine Seuche binnen Wochen fast 30 Korallenarten in der Karibik.
    Eh jetzt wieder einer um die Ecke kommt und von der Klimaerwärmung faselt, nein, es hat mit dieser Ursache nichts zu tun !!
    Dieser Prozess wird von der Wissenschaft auf Bakterien und Viren zurückgeführt.
    Bei der Säulenkoralle Dendrogyra cylindrus brachen die Bestände um 80 % ein!
    Besonders gravierend ist, dass die betroffenen Korallenarten für die Riffe bestandsbildend sind und nun durch andere Korallengruppen ersetzt werden, die allerdings nicht die vielfältigen Funktionen der betroffenen Steinkorallen ersetzen können.
    Entscheidend sei jetzt die Frage, ob sich die bestandsbildenden Korallen wieder erholen können.
    Zwar seien kleine Korallen unter einem Zentimeter bis zu einem Durchmesser von 5 Zentimetern von der Krankheit kaum betroffen.
    Allerdings dauert es viele Jahre, bis die Korallen wieder nachwachsen.
    Zudem würden verbliebene Korallenreste vielerorts durch Algen überwuchert, was die Erholung der Riffe zusätzlich erschwert.
    Vom Abwandern gewisser Fischarten ganz zu schweigen.
    Man wird die betroffenen Steinkorallen zunächst anzüchten und dann gezielt wieder ansiedeln.
    Diese Methode hat sich bereits an anderen Orten innerhalb anderer geschädigter Riffe durchgesetzt.
    Nicht nur in der Karibik.
    Wer diese weltweiten Anstrengungen zur Rifferhaltung kritisiert, der sollte Alternativen aufzeigen.
    Bestenfalls die Initiatoren selbst ansprechen und das Echo abwarten.


    Gruß
    Hajo

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    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Hajo,


    so ist es. Ich hatte mich mit Claude auch schon darüber unterhalten und er ist mit seiner Auffassung nicht so weit weg von Deiner! Aber was machen wir damit?


    Jetzt stelle man sich vor, es gäbe eine Firma, die einen Aufruf startet in der Art "Gebt Eure unverkaufbaren Korallen am XX Ort ab", man begleitet das medial unter Benennung der Spender. Es würde mich nicht wundern solche Senderformate wie "Terra X" davon überzeugt zu bekommen solch einen Megaexport zu betreuen und darüber zu berichten.


    Man stelle sich den Meinungshorizont der Zuschauer vor, da hätten es sogar die ewigen Verdammer der Meerwasseraquaristik, wie der Nabu oder Deutscher Tierschutzbund, schwer ihre veraltete Meinung zu halten.


    Einmal im Jahr könnte man soetwas initiieren. Was wäre das für eine Signalwirkung?! Am Thema Geld damit zu verdienen sind wir ja schon längst vorbei zumindest die Heimaquarianer.


    VG
    Eric

  • Wäre die Finanzierung auf lange Zeit gesichert, würde ich sofort meinen jetzigen Job an den Nagel hängen und - vorzugsweise in der Karibik - Korallen auswildern.
    Und zwar mit genau dieser Idee, überschüssige Korallen von Aquarianern aus aller Welt einzusammeln und in die entsprechenden Länder zu exportieren.


    Theoretisch könnte man das Ganze auch für Fische anbieten (gibt genug Fische, die in zu kleinen Aquarien zu echten Raufbolden werden), allerdings bin ich mir nicht sicher, ob diese die Umstellung von Trockenfutter / Frostfutter auf Lebendfutter zum selbst jagen unbeschadet überstehen würden. Außerdem sind aquariengehaltene Fische, die ohne natürliche Feinde aufgewachsen sind sicherlich ein leichter Snack für Raubfische.


    Um mal eine grobe Hausnummer zu bekommen:
    Wer hätte denn regelmäßig überschüssige Korallen in entsprechender Größe abzugeben und wäre bereit, diese kostenlos! zu spenden?
    Gern auch per PN!


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • ... da wir ja nun schon einen kleinen Schritt weiter sind. :face_with_tongue:


    Konzeptionell müsste man an 3-4 Destinationen in Deutschland, eventuell auch in Kooperation, Aquarien bereit stellen, Norden, Mitte, Süden und Osten. Hier kann man dann die Korallen anliefern, zu einem festen Termin im Jahr. Den idealen Anpflanzzeitpunkt könnte man mit den ansässigen Korallenfarmern festlegen. Dort werden Sie für den Versand vorbereitet und in Begleitung in die jeweiligen Destinationen geschickt. Dazu könnte man dann unter den Spendern eine ermäßigte Begleitmöglichkeit verlosen, quasi als Anreiz.


    Eventuell gibt es für so etwas auch einen EU/BRD Fördertopf und mit den Fluggesellschaften könnte man bestimmt auch verhandeln unter Umständen könnten die dann Klimagutscheine erwerben, die für Ihre Co2 Bilanz wichtig ist.


    Wenn man jetzt das Ganze noch als Reportage begleitet bekommt man auch die entsprechende mediale Aufmerksamkeit.


    Als Begleiteffekt wäre es dann so das bestimmte Tierarten w.z.B. Entaqmea quadricolor, Sinularien oder eben andere Tiere erst garnicht mehr gesammelt werden, weil diese Korallen einfach nicht mehr gefragt sind, das merkt dann auch der Korallenfarmer.


    Bei Fischen sehe ich das anders, weil Nachzuchten u.U. im Riff nicht lebensfähig sind und der Aufwand einer erfolgreichen Hälterung wie z.B. eines Siganus usw. zu hoch wäre. Das ist dann ein anderes Thema.


    VG
    Eric

  • Hallo,


    aller Idealismus in Ehren, aber wir sollten realistisch bleiben. Wer soll denn großflächig Korallenableger einsammeln, vor einem Transport aufbewahren und dann per Luftfracht in tropische Regionen versenden?
    Da entstehen doch hohe Kosten, die in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen.


    Schon die wenigsten Aquarianer werden sich für ihre Ableger der Mühe der Verpackung und Versendung oder Verbringung an eine Sammelstelle unterziehen. Statt eines Erlöses haben sie hierfür nur Kosten.
    Die Zusammenführung und Aufbewahrung bis zum Versand per Luftfracht bedarf dann auch einer ausreichenden Logistik. Habt ihr eine Ahnung was heute Luftfracht kostet?


    Ob man dann irgendwo so einfach Korallen aussetzen und ansiedeln kann? Da bedarf es sich in den betroffenen Regionen wissenschaftlicher Begleitung, Genehmigungen und eine entsprechende Infrastruktur. Man muss ja auch genau wissen welche Arten wohin dürfen.


    Auch klimapolitisch wären solche Rücktransporte fragwürdig. Meines Wissens werden heute Rückbelebungen von Riffen mit Fragmenten aus näheren Regionen vorgenommen. Da wird wohl auch wenig Bedarf an einfachen Arten aus der Aquaristik bestehen.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    wenn man nicht drüber spricht und es nicht einfach mal "weiterspinnt" bleiben wir bei den Problemen und kommen keinen Schritt weiter. Warum also nicht mal Ideen tauschen.
    Mir und auch bestimmt anderen ist bewusst das das ein mehr als ambitioniertes Unterfangen ist, aber why not. Vielleicht gibt es hier Leute die a) gut wissenschaftlich vernetzt sind und b) Kontakte in die Industrie pflegen dann wäre es ein für alle lohnenswerter Denkansatz.


    Final bleibt es bei der Problematik und am Ende so das wir Tiere in den Müll schmeissen wenn an vielen Orten auf der Welt die Artenvielfalt stirbt!
    Und genau dagegen wehre ich mich.


    VG
    Eric

  • Und zwar mit genau dieser Idee, überschüssige Korallen von Aquarianern aus aller Welt einzusammeln und in die entsprechenden Länder zu exportieren.


    Ohje..... Warum Ohje?? ......Weil die Idee weltweit Korallen einzusammeln und sie dann Vorort auszuwildern Bullschitt ist.


    Richtig wäre wohl vielmehr..... im Notfall geeignete Korallen Vorort und falls Vorort ausgestorben (ehemalige Ableger von der Region) weltweit zu suchen, Vorort lokal zu vermehren und nach Beseitigung der Probleme im Meer selbige wieder in die Natur zu entlassen.


    Gewöhnt Euch lieber daran, dass die Korallen durch verbesserte Pflegebedingungen und dem damit einhergehenden Wachstum leider nichts anders sind, als Gartenabfälle. Deswegen heißt es ja auch im Aquarium gärtnern.


    Ich wünschte, ich hätte hier viele Leute mit normalen Korallen in der Nähe, das hätte mir viel Geld erspart. Früher war es gang und gebe, mit Freunden hunderte von Kilometern zu fahren, sich andere Becken anzusehen, Tiere zu tauschen oder auch "günstig" zu kaufen. Heute haben viele (also die, die es draufhaben) ein extra Ablegerbecken und hoffen damit ihr Hobby teilweise zu finanzieren (oder gleich das Haus abzubezahlen :winking_face: ). Das kann auf Dauer nicht funktionieren.


    Auch klimapolitisch wären solche Rücktransporte fragwürdig. Meines Wissens werden heute Rückbelebungen von Riffen mit Fragmenten aus näheren Regionen vorgenommen. Da wird wohl auch wenig Bedarf an einfachen Arten aus der Aquaristik bestehen.

    Genau so!!!


    LG
    Daniel

  • Hi Daniel,


    naja Bullshit finde ich Ideen prinzipiell nicht. In jeder Idee steckt etwas Gutes! Ich verstehe die Probleme, die in der letzt diskutierten Idee stecken schon, aber trotzdem ist das nicht grundsätzlich schlecht. Anprangern das es nicht geht hilft halt in der Problematik nicht weiter.


    Wenn es das Eine nicht ist dann vielleicht doch das man einen Codex rausgibt dem Neueinsteiger keine Problemkorallen zu verkaufen und genau für solche Fälle erstmal die einfacheren parat zu haben. Klar ist auch das wir dann irgendwann wieder an dem Punkt sind das die einfachen Korallen irgendwohin müssen, aber so hätten wir ein größeres Zeitfenster was ja auch nicht so schlecht ist, denn auf halbem Weg geht ja auch Einiges verloren.


    Viele Grüße
    Eric

  • Hallo Eric,


    es ist aber doch an den Wissenschaftlern vor Ort, festzustellen, welche Korallen warum eingegangen sind. Diese und nur diese können überhaupt sinnvoll wieder in das Ökosystem integriert werden. Alles andere ist immer ein Lotteriespiel. Im Regelfall werden sie die Korallen aus (teilweise noch) intakten Riffen vor Ort holen und dann vermehren und wieder ansiedeln. Alles andere ist nur ein Ritt auf des Messers Schneide. Hier im Forum gab es ja schon genug Beispiele für misslungene "Versuche" Tiere aus anderen Zonen oder gar Kontinenten usw. zu integrieren. Im Idealfall klappt alles, im Problemfall gibt es keine natürlichen Feinde mit allen Folgen. Jeder Angler kann dir ein Lied davon singen, wie schwer sich ein biologisches Gleichgewicht mit sinnfreien Besatzmaßnahmen einstellt.


    Insofern würde ich sagen "nicht mal dran denken". Was anderes ist es, wenn die Individuen vor Ort völlig ausgestorben sind und ein Aquarianer hat glücklicherweise noch eine Nachzucht im Becken. Ich habe mal gelesen, es würde teilweise reichen 5-10 Jahre die Meere nicht mehr zu befischen und zu traktieren und dann hätten sich viele Sachen wieder komplett erholt, allein mir fehlt der Glaube.


    Jeder der ein Meerwasserbecken, vernünftige Technik und keine extrem verwöhnten Tiere hat, kann heute die Biomasse seines Beckens in 5 Jahren verzehnfachen. Das ist einfach so. Wirf ein Keniabäumchen in ein Becken rein, nach 12-20 Monaten hast du 50 Stück davon. Die werden zu Plage, ähnlich ist das mit vielen SPS. Solange Leute immer nur den neusten Schrei nachrennen, wirst du mit deinem Appell keine Leute erreichen.


    Was mich aktuell von Meerwasser abhalten würde sind drei Dinge:


    1. Energiesicherheit (was ist, wenn den Herrn Politikern einfällt, den Energiebedarf der Leute zu rationieren oder selbigen teilweise sogar abzuschalten. Zum Equipment eines Meerwasserbeckens gehört für mich inzwischen ein gutes Notstromaggregat mit jeder Menge Kraftstoffen.
    2. Energiekosten, für die Heizkosten haben sich die Preise fast verdoppelt, für Strom wird das noch passieren. Damit wird das Hobby für viele unbezahlbar.
    3. allgemeine wirtschaftliche und damit gesellschaftliche Situation. Noch schlimmer, irgendwann bist du mit einem Meerwasserbecken plötzlich ein Energiemangelleugner).


    Aber: Die Hoffnung stirb zuletzt.


    LG
    Daniel



    S.P.O.C.K


    The human race is dead
    There's not a single head
    Wherever I see
    There's no one but me
    The last nuclear war
    A horror never seen before
    Nobody could understand why
    Everybody had to die
    But the planet is still alive
    Nature did survive
    A world by my own
    But still all alone
    I'm the last man on earth
    Radiation got me as well
    Made me immortal in this hell
    An old dream coming true
    But why now when there is nothing to do
    Since then I've been searching around
    Going from town to town
    Could it only have happened to me
    Am I doomed to be...
    I'm the last man on earth
    The robots are now in control
    Better be aware of their patrol
    I have everything to fear
    If they find me out here
    I'm the last man on earth
    Quelle: LyricFind

  • Hallo zusammen,


    das Auswildern unserer überschüssigen Ableger ist aus den bereits angesprochenen Gründen schwer zu realisieren, wenn nicht unmöglich.


    Ein anderes Projekt der Wissenschaft zur Rettung zerstörter Riffe macht da mehr Sinn.
    Es werden in Australien große Mengen an Korallenlaich aus Koralleneiern und Sperma gesammelt und in riesigen Tanks aufgezogen.
    Millionen von geschlüpften Larven wurden dann in die geschädigten Gebiete verbracht, wo sie unter dem Schutz von Netzen heranwuchsen.
    Diese Art der Korallenumsetzung bietet eine bessere Möglichkeit, als die Vermehrung von Stecklingen, die zwar auch noch ihre Anhänger hat, aber deren Art von Umsetzung weniger effektiv ist.
    Wie man sieht, ist es leichter eine Herde Antilopen umzusiedeln, als Korallen in den Weltmeeren.


    Ich sehe den Tag nicht mehr fern, wo uns im Handel anstelle von Ablegern Korallenlarven angeboten werden.





    Gruß
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Hajo,

    Ein anderes Projekt der Wissenschaft zur Rettung zerstörter Riffe macht da mehr Sinn.
    Es werden in Australien große Mengen an Korallenlaich aus Koralleneiern und Sperma gesammelt und in riesigen Tanks aufgezogen.

    auch darin kann ich keinen Sinn erkennen, da Korallenlaich unzähligen Tieren im Riff als Nahrung dient. Warum nur fällt es Menschen so schwer, ein wenig gelassener zu werden und ihre Finger rauszuhalten aus Dingen, die sie nicht verstehen. Wenn ein Riff abstirbt, hat das eben seinen Grund. Wenn der Mensch dahinter steckt, kann man daran rütteln, ansonsten können wir nur dabei zuschauen. Das mag uns nicht gefallen, so wie uns auch Algen und Cyanobakterien nicht gefallen, das können wir beklagen wie auch das Aussterben der Dinosaurier, aber so ist eben das Leben. Das eine geht, das andere kommt, und auch das viel zitierte "biologische Gleichgewicht" ist nur eine flüchtige Momentaufnahme - genau wie wir ..


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    Gruß, Thomas

  • Hallo Hajo,

    auch darin kann ich keinen Sinn erkennen, da Korallenlaich unzähligen Tieren im Riff als Nahrung dient. Warum nur fällt es Menschen so schwer, ein wenig gelassener zu werden und ihre Finger rauszuhalten aus Dingen, die sie nicht verstehen. Wenn ein Riff abstirbt, hat das eben seinen Grund. Wenn der Mensch dahinter steckt, kann man daran rütteln, ansonsten können wir nur dabei zuschauen. Das mag uns nicht gefallen, so wie uns auch Algen und Cyanobakterien nicht gefallen, das können wir beklagen wie auch das Aussterben der Dinosaurier, aber so ist eben das Leben. Das eine geht, das andere kommt, und auch das viel zitierte "biologische Gleichgewicht" ist nur eine flüchtige Momentaufnahme - genau wie wir ..

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    Gruß, Thomas

    Elvis? Der war gut !! Da haben wir ja noch einen mit (wenn auch späterem) Realitätsverlust! :ylol


    Gruß
    Hajo

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    (Mark Twain)


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  • Wenn ein Riff abstirbt, hat das eben seinen Grund. Wenn der Mensch dahinter steckt, kann man daran rütteln, ansonsten können wir nur dabei zuschauen.

    Zu 90% ist es aber leider der Mensch.....


    Ansonsten muss ich dir Recht geben. Die Dinos haben vermutlich länger durchgehalten als wir. Das Gleichgewicht wird es nie geben.


    LG
    Daniel

  • Alle haben gesagt, das geht nicht. Dann kam einer, der das nicht wusste. Der hat es dann gemacht.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Hallo Daniel,

    Zu 90% ist es aber leider der Mensch.....

    kannst Du das belegen? Ich kenne jetzt nicht alle Riffe der Welt, und mir ist schon klar, dass Riffe auch vom Menschen geschädigt werden. Z.B. durch Tourismus, Häuserbau, Cyanidfischerei (u.a. für die Aquaristik), etc. Aber die weitaus grössten Schäden richten wohl vorübergehend zu hohe Wassertemperaturen, Ultraviolettstrahlung und Stürme an. Wobei eben nur vorübergehend, da sich Riffe nach solchen zyklischen Schäden innerhalb kurzer Zeit regenerieren.


    Gruß, Thomas

  • Servusla,


    ich glaube das Problem haben viele.


    Könnte man da nicht irgendwie eine Tauschbörse ohne Euros schaffen?
    Geht das rechtlich? Und wer soll das machen?
    Ansonsten müssten wir ja Ressourcen vernichten! Das ist auch nicht Ökologisch.


    Ist hier nicht auch die Eigene Organisation gefragt? :peace:
    Würde auch da gerne Mitarbeiten


    Nur mal so zum Nachdenken :thup

  • Hallo zusammen,


    hin und wieder wurden die fehlenden persönlichen Kontakte innerhalb der Forengemeinde beklagt.
    Auch außerhalb des Forums war man auf der Suche nach Gleichgesinnten.
    Das führte in seltenen Fällen zu gelegentlichen lokalen Treffen, deren Hintergrund der Gedankenaustausch und weniger eine Tauschbörse sein sollte.
    Meist fand aber das eine nicht ohne das andere statt.
    Ein Beispiel sind die Zierfischbörsen der Vereine, in denen Zuchtergebnisse und/oder auch „Überschüssiges“ den oder die Besitzer wechselten.
    Auch hier sind Abnahmeschwierigkeiten an der Tagesordnung.
    Die Arbeit der Hobbyzüchter wird auch von Angebot und Nachfrage bestimmt.
    Es macht halt keinen Sinn Fische zu vermehren, mit denen man zwar in der Vergangenheit Geld verdiente, die aber momentan nicht einmal den Gegenwert des Futters einbringen.
    Ein professioneller Züchter kann noch rechtzeitig umsteigen, da er die Informationen und den besseren Draht zum Markt besitzt.
    Der eigentlich Gekniffene ist der einfache Hobby-Aquarianer.
    Man möge sich einmal Aquarien vorstellen, ohne Krankheiten und Pestilenzen.
    Wohin dann mit dem „Überschuss“?
    Produkte ohne Nachfrage verschwinden vom Markt.
    Sie werden nicht mehr verlangt und deshalb auch nicht mehr hergestellt.
    Produkte aus dem heimischen Aquarium taugen in gewisser Weise kaum als Nebeneinkünfte.
    Die Abgaben erfolgen zumeist in einem lokalen Umfeld, wo sich nach einiger Zeit der Bedarf gegen null verabschiedet.
    Aber wohin damit?
    Der Winzer kann seinen Wein wegkippen, um so das Angebot zu verknappen.
    Spargelbauer pflügen ihre Überschüsse als Dünger unter und kontrollieren auf diese Weise die Nachfrage.
    Der Hobby-Aquarianer hat dagegen kaum Möglichkeiten, das Ergebnis seiner pflegerischen Aktivitäten gewinnbringend zu vermarkten.
    Bestenfalls endet es in Tauchgeschäften.
    Schlechtenfalls.....
    Unsere Sicht auf die Dinge ist nicht neu und wir teilen sie mit einer Vielzahl von Gleichgesinnten, die nicht in Foren unterwegs sind, aber dennoch den gleichen Zwängen unterliegen.
    Wir müssen uns damit abfinden, dass wir irgendwann an einem Punkt ankommen werden, oder vielleicht bereits angekommen sind, wo uns trotz vieler Rückschläge durch Pflegefehler und Pestilenzen das Hobby an jene Grenzen bringt, die ethisch in die Zwickmühle führen.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hi,
    so wie Hajo schreibt ist es schon ein Problem wenn man die selben Korallen öfters und in zu hoher Stückzahl zu den regionalen Händlern bringt, auch wenn sie sonst am Markt sehr gute Preise haben.
    Damit macht man sich seine eigenen Hochpreisigen Tauschkorallen im Wert kaputt. Beim 3. Besuch ist man bei einer Tafel Futter angekommen obwohl
    im Netz noch gute Preise bezahlt werden.


    Leider ist es oft nicht mal möglich die Korallen zu verschicken weil es die Voraussetzung/Zeit kaum gibt für den Versand. Ich wüsste gar nicht wie ich ein Paket für den Versand los werden sollte wenn ich in der Woche bis 16 oder 17 Uhr gar nicht zu Hause bin. Somit fällt das für den privaten Züchter vermutlich schon aus.

  • Hi,
    so wie Hajo schreibt ist es schon ein Problem wenn man die selben Korallen öfters und in zu hoher Stückzahl zu den regionalen Händlern bringt, auch wenn sie sonst am Markt sehr gute Preise haben.
    Damit macht man sich seine eigenen Hochpreisigen Tauschkorallen im Wert kaputt. Beim 3. Besuch ist man bei einer Tafel Futter angekommen obwohl
    im Netz noch gute Preise bezahlt werden.


    Die Tafel Frostfutter ist doch längst zum Standard geworden.
    Erinnert mich irgendwie an den Satz Fußmatten beim Autokauf...... :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Dem Händler seines Vertrauens sollte man die Kundschaft nicht heimlich abwerben.
    Der Schuss geht mit Sicherheit nach hinten los und eine vertraute Quelle wird versiegen.
    In den frühen Jahren der Meerwasser-Aquaristik sind wir auf der Suche nach bestimmten Korallen und Fischen hunderte von Kilometern gefahren.
    Heute fahren wir diese Strecke, um sie loszuwerden.
    Dem kann man auch etwas Positives abgewinnen:
    Man lernt nette, neue Leute kennen. :grinning_squinting_face:


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • an Privatleute das Zeug los zu werden bei einem großen Becken ist fast aussichtslos, das habe ich schon vor ewigen Jahren aufgegeben.
    Es ist ja eh ganz nett in den Shop zu fahren.

  • Hi,
    Ich biete auch seit einigen Monaten hobbymässig Ableger im Netz zur Abholung an und habe auch Probleme diese loszuwerden.
    Allerdings sind die Gründe dafür komplett andere als die welche hier genannt wurden. Die wahren Gründe sind nämlich:


    - Erreichbarkeit
    Das Internet ist in den letzten Jahren sehr klein geworden. Praktisch alle klicks werden heutzutage auf den big five gemacht: Google/Youtube, Facebook, Twitter, Reddit, Tiktok.
    Etwas anderes zu finden ist mit Google praktisch unmöglich geworden da mittlerweile so massiv gefiltert wird. Niemand möchte sich mehr in (leider) sterbenden Foren anmelden um Korallen zu suchen. Gleichzeitig gibt es keine Haupseite welche alle Angebote vereint. Ebay kleinanzeigen ist ja leider nicht mehr möglich. Ich bin auf CommunityCorals, Aquaristik-kreisel und Quora aktiv. Niemand welcher von mir Korallen gekauft hat kannte mehr als einen der drei Anbieter. Ich bin auch der einzige private Verkäufer bei mir im Umkreis von 60 km, aber ich bezweifele dass ich der einzige bin welcher ein gut funktionierens Aquarium besitzt. Andere Aquaristiker kennen entweder die Seiten nicht oder wollen nichts verkaufen.


    - Angebotene Tiere
    Lasst uns mal die Tiere von @Meexx realistisch betrachten, welche auch ein guter Anhaltspunkt für die "alten Eisen" hier sind. Die meisten Korallen sind "allerwelts" SPS. Das ist Problematisch. Einerseits sind es halt immer noch SPS und damit nicht für Anfänger geeignet egal wie sehr sie an Aquarien angepasst sind. Ich habe selber vor einem halben Jahr alle meine Monti und Pociloporastöcke verlohren weil sich eine kleine rote Montiplatte entschieden hat zu sterben und alle anderen SPS zu infizieren. Hab echt die Schauze voll von SPS. Da halte ich lieber Ultra Zoas und Ultra Acans. Die sind robust und lassen sich auch gut weiter vermitteln.
    Andererseits, wenn jemand tatsächlich ein Ultra stabiles Becken mit allem möglichen Schnickschnack besitzt, kann ich gut nachvollziehen dass dieser Aquaristiker keine gewöhnlichen SPS möchte, sondern auf der Suche nach der neusten Rarität ist.



    TLDR: Wir brauchen eine Börse welche auf Google auf platz 1 anstatt ebay erscheint. Einfarbige Acros sind zu empfindlich für Anfänger und zu gewöhnlich für Profis.


    Zu 90% ist es aber leider der Mensch.....

    Führende Meeresbiologen werden dir da widersprechen.

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    Die meisten Riffe sind nur einige 1000 Jahre alt obwohl es Korallen seit 400 mio jahren gibt.
    Sie sind aber nunmal empfindlich und wenn sich das Klima ändert dann beginnen sie zu wandern. Haben sie anscheinend schon immer gemacht.

  • Hallo Zusammen,


    nun nachdem wir alle möglichen Meinungen und Ideen diskutiert haben sind wir aktuell vielleicht etwa schlauer, aber die Lösung haben wir auch noch nicht.
    Ich halte es jetzt so das die Korallen da bleiben wo sie sind, die dürfen solange wachsen bis im 400er Aquarium plus dem 2.000er Pott kein Platz mehr ist.
    Ich weigere mich einfach Tiere auf den Müll zu schmeissen und hoffe das irgendwann auch wieder andere Zeiten kommen und die Tiere dann ein neues Zuhause bekommen.


    Viele Grüße


    Eric

  • hi erik,


    gute entscheidung!


    was aber betont werden sollte: ein "biotop" in menschenhand muss immer gehegt und gepflegt werden.


    dazu gehört auch das zurückschneiden von korallen und zur not auch das entsogen der schnittteile.


    ähnlich wie ein naturnaher gartenteich o. äh. auch gepflegt werden muss, um nicht von einer dominierenden art überwuchert zu werden.

  • ... na klar muss das so sein, seit über 30 Jahren hege und pflege ich Meerwasser und könnte Geschichten erzählen :thumbs_up: übrigens Süsswasser und Teich(e) noch länger ... die Probleme bei guter Pflege bleiben – ABER ES GEHT EBEN NICHT ANDERS!

  • Hallo zusammen!


    Was auffällig ist, dass Fische in diesen Diskussionen kaum vorkommen.
    Bei diesem speziellen Thema wird verdruckst argumentiert oder sich lieber erst gar nicht zu Wort gemeldet.
    Oder sehe ich das zu eng?
    Das Problem, das wir meinen zu haben, ist beim Thema Koralle weniger kompliziert, als wie bei den Fischen.
    Die Korallen kann man ja notfalls verkleinern.
    Der Rest bleibt dann ein nachwachsender Rohstoff.
    Ob nun Ableger unter die Leute gebracht werden können oder nicht, hat keine kritischen Auswirkungen auf den verbleibenden Mutterstock.
    Alles rein gärtnerischer Abfall, sagt nicht nur Joe.
    Schwund ist ja überall.
    Es scheint also vertretbar, nachwachsende Kapazitäten zu entsorgen.
    Auf den Malediven verarbeitete man sogar einst den „Rohstoff“ Koralle als Ziegel für den Hausbau.
    Die pflanzliche Natur meines Gartenteichs unterliegt den gleichen Zwängen, wie der Inhalt meines Aquariums.
    Sie wird zu üppig.
    Ich muss ran!
    Man sollte beizeiten der Natur ins Regelwerk greifen.
    Sonst unterliegen wir dem Messie-Syndrom und unser Hobby kündigt uns! :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Was geschieht eigentlich mit den Fischchen, die einst als klein erworben, jetzt ihre wahre Größe zeigen?
    Sind sie „gebraucht“ genauso schlecht vermittelbar, wie die Korallen?
    Eigentlich viel schlechter.
    Aquarientechnik wird völlig schmerzfrei entsorgt.
    Auch Ableger von Korallen wandern auf den Müll.
    Aber was passiert mit den Fischen?
    Richtig, sie gehen den gleichen Weg, wenn sie nicht schon vorher allerlei Pflegefehlern zum Opfer gefallen sind.
    Was übrigens in diesem Falle auch die Parallele zu den Korallen aufzeigt.
    Auch aus diesem Grund sollten sie nicht unerwähnt bleiben.


    Gruß
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Hajo,


    nun habe ich schlechte Laune!
    Glaubst du wirklich, dass es heutzutage noch Menschen gibt, die ihre Fische im Klo entsorgen?
    Die meisten „überschüssigen“ Fische werden doch (zumindest hier im Forum oder bei eBay Kleinanzeigen) verschenkt oder sogar noch verkauft.
    Ich habe auch schon von Fischen gehört, for den Rest ihres Daseins im (beleuchteten) Technikbecken fristen mussten.
    Grausam, aber wenigstens leben sie noch.


    Vielleicht bin ich zu sehr Gutmensch, aber das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen!
    Dann lieber den Fisch mit in den Urlaub nehmen und vor Ort in die Karibik werfen!


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Vielleicht bin ich zu sehr Gutmensch, aber das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen!

    Hallo Rüdiger!


    Du bist m(ein) Gutmensch. :winking_face:
    Warum wird eigentlich das Angebot an Fischen nicht weniger?
    Normalerweise müsste sich doch jeder bereits eingedeckt haben.
    Wahrscheinlich ist das auch so.
    Nur leider in kurzer Zeit in mehrfacher Wiederkehr.
    Wenn ein Fisch den Pflegefehlern entkommen ist, wächst er heran und stellt,
    bei unerwarteter Größe, seinen Pfleger vor Probleme.
    Das Becken wächst ja nicht mit.
    Fische werden aus den unterschiedlichsten Gründen abgegeben.
    Unverträglichkeiten unter Artgenossen, Ernährungs- und Größenprobleme etc.
    Falls die Endgrößen der Fische mit ihren Aquarien vereinbar sind, können die Insassen uralt werden.
    Fische, die dem Becken entwachsen, werden zum großen Teil wie Sauerbier angeboten.
    Wer von den Gutmenschen verfügt denn über die entsprechende Beckengröße?
    Wenige.
    Auch wenn die Beckengröße stimmt, passt dann auch der Neuzugang zum Altbesatz?
    In den seltensten Fällen.
    Aggressivitäten sind die meisten Gründe für einen erneuten Umzug.
    Aber wohin?
    Der Händler wird sich bedanken.
    Sein Bedarf an großen Kloppern ist begrenzt.
    Er wird sie in den seltensten Fällen weiter vermitteln können.
    Außerdem birgt das Umsetzen größerer Fische eines Altbesatzes des Öfteren Komplikationen.
    Man denke nur an die vielen, eigens für die Algenprophylaxe angeschafften Siganus- oder Doktorfischarten.
    Auf dem privaten Sektor wird es kaum anders verlaufen.


    Gruß
    Hajo

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  • Hallo Rüdiger,

    Die meisten „überschüssigen“ Fische werden doch (zumindest hier im Forum oder bei eBay Kleinanzeigen) verschenkt oder sogar noch verkauft.

    glaubst Du das wirklich? Wo sind denn all die vielen (großen) Becken, in die all die vielen Docs angeblich umziehen, wenn sie für das eigene 500 Liter Becken zu groß geworden bzw. nach paar Jahren Hobbyaufgabe lästig geworden sind?


    Im Klo werden schon aufgrund der Größe nur die wenigsten Docs landen, dafür umso mehr z.B. in den Tiefkühltruhen der Händler des Vertrauens, wenn sie ihre Kunden nicht vor den Kopf stoßen wollen.


    Hab mal vor Jahren bei einem Händler samstags ausgeholfen, dem seine Tiefkühltruhe war voll mit Fischen. Sein Argument war, dass wenn er die Fische nicht annimmt, gehen die Kunden halt woanders hin, und kaufen dort neue Fische, Korallen und Zubehör.


    Gruß, Thomas

  • Darum gibt es jetzt eine Rotfeuerfischplage vor Florida! :loudly_crying_face: .
    Gruß


    Wolfgang

    Hallo Wolfgang,


    das Ganze hat auch eine andere Seite :grinning_squinting_face:


    https://packercarlosilluminati…ind-zum-lieblingsgericht/


    Gruß
    Hajo

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  • Hallo,

    Sein Argument war, dass wenn er die Fische nicht annimmt, gehen die Kunden halt woanders hin, und kaufen dort neue Fische, Korallen und Zubehör.

    das war - zumindest bei meinem Kumpel - damals nicht so!
    Er hatte ein Meerwasser-Fachgeschäft in meiner alten Heimat. Die hatten im Laden ein 18.000 Liter Becken stehen, dort kamen alle Fische rein, die niemand mehr wollte (Kaiser, Haie, Muränen, ...), einmal schwamm sogar eine Zeitlang ein Blaupunktrochen drin, der wurde aber später an das Sealife Oberhausen abgegeben.


    Mein Kumpel von der Uni Gießen hat einen Bekannten bei der Aiforce in Gießen, der hat ein 25.000 Liter Becken. Dort gibt er alle Fische und Korallen ab, die er nicht loswird.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

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