HLLE bei P. hepatus

  • Hallo,


    mein Palettendoktor hat seit ich ihn habe (3 Jahre) Hautirritationen. Das waren kleine Vertiefungen in der Haut im Gesichtsbereich.


    In den letzten Monaten haben sich diese allerdings verstärkt - ich vermute, dass es sich um HLLE handelt (Seitenlinienkrankheit).


    Wenn man nach den Ursachen sucht kommt man auf mangelhafte Ernährung/Vitamin A Mangel.


    Meine Fische bekommen jeden Tag ein anderes Grünfutter zusätzlich zu Mysis und Krill: Brokkoli, Salat, Nori, Gurke, Zuchini was auch restlos gefressen wird.
    Zusätzlich reichere ich das Futter alle 14 Tage mit Vitaminen an (in geringen Mengen, da der Bedarf schwer einzuschätzen ist).


    Zweite Ursache kann möglicherweise der Einsatz von Aktivekohle sein -> hatte ich das letzte Mal vor 2 Jahren im Einsatz


    Was ich allerdings in letzter Zeit vermehrt verwendet habe, sind Phosphatabsorber -> könnte hier ein Zusammenhang bestehen?


    Dritte Ursache ist Stress:
    Meine Fischgemeinschaft ist seit langer Zeit stabil und es gibt keinerlei Reibereien. Die Truppe ist harmonisch, es gibt keine nervösen Schwimmer.


    Bis auf den Palettendoc sind auch alle Fische beinahe handzahm. Die Palette ist hier leider etwas anders - sobald etwas nicht dem gewohnten Tagesablauf entspricht ist sie extrem aufgeregt und zwickt sich ins Riff. Solange ich also die Futterklemme nicht woanders hinhänge bzw. kein unbekanntes Futter einbringe ist sie relativ entspannt, könnte aber natürlich ein Faktor sein.


    Gibt es Tipps, was ich ändern/verbessern könnte? Wasserwerte sind alle da, wo sie hingehören (was mit Heimtests möglich ist). Die letzte ICP war im Dezember 2021 und hat auch keine Ausreisser gehabt. Eine neue ist für nächstes Quartal geplant.


    Die Fotos sind leider schlecht, es ist gar nicht so einfach die Gute zu fotografieren...


    lg und danke für eure Hinweise,
    Andreas

  • Meine weiteren Recherchen haben mich zu einem Thread hier im Forum geführt
    @hajo hat hier eine interessante Info geschrieben (Beitrag 6):


    Was hat mein Bispinosa


    Ausschnitt aus dem genannten Tread:
    [...] Diese Erkenntnis hielt sich viele Jahre, bis weitere Untersuchungen darauf hinwiesen, dass stattdessen bestimmte Eisenchemikalien, die in Phosphatadsorbern verwendet werden, die Probleme verursachen.


    Das würde zu meiner Fragestellung oben die Antwort geben. Die Verschlechterung des Hautbildes begann in zeitlicher Nähe mit verstärktem Einsatz von Phopshatabsorbern...

  • Hallo Andreas!


    Die Geschehnisse rund um das Kapitel HLLE sind von diffuser Natur.
    Mein Kenntnisstand ist folgender:
    Begonnen hatte es damals mit mäßigen Erfolgen mit vitaminisierter Kost und/oder allerlei
    Grünkost-Varianten.
    Die Oberhaut der Doktorfische ist weniger robust, als bei anderen Fischen.
    Das bringt in manchen Aquarien Komplikationen, da wir hier auch mancherlei chemische Produkte für allerlei (eingebildete) Problemchen einsetzen und uns weniger Gedanken um die Gesundheit unserer Fische machen, als um das Wachstum von Korallen.
    Das bringt auch mit sich, dass wir auch oft in der falschen Ecke suchen.
    Das Zusammenspiel von chemischen Verbindungen ist in jedem Becken von unterschiedlicher Natur.
    So kann es bei einem Fisch eine Hautläsion hervorrufen, jedoch bei anderen nicht.
    Der Einsatz von Kohle im Dauereinsatz als Initiator für HLLE ist in etlichen Fällen bewiesen, indem die Krankheit reproduzierbar blieb.
    Nach einigem Hin und Her wurde der Abrieb als spätere Ursache genannt.
    Da überall unterschiedliche Kohle in unterschiedlichen Zeitabständen verwendet wurde, waren logischerweise auch leider die Resultate unterschiedlich.
    Man konnte sich als Krankheitsursache nicht auf die Adsorptionsqualität bei der Kohle einigen, mehr aber auf den unterschiedlichen Abrieb!
    Meerwasserfische trinken!
    Das sollte nicht vergessen werden!
    Weil das Geschehen so unterschiedlich auftrat, rückte nicht nur die Kohle ins Blickfeld, sondern plötzlich auch die chemischen Adsorber.
    Hier gab es ebenso reproduzierbare Fälle von HLLE, wie beim Dauereinsatz von (minderwertiger) Kohle.
    Beide Materialien adsorbieren nicht nur, sondern scheinen Stoffe abzugeben, die von den Fischen aufgenommen werden und relativ zur jeweiligen Belastung des Wassers und zur Kondition der Fische, zu Schäden führen können. Lanthan lässt grüßen!
    Wenn man all diese Fäden zusammenführt, ist die Dauerfilterung mit einigen chemischen Materialien mit Vorsicht zu genießen.
    Aus einer Dauerfilterung kann auch eine Dauerbelastung der Fische mit irreparablen Folgen entstehen.


    Gruß
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Danke für deine ausführliche Rückantwort @hajo


    Wenn ich mir alles noch einmal ansehe deutet sehr viel darauf hin, dass der Absorbereinsatz hier die Ursache sein könnte. Wie oben geschrieben hatte ich ja schon einen Grundverdacht - der jetzt mehr und mehr bestätigt wird.


    Ganz los werde ich den Phosphatabsorber nicht. Ich habe zwar (meine Meinung :smiling_face: ) keinen zu großen Fischbesatz - ich füttere aber sehr viel und abwechslungsreich. Und das führt zu Werten die ich stabilisieren muss...


    Mir fallen zwei Möglichkeiten damit ein:
    .) ich wechsle das Produkt (Aluminiumbasis vs. Eisenbasis)
    .) ich schalte einen Filter dazwischen um weniger (?) Abrieb einzutragen.


    Ich wasche zwar jetzt das Material aus (mit UO Wasser) und habe auch Filterwatte dazwischen. Aber nur weil man den Eintrag nicht sehen kann, bedeutet nicht, dass er nicht da ist. Und die Filterwatte wird zugegebenerweise schon rot gefärbt im Laufe der Zeit.


    Was für einen Filter könnte ich hier nehmen? Ideen?


    lg
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    die Paletten scheinen sehr anfällig für HLLE zu sein, das habe ich leider auch bei meiner früher gehabt. Zum Produktwechsel kannst Du natürlich einen AL-Adsorber verwenden, aber auch überlegen, ob vielleicht ein Umstieg auf Lanthan nicht die bessere Option ist.
    Eventuell auch kombinieren mit einem Einsatz eines Vliesfilters, der die Nährstoffe noch einmal deutlich reduzieren würde, gerade bei hohem Futtereinsatz.

  • Von Lanthan würde ich abraten, da je nach Menge und Dauer bei einigen Docs andere Auffaelligkeiten beobachtet wurden..
    Auch ein hinter den Adsorber geschalteter Diatomfilter kann das Problem mit dem Abrieb loesen.
    Gruss
    Hajo

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  • Hallo,


    danke für die weiteren Infos.


    Vliesfilter ist bereits im Einsatz
    Diatomfilter kenne ich nicht - hat hier jemand einen Link auf einen Diatomfilter für Meerwasser der hier in Frage kommen könnte?


    lg
    Andreas

  • Such mal nach Vortex Diatomfilter
    Es gibt aber noch andere.
    Gruss
    Hajo

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  • Wenn Du den Auslauf des PO4 Reaktors in den Vliesfilter leitest müsste das auch helfen.

    Danke Reinhard - das habe ich jetzt sofort umgesetzt.


    Das nächste wird sein, die Filterwatte im PO4 Reaktor durch die vorher verwendeten Vlieseinlagen zu ersetzen. Ich denke, die hatten auch mehr Rückhaltevermögen wie die Filterwatte...


    Falls noch jemand Ratschläge hat - vielen Dank fürs Antworten,


    lg
    Andreas

  • Ich möchte diesen Thread wieder nach oben holen. Vielleicht hat ja jetzt jemand eine Idee um was es sich handelt bzw. Vorschläge was ich noch tun könnte.


    Schon als ich den Doc bekommen habe, hatte er leichte Hautirritationen. Ganz oben findet ihr den Status von März diesen Jahres. Leider hat sich die Lage nicht verbessert - die Irritationen sind mittlerweile flächig - ein aktuelles Foto habe ich angehängt.


    Ich hatte ja erwähnt, dass ich den Phosphatabsorber für eine mögliche Ursache gehalten habe. Noch im März habe ich begonnen, den Absorberrückfluss durch mehrere Lagen Filterwatter und den Vlieser zu lassen. Ausserdem habe ich die Abschäumung verbessert und brauche seither nur noch geringe Mengen um die Werte im gewünschten Bereich zu halten.


    Die Wasserwerte waren bei der letzten Analyse (2 Woche alt) ohne Auffälligkeiten (von einem niedrigem Strontiumwert bzw. erhöhten Ca und PO4 Wert abgesehen).


    Gefüttert wird Abwechslungsreich und mit Grünfutter so gut wie täglich.


    Hat jemand Vorschläge wie ich die weitere Ausbreitung stoppen kann?


    Danke für eure Hinweise,
    Andreas


  • Hallo Andreas,


    @Francis hat hier im Forum eine schöne Analyse eingestellt (von Oceamo) zum Thema Adsorber im Aquarium.


    Durch Filterwatte wirst du kaum die negativen Stoffe entfernen können, die bei den Adsorbern ausgewaschen werden.
    Ich würde die Adsorber samt und sonders aus dem Becken entfernen und einen größeren Wasserwechsel machen.
    PO4 bekommt man auch mit Lanthan gut in den Griff, das ist kein Hexenwerk.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Lanthan dürfte auch seine Schattenseiten haben.
    Darum wäre zuerst einmal interessant, ob es sich um eine Krankheit handelt (zb. Bakterien) oder eine Auswirkung von zb. dem Absorber. Wenn der Absorber für mehr hier im Forum der schlüssige Ansatz ist bin ich aber gerne bereit auf Lanthan umzustellen.


    Was haltet ihr von meiner initialen Vermutung im März, dass es sich um HLLE handelt? Ich bin mir hier nicht mehr sicher, ob es sich dabei um HLLE handelt.


    lg
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich habe eigentlich schon immer den Palettendoktor im Becken gehabt. Hautirritationen habe ich weder beim Einsatz von Adsorbern noch bei Lanthan oder Aktivkohle beobachtet. Wenn du trotz verschiedener Maßnahmen keine Veränderung beobachtest hast, dürfte die Ursache wohl wo anders zu suchen sein.


    Was bei ihm schnell zu Hautproblemen - nicht nur zu Pünktchen - führt, sind Aufwirbelungen im Becken, besonders des Bodengrundes. Dabei werden meist latent vorhandene Bakterien aufgewirbelt, auf die der Fische sehr empfindlich reagiert. Man sollte beim Palettendoktor die Hand möglichst aus dem Becken lassen.
    Was hier sehr zu empfehlen wäre, ist der Einsatz einer ausreichend großen UV-Lampe. Die würde ich zunächst im Dauerbetrieb laufen lassen. Dadurch wird der bakterielle Druck deutlich gesenkt. Regelmäßige kleine Teilwasserwechsel sind auch immer wichtig, da dadurch vor allem auch biologische Problemstoffe (Algentoxine, Nesselgifte, Hemmstoffe etc.) regelmäßig ausgedünnt werden.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    danke für die Infos. Ich habe eine UV im Dauerbetrieb laufen, Aufwirbelungen sind im Becken nicht vorhanden. Einerseits weil ich wenig reingreife, andererseits weil keine Grundeln drinnen sind. Sand habe ich schon vor längerer Zeit so gut wie möglich abgesaugt und verzichte darauf.


    Teilwasserwechsel führe ich durch - bis vor dem Sommer waren es immer 25 Prozent monatlich, jetzt bin ich auf monatlich 12,5 Prozent zurück gegangen.


    lg

  • Hallo zusammen,


    zuallererst einmal der Leitsatz, über den es nachzudenken gilt:
    MHLLE kommt in der Natur nicht vor.
    Ergo muss die Ursache mit der Gefangenschaft verbunden sein.
    Es ist schon viel darüber berichtet worden.
    Viel Sinniges, aber auch Unsinn.
    MHLLE betrifft auch nur wenige Arten.
    Wenn wir bei den meist reproduzierbaren Fakten bleiben, scheinen einige Dinge die Erkrankung zu beeinflussen: Unzureichende Kost, Stress, Filterung über Kohle oder andere Adsorber, eine überproportionale Anreicherung von Metallen und eine schlechte Wasserhygiene.
    Der Meerwasserfisch trinkt.
    Er ist also gesundheitlich von seinem Element, in dem er schwimmt, abhängig. Auf längere Sicht wird das sicherlich Einfluss auf sein Immunsystem haben. Auf längere Sicht, nicht von gleich auf jetzt!
    Es gab Fortschritte mit der Gabe von Vitamin C und Vitamin A.
    Ich würde im vorliegenden Fall auf jegliche Adsorber verzichten, Multivitamin reichen und ggf. dem Wasserwechsel eine größere Bedeutung beimessen.
    Es ist nicht bekannt, dass Bakterien oder Viren für diesen Schaden verantwortlich sind.
    Wenn das so wäre, würde diese Erkenntnis auch weltweit genutzt werden und die Gesunderhaltung wäre kaum ein Problem.


    Gruß
    Hajo

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  • Mal ne Verständnisfrage in den Raum, die Palette braucht ja Recht große Becken. Ein zu kleines Becken kann nicht der Auslöser sein?

    Doch. Siehe oben (Stress)!


    Gruß
    Hajo

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  • Kohle verwende ich nicht. Von daher kann ich den Vorschlag angehen den Phosphat Absorber auf Lanthan umzustellen.


    Die Beckengröße sieht man unter dem Avatar. Ob sie ausreicht kann nur der Fisch selbst beurteilen, grundsätzlich ist es aber kein kleines Becken. Auch habe ich keinen Überbesatz, es sind noch 12 weitere Fische im Becken die sich untereinander gut verstehen.


    Beim Wasser kann ich nur sagen, dass die Analysen keine Auffälligkeiten zeigen und ich regelmässig Wasser wechsle. Sollte hier etwas enthalten sein das die Haut stresst wird es zumindest nicht gemessen. Zusätze mit Ausnahme Balling gibt es bei mir nicht (von Vitamintropfen aufs Futter mal abgesehen).


    Wenn man sich die Hautstelle ansieht, dann hat man den Eindruck, als hätte sich die oberste Hautschicht abgelöst und wird nicht mehr nachgebildet. Die Ränder sind klar abgegrenzt.


    Wie kann man MHLLE sicher diagnostizieren?
    -> wenn ich die Fotos in diesem Artikel mit meinem Fisch vergleiche, dann ist MHLLE sicher ein heisser Tip:
    http://reefkeeping.com/issues/2005-06/sp/index.php

  • MeWaLexikon ist für die Palette mindestens 2000 Liter angegeben. Was ich persönlich schon für zu wenig erachte.


    In deinem Profil sehe ich nur ein Raumteiler mit 960 Liter. Wenn Ernährung und Vitamine nicht wirklich helfen, deute ich Mal zuviel Stress wegen zu wenig Schwimmraum an.

  • Wenn man sich die Hautstelle ansieht, dann hat man den Eindruck, als hätte sich die oberste Hautschicht abgelöst und wird nicht mehr nachgebildet. Die Ränder sind klar abgegrenzt.


    Wie kann man MHLLE sicher diagnostizieren?
    -> wenn ich die Fotos in diesem Artikel mit meinem Fisch vergleiche, dann ist MHLLE sicher ein heisser Tip:
    http://reefkeeping.com/issues/2005-06/sp/index.php

    Hier noch einiges Anschauungsmaterial.
    So kenne ich es auch aus einigen mir bekannten Aquarien.


    https://www.reef2reef.com/thre…eral-line-erosion.259916/


    Mögliche Bakterien, Pilze und Viren sind als Sekundärinfektionen beschrieben. Nicht als Auslöser.


    https://en.wikivet.net/Head_and_Lateral_Line_Erosion



    Gruß
    Hajo

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  • Wenn ich mir die Fotos zu MHLLE ansehe denke ich, dass es sich schon mit guter Wahrscheinlichkeit darum handelt.


    Ich werde jetzt den Absorber weglassen und statt dessen Lanthan verwenden. Es lässt sich ja verdünnt gut in kleinsten Mengen dosieren, was ich bisher gelesen habe.


    Ich habe jetzt noch zusätzliches Futter bestellt und hier den Vitamin C Wert als Auswahlkriterium genommen. Zusätzlich werde ich etwas öfter wie bisher das Futter mit den vorhandenen Vitamintropfen anreichern.

  • Ich werde jetzt den Absorber weglassen und statt dessen Lanthan verwenden. Es lässt sich ja verdünnt gut in kleinsten Mengen dosieren, was ich bisher gelesen habe.

    Vorsicht!
    Schäden an Fischen durch Lanthan kommen stets durch zu hohe Dosiermengen bei zu geringer Abfilterung der entstehenden Partikel zustande (Faunamarin)!!


    Bis zur möglichen Regeneration würde ich keinerlei Adsorber einsetzen.
    Null zusätzliche Chemie ins Becken!


    Gruß
    Hajo

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  • Hallo Hajo,


    danke für die Warnung. Nur ganz ohne Senker bei Phosphat komme ich nicht aus - ausser ich füttere meine extrem viel Fische weniger. Ich fahr von Haus aus zwar schon höhere Phosphatwerte (knapp unter 0,1) aber hier drüber gehen ist ganz schlecht für die Korallen, das hatte ich schon mal.


    Ich werde wohl oder übel hier vorsichtig dosierend einen Mittelweg gehen müssen.


    Was eine Regenerierung betrifft - ich denke ein Stoppen wäre schon ein Erfolg.


    lg

  • Hallo Andreas,


    Lanthan kann man direkt mit Filterwatte rausfiltern.
    Du könntest zum Beispiel in einen Medienfilter eintröpfeln lassen oder zur Not in den Abschäumer.
    Lanthan bindet Phosphat innerhalb von Sekunden und kann dann direkt aus dem System gefiltert werden.
    Solltest nur aufpassen, es bildet einen Belag, der nie wieder abgeht.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Andreas,


    ich bin absolut kein Fischprofi und der Verweis auf die Beckengröße mag nervig sein, aber wenn du schreibst, du hast extrem viele Fische, darunter den Paletten-Doc, liegt es schon nahe, dass das den Fisch zusätzlich gestresst ist. Das kannst du jetzt nicht mehr ändern und ich will keine Moralkeule auspacken, aber mit 3 Jahren dürfte der ja ausgewachsen sein. Wie groß ist der Fisch?


    By the way, die Haltungsempfehlungen im englischsprachigen Raum machen mich nur sprachlos. Minimum 100 Gallonen ist sehr oft zu lesen, das sind lächerliche 380 Liter. Für einen Hawaii Doc halte ich das schon für zu wenig. Und dann ein Paletten Doc? Es geht aber noch schlimmer, 75 Gallonen, also ab 280 Liter, mehrfach gefunden als Empfehlung. Das ist nichts anderes als Tierquälerei...


    Grüße


    Chris

  • Hallo Chris,


    es ist kein Problem, über Beckengröße vs. Fisch zu sprechen. Allerdings habe ich nirgends geschrieben, dass ich extrem viele Fische hätte.


    Von der Größe her wird sie ca. 15 cm sein. Sie schwimmt aber weder hektisch hin und her noch bringt sie Unruhe ins Becken. Der gesamte Besatz ist harmonisch und seit nicht ganz 2 Jahren unverändert - das ist auch der Grund warum ich keine Fische mehr hinzusetze.


    lg
    Andreas


  • By the way, die Haltungsempfehlungen im englischsprachigen Raum machen mich nur sprachlos. Minimum 100 Gallonen ist sehr oft zu lesen, das sind lächerliche 380 Liter. Für einen Hawaii Doc halte ich das schon für zu wenig. Und dann ein Paletten Doc? Es geht aber noch schlimmer, 75 Gallonen, also ab 280 Liter, mehrfach gefunden als Empfehlung. Das ist nichts anderes als Tierquälerei...

    Mein persönlicher Zynismus:


    Vielleicht liegt bei den Größenangaben pro Literzahl schon die Erkenntnis zugrunde, dass das Wachstum meist durch frühe Sterblichkeit begrenzt werden wird? Also Fische, die ihre natürliche Endgröße niemals erreichen werden?
    Weil was?
    Weil etwa Fische sich der Beckengröße anpassen?
    Weil sie anderweitig verschwinden?
    Erfahrungswerte?
    Aus welchem Grund auch immer......
    Die kommerzielle Frage steht hier deutlich im Raum.
    Juvenile Fische lassen sich gerade für kleine Becken gut verkaufen.
    Je mehr, desto besser.
    Wer sein Aquarium ausschließlich zur Dekoration seines Wohnraums sieht, der wird auch ein gestörtes Verhältnis zum lebenden Inhalt haben.
    Es gibt in den USA aber auch differenzierte Ansichten.
    Leider zu wenige.


    Gruß
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Hallo Andreas,

    Allerdings habe ich nirgends geschrieben, dass ich extrem viele Fische hätte.

    doch, hast du:

    Nur ganz ohne Senker bei Phosphat komme ich nicht aus - ausser ich füttere meine extrem viel Fische weniger.

    Vielleicht solltest du mal darüber nachdenken, den Fischbesatz zu reduzieren und die Palette an jemanden mit einem wirklich großen Becken abzugeben.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    du hast Recht, ich habe das tatsächlich geschrieben - lag aber an einer Satzkorrektur die schief ging in der Wortreihenfolge.
    Sollte heißen: ... ausser ich füttere meine Fische extrem viel weniger


    Die Futtermenge ist also nicht größer wegen der Anzahl der Fische, sondern weil ich sie nicht hungern lasse.


    Es hat sich auch schon einiges gebessert seit ich (dank einem Forumsthread) von Salat (1 Häupel pro Woche) auf Löwenzahn umgestellt habe. Es ist unglaublich, wie dadurch der Nitratwert seither nach unten ging. Ist jetzt falsch hier in diesem Thread, aber Salat hat unglaublich viel Nitratgehalt vs. dem guten Löwenzahn von der Wiese (ohne Spritzmittel und Dünger...).


    lg

  • Hallo Andreas,


    alles klar, kam nur so rüber, dass das Becken extrem viele Fische beherbergt. Ich kann da inhaltlich leider nicht weiter helfen, hoffe aber, er wird wieder gesund wenn die Adsorber raus sind. Viel Erfolg!


    Wer sein Aquarium ausschließlich zur Dekoration seines Wohnraums sieht, der wird auch ein gestörtes Verhältnis zum lebenden Inhalt haben.

    Apropos "gestört":


    Can blue tangs live with clownfish?


    The simple answer is yes. Two clownfish may fight, however, especially if space is limited. That’s great news for anyone who’s seen a certain Disney film or two a few times already!
    Both clownfish and blue tangs need a good deal of space and a minimum of 70 gallons of water to swim in. The bigger the tank the better is a good rule of thumb – but both blue tangs and clownfish of various species can already take up plenty of space even before they start swimming about!
    Blue Tangs generally swim faster than clownfish who are known to sometimes dawdle. This makes for an interesting combination of movement for observers to watch and also means the fish do not ‘collide’ or ‘compete’ as with some other types of fish.
    Blue tangs get on well with most other fish as they are happy-go-lucky. They will even happily co-exist alongside the irritable damselfish!
    Quelle: https://sealifeplanet.com/blue-hippo-tang/


    Dann mal "happy-go-lucky"...


    Grüße


    Chris

  • Seit gestern ist der Absorber entfernt und ich setze Lanthan ein um den Phosphat Wert zu halten. Es sollte 1 ml Elmi Phos pro Woche reichen - verdünnt eingebracht alle 2 Stunden direkt in den Vliesfilter. Messungen werden zeigen, ob ich richtig liege.


    Ausserdem verfüttere ich jetzt jeden Tag mit Vitamintropfen angereichertes Futter. Zusätzlich gibts eine Flockenfuttersorte mehr die lt. Beschreibung einen hohe Vitamin A und C Gehalt anführt.


    Jetzt heißt es mal abwarten, in ein paar Wochen sollte man sehen ob diese Maßnahmen etwas geholfen haben.


    lg
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ein Vitamin A-Mangel kann durchaus ursächlich sein für die Symptome, die dein Doktorfisch zeigt. Ellen Thaler hat darüber auch mal berichtet, die Quelle kriege ich aus dem Kopf aber nicht mehr zusammen.


    Zumindest ist nachweislich in einigen (vielen?) Fällen schon Besserung eingetreten, wenn die Vitamin A-Zufuhr deutlich erhöht wurde.


    Am besten tatsächlich durch Löwenzahn. Da bist du, meiner Meinung nach, schon auf dem richtigen Weg.


    Es ist nicht unbedingt zu erwarten, dass die Schäden/Narben gänzlich verschwinden werden, aber die weitere Verschlimmerung kann durchaus gestoppt werden.


    Ebenfalls Ellen Thaler schrieb mal, dass die Schäden bei reichlicher Gabe von Löwenzahn sogar in manchen Fällen wieder ganz zurückgegangen sind.


    Ich habe noch Hoffnung für diesen Fisch. Und der Theorie bezüglich der Beckengröße als eventuelle Ursache möchte ich mich im Moment eher nicht anschließen.


    Klar, wenn das Becken zu klein/zu voll/sonst wie unpassend für den Fisch ist, dann erzeugt das schon Stress, aber nach meinem derzeitigen Wissensstand ist wohl eher ein Mangel an etwas (wahrscheinlich Vitamin A) für die Symptome verantwortlich.


    Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass der Fisch wieder wird. :smiling_face:


    Sollte der Verlauf nicht zu stoppen sein, werden möglicherweise auch bald erste Schädigungen an den Flossen zu sehen sein.


    Aber das hoffen wir jetzt natürlich erst mal nicht. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Viele Grüße,
    Ina

  • Hallo Andreas,


    ein Vitamin A-Mangel kann durchaus ursächlich sein für die Symptome, die dein Doktorfisch zeigt. Ellen Thaler hat darüber auch mal berichtet, die Quelle kriege ich aus dem Kopf aber nicht mehr zusammen.

    Hallo Ina,


    guckst du hier :


    https://www.vin.com/apputil/co…5087&ind=305&objTypeID=17


    es gibt aber noch ähnliche Berichte.


    Gruß
    Hajo

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  • Herzlichen Dank @Ina F. und @hajo für die Infos in euren letzten zwei Antworten.


    Vor allem der Link auf den Versuch mit verschiedenen Vitamin A Futtersorten ist sehr interessant.


    Allerdings zeigt mir diese Untersuchung auch, dass mein aktuelles Futter weit weg ist von dem, was ich benötigen würde. Ziel sollte sein, Vitamin A im Bereich von > 280.000 IE zu füttern.
    Meine aktuelle Futtersorte ist gerade mal bei 14.000 IE. Eine Suche über die angebotenen Futtersorten zeigt, dass dieser Wert mit dem allgemein verfügbaren Futter nicht zu erreichen ist:


    Spitzenreiter meiner Suche ist "Tropic Marin, O-Megavital 1.0" mit 75.000 IE, gefolgt von "Tropical Bionautic Flakes" mit 46.140 IE.
    Selbst das erste Produkt hat gerade einmal ein Viertel des anzustrebenden Wertes.


    Könntet ihr einmal einen Blick auf eure Futtersorten werfen? Vielleicht hat jemand ein Produkt, das die og. Werte erreicht?


    lg
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Vitamin A gibt es auch in Tropfen in höheren Dosen.
    Allerdings dann verschreibungspflichtig.
    Das sollte aber kein Hindernis darstellen wenn du einen Tierarzt konsultiert und ihm ggf. den verlinkten Artikel präsentierst.
    Im vorliegenden Fall würde sicherlich auch der Hausarzt infrage kommen.


    Gruß
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Hallo Andreas,


    in deinem ersten Post schreibst du, dass du deinen Fischen täglich auch Grünfutter anbietest. Frisst die Palette denn auch davon?


    Wenn ja, dann ist das ja schon mal eine gute Möglichkeit, darüber mehr Vitamin A zuzuführen. Wie schon erwähnt, Löwenzahn enthält viel Vitamin A. Im Moment macht der aber Winterpause.


    Alternativ wäre Spinat (nein, nicht der mit dem Blubb… :grinning_squinting_face: ) eine Möglichkeit, der enthält auch recht viel Vitamin A. Oder Romana-Salat. Wenn die Palette grundsätzlich Grünfutter aus dem Futterclip o.ä. frisst, lässt sie sich daran sicher auch recht schnell gewöhnen.


    Ansonsten auch mal Eisbergsalat, Feldsalat und Petersilie anbieten.


    Und wenn du noch weitere Doktorfische im Becken hast, profitieren die ja auch davon.


    Viele Grüße,
    Ina

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